Ich meld mich hierzu mal kurz, da ich ja auch 2 Kratzkandidaten bei mir habe...*seufz*
Wegen der Nebenwirkungen von Fenistil, hm...meiner Ansicht nach sind die immer noch im Rahmen als alles andere. Man kann z.B. nicht so viel "falsch machen" wie bei einer AB-Gabe, wenn z.B. nicht die richtige Menge dosiert wird oder die Maus nimmt nicht genug auf und es bilden sich Resistenzen. Sicher, ziemlich jedes Medikament hat bestimmte Nebenwirkungen, aber wenn man abwägt wie sicher (oder sichtbar) der Heileffekt bei Kratzmäusen eintrifft sind diese recht gering im Vergleich zu dem, was sich das Tier mit dem Kratzen zusetzt...
Meiner Erfahrung nach bringen Cremes und Salben absolut gar nichts, eher das Gegenteil. Gefährlich wirds dann auch, wenn es sich um ein Präparat handelt, das nicht oral aufgenommen werden darf. Zuletzt hab ich es mit Traumeel Gel versucht (welches auch abgeleckt werden darf), aber auch dieser Versuch ging nach Hinten los: Maus putzte sich nur noch mehr. Deswegen hab ich sie auch damit in Ruhe gelassen.
Klar macht es Sinn, es zunächst mit "milden Mitteln" zu probieren. Aber bei Kratzern ist es wie verhext: wenn der Putz- und Kratzzwang schon so ausgeprägt ist wird "nur" Heilerde nicht viel bringen. Bei einem meiner Kratzis hat eine Mischung aus Homöopathika, Heilerde und der Gabe von Metacam (Schmerzmittel) erst zur Linderung geführt. Er hörte dann auch ganz auf zu kratzen, die Nase verheilte auch gut.
Auf die Nebenwirkungen bei der Langzeitgabe von Metacam habe ich zu dem Zeitpunkt einfach gepfiffen, denn von allein wurde es nicht besser. Letztlich wurde er dann erlöst, da er einen Tumor im Halsbereich bekam.
Was ich damit sagen will: wenn nichts mehr hilft außer die "kurzzeitige chemische Keule", dann würde ich die auch empfehlen anzuwenden. Lieber ein paar Wochen Medis und danach ein paar schöne Monate, als wenn sich die Maus zu Tode kratzt.
Auch bei meinen jetzigen "Fällen" ist das so ähnlich. Bei einem ist die Ursache unbekannt (keine Milben, kein Pilz), trotzdem kratzt er sich am Ohr (wieder, denn er hörte zwischenzeitlich komplett damit auf).
Bei der anderen haben wir zufällig gestern beim TA einen Knubbel festgestellt, was sehr wahrscheinlich auch der Auslöser zum Kratzen war/ist.
Meine jetzige "Krankengruppe" sitzt komplett auf Zeitungspapier und Zellstoff, um Reizungen der Haut oder (bei dem ungeklärten Kratzerich) wegen einer möglichen Allergie zu vermeiden. Vorher hatte ich auch Hanfstreu drin...find ich zwar persönlich auch in Ordnung, aber bei so viel Kränkelei gehe ich lieber auf Nummer sicher.
Jede Kratzmaus ist anders, jede Ursache ist anders. Manche findet man heraus, andere wiederum nie. Da bleibt dem Halter letztendlich nur übrig abzuwägen, inwiefern sich dieser Zustand in Grenzen hält und ob das Tier ein "mauswürdiges" Leben leben kann.
Aber in euren beiden Fällen hört sich das nach guten Chancen an.
Ich drücke die Daumen daß ihr das Kratzproblem bald hinter euch habt
Gruß,
Scotty