Warnung vor Kunstfasern Erweiterung

PsyOp

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Es ist ein trauriger Anlass, dass eine Maus in solch eine lebensgefährliche Situation gerät. Jeder sollte darauf achten, dass so ein Zustand nicht fahrlässig provoziert wird.

http://mausebande.com/forum/gesundheit-fm/announcement-warnung-kunstfasern.html

http://www.tierschutz-tvt.de/merkblaetter.html#c138

Hamsterwatte aus Kunstfaser

Durch die reißfeste Struktur besteht die Gefahr der
Verstopfung der Backentaschen sowie der Ab-
schnürung von Gliedmaßen(teilen).
Dies gilt nicht für vollverdauliche Hamsterwatte aus
Naturstoffen.

Allerdings hätten ebenso Naturfasen diesen Unfall herbeiführen können. Ich würde also die Warnung in der Hinsicht erweitern, dass darauf zu achten ist, keine Fasern zu verwenden, die in sich eine Schlingenbildung ermöglichen und zu Abschnürungen führen können, egal ob sie aus Kunst- oder Naturstoffen sind.

Von daher ist die Formulierung im Merkblatt des TVT etwas unglücklich gewählt, denn sie könnte so interpretiert werden, dass Naturfasern keine Gefahr der Schlingenbildung darstellen. Ich kenne vollverdauliche Hamsterwatte aus Naturstoffen nicht und kann nicht beurteilen ob sie diese Kriterien erfüllt.
 
Last edited:
Blöde Frage aber was ist mit z.B. Sisal?
Das nutzen meine oft zum Klettern..
Kann da auch etwas passieren?
 
Genau darum geht es, man muss die Risiken abschätzen und dementsprechend Unfallmöglichkeiten versuchen zu vermeiden.

In einer Röhre wo die Bewegungsfreiheit sowieso eingeschränkt ist können Schlingen tödlich sein. Das aufgespleißte Ende eines Seiles, was im Freien endet, würde ich für weniger gefährlich einstufen. Trotzdem kann sich die Maus mit einem Fuß darin verfangen, dass steht außer Frage. Nur würde ich es nicht so einschätzen, dass es zwangsläufig zu einer lebensbedrohlichen Situation führt.

Wenn mehrere Mäuse im Laufrad sind, können einige abstürzen und sich verletzen. Ich will damit sagen es gibt einen Unterschied ob man nur ein Unfallrisiko oder Situationen erkennen muss, die offensichtlich lebensbedrohlich werden können.
 
ich kopiere mal ein Posting hier her, das ich dazu an einer anderen Stelle gepostet hab, das passt da thematisch ganz gut rein:
jaw said:
der IMHO wichtigste Unterschied zwischen Naturfasern und Kusntfasern ist folgender:

Kunstfasern zeichnen sich idR. durch sehr langkettige Stränge aus, die eine äußerst robuste, und gleichzeitig extrem dünne Faser formen. Die maximal mögliche Flächenpressung (und ausschließlich auf die kommt es bei Abschnürungen an) ist direkt abhängig von der Reißfestigkeit und dem Durchmesser einer Faser.
Die Flächenpressung ist der Druck auf der betroffenen Fläche - siehe z.B. Blutruck-Messmanschette: hier wird genau dieses Prinzip genutzt: man misst, bei welchem Druck der Arm teilweise und bei welchem ganz abgeschnürt wird. Damit erhält man den systolischen und den diastolischen Blutdruckwert.
Druck ist proportional zu Kraft pro Fläche. Daraus ergibt sich, dass je dünner die Faser ist (die Anliegefläche der Schlinge an der Extremität verringert sich linear proportional zum Durchmesser) die zu einer Abschnürung notwendige Kraft extrem sinkt, wobei die Reißfestigkeit der Faser um Größenordnungen höhere Kräfte halten kann.

Und dazu kommt noch, dass eine so schmale Einschnürung die Haut tief ein drückt, und so nicht mit den Zähnen erreichbar ist. Diese Schlinge kann daher auch nicht aufgenagt werden.

Typische Kunstfasern haben einen Durchmesser von 0.003 - 0.005 mm - und selbst die dünnsten in der Natur vorkommende, ausreichend lange Fasern (Haare) haben bereits einen Durchmesser von bereits 0.05-0.07 mm - also das 10 bis 23 fache. Das bedeutet, dass um den selben Effekt zu erzielen bereits eine 10-23 mal so große Kraft notwendig ist, wie bei der Kunstfaser.

[...] ich will nur verdeutlichen, wieso Faser nicht gleich Faser ist, und somit der Vergleich mit dne Naturfasern nicht unbedingt wirklich passt.

Kunstfasern wurden aber eben genau auf diese Eigenschaften hin entwickelt und optimiert, die sie hier so gefährlich machen.
 
Ohne auf die technischen Details eingehen zu wollen, habe ich bis jetzt nur solche Situationen beobachtet, wo zum Beispiel eine Maus mit der Hinterpfote hängen geblieben ist und sie wie eine Blöde versucht hat weiterzulaufen. Sie kommt nicht auf die Idee den Fuß mit den Zähnen zu befreien, eher reißt sie sich den Zeh ab. Ich glaube dazu fehlt die nötige Intelligenz. Ähnlich war es als ich dieser Maus dann den Zehnagel beschnitten habe. Ich hielt den Fuß fest und sie versuchte nur wegzukommen.
 
Ohne auf die technischen Details eingehen zu wollen, habe ich bis jetzt nur solche Situationen beobachtet, wo zum Beispiel eine Maus mit der Hinterpfote hängen geblieben ist und sie wie eine Blöde versucht hat weiterzulaufen. Sie kommt nicht auf die Idee den Fuß mit den Zähnen zu befreien, eher reißt sie sich den Zeh ab. Ich glaube dazu fehlt die nötige Intelligenz. Ähnlich war es als ich dieser Maus dann den Zehnagel beschnitten habe. Ich hielt den Fuß fest und sie versuchte nur wegzukommen.

Das kann doch dann nur heißen, überhaupt keine Fasern - ob "Natur" oder "Kunst" - zu verwenden, wenn man seine Mäuse sicher schützen will.
 
Das habe ich im ersten Post schon versucht deutlich zu machen.
Allerdings hätten ebenso Naturfasen diesen Unfall herbeiführen können. Ich würde also die Warnung in der Hinsicht erweitern, dass darauf zu achten ist, keine Fasern zu verwenden, die in sich eine Schlingenbildung ermöglichen und zu Abschnürungen führen können, egal ob sie aus Kunst- oder Naturstoffen sind.
 
Huhu,

ich hatte am Ende auch keinerlei Fasern mehr im Gehege und habe auch bei den Hamstern keine drin. Also auch keine Hanfmatten oder so, denn einer Bekannten ist das vor Kurzem auch passiert: Die Hanfmatte hatte Schlingen gezogen, Zwerghamster bleibt mit dem Füßchen hängen und erschickt sich so, dass er fest ruckt und sich dabei tatsächlich das Bein bricht!

Das passiert sicherlich nicht täglich, aber es ist auch kein Einzelfall, man liest immer öfter solche oder ähnliche Berichte... Ich denke auch, dass die Tiere in dem Moment einfach Panik kriegen und nicht klug genug sind, um zu erkennen, dass sie "nur" festhängen und das Problem ganz einfach lösen könnten.
 
Kapok ist doch eigentlich eine relativ ungefährliche Alternative oder?
Und wenn wir schon dabei sind, auch wenn das nicht das eigentliche Thema ist, ich wollte aber kein eigenes Thema aufmachen..

sollte man "offenes" kapok nach einer Zeit entsorgen auch wenn es noch sauber ist?
Evtl (ist nur ein gedankengang gewesen) nimmt sie mit der Zeit Luftfeuchtigkeit auf und fängt nach ein paar Wochen/Monaten an zu schimmeln? Oder wird auf natürliche Art und weise "schlecht"?

Oder kann man die Wolle unbesorgt auch ein paar Wochen/Monate drin belassen? Sie freuen sich schon sehr darüber.. *Herz* (Ich allerdings nicht wenn die Flusen dann überall herumfliegen und an mir/meiner Kleidung "kleben" wenn ich was im Käfig mach *böse* )
 
Ich habe beobachtet, dass die Schote nur so lange interessant ist wie die Kerne dort raus geknabbert werden können, nach ein zwei Wochen habe ich das Zeug dann raus genommen. Es wurde auch nicht als Nistmaterial genommen nur um Löcher zu zustopfen.
 
von der letzten Schote ist nur noch die Hülle da - der Rest - also die Fasern - sind unauffindbar... :D
Die Hülle wird gern als Versteck genutzt. Der Rest...? *grübel*
Vermutlich im Häuschen rund um's Nest.
 
Off Topic:
(Ich allerdings nicht wenn die Flusen dann überall herumfliegen und an mir/meiner Kleidung "kleben" wenn ich was im Käfig mach *böse* )

Ey, hast du etwa was gegen Flusen? *Keule* *bätsch*



Ich hab das Zeugs auch immer drin gelassen und erst entsorgt, wenn dann eben die Teilreinigung an der Stelle dran war oder manchmal auch erst zur nächsten Vergesellschaftung, je nachdem. Hab da keinen Schimmel entdecken können, auch sonst nix auffälliges.
Meist ist das Zeug im Buddelbereich gelandet oder wurde tatsächlich benutzt, um irgendwelche Löcher zu stopfen. Als Nistmaterial haben es meine auch nie benutzt *grübel*
 
Evtl (ist nur ein gedankengang gewesen) nimmt sie mit der Zeit Luftfeuchtigkeit auf und fängt nach ein paar Wochen/Monaten an zu schimmeln? Oder wird auf natürliche Art und weise "schlecht"?

Kapok ist nicht saugfähig und verstaubt höchstens. Vergammeln ist deshalb nicht zu befürchten ;-)
 
Off Topic:


Ey, hast du etwa was gegen Flusen? *Keule* *bätsch*

So sollte das nicht gemeint sein *schäm* :D Ich mag nur die bösen Kapok-Flusen nicht^^ Alle anderen arten von Flusen (auch Menschliche :D) sind Willkommen *bätsch*

Also meine Rasselbande stopft sich damit ihr Häuschen von oben bis unten voll(bauen sich sogar soweit möglich gänge damit^^), und es wird auch als Nistmaterial genommen. (Neben normalem Streu, Stroh-welches sie sich übrigens immer selbst reinzerren, dann aber die größten Stroh"stangen" die es zu finden gibt *Vogelzeig*- und Zellstoff)

Der Rest wurde großzügig fast überall im restlichen Gehege verteilt :D

Dann bin ich ja mal beruhigt und kann ohne sorgen am DI in den Urlaub fliegen. *freu*
 
Off Topic:
Solange das Kapok-Watte-Zeugs nicht schimmelt (was ich nicht glaube, ist ja eher trocken und wie Wolle) kann es ja, wie Fluse schon gesagt hat, auch bis zur nächsten VG drin bleiben. Stört ja keinen und irgendeinen Schwachsinn werden die Mausels damit immer machen können :D
 
Kapok schimmelt höchstens, wenn er im Wassernapf hängt udn so ständig Wasser zieht - aber dann schimmelt auch das Streu, das dabei mit eingenässt wird.
 
Ja gut, im Normalfall hängt eh nichts so lange im Wassernapf, dass es Schimmel ansetzt. Wenn doch würde ich mir eher Gedanken um die Kompetenz des Halters machen..
 
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