Rosettenmäuse:
Auch hier herrscht abnormes Fell vor, darum sollen auch diese Mäuse unter die Lupe genommen werden.
Offensichtliche Probleme wie bei lockigen oder langhaarigen Mäusen treten nicht auf, das Tast-/Barthaar ist normal entwickelt.
Das verantwortliche Gen(paar) ist so weit bekannt nicht für nachteilige Dispositionen verantwortlich, dennoch handelt es sich um eine problematische Zuchtform.
Die Mutation ist vergleichsweise neu und um genügend ausgeprägte Rosetten im Fell zu erhalten, muss Linienzucht betrieben werden, weil die Modifikatoren, die die Ausprägung steuern, sehr schnell verloren gehen. Reine Zucht über Trägertiere hat nicht den gewünschten Erfolg, es treten nach kurzer Zeit nur noch Wirbel am Bauch auf, die nach dem ersten Fellwechsel gar völlig verschwinden können.
Es ist somit davon auszugehen, dass alle Rosettenmäuse dieser Welt einem sehr hohen Inzuchtgrad unterliegen, denn sonst wären sie sehr schnell wieder verschwunden. Der hohe Inzuchtgrad wäre allerdings nicht weiter tragisch, wenn nicht in der Vergangenheit - und je nach Zucht sicher auch noch heute -, im Sinne der Erhaltung der Fellform bei der Zuchtauslese primär auf die Ausprägung der Rosetten hin selektiert worden wäre. So ist die Auslese nach Fitness und Vitalität mehr als zu kurz gekommen und so etwas rächt sich nun einmal.
Das Ergebnis ist, dass Rosettenmäuse häufig nicht zu den vitalsten Mäusen zählen.
Im Übrigen vermute ich auch stark, dass die Anfälligkeit und mangelnde Fitness, die zusätzlich zu den augenscheinlichen Problemen bei lockigen und langhaarigen Mäusen auftritt, aus einem ganz ähnlichen Phänomen heraus resultiert.
Fazit: Auch die Zucht von Rosettenmäusen gehört ausschließlich in verantwortungsbewusste Hände. Der Züchter muss Kenntnisse bzgl. der Linienzucht besitzen und gewissenhafte, sehr strenge Zuchtselektion betreiben. Darum Finger weg von Rosettenmäusen aus dem Handel, von Börsen bzw. fragwürdigen Züchtern!