Angeblich kann man mit einem beinahe kohlenhydratfreien Futter dagegen halten aber gesund ist das mit Sicherheit auch nicht.
Auszug aus einem ziemlich alten Genetik-Lehrbuch:
[...] Das Gen beeinflusst also das hormonale System, wahrscheinlich Bauchspeicheldrüse und Nebennierenrinde. Nach Plate werden die Tiere, die auch eine geringe Fruchtbarkeit aufweisen, im Alter durch Bauchwassersucht aufgetrieben. [...] Setzt man sie auf kohlehydratfreie Mangeldiät, so kann man das Gewicht normalisieren.
Absolut eindringlicher Appell an alle stillen Mitleser: niemals nachmachen!!
Magst du mir mal den Titel/Verfasser dieses Buches per PN schicken, Lestat?
Mäuse sind Getreidefresser, die zusätzlich tierische Proteine benötigen. Eine vollkommen kohlenhydratfreie Diät würde bedeuten, Mäuse ausschließlich mit Proteinen und Fetten zu füttern. Nochmals: diesen Ratschlag auf gar keinen Fall befolgen! Im obigen Zitat steht nicht, wie lange Mäuse diese Mangeldiät überleben. Dort steht ganz klar, daß eine kohlenhydratFREIE Diät, nicht ein Verzicht bestimmter Kohlenhydrate erzielt werden soll. Die hauptsächliche Energiequelle von Getreidefressern, zu denen auch Mäuse zählen, ist Stärke, also ein Kohlenhydrat. Auch Cellulose ist ein Kohlenhydrat. Mäuse, die man kohlenhydratfrei ernähren würde, würden also auch kein Heu bekommen, sondern wie gesagt ausschließlich Fette und Proteine.
Bitte keinesfalls nachmachen!
Kohlenhydrate teilen sich auf in mehrere Untergruppen:
Monosaccharide, zB Glucose, Fructose (es gibt weitere Monosaccharide, Zuckersystematik ist komplex, chemisches Hintergrundwissen erforderlich)
Disaccharide, zB Saccharose = Rohrzucker
Polysaccharide, zB Stärke, Cellulose, Glycogen
Mäuse brauchen zwingend Stärke in ihrem Futter (Getreidekörner) und Cellulose durch Heu und Kräuter. Ich nehme an, die oben erwähnten Versuchsmäuse, die über längere Zeit komplett kohlenhydratfrei ernährt wurden, haben zusätzlich jeden Tag Zusatzstoffe bekommen, zB Darmbakterien, denn durch eine Verschiebung der Hauptenergiequelle verschiebt sich auch die Bakterienzusammensetzung der Darmflora (kommt bei mit Getreide ernährten Meeries und Kaninchen oft vor), Verdauungsprobleme sind die Folge.
Zu den dicken Mäusemoppeln:
Nicht immer ist eine genetische Disposition schuld an Fettlebigkeit. Wenn das aber der Fall ist, kann man nichts weiter tun. Genügend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung sollten allen Mäusen gewährt sein. Die Mäuse, die wahrscheinlich genetisch bedingt zu Fettleibigkeit eigen, müssen halt auf fettreiche Leckerchen verzichten.
Auch Mäuseweibchen, die mehrmals geworfen haben, sehen dicker aus, sie sind "ausgeleiert". Abgabeweibchen, die vorher als Gebärmaschinen mißbraucht wurden, sind oft so birnenförmig mit Speckhüften. Dagegen kann man nichts weiter tun, es beeinträchtigt die Maus ja auch nicht.