Kurzfilm "Doku" über Mäuse gesucht

kiwi

Fellnasen-Fan
Messages
175
Reaction score
0
Huhu!

Heute hat mich eine Freundin gefragt, ob ich Dokumentationsfilme zu Mäusen hätte. Hab ich nicht - wozu auch? Ich hab ja meine Livedoku zu Hause=)

Es geht um Folgendes:
sie macht an der Uni (Lehramtsstudium) ein Projekt mit hochbegabten Unterstufenschülern und will mit denen in 90 min das Thema Maus und Verhalten bearbeiten. Nun möchte sie das Hintergrundwissen (Herkunft, Sozialverhalten (also Biologie), etwas auch Haltung und Ernährung) nicht nur über Texte vermitteln sondern eben lieber über einen Kurzfilm, der alles wichtige anspricht.
Kennt jemand von euch so einen Film? DVD, Video, Youtube...?

Hier noch die Mail, die ich von ihr bekommen hab:
Ich wollte dich nur fragen ob du zufällig irgendwelche Filme von Rennmäusen bzw. Hausmäusen hast? Mein Unterricht soll möglichst Handlungsorientiert sein und ich befürchte einfach einen Text geben und Expertengruppen bilden wird den Dozenten nicht zufriedenstellen.
Hintergrundwissen wird aber trotzdem benötigt für die anstehenden Versuche.
Ich werde in der ersten Stunde die Mäuse auf einem Seit klettern lassen (funktioniert nur bei der Hausmaus - die Wüstenrennmaus hat das angeblich verlernt), in der zweiten Stunde werde ich den Randversuch machen (Wüstenrennmäuse laufen überall, während Hausmäuse lieber am Rand laufen) und in der dritten Stunde möchte ich mittels y-Labyrinth den Schülern zeigen, dass auch Mäuse lernen können.... :)

Es geht also sowohl um unsere Farbis als auch um Rennmäuse. Ich würde mich freuen, wenn hier jemand einen Tipp hätte.
 
Spontan fallen mir dazu zwei Beiträge ein, die beide online zu finden sind/waren - das eine war bei Vox, udn war vor wenigen Monaten (heir verlinkt) das Andere war glaub Hund, Katze, Maus aus dem Jahr '08, das wird vermutlich nicht mehr online verfügbar sein, denke ich...
Aber die gehen auch nur ein wenig auf die Haltung ein,so ganz treffen die jetzt nicht wirklich auf deine Thematik zu.

URLs muss ich bei Gelegenheit mal suchen gehen...
 
Hallo,

sorry, ich kann nichts zu deiner Frage beisteuern *schäm* Aber so spontan beim Lesen konnte ich mich doch nicht zurückhalten:

Ich kann von Verhaltensexperimenten mit Mäusen nur abraten. Habe mal in einer Schule gearbeitet, wo das leider praktiziert wurde (die haben die Mäuse dort selbst gehalten). Für die Mäuse ist das wirklich eeeextremst stressig. Jeder der die Mäuschen ein bisschen besser kennt und das gesehen hätte, würde mir sicherlich zustimmen *seufz* Wir hatten sogar mal eine Maus, die während des Experiments tot umgekippt ist *traurig* Weil die Mäuse so gestresst und in Panik sind, ist die Aussagekraft gleich 0. Und wie immer, wenn man mit lebenden Organismen arbeitet: Sie machen nicht das, was man theoretisch erwartet. Insofern sehe ich hier keine gute Bilanz der Kosten-Nutzen-Rechnung.
Ich weiß, dass sowas bei "Unwissenden" immer gut ankommt (also anschauliche Darstellung), aber das geht nur zu Lasten der Tiere und bringt "wissenschaftlich" meiner Meinung nach rein gar nichts.

Vielleicht kannst du diese Anmerkung ja deiner Freundin irgendwie rüberbringen. Und tut mir leid, dass ich im eigentlichen Anliegen nicht weiterhelfen kann.

Liebe Grüße,
trulla
 
die genannten Beispiele kann man durchaus stressfrei im Käfig vor nehmen, allerdings werden da als 'Vorführung' ziemlich sicher die Mäuse nicht mit spielen.

Live-Show ist also stressfrei kaum möglich.Vorbereitend als Doku-Video, wobei die Tiere nach eigener Entscheidung im eigenen Käfig 'demonstrieren', was gezeigt werden soll ist da eher machbar.

Von daher finde ich die Version über Videoclips nicht schlecht. Dafür muss keinem Mäuschen ein Härchen gekrümmt oder sei sonst wie beunruhigt werden.
Das kann absolut artgerecht ablaufen.
 
Achso, das soll gar nicht live gemacht werden, sondern dazu werden die Videos gesucht? Oder war das jetzt dein Vorschlag, jaw?
*verwirrt* *schäm*
 
so wie ich den Text verstanden hab - und nach Nachlesen weiterhin versteh - geht's nur um Videodokus, nicht um den Einsatz von Tieren vor Ort.

Das 'Live' kam von der Live-Show, die Kiwi zu Hause hat... aber das hat ja mit dem Projekt selber nichts zu tun.
 
Achso, hm, das habe ich irgendwie anders gelesen *grübel*
(gerade durch den Satz "Hintergrundwissen wird aber trotzdem benötigt für die anstehenden Versuche." und die Aktiv-Form "ich werde" dies und das machen)

Aber kiwi kann uns da bestimmt aufklären =)
umso besser, wenn ich es falsch verstanden habe =)
 
Ups, dann werd ich jetzt mal aufklären: die Videos wären für die Vorbereitung gedacht, irgendwoher müssen ja die Infos über die Mäusebiologie herkommen. Statt Videos würde es sonst eben Texte geben - finden Schüler natürlich weniger spannend.

Und doch, die Experimente sollen live gemacht werden, es geht eben auch um 'wissenschaftliches' Arbeiten *seufz* Dass das für die Mäuse Stress pur ist, ist mir klar. Nur denken Biologen meist anders über Tierversuche als Tierhalter...

Vielen Dank für den VOX-Link, ich werds mir gleich mal anschauen!
 
Also Rennmaus- Doku würde sich der Kurzfilm von rodipet anbieten:
2008 Rennmaus Expedition Mongolei - YouTube
Der ist zwar im Grunde Eigenwerbung der Firma, aber zeigt das natürliche Habitat.

In dem Zusammenhang gleich noch was:

In dem kopierten Text schreibt deine Freundin, dass Rennmäuse es "verlernt" hätten, ein Seil hochzuklettern. Ich kann mich irren, aber soweit ich weiß, konnten sie das NIE und der verlinkte Kurzfilm liefert die logische Erklärung:
In der Steppe gibt es einfach fast nichts außer Gras. Dort konnten/mussten die Mäuse das Klettern also über Jahrtausende hinweg gar nicht erlernen! Dementsprechend anders sind auch die Füße ausgebildet. Mit "verlernen" hat das nichts zu tun.

LG
 
Ich sags mal ganz deutlich: Mit wissenschaftlichem Arbeiten hat das nichts zu tun. Selbst der gute Tinbergen wusste vor gut 60-70 Jahren schon, dass es gerade in der Verhaltensforschung auf eine möglichst naturnahe Umgebung ankommt. Wie ich schon sagte, die Experimente sagen nichts aus. (Ich habs ja selbst mehrfach beobachtet, wenn die Mäuse mal gemacht haben, was sie sollten, dann war es Zufall - reproduzierbar war das nicht.)
Ich habe das in dieser Schule auch nur so erlebt, dass die Versuche Mittel zum Zweck waren, um den Unterricht für die Schüler interessanter zu machen (und es kamen auch immer viele Lehramtsstudenten/Referandare, die sich damit Bonuspunkte für ihre Probestunden gesammelt haben...). Ich finde es total schade, dass diese Verhaltensexperimente immer noch so beliebt sind, statt den Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Lebewesen beizubringen, was meines Erachtens wesentlich sinnvoller wäre. *seufz*

Naja, ist ja auch nicht deine Sache, du willst ja nur deiner Freundin helfen.
Ich sag schon gar nichts mehr *schäm*
 
Last edited:
Hey Laylah, danke auch dir für den Link, auf den Rodipet-Film hätte ich selbst kommen können, den kannte ich nämlich schon *schäm*

ich schätze sie geht davon aus, dass Mäuse evolutionstechnisch alle aus dem gleichen Urtier hervorgegangen sind. Vielleicht konnte dieses Urtier ja klettern, bevor es in die Wüste gezogen ist? Keine Ahnung, ich werde alles so an sie weiterleiten und bin gespannt, was dann draus wird.

edit: Trulla, du darfst gerne deine Gedanken dazu einbringen, sind ja richtig und gut und gehören auch irgendwie zum Thema. Damit wird sich auch ein Biologiestudent auseinandersetzten müssen
 
Last edited:
Woher bekommt sie die Versuchsmäuse?
Was passiert mit den Tieren nach den Versuchen?

Zum Lehrplan gehören solche Versuche nicht.. Was sagt der Schulleiter dazu?
 
Lumi, die Fragen kann ich nur mit einem 'ich glaube' beantworten.
Die Versuchsmäuse kommen meines Wissens nach aus dem Uni-Labor, wo sie nach den Versuchen wieder hinkommen. Diese Versuche finden auch an der Uni statt, glaub ich. Und ich meine, dass die Schule damit nichts zu tun hat, ich weiß gar nicht, ob die Kinder überhaupt alle von der gleichen Schule kommen. Das findet unabhängig vom Schulunterricht nachtmittags bzw. abends statt, jeweils 90 min pro 'Unterrichtseinheit'
 
Also bei uns in der Schule wurde das damals auch angesprochen, ob jemand Mäuse hat und die für solche "Verhaltensstudien" zur Verfügung stellen würde. Es ist scheinbar ein ziemlich verbreiteter Irrglaube, dass diese Experimente
1. irgendeine Aussagekraft besitzen und
2. dass das den Mäusen sogar Spaß macht oder ihnen zumindest nichts ausmacht

Die dazu vorhandenen Arbeitsblätter (von denen ich mir gefühlte 100 Stück angesehen habe und zu Versuchen mit Fischen sogar welche erarbeitet habe) stellen das alles auch wunderbar optimistisch dar (können alles keine Mäusehalter sein...)
Ich hätte das damals auch total spannend gefunden (fast alle Schüler finden das spannend und daher wird das so oft und so gern gemacht) und mir keinen Deut Gedanken darüber gemacht, dass das für die Mäuse alles andere als schön ist und noch dazu ja gar nichts bringt. Erst mit meiner eigenen Mäusehaltung wurde ich dafür sensibilisiert. Dazu noch die Erfahrungen aus der Schule, in der ich gearbeitet habe... Da kamen übrigens ständig externe Lehrer (hauptsächlich in spe) die sich Mäuse und andere Tiere "ausgeliehen" haben. Sinnvoll fand ich einzig die morphologische Studien an Insekten und anderen Wirbellosen. Den Insekten machts meiner Meinung nach nichts aus und aussagekräftig war das eher.

Edit: Was ich zum Beispiel richtig schön fand, war/ist das Projekt von Naddel (?) aus dem Forum. Die hat doch mit ihrer Schulklasse eine tolle artgerechte Haltung gestartet und die Kinder versorgen die Tiere gemeinsam =) Da sammeln die Eltern Geld für die Kastrationen usw. Das ist doch mal was, wobei dir Kinder was richtig tolles lernen und mitnehmen können fürs Leben. Verantwortung für Lebewesen zu übernehmen. Diese Experimente sollen ein wissenschaftliches Arbeiten suggerieren, was so niemals stattfindet und die Mäuse müssen dafür herhalten und keiner klärt auf, wie schlimm das für diese kleinen Tierchen ist *seufz*
 
Last edited:
Edit: Was ich zum Beispiel richtig schön fand, war/ist das Projekt von Naddel (?) aus dem Forum. Die hat doch mit ihrer Schulklasse eine tolle artgerechte Haltung gestartet und die Kinder versorgen die Tiere gemeinsam =) Da sammeln die Eltern Geld für die Kastrationen usw. Das ist doch mal was, wobei dir Kinder was richtig tolles lernen und mitnehmen können fürs Leben. Verantwortung für Lebewesen zu übernehmen. Diese Experimente sollen ein wissenschaftliches Arbeiten suggerieren, was so niemals stattfindet und die Mäuse müssen dafür herhalten und keiner klärt auf, wie schlimm das für diese kleinen Tierchen ist *seufz*
klar wäre ein solches Projekt wesentlich erfreulicher für uns, nur darum geht es wohl in diesem Fall nicht. Ich glaube, es geht weniger darum, mit Tieren zu arbeiten, als darum überhaupt an etwas zu arbeiten, was möglichst auch irgendwelche Ergebnisse zu Tage bringt (ja, ich weiß, dafür ist das wohl nicht der geeigneteste Versuch). Vermutlich soll mit den Schülern ein Thema bearbeitet werden, was über den normalen Schulunterricht hinausgeht, vielleicht um ihr Interesse an der Biologie zu wecken? Ich weiß nicht, da bin ich echt überfragt.
 
Ja, ich kann mir vorstellen worum es geht. An dieser Schule damals habe ich mein FÖJ gemacht (eigentlich ein Hohn im Nachhinein betrachtet... Ökologisches Jahr, tss) und mein Anleiter hatte auch so eine Begabtengruppe von Schülern. Da ging es auch genau darum ihr Interesse an der Biologie zu wecken. Der hat auch immer Experimente mit lebenden Tieren gemacht (die wir FÖJler dann vorbereiten/organisieren mussten). Ich finde einfach, dass die Sache so falsch angegangen worden ist. Am optimalsten wäre ein Synthese aus

-sinnvoller Ergebnisorientierung bzw. Zielführung
-Schonung der "Probanden"
-interesseerweckenden Experimenten

Zur Biologie gehört einfach mehr als bloße Forschung und Interesse. Dazu gehört auch eine gewisse Sensibilisierung und man trägt einfach auch eine Verantwortung, wenn man experimentiert, gerade mit lebenden Organismen. Wann kann man das besser lernen, als als Kind? =)

Wenn der Unterrichtsplan so steht, dann ist es dafür jetzt sowieso schon zu spät. Aber vielleicht regt diese Diskussion deine Freundin ja doch zum Nachdenken an. =) Ich habe mich mit dem Thema einfach schon viel auseinander gesetzt, bin aber zu jener Zeit auf taube Ohren gestoßen (man lässt sich ja als Lehrer schließlich nicht von einer "Praktikantin" belehren :rolleyes: )
 
Back
Top Bottom