Zwei einsame und gelangweilte Damen

daisy-bates

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Hallo

Vielleicht hat jemand von Euch noch eine Idee, wie ich zwei gelangweilte und einsame Farbmausdamen aufmuntern kann.

Die beiden sind Anfang Februar 1 Jahr alt. Im letzten Frühjahr habe ich sie zusammen mit einer Schwester mit fünf Jungs vergesellschaftet. Während der VG brach eine Infektionskrankheit in der Gruppe aus: trotz intensiver Behandlung starben alle Jungs jeweils binnen weniger Tage nach den ersten Krankheitszeichen, die zarteste Schwester kämpfte lange und verlor dennoch. Überlebt haben Phoebe (keinerlei Krankheitszeichen) und Marilyn (sie wurde wochenlang mit verschiedenen Antibiotika behandelt und überlebte, allerdings ist sie chronisch krank und zwitschert, knattert und schnupft regelmäßig.)
Aufgrund dieser Vorgeschichte stuft meine Ärztin (sehr kompetent) beide als infektiös ein und rät von einer VG (wegen Stressbelastung und Gefahr für andere Mäuse) absolut ab. Diese Meinung teile ich.

Die beiden "Übriggebliebenen" waren von Anfang an keine großen Freundinnen. Sie leben ohne offensichtliche Sozialkontakte friedlich nebeneinander her. Leider lassen sie sich auch von mir nicht aktivieren: das Laufrad steht Nächtelang komplett still, Neuigkeiten im Käfig werden mal kurz angeschaut, Erlebnisfutter ist kein Erlebnis etc. Bislang haben sie nahezu ausschließlich "unterirdisch" gelebt und alle Klettermöglichkeiten in die Höhe nicht genutzt. Auch das Verteilen geliebter Mehlwürmer hat nicht zu suchenden Rundgängen animieren können.

Zur Fütterung kommen beide neugierig angelaufen, verschwinden dann aber wieder in ihrem Schlafnest. Phoebe hat sich nun ein Strohnest auf einer Zwischenebene zum Schlafen ausgesucht und so konnte ich in der letzten Woche beobachten, dass sie wohl konsequent getrennt schlafen. Oft sehe ich Phoebe in dem Schlafnest sitzen und "stundenlang" schaut sie heraus und starrt vor sich hin.
Durch die mangelnde Bewegung sind beide inzwischen auch sehr pummelig geworden. (Sie bekommen das gleiche Futter wie meine anderen Gruppen; es ist im Käfig verstreut)

Hat jemand von Euch eine Idee, was ich noch versuchen könnte, um die Damen zu aktivieren und vielleicht auch etwas glücklicher zu machen ?
Sie sind in einer unglücklichen Situation gefangen und tun mir leid.

Daisy-Bates
 
Sorry,hatte das mit der Infektion überlesen.Also keine neuen dazusetzen.Hatten sie schon Kapokschoten? Meine sind bei ihren ersten fast ausgeflippt.
 
Last edited:
Oh, das tut mir echt leid für dich und die zwei Nasen *drück*

Wenn die Beiden für Tunnelbau und Grabtechniken deutlich mehr Interesse zeigen, würde ich probieren diesen Bereich zu erweitern und auszubauen.
Du kannst zum Beispiel höher einstreuen und Labyrinthe aus Klo und Küchen bauen, diese dann eingraben und nur die Ausgänge aus der Streu schauen lassen
- meine Nasen fangen dann an das Tunnelsystem auszuweiten und haben dabei sichtlich Spaß.
Außerdem würde ich sämtliches Matrial wie Kapokschoten, Heu, Klopapier sammeln und im Käfig verteilen.
Manche Mäuse werden auch beim Anblick von Katzengras zu echten Wildkatzen und fangen an zu rupfen was das Zeug hält.
Da deine Mäuse ja eher im Untergrund leben, würde ich auch mal Chinchillasand ausprobieren, vieleicht gefällt es deinen Nasen ja.
Bis jetzt hatte ich allerdings noch keine Truppe, die wirklich im Sand gebadet hat. Das gleiche kannst du auch mit Kokosfaser Humus ( absoluter Tipp! ) probieren, den gibts meisten im Terraristikberreich
und kostet wirklich nicht viel.
Dann würde ich vieleicht noch verschiedene Gräser anbieten, bei uns im Fressnapf gibt es immer so eine gemischte Packung für ein bis zwei Euro - die ist wirklich super.

Und dass deine Nasen etwas dicker sind mach nichts, im Omaalter können sie das sicherlich gut gebrauchen. Solange es sie nicht beim Klettern einschränkt ist alles im Rahmen.

Ich hoffe ich konnte dir wenigstens etwas helfen,
Jasper
 
Huhu!

Weitere Tipps kann ich dir nicht geben, Jasper hat da ja schon viel genannt.

Aber habt ihr bei den vielen Todesfällen denn mal mindestens eins der Mausis obduzieren lassen? Falls ja, was kam denn dabei raus?
Es klingt jetzt so, als wäre es lediglich eine Vermutung, dass deine beiden für andere Mäuse gefährlich sein könnten. Ich fänd es schade, wenn sie jetzt noch ein Jahr lang allein sein müssten (und das sind sie ja quasi, auch wenn sie zu zweit sind), obwohl sie doch Gesellschaft bekommen könnten *seufz*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Hallo

danke für die Tipps.
ich werde die beiden dann wohl unterirdisch leben lassen. Gräser - egal ob als Sprossen, frisch im Töpfchen oder in anderer Form finden sie langweilig.
Kapokschoten kenne ich und ich kenne auch den Spaßfaktor. Allerdings sind sie beim Aufplustern auch sehr staubig und alles Staubige wollte ich für die chronisch knatternde Maus nun absichtlich vermeiden.
Aber mit Röhren und viel Einstreu kann ich sie sicherlich etwas beschäftigen.

Eine Obduktion habe ich versäumt, was ich heute auch bereue. Die Jungs sind so schnelll und teilweise unter extremen Umständen (zweie sprangen aufgrund der neurologischen Ausfälle völlig unkontrolliert im Gehege gegen die Wände und Inventar...) gestorben, dass ich meine Gedanken damals nur auf die Behandlung der Kranken konzentriert habe. Ich erinnere mich aber, dass die behandelnde Ärztin (die sonntags extra in die Praxis kam, als wir beim diensttuenden Kollegen waren) kurz mit dem Kollegen über eine Obduktion gesprochen hat, aber sie die Idee dann verworfen hatte, weil es ihrer Erwartung nach keine zusätzlichen Erkenntnisse für die Behandlung
gebracht hätte.

Aber selbst wenn beide vielleicht nicht infektiös sind, so ist Marilyn doch chronisch am zwitschern und knattern. Für sie wäre eine VG und der Stress eine große Belastung, vor der ich auch zurück schrecke.

Daisy-Bates
 
Huhu!

Aber selbst wenn beide vielleicht nicht infektiös sind, so ist Marilyn doch chronisch am zwitschern und knattern. Für sie wäre eine VG und der Stress eine große Belastung, vor der ich auch zurück schrecke.

Das ist die "Einzelhaltung" aber auch, denn jede Maus braucht den Schutz ihrer Gruppe. Alles andere ist auch Stress.
Aber gut, das lässt sich ja jetzt eh nicht vermeiden *seufz*
Wenn eine der beiden mal über die Regenbogenbrücke wandert, wirst du sie dann obduzieren lassen? Wenn die Vermutung besteht, dass sie noch immer infektiös sind, dann müsste sich das doch irgendwie nachweisen lassen *grübel* So hättest du für die letzte Maus Gewissheit, ob sie nun tatsächlich einsam sterben muss oder ob sie doch noch Gesellschaft bekommen kann *drück*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Das hört sich wirklich schrecklich an *drück*
Ich denke auch, dass es das beste ist, sie nicht weiter zu vergeseltschaften. Ganz allein sind deine zwei Nasen ja zum Glück nicht. Nur falls eine stirbt, würde ich mir unbedingt schonmal was überlegen. Denn ganz alleine ist wirklich nicht schön.

Mir sind aber noch ein paar weiter Beschäftigungsmöglichkeiten eingefallen:
Du könntest ihnen auch super eine Abendteuerkiste für den Käfig basteln, entweder aus Pappe ( im Supermarkt gibt es ja fast immer Pappkartons ) oder etwas stabiler aus Holz.
Diese Box teilst du dann in verschiedene Berreiche mit verschiedenen Buddelmatrialien (Laub, ungedüngte Blumenerde, grobe Holzspäne ) und verbindest sie jeweils mit einem kleinen Loch. Ich denke, das wäre was für deine Mäuschen. Mit dem Staubfaktor musst du dann allerdings schauen, welche Matrialien am geeignetsten wären.

Eine weitere Beschäftigungsmöglichkeit, die bei mir immer sehr gut angenommen wurde ist der Heukorb.
Du befüllst einfach einen unbehandelten Weidenkorb mit Heu und stellst in ihn den Käfig,
manche Mäusetruppen ziehen den Korb jedes noch so teure Häuschen vor und verlegen gleich ihr Nest hinein.

Auch ein Klopapierhaus ( siehe: bastelecke:klopapierhaus [Mausebande Wiki] ) ist eine tolle Beschäftigungsmöglichkeit, ob zum verstecken oder zerrupfen - allseits beliebt.
Dafür brauchst du nur einen Luftballon, etwas Wasser und gaaaanz viel Klopapier.

Liebe Grüße,
Jasper
 
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