Diskussion über Nutzen und Schaden einer AB-Therapie bei Atemwegsinfekten

Überblick: Phytotherapeutika, die beim Menschen als geeignet bei Husten und Bronchitis ausgewiesen werden, sind: Eibischwurzel, Huflattichblätter, Isländisch Moos, Kapuzinerkressenkraut, Rettichwurzel, Lindenblüten, Malvenblätter, Spitzwegerichkraut, Wollblumen, Andornkraut, Anisöl, Bibernellwurzel, Brunnenkressenkraut, Efeublätter, Eukalyptusblätter und -öl, Fenchelfrüchte und -öl, Fichtennadelöl, frische Fichtenspitzen, Grindellakraut, Hohlzahnkraut, Kiefernnadelöl, Kiefernsprossen, Minzöl, Pfefferminzöl, Primelwurzel, Quendelkraut, Sanikelkraut, Schlüsselblumenblüten, Seifenwurzel rote und weiße, Senegawurzel, Sternanisfrüchte, Süßholzwurzel, Thymiankraut, Vogelknöterichkraut. (Ungeeignete oder möglicherweise ungeeignete Drogen kursiv gedruckt).

Davon habe ich erst mal alle reinen ätherischen Öle ausgeschlossen. Ätherische Öle können beim Kleinkind einen Glottiskrampf mit Erstickungsgefahr auslösen, weswegen ich diese Anwendung bei Mäusen und ihren empfindlichen Atemwegen grundsätzlich für nicht geeignet halte.

Anschließend habe ich die verbleibenden Drogen in der Nagerdatenbank auf Mausetauglichkeit abgeglichen.
*anbet* Bitte, falls jemand anderslautende Informationen hat, möge er mich korrigieren. =)

1. Als Medizin in geringen Mengen anwendbar sind demnach:

  • Eibischwurzel
  • Isländisch Moos
  • Quendelkraut
  • Süßholzwurzel

2. In geringen Mengen (als Leckerli) frisch und getrocknet verfütterbar sind:


  • Kapuzinerkresse
  • Lindenblüten
  • Malvenblätter
  • Spitzwegerichkraut
  • Fichtenspitzen
  • Kiefernsprossen

3. In geringen Mengen (als Leckerli) getrocknet verfütterbar sind:


  • Andornkraut (nicht pflücken!!!!=geschützt)
  • Schlüsselblumenblüten
  • Sternanisfrüchte

4. Täglich frisch und getrocknet verfütterbar sind:


  • Huflattichblätter
  • Bibernellwurzel (Pimpinelle)
  • Thymiankraut

5. Als für Mäuse ungeeignet oder giftig ausgewiesen sind:


  • Rettich (nicht empfohlen)
  • Wollblume (keine Angabe) ???
  • Brunnenkresse (keine Angabe) ???
    [*]Efeu (ungesund/giftig)
    [*]Eukalyptus (ungesund/giftig)
  • Fenchelfrüchte (keine Angabe) ???
  • Grindellakraut (nicht aufgeführt) ???
  • Hohlzahnkraut (nicht aufgeführt) ???
    [*]Primelwurzel (ungesund/giftig)
  • Sanikelkraut (keine Angabe) ???
    [*]Seifenwurzel (ungesund/giftig)
  • Senegawurzel (keine Angabe) ???
  • Vogelknöterichkraut (keine Angabe) ???

Die Angaben sind nicht einfach auf Chinchillas oder andere Nager übertragbar!

Wenn ich genug Zeit finde, dann werde ich zu den einzelnen Drogen jeweils noch etwas zusammen schreiben. =)
 
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...möchte hierzu einfach mal'n paar Punkte, Überlegungen, Erfahrungen in den Raum schmeißen (da mir zu ausschweifenden Recherchen - bei ständig muckendem Internet - sowie zu strukturierten Schreibereien irwie die Motivation fehlt...:D)...

- Infekte können ja auch durch Viren ausgelöst sein, wo AB halt nichts bringt oder eben nur temporär bei Sekundärinfektionen (ist's nicht bei Schnupfen generell so? Und mein Ex-Menschendoc meinte dies auch mal bei einer Bronchitis meinerseits)

- Wie sind Eure Erfahrungen in Bezug auf AB-Gabe bei Euren TÄ? Hatte früher eine noch recht junge, also mit relativ frischem Wissen ausgestattet, die AB-mäßig versuchte, wieder in die andere Richtung zu kommen, sprich, dass das mausische Immunsystem eben wieder "lernt", selber zu arbeiten.

- Ich hab' in der Vergangenheit einige Mäuschen mit diesen typischen immer wieder kehrenden "Atemwegsinfekten" pathologisch untersuchen lassen, bei KEINER gab es Anzeichen für Infekte der Atemwege oder Mycoplasmen, es waren z. B. Lungentumore oder Metastasen anderer Tumore oder "gentypische" Stoffwechselkrankheiten

- aus jüngerer Erfahrung: Maus mit typischer Atemwegssymptomatik, unter Baytrilgabe Verschlechterung, Absetzen nach 1 Woche + mit schlechtem Gewissen, da noch junges Tier, Wechsel zu Doxy, keine Verbesserung. Da Allgemeinzustand gut, Absetzen jeglicher AB's, stattdessen Engystol. Daraufhin schrittweise Abschwächung der Symptome, Kontrollbesuch beim TA bestätigt Heilung auch medizinisch. Gab mir doch sehr zu denken...




(Vielleicht fällt mir noch mehr ein... *droh* :D)
 
Ja, ich glaube auch, daß die potentiellen Infektionen mit Mycoplasmen überbewertet werden. Immer wieder Atemwegsinfekte = Mycoplasmen, das stimmt so einfach nicht. Auch ich hab eine verstorbene Maus auf Mycoplasmen untersuchen lassen und es wurde nichts gefunden.

Mit den viralen Infektionen hast Du vollkommen Recht und da gibt es ja kaum antivirale Medikamente und auch keine Möglichkeit den Virusinfekt nachzuweisen. Antibiotika helfen da natürlich ursächlich nicht.

Es ist sicher eine schwierige Abwägung, keine AB-Behandlung anzufangen, wenn die Maus Symptome eines Atemwegsinfekt zeigt. *grübel* Aber eines zeichnet sich für mich immer deutlicher ab, daß man viel mehr Aufmerksamkeit für die "Begleitmedikamente" aufbringen sollte. Dazu zählen ganz bestimmt die von Dir erwähnten sogenannten Immunmodulatoren, die die Abwehr stärken. Aber vielleicht kann man auch mit schleimlösenden Medikamenten eine ganze Menge erreichen. Beim Menschen ist ja bekannt, daß eine chronische Bronchitis nicht selten das Auftreten einer Bronchopneumonie begünstigt. Maßnahmen, die eine natürliche Bakterienflora wieder herstellen, also zumindest im Darm, scheinen auch ein ganz wichtiger Punkt zu sein. Möglichkeiten die Bakterienflora in den Atemwegen zu unterstützen, gibt es momentan wohl noch nicht.

Bei den echten Chronikern, im Sinne einer chronischen Bronchitis, ist es möglicherweise sinnvoller, immer wieder mal Cortison zu geben, als ständig AB. *grübel*

(Vielleicht fällt mir noch mehr ein... *droh* :D)

Her damit! :D
 
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Zu Canipulmin fluid Zusammensetzung:

Apfelsaftkonzentrat, Dextrose, Milchzucker. Zusatzstoffe (je l): Aroma-und appetitanregende Stoffe: 200.000mg Thymianextrakt, 30.000mg Efeuextrakt.

Da steht auch: Mit Auszügen aus typischen Atemwegskräutern, wie z.B. Thymian und Arzneiefeu. Frage, ob da noch was anderes drin ist? Und Efeu? *grübel*

Aber ich weiß sowieso nicht, ob Frischfutter mit Inhaltsstoffen von Medikamenten gleich gesetzt werden kann. *grübel*
 
Ich hab' ja etliche "Chroniker" hier übernommen, sei es aus TH's oder auch "Restposten" *seufz* von privat. KEIN AB kostet mich auch immer Überwindung, mensch will ja nicht das Risiko eingehen, lebensrettende Maßnahmen verweigert zu haben... Bin aber mittlerweile bei dem Punkt, nach 2 verschiedenen AB's die Maus damit in Ruhe zu lassen, es sei denn, es sieht ganz klar nach (erneutem) akutem Infekt aus (was natürlich nicht immer so klar zu unterscheiden ist...).

Wie sieht's denn hiermit aus: Maus wird mit AB behandelt, wobei wir ohne Antibiose ja nicht sicher sein können, ob's auch das wirkende ist, ohne Verbesserung, sagen wir mal so 7 - 10 Tage lang, weil die gewählte Stoffklasse eben leider nicht die richtige ist. Nach "so langer" Zeit müßte doch dann a) das Lungengewebe schon entsprechend geschädigt sein, so dass der "Chroniker" entstanden ist oder/und die Maus gar nicht mehr leben, da der Infekt bzw. eben die entsprechenden Erreger durch die falsche AB-Wahl im Prinzip gar nicht behandelt wurde...*grübel* Nicht falsch verstehen, ich bin absolut kein Fan davon, augenscheinliche Krankheiten bei den Tieren einfach mal "auszusitzen" - aber eben dadurch werden bei mir diese Fragen aufgeworfen...

Hatte Anfang Februar ein chronisch schnatterndes Öhmchen aufgenommen, noch im Dezember war es beim Vor"besitzer" "nur" ein Infekt, der mit Baytril behandelt wurde. Wie es nun zu dem chronischen Verlauf kommen konnte, weiß ich nicht, war jedoch erheblich geschockt, als ich die Kleine dann sah! Es klang schrecklich krank, und sie hatte teils Atemprobleme, war aber durch eine Wahnsinnsagilität gekennzeichnet und einfach nur herzallerliebst...*Herz*
Sie war über ein Zwischenpflegestelle zu mir gelangt und war dort zeitweise mit Theophyllin behandelt worden und brachte ein "Notfallmedikament" für den Fall der akuten Atemnot mit, hab' ich aber grad nicht gefunden, welches es war (später vllt. ...).

Als immer mal wieder Schnappatmung auftrat, bekam sie vom TA (der sie von der Pflegestelle her nocht kannte), nochmals Th., diesmal statt 1 x 2 x täglich ein Tropfen, verordnet, und es war eine deutliche Verbesserung zu erkennen! Und, einige Tage vor ihrem Tod waren dann die Atemwegssymptome so gut wie verschwunden; gibt es da eine (medizinische) Erklärung für?

Zu Entschleimern..., bin da mittlerweile etwas unsicher, ACC kann ja auch asmathische Anfälle auslösen..., und zu Bissolvon gibt's mein ich auch irwas, was total dagegen spricht...*grübel* Weiß vllt. jemand anders mehr zu?

Hatte mich auch Homöopathisch mal bissel schlau gemacht (da mich mehrfache überraschende positive Erfahrungen bei Mensch und Tier mittlerweile überzeugt haben), aber eig. alles, was z. B bei "Krupp" und anderen schweren Atemwegsgeschichten wirkt, ist auf Basis von Giftpflanzen und darf gar nur ab einer bestimmten Potenzierung verkauft werden... *Angst* Und genau DA hören für mich dann die "Selbstversuche" ganz klar auf...

Spitzwegerich gibt' hier auch immer mal und wird auch gerne gefuttert, ebenso auch Kammillenblüten, konnte aber da keine Tendenz bei den "Kranken" erkennen.

Cortison gegenüber bin ich immer etwas Zwiegespalten, weil's ja wiederum auch das Immunsystem schwächt.

Mit fällt da grad ein "homöopathisches Penicillin" ein, kenne ich von einer Igelpflegestelle, Notakehl D5 Tropfen - Beipackzettel / Informationen | Apotheken Umschau, hat da einer Erfahrungen mit? Hatte mich da selber wegen Allergiegefahr nicht drangewagt...
 
Einiges finde ich sehr interessant, was Du schreibst und es paßt auch zu meinen Beobachtungen. Ganz grundsätzlich möchte ich die immer wieder vertretene These, daß es bei chronisch schnatternden Mäusen bereits zu einer Lungenschädigung gekommen ist, hier ganz nachdrücklich in Frage stellen.

Eine Lungenschädigung entsteht z.B. durch Lungenentzündungen. Dabei kommt es zu einer Verminderung der Anzahl der Lungenbläschen und/oder zu Narbenbildung im Lungengewebe (Alveolen). Eine Lungenschädigung äußert sich meiner Meinung nach aber keinesfalls durch Atemgeräusche, sondern durch Atemnot, Bewegungsunlust, Müdigkeit und verminderter Aktivität.

Ich meine wirklich, daß viele dieser chronisch schnatternden Mäuse eine chronische Bronchitis haben müßten, also eine chronische Veränderung der Atemwege mit Verengung der Atemwege (Bronchien) und einer verstärkten Schleimbildung. Das kann auf Dauer zwar indirekt auch zu einer Schädigung des Lungengewebes führen, nämlich zu einer Überblähung der Lungenbläschen und auch zu einer Verminderung der Anzahl der Alveolen.
Aber nicht jede chronische Bronchitis muß bereits das Lungengewebe geschädigt haben.

Die chronische Bronchitis geht mit einer Verdickung der Wand der Bronchien und einer vermehrten Schleimbildung einher. Theophillin erweitert die Atemwege, die Mäuse bekommen besser Luft. Cortison führt zu einer Abschwellung der Schleimhäute der Bronchien und reduziert die Stärke von chronisch entzündlichen Prozessen. Das macht beides Sinn. Schleimlösende Medikamente könnten das sehr gut unterstützen.

Das gute Ansprechen auf Theophyllin spricht eigentlich für die Annahme einer chronischen Bronchitis, die gar nicht zwangläufig mit AB behandelt werden muß. Möglicherweise könnte man vielen "Chronikern" unter der Annahme, sie leiden unter einer chronischen Bronchitis, mit diesen Medikamenten doch noch helfen. Nur bei akutem Aufflammen einer akuten bakteriellen Entzündung mit akuter Verschlechterung wären dann AB sinnvoll.

Bei den schleimlösenden Medikamenten könnte man statt der bekannten Substanzen (ACC, Bisolvon etc), auch Alternativen unter den pflanzlichen Mitteln suchen, wobei ich bei Efeu jetzt erst einmal eher vorsichtig wäre, weil er für Mäuse als giftig ausgewiesen wird. (? *grübel*) Aber es spricht doch nichts dagegen, z.B. einen Tee aus Schlüsselblumenblüten anzubieten, wenn Schlüsselblumen auch verfüttert werden dürfen?
 
Kurz zum Efeu- die Saponine, die in den Blättern enthalten sind, sind ab einer gewissen Dosierung giftig, die Beeren sowieso. Deshalb braut man auch keinen Tee mehr aus Efeublättern, sondern kauft ein standardisiertes Fertigpräparat in der Apotheke, zum Beispiel Prospan Hustensaft. Der kann schon kleinen Kindern bedenkenlos gegeben werden. Ob das für Mäuse auch taugt, kann ich nicht sagen, da aber in diesem Canipulmin auch Efeu drin ist, würde ich das nicht komplett ausschließen.

Grundsätzlich teile ich deine Überlegungen die chronischen Schatterer betreffend. Ich wäre aber vorsichtig, sämtliche therapieresistenten Atemgeräusche als chronische Bronchitiden einzuordnen. Ich hab Ratten erlebt, die in Raucherwohnungen lebten und heftige Atemgeräusche hatten. Die haben auch geschnattert und hatten ganz klar das, was man beim Menschen COPD nennt bzw. möglicherweise auch schon Lungenkrebs. Ohne Obduktion kann man wohl auch bei einer Maus nicht 100%ig sagen, ob und wenn ja, was in der Lunge geschädigt ist.
Ich finde die Überlegung, die dauernden "AB- Kuren", wie sie hier ja schon oft genannt werden, zu überdenken und eher in Richtung Atemerleichterung und/oder Schleimlöser zu gehen, aber gut und richtig.
Schleimlöser setzen halt voraus, dass die Maus viel trinkt und sie erzeugen erstmal noch mehr Schleim durch die Lösung, was auch zu einer kurzfristigen Verschlechterung der Situation kommen kann.

Hatte mich auch Homöopathisch mal bissel schlau gemacht (da mich mehrfache überraschende positive Erfahrungen bei Mensch und Tier mittlerweile überzeugt haben), aber eig. alles, was z. B bei "Krupp" und anderen schweren Atemwegsgeschichten wirkt, ist auf Basis von Giftpflanzen und darf gar nur ab einer bestimmten Potenzierung verkauft werden...

Homöopathisch gibts einiges und nicht nur auf Giftpflanzen basierend. Notakehl ist eher bei bakteriellen Geschichten anwendbar, ansonsten fallen mir jetzt noch spontan Drosera und Tuberkulinum ein, es gibt aber auch einige Komplexmittel z.B. von Wala.
 
Die COPD ist im Grunde genommen zunächst einmal auch nur eine chronische Veränderung der Atemwege, allerdings durch eine andere Ursache. Ganz sicher würde ich mir nicht zutrauen, bei einer Maus mit therapieresistenten Atemgeräuschen eine Lungenschädigung auszuschließen. Aber umgekehrt muß eben nicht jede Schnattermaus schon eine Lungenschädigung haben. Das wollte ich eigentlich sagen. =)

Wenn man das bedenkt, dann gibt es für diese Mäuse jenseits der AB-Therapie eben eventuell noch weitere Möglichkeiten, wie man vielleicht helfen kann. Ich hab hier schon so oft die Vermutung gelesen, daß man bei einer Maus nach der erfolglosen Gabe des 3. AB wohl nichts mehr machen kann.

Wenn Dir auf der homöopathischen Schiene noch etwas einfällt, vielleicht mit ein paar ergänzenden Bemerkungen, das wäre echt super. Vielleicht auch ein Komplexmittel, das man einsetzen kann. Es gibt ja inzwischen auch Landwirte, die auf einer einfachen Ebene ihre Kühe mit homöopathischen Mitteln behandeln. Sicher ersetzt das keine klassische homöopathische Anamnese, aber einigen Mäusen könnte das sicher helfen. =)
 
Fufu, ich weiß, was die COPD ist. ;-) Die Hauptursache ist rauchen. Und es verändert sich durchaus auch das Lungengewebe beim Emphysem, was auch in den Symptomenkomplex COPD gehört. Aber das ist hier gar nicht Thema. Und es war nur ein dummes Beispiel, weil hier ja eher weniger Mäuse in Raucherhaushalten leben.


Wir können gern diskutieren, aber korrigier mich doch nicht dauernd. Ich weiß, was ich schreibe, ist schließlich mein Beruf. Und da funktionierts eben nicht nur nach Lehrbuch, sondern da gibts Patienten mit komischen und unerklärlichen und nicht dem Fachbuch entsprechenden Symptomen. Man muss da lernen, über den Tellerrand zu schauen und genau das versuche ich hier.
Wieviel von deinem medizinischen Wissen ist denn praktisch?

Wegen der homöopathischen Mittel schau ich morgen gern nach und liste ein paar in Frage kommenden auf.
 
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:D, ja, das wäre super.
Vielleicht schaff ich es ja, die phytotherapeutischen Sachen rauszusuchen. =)
 
Schlüsselblumenblüten (Primulae flos)

Wirkung:
  • sekretolytisch (sekretauflösend)
  • exspektorierend (das Abhusten fördernd)

Einsatzgebiet: Katharrhe der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Kindern. Die Wirkung ist vergleichsweise mild, die Blüten haben aber einen guten Geschmack und reizen den Magen weniger als vergleichbare Drogen.

Anwendung: Als Tee: 1 TL Droge mit 1 Tasse heißen Wassers übergießen, 5 Min. ziehen lassen. Für Mäuse habe ich den Tee anschließend 1:1 mit Wasser verdünnt. Kann als Tee gut mit anderen Drogen, z.B. Spitzwegerichblättern kombiniert werden.


Huflattichblätter (Farfarae folium)

Wirkung:
  • antiphlogistisch (entzündungshemmend)
  • reizlindernd
  • leicht bronchospasmolytisch (die Atemwege entkrampfend)

Einsatzgebiet: Akute Infekte der oberen Atemwege. Besonders empfohlen bei Reizhusten. Erweitert die Atemwege aufgrund der leichten spasmolytischen Wirkung.

Anwendung: Als Tee: 1 TL Droge mit 1 Tasse heißen Wassers übergießen, 5 Min. ziehen lassen. Für Mäuse habe ich den Tee anschließend 1:1 mit Wasser verdünnt. Kann als Tee gut mit Spitzwegerichblättern kombiniert werden. Es gibt die Droge auch als Frischpflanzenpreßsaft, z.B. Kneipp Huflattich Pflanzensaft oder florabio naturreiner Pflanzenfast Huflattich Preßsaft. Anmerkung: Der Saft wird aus Huflattichblüten gewonnen, die wenig Pyrrolizidinalkaloide enthalten.

Bemerkung: Ich habe jetzt einen Tee aus je 1 TL Huflattich und 1 TL Schlüsselblumenblüten mit 2 Tassen Wasser aufgegossen und nach dem Abkühlen in die Nippeltränke gefüllt. (Natürlich haben die Mäuse noch andere Wasserquellen). Das haben sie nicht getrunken. Dann habe ich den Tee 1:1 mit Wasser verdünnt. Das trinken sie jetzt problemlos. Über die Wirkung kann ich noch nichts sagen.
 
Ich hab hier eine ab und an schnatternde Maus, bei der hilft Lindenblütentee wahre Wunder ebenso Ecchniacea-Tropfen.
 
oh, das ist interessant. Danke! =)
Ich mein´, hier wird das Schnattern auch besser, aber es ist vielleicht noch zu früh, was zu sagen. *grübel*
 
Eine Omi, die seit gestern hier ist, soll angeblich aufgrund von Allergie Atemgeräusche machen.
Bekommt jetzt auch Echnacea-Tropfen aufs Wasser und anscheinend hilft das.
Werde mit ihr aber auch noch einmal zum TA, da es vielleicht doch eine Infektion ist.
 
Mit hat die TÄ gestern gesagt dass Echinacea über einen Zeitraum länger als 1 Woche toxisch wirken kann und auf keinen Fall gemacht werden soll!
 
Ich hab aktuell ein Mäuseweibchen, welches knattert. AB hat sie schon durch und für kurze Zeit wurde es tatsächlich besser. Nun hat sie wieder angefangen, ist sonst aber quicklebendig. Sie knattert auch ohne Plan, einmal häufiger, dann phasenweise wieder gar nicht. Nun hat sie angefangen, um 5 Uhr morgens loszulegen. Dreimal das selbe Spiel: Madame stellt sich schön auf die Etage, welche auf meiner Augenhöhe ist, und fängt an zu knattern. Dabei immer schön die Nase Richtung mein Bett, welches gegenüber steht. Ich wach irgendwann auf, fliege erschrocken aus dem Bett und geh sorgenvoll rüber. Guckt sie mich an... herzzerreissend. Ich hab ihr zweimal einen Mini-Tropfen Kortison gegeben, weil ich Angst hatte, dass sie keine Luft mehr bekommt. Den Tropfen gabs auf einem Stück Oblate, dafür würde sie töten. Sie hat das Stück gefressen und die Knatterei hörte kurze Zeit später auf.
Heute Morgen - gleiches Spiel. Dieses Mal gabs ein neutrales Stück Oblate. Hat sie gefuttert und aufgehört zu Knattern.
Ich frag mich also langsam, ob die anfängt mich zu konditionieren. *Vogelzeig* Ich muss heute eh zum TA und werde ihn mal nach etwas pflanzlichem fragen. Er ist da sehr bewandert und da sie bisher alles mit der Oblate wunderbar genommen hat, sollte das Verabreichen auch nicht so problematisch sein.
Aber ich mag doch jetzt nicht jeden Morgen um 5 geweckt werden... *müde*

Ich habe mich auch gefragt, ob sie teilweise vielleicht auf die Pollen reagiert. Ich selber reagier nämlich auch, hab aber im Blut keine Antikörper. Aber dieses Jahr sollen die Pollen teilweise sehr heftig auftreten. Und für eine Maus würde wahrscheinlich eine geringere Konzentration schon ausreichen.
 
Ich hab von meinem TA gestern übrigens das homöopathische Mittel membrana nasalium bekommen. Eigentlich bin ich ja nicht der grosse Fan der Homöopathie, aber ich versuchs nun mal zwei mal täglich damit.
Heute Morgen durfte ich auf jeden Fall länger schlafen. Madame Maus erwartete mich(oder eher das Stück Oblate) aber schon sehnsüchtig.
Ich bin gespannt, ob das Mittelchen was bewirkt.
 
Ich möchte mal etwas beitragen, weil ich den Ansatz interesssant fand:

Ich habe eine Schnatter-Maus, die zuerst mit Marbocyl, dann mit Chloramphenicol (fast einen Monat lang) behandelt wurde. Es war nie eine richtige Besserung zu sehen, nur Stagnation. Sie schnatterte zum Schluß richtig schlimm.

In der Tierklinik wurde sie geröntgt und siehe da - nichts. Die TÄ konnte keine Schäden/ Wasser in der Lunge feststellen.

Therapie: 2 x täglich für 14 Tage inhalieren (Pariboy) mit: NaCl, ACC injekt, Dexamethason und Gentamicin.

Meiner Maus ging es schon nach 4 Tagen so gut wie lange nicht mehr! Überhaupt kein Schnattern mehr und sie war vitaler als sonst.

Jetzt nach dem Absetzen vor ca. 2 Wochen, wird es aber leider wieder schlechter. Aber ich bin mir sicher, dass die Inhalation definiv eine lebensverlängernde und lebensqualitätverbessernde Maßnahme war... vielleicht liegt es wirklich am Glukokortikoid - das würde die Theorie der Chronischen Bronchitis ja auch unterstützen, oder?
 
Möchte hier auch mal kurz meine Erfahrung darlegen.
Meine Lucia war als Chronikerin abgestempelt. Anfang des Jahres war es mit ihr teils so schlimm das ich wirklich dachte sie erstickt mir. Aber es gab auch Zeiten wo sie quicklebendig war. Unter AB (Baytril 0,01) wurde es minimal besser.

Als es ihr mal wieder so richtig mies ging und ich wirklich gedanklich spielte ob es nicht sinnvoller wäre zu erlösen. (So blöd das nun klingt) hab ich eine unerfahrene Tierärztin gebeten sich die Maus anzusehen. (Kurzgesagt erst wollte ich nicht, aber sie hatte soviel Ehrgeiz das sie gesagt hat: "geben sie mir ne Chance ich les mich ein und berate mich mit Kollegen)

Kurz gesagt sie sah die Maus, hörte sich meine Gedanken und Sorgen an. Und meinte wenn sie sowieso bereit sind die Maus theoretisch gehen zu lassen, versuchen wir doch mal die Dosis höher zu setzen. Aufgrund von Lucias Größe und Gewicht ist sie auf 0,05 hochgegangen. Anfangs war die Besserung gemächlich aber doch deutlich mehr als bei 0,01 . Nach zwei Wochen schaute sie sich die Maus an und wir haben lange überlegt was tun.
Denn eigentlich war da Besserung aber durch das Absetzen wäre es sehr wahrscheinlich wie die male zuvor wieder schlechter geworden.

Wir beide haben uns entschieden die Behandlung fortzusetzen. Unter täglicher Tierarztkontrolle von ihr. Inklusive der 3 Tage nach Symptomen weitergeben war es insgesamt eine Gabe von 4 Wochen. (Nicht falsch verstehen normalerweise ist bei mir spätestens nach 14 Tagen schluss, auch nach dieser Erfahrung noch)
Was soll ich sagen Lucia war seitdem nicht einmal am schnattern, hatte keine schnelle Atmung mehr. Man hört kein Knacken nichts. (Nicht einmal sie mit dem Stethoskop die Lunge ist komplett frei). Sprich über Monate hinweg keinerlei Chronikersymptome trotz Hitze, Kälte... war der Käfig bis letzte Woche komplett gesund (davor waren sie irgendwie "kränklicher") Und selbst Pebbles die letzte Woche nieste ist mittlerweile (zwar mit Ab und entsprechenden Kräutern und Pflanzen) absolut gesundet und niemand hat sich angesteckt.

Ich glaube einfach das gerade die erfahrenen Tierärzte die Dosis 0,01 im Kopf haben und oft nicht dran denken das Mäuse unterschiedliche Gewichte haben. Und es deswegen oft sich zieht auch über 14 Tage hinaus. (Sprich für die richtige Gesundung ist einfach die Dosis zu niedrig oder die Gabe zu kurz) Wir für uns haben nun beschlossen das jede Maus vor Gabe (mit Tierarzt) gewogen wird und dann eine individuelle Dosis bekommen. Rein Gewichts und Größenmäßig würde ich schätzen das nur unsere kleinen noch die 0,01 Dosis erfüllen. Alle Großen sind da locker drüber. Und wir fahren ganz gut damit.

Es ist für mich einfach auch unvorstellbar das eine Maus die 30 g wiegt die gleiche Dosis bekommen soll wie eine die fast 65g wiegt (nein kein Übergewicht sondern die ist wirklich mehr als doppelt so groß)
 
Das mit einer längeren Gabe hat meine TÄ auch schon mal erwähnt, bisher allerdings nicht angewendet.
Nur so nach der Masche, man könne im Einzelfall die Behandlung ausdehnen.
Allerdings scheint etwas Rätselraten darüber zu bestehen, wann ein solcher Einzelfall vorliegt.
Baytril soll ja bei Überdosierung auch nicht so gefährlich sein.
Und je kleiner ein Organismus, desto schneller der Stoffwechsel, vielleicht hängt es auch damit zusammen.

Finde deinen Fall aber interessant und vielleicht wäre damit vielen Nasen geholfen, die nach 14 Tagen mit einfacher Dosis noch immer Symptome zeigen.
Ist ein Abwägen von Nutzen zu Risiken.
 
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