hallo Du,
ich finds ja doch recht nett, dass Du hier deine Meinung versuchst darzulegen. Viele so genannte Züchter sind irgendwann ganz schnell wieder weg, weil sie sich nicht mit uns anlegen wollen (können?). Erstmal also Respekt vor deinem noch vorhandenem Durchhaltevermögen =) .
Erst noch eine grundlegende Frage, wegen dem Verkaufspreis: Du verkaufst die Mäuse für 1,20 € weiter an den Zooladen. Der kann die Mäuse maximal für 2,50 oder 3 Euro verkaufen. Mehr wäre im Sinn des Zoohandlungskunden beinahe schon "Wucherpreise"- schließlich bekommt er die Mäuse aus dem anderen Zoogeschäft für weniger Geld. Der Kunde kennt also dank der Vielzahl an Zoohandlungen Vergleichspreise und hat eine Art "Preisgrenze".
saegn wir mal, der Zooladen verkauft die Mäuse für 2,70 € weiter (ein Mittelwert). D.h. er macht pro Maus erstmal einen Gewinn von 1,50 €. Dummerweise hat der Zooladen aber auch Kosten mit den Mäusen. Auf den Laden kommen auch Futterkosten, Einstreukosten, Inventarkosten zu. Das sind die Kosten, die jeder Laden hat. Außerdem kann er auf der Fläche, auf der er Mäuse anbietet, kein anderes Verkaufsprodukt verkaufen.
Ich bezweifle stark, dass sich das rechnet. Die Übergangsversorgung der Mäuse lässt von den 1,50 € Gewinn nicht mehr viel, wenn überhaupt etwas, übrig.
Und nun einmal eine kleine Liste, warum ich (und auch viele andere hier) kein Tierverkauf in Zoohandlungen unterstützen. Ich sehe mal von der Massentierhaltung und den katastrophalen Zuchtbedingungen ab. Denn die scheint es bei euch ja nicht zu geben

Wie Du selbst sagst.:
- Nicht artgerechte Unterbringung für die Zeit im Zoohandel. Bisher wurden alle Verkaufsterrarien, die ich bisher gesehen habe, hell ausgeleuchtet, recht wenige Verstecke, schlechtes Futter, schlechtes Inventar, viel zu kleine Grundfläche... etc. Hat wohl nen einfachen Grund: Die Mäuse lassen sich nicht blicken/präsentieren sich nicht, wenn der Käfig toll eingerichtet wäre. Hochwertiges Futter (selbstgemischt...) wäre zu teuer. Angemessen große Fläche rechnet sich nicht, verschenkter Platz, da könnte man was anderes ja drauf verkaufen.
- Falsche Beratung im Laden. Wer Tiere verkauft, sollte dafür sorgen, dass die Mitarbeiter Ahnung haben und diese auch weitergeben. Daher sollte kein Fachverkäufer Hamsterknäste, Plastikinventar, Minilaufräder, falsches Futter etc propagieren. Man sollte auf die angebrachte Unterbringung hinweisen, auf die Nachtaktivität, auf die Nicht-Eignung für Kinder, auf die Kastrations"pflicht", auf Tierarztbesuche..... da gibts sicherlich noch einiges.. So eine ausführliche Beratung gibt es aber selten bis nie.
Die Tiere leiden im Laden und auch in der Zeit danach (mangelnde Beratung der Verkäufer), da es sich sonst nicht rechnet. Es würde zu viel kosten, Mitarbeiter auszubilden, gutes Futter zu füttern, nur gutes Inventar zu verkaufen.....
Und zu guter letzt:
In deutschen tierheimen sitzen über (!) 600 Mäuse- das sind die uns bekantnen zahlen. Die Dunkelziffer liegt weitaus höher.
Jedes Tier, das gezüchtet wird, nimmt dem Tierheimtier die Chance auf einen Endplatz.
Warum neue Tiere produzieren, wenn der Mensch schon Probleme hat, die existierenden entsprechend zu versorgen und zu halten?