Hier ist mal wieder ein Update, sozusagen.
Weifu haust immer noch unter der Rinde in der Beistellkiste. Ganz am Anfang ist sie einmal in die große Kiste herüber gelaufen, wurde dort verfolgt, weshalb sie auf der Pfote umdrehte und wieder unter die sichere Rinde flüchtete. Seitdem hat sie die Beistellkiste nicht mehr verlassen.
Dort herrscht allerdings reger Besuchsverkehr. Eigentlich alle Mäuse nutzen den Freßplatz dort und schauen auch unter der Rinde vorbei.
Probleme machen die Freigeister/Freigänger. Sie fressen mit den anderen zusammen und dürfen auch in die Felsenburg. Sowie aber zu sehr geschnüffelt wird, ergreifen sie die Flucht. Entweder in die freie Küchenlandschaft (nur diese drei verlassen das Mausegehege), oder zu Weifu unter die Rinde. Wobei sie sich wohl die Rinde aufgeteilt haben. Jeder sitzt in einer anderen Ecke.
Leider verjagen diese drei Weifu, wenn diese die Rinde zum Fressen verläßt. Weswegen ich jetzt jeden Abend eine Stunde mit der Hand in der Beistellkiste verbringe um sicher zu stellen, daß Weifu in Ruhe fressen kann. Es scheint ihr aber deutlich besser zu gehen. Sie frißt, putzt sich und wirkt auch nicht mehr verstört.
Beim Rest der Gruppe gibt es immer noch Gepiepse. Soweit ich das Einsehen kann, läuft es immer nach dem selben Schema ab: Eine Maus läuft der anderen zu schnell hinterher oder schnüffelt mit zu viel Nachdruck - und dann wird heftig gepiepst und die Flucht ergriffen. Es gibt aber inzwischen aber genügend Orte, wo die betroffenen Mäuse den Nachstellungen entkommen können.
Die letzte Woche - also eigentlich seit die Mäuse in der Kiste sind - habe ich geradezu eine Verwilderung der Mäuse beobachten können. Im Aquarium zeigten die meisten der Mäuschen ein geradezu zutrauliches Verhalten. Jetzt benehmen sie sich, als würden Habichte zuhauf unter der Küchendecke kreisen. Sie nutzen jede Deckung und bei jeder schnellen Bewegung - ward die Maus nicht mehr gesehen. Erst seit gestern wird es wieder etwas besser, dank Nutri. Heute morgen hingen 6 Mäulchen an meinem Finger - schleck, schleck, schleck.
... "husch, husch, husch - der Habicht kommt!
Am meisten erstaunt bin ich über das Ex-Teufelchen Mimiteh, die kleine Schwarze. Das ist eine ganz sanfte, zurückhaltende und liebe Maus geworden. Wie ausgewechselt. Vom ehemaligen Tyranninnendasein ist nicht ein Hauch mehr übrig.
Mimiteh im Geäst ...
... und mit sanftem Blick ...
Insgesamt nimmt die Frequenz des Gefiepse und Weggerenne ab. Als weiteres Inventar sind nur zwei große Rinden als Deckung an der hinteren Wand der Kiste dazu gekommen und alle paar Tage gibt´s eine handvoll Heu.
... Munin läuft sein Revier ab ...
... "Schwanzkreis"
Die obere Freßebene ist zwar mit dem alten Brett mit Gitter provisorisch abgedichtet, was die Mehrzahl der Mäuse auch abhält, diese Grenze zu überwinden. Nur halt die drei Freigeister nicht. Eine von ihnen, eine kleine Agouti, überklettert die Absperrung mühelos und hat sich inzwischen durch das Fliegengitter genagt. Diese Maus nutzt nun auch die "Außenanlage", also das 30 cm breite Fensterbrett, auf dem die Wildvogelfütterung aufgebaut ist. Vor allem in den Abendstunden kann man sie dort umher huschen sehen.
... die kleine Agouti auf Abflug...
... alsbald auf der Außenanlage im Vogelhäuschen, Nüsse fressen ... (Suchbild mit Maus)
Der alte Tenochtitlan hat leider sehr abgenommen. Das war ja eine extrem fette Maus, so fett, daß er kaum noch laufen konnte, sondern sich mehr hoppelnd weiter bewegte. Da alle seine Geschwister (bis auf Papillon), also auch diejenigen, die ein anderes Zuhause gefunden hatten, bereits an Tumoren oder an Herzschwäche gestorben sind, denke ich, er wird vielleicht auch nicht mehr so lange leben. Er frißt aber und läuft mit den anderen herum und kommt ganz lieb an, um sich seine Leckerchen zu holen. *seufz*
Die Frage, ob die freilaufenden Mäuse Sachen annagen, kann ich nur mit einem eindeutigen JA! beantworten: Bettzeug (Saga), muß täglich weggeräumt werden, Teppich (Agouti 1), Mauerwerk neben dem Fenster (=Loch, Agouti 2), muß ich demnächst mal zugipsen. Den Eingang zum Herd habe ich mit einem alten Waschmittelbüchsendeckel aus Metall abgeklebt.