13 Mäuse

Die Rangfolge bei Mäusen ist recht komplex.

Maus A steht über Maus B, und Maus B steht über Maus C bedeutet nicht automatisch, dass Maus A ebenfalls über Maus C steht. Die Vererbung der Rangfolge scheint nicht zu existieren - das würde gegen deine Theorie sprechen.

Weifu wirkt auf mich nach den Beschreibungen allerdings so verängstigt und verunsichert, dass sie bei dem kleinsten Anzeichen von Unruhe schon mal auf Distanz geht - egal, ob die Unruhe ihr oder jemand Anderem gilt. Das macht mich da eben ein wenig nachdenklich, denn so ein Verhalten legen Mäuse nur schwerlich wieder ab.
 
ah so. Ja, komplex ist das sicher.
Aber von Vererbung habe ich eigentlich nichts gesagt oder gemeint. Ich denke schon, daß die Rangfolge erstritten wird.

Aber ich habe den Eindruck, daß sich nicht die ranghöheren Konkurrentinnen direkt miteinander zoffen, sondern die Ranghöheren sich die Rangniedrigsten aussuchen, um indirekt ihre Dominanz zu demonstrieren. Aber was weiß ich ... !

mal sehen, ob mein Experiment Einzelknast mit Zwangsverschwesterung was gebracht hat ...
 
Bericht: Also gestern war es furchtbar. Weifu war vollkommen verängstigt im Eichenstamm, hat sich eigentlich nur versteckt und nicht bewegt. Es gab immer wieder Gepiepse und ich habe stundenlang daneben gesessen und dann immer mit der Taschenlampe reingeleuchtet um das - was auch immer es war - zu unterbrechen. Meist hatte ich dann die Dunkelgraue und die kleine Schwarze im Lichtkegel.

Irgendwann kam Weifu heraus geschossen und hat sich unter den Heuresten des entfernten Unterstandes verkrochen.

Überlegung: Mit dem Abbau "ihres" Fluchtortes habe ich wohl alles noch schlimmer gemacht. Vielleicht habe ich zu sehr eingegriffen, indem ich die Maus praktisch gezwungen habe, Zuflucht in dem Eichenstamm zu suchen. Vielleicht ist sie einfach noch nicht so weit. Momentan wirkt sie schon fast traumatisiert. *traurig*

Also habe ich den Heuberg wieder aufgeschüttet und sie hat dort eine Ecke bezogen um sich zu verstecken. Zwei Mal kam eine Maus vorsichtig, wirklich vorsichtig im Zeitlupentempo zu ihr - ich hatte fast den Eindruck, die Mäuse krochen absichtlich langsam zu der Verängstigten - und Weifu piepste und kroch in eine andere Ecke.

Ich habe sie mit Nutri gefüttert und Pinienkerne in den Heuhaufen gestreut. Dann kamen auch andere Mäuse in den Heuhaufen um die Kerne aufzusammeln. Es gab keinen Streit.

Heute morgen ist Weifu etwas besser beieinander. Sie kam kurz heraus um sich ihr Nutri zu holen und kroch dann wieder zurück. Merkwürdigerweise habe ich etwas später gesehen, wie die kleine Schwarze aus dem Heuhaufen heraus schaute. Möglicherweise hat sie auch dort geschlafen (??)

Jedenfalls hat sich Weifu ihr ruhiges Plätzchen gesucht, wo sie sich sicher fühlt und andere Mäuse besuchen den Heuhaufen, ohne daß es eine Auseinandersetzung gibt. Jetzt warte ich erst mal ab, ob sich das Ganze beruhigt oder ob sich Weifu da total isoliert.
 
Verunsichert und verängstigt sind IMHO genau die Stichpunkte:
Zu früh war das drängen IMHO nicht. Alternativ würde sie sich selber aus Angst und Verunsicherung heraus ausgrenzen, und würde zum Feind im eigenen Käfig. Dann wird sie von den Anderen in ihrer Exilhöhle zwar ggf. noch geduldet, aber überall außerhalb davon würde sie bedrängt und ggf. auch angegangen und vertrieben.
Mit dem Resultat, dass sie sich von den anderen noch verängstigter fern halten wird.

Es ist der klassische Beginn einer Reviertrennung, die sich ziemlich sicher nicht von alleine wieder aufheben wird.

Wenn du Weifu in ihrem Exilfläckchen lässt, dann wird sie zwar ggf. dort ihre Ruhe haben - aber nur noch dort. Und bis ihr das dann streitig gemacht werden wird, ist eigentlich nur noch eine reiner Zeitfrage, da sie dann längst kein vollwertiges Mitglied der Gruppe mehr sein wird.
 
ja, klingt nachvollziebar. Aber auf das Drängen hat sie mit Angst reagiert und dann auch sofort schlechte Erfahrungen gemacht. Vielleicht ist sie im Eichenstamm nicht einmal gezwickt worden, aber irgendwie "angegangen" und hat darauf mit noch mehr Angst reagiert.

Was könnte ich Deiner Einschätzung nach jetzt tun, um eine Reviertrennung zu verhindern?

Ich könnte den Heuhaufen schon mal vor den Eingang des Eichenstamms verlegen, als ersten Schritt, wäre das eine Idee?
 
Last edited:
hmmm, das kannst du versuchen, aber ich glaub ehrlich gesagt nicht, dass es funktioniert - denn wenn dann ständig jemand durch ihr Nest trampelt, dann wird sie vermutlich in eine ruhigere Ecke weg ziehen.

Das Problem ist, dass sie quasi aus der Gruppe ausgeschlossen wird/sich ausschließt, wenn sie nicht die überwiegende Zeit innerhalb der Gruppe verbringt. Die einzige Chance dazu wäre, den Eichenstamm wieder zu entfernen, damit alle wieder in ihr Nest kommen - falls sie dann überhaupt in ihrem Nest bleiben würde.

Wenn sie aber so verunsichert und verängstigt ist, dann würde ich sie lieber in einer Kleingruppe halten - da kommt sie IMHO besser zurecht.
 
Habe jetzt den ganzen Heuhaufen vor den Eingang verlegt. Momentan sitzt sie darin und andere Mäuse untersuchen die Veränderung. Kurz ist sie in den Stamm gelaufen, aber sofort quietschend wieder raus.

Muß heute den ganzen Tag korrigieren und sitze direkt daneben.
Den Eichenstamm könnte ich noch mal abriegeln, wenn alle Mäuse draußen sind, das wäre noch ein Versuch. Verd... aber auch.
 
... also ich habe von dem Heu etwas in den Eingang geschoben, so daß der Übergang Heuhaufen/Eichenstamm fließend ist. Weifu ist jetzt in den Eichenstamm gelaufen ... "zitter", "bibber" *Angst*
 
... bis 15.30 war alles ruhig, dann kam sie raus um zu trinken. Habe dann etwas Unruhe verbreitet, weshalb sie wieder im Eichenstamm Zuflucht suchte.
Vorhin gab es mal kurzes Gefiepe, Weifu kam rausgelaufen, aber ich schob sie postwendend wieder hinein.
 
... also Weifu hält sich teilweise im Eichenstamm auf, teilweise im Heuhaufen vor dem Eingang (da fand ich sie heute morgen). Sie duldet, daß die anderen Mäuse durch ihr "Nest" laufen. Sobald eine Maus an ihr schnuppern will, rennt sie weg.

Lautstarke Auseinandersetzungen sind momentan kaum noch zu hören. Ich habe nicht den Eindruck, daß die anderen sie vertreiben wollen. Außer ganz hinten im Eichenstamm, da bin ich mir nicht ganz so sicher. Aber es wirkt eher als würde Weifu dem Kontakt mit den anderen aus Angst aus dem Weg gehen. Wahrscheinlich wird in dem Eichenstamm einfach "gründlicher" geschnüffelt, was sie offenbar als bedrohlich empfindet.

Eigentlich ein bißchen aus Verweifung *heul* habe ich sie vorhin mal rausgenommen, in meinem Pulli beherbergt und ordentlich abgeschmust. (Man muß dazu sagen, daß das Weifu schon immer mein Gesicht mochte und sich sogar beim Fressen, in der Kiste sitzend, mit dem Mund abschmusen ließ. *Herz* Am Arm hochklettern tut sie allerdings nicht und normalerweise nehme ich sie auch nicht raus). Komischerweise hatte ich den Eindruck, daß sie sich im Pulli beruhigt hat und anschließend schlich sie von selbst in den Eichenstamm zurück. Bisher bleibt sie auch dort. Ich hoffe, sie hat ein ruhiges Eckchen gefunden.
 
OK, wenn sie sich nun zumindest zeitweise freiwillig rein traut, dann würde ich aktuell mal noch ab warten, wie es sich tendenziell weiter entwickelt. Das Wegrennen bei Beschnupperung ist problematisch - aber noch besteht die Chance, dass sie lernt, dass ihr dabei nichts passiert. Wen nsie die Kurve noch kriegt, dann könnte es klappen.
Das Ende meidet sie vermutlich, weil sie nicht so weit vom rettenden Fluchtweg weg will - und je mehr Mäuse zwischen ihr und dem Ausgang sind, desto unsicherer fühlt sie sich dabei.
Der ganzen Beschreibung nach sind nicht die anderen Mäuse direkt das Problem, sondern Weifu selber, weil sie überzeugt scheint, die Anderen wollen ihr was Böses.
Ich würde sie allerdings nicht raus holen, denn wenn du ihr Ablenkung verschaffst, dann hat sie weniger Antrieb, sich mit den andren Mäusen herum zu 'plagen'.
Erst mal außer Futter und Wasser wechseln gar keinen Eingriff in den Käfig, wenn's irgendwie geht.
 
... ja, das mit dem Rausnehmen war nur so ein verzweiflungsgetriggerter emotionaler Ausbruch, sollte nicht als Lösungsversuch gewertet werden.

Ich glaube auch, daß das Problem nicht die anderen Mäuse sind. Inzwischen verhält sich der Rest der Gruppe ziemlich stabil, auch wenn ich denke, daß die Rangfolge noch nicht endgültig gefestigt ist (z.B. Aufreiten einer großen Grauen, die bisher gar nicht aufgefallen war). Weifu rennt inzwischen sogar weg, wenn die alten Weggefährten sich ihr nähern. *traurig* Das ist wohl schon ein Teufelskreis: Aus Angst rennt sie weg, wird deshalb aber selbst von ihren Getreuen nicht mehr geputzt und kann daher überhaupt keine guten Erfahrungen mehr machen, weshalb sie konsequent bei jedem Kontaktversuch der anderen Mäuse flüchtet.

Das muß sich aber erst seit Eröffnung des Eichenstamms so zugespitzt haben. Davor rannte sie schon auch weg, wenn zu feste geschnüffelt wurde, andererseits lag sie mit anderen Mäusen fellschleckend im Heu und schlief auch dort.

Aber momentan kann sie durch nichts bewegt werden, ihr Verhalten auch nur versuchsweise zu ändern. Sie traut sich auch kaum zum Fressen raus, ich füttere sie mit Nutri. *traurig* Ich fürchte, ich muß schweren Herzens Deinen früheren Rat umsetzen und den Eichenstamm vorübergehend wieder abriegeln.

Dafür müßten aber alle Mäuse da raus. Also ich könnte heute Nacht, wenn die meisten Mäuse im Aqua rumrennen, den Stamm abkoppeln, dann davor sitzenbleiben, um die Nachzügler abzupflücken. *umkipp* Dann hätten sie alle wieder einen Heuhaufen und ich könnte sehen, wie Weifu reagiert. Was meinst Du?

Ich glaube einfach nicht, daß Weifu prinzipiell unfähig ist in einer größeren Gruppe zu leben, weil das ja Zeit ihres Lebens der Normalzustand war. Die andere ängstliche Maus, die Dunkelbraune, hat es auch geschafft. Eigentlich ist Weifu sehr sozial, sie hat die Mäusejungen ihrer Schwestern betreut, wenn die zum Fressen das Nest verließen, hat die jungen Mäuslein geputzt und mitaufgezogen. Sie ist halt nur sehr ängstlich und hat einfach null Aggressionspotential, was heißt: sie wehrt sich nie. Alles was sie tut ist weglaufen.

Aber danke für Deine fachliche und psychosoziale Betreuung. Man kommt sich manchmal recht hilflos vor mit dem, was in diesen Mäusehirnen so vorgehen mag.
 
Wenn das gute Tier aktuell auch freiwillig Zeit im Stamm verbringt, dann würde ich ihn offen lassen. Sonst bringst du nur wieder weitere Unruhe rein, und das dürfte Weifu nur noch mehr verunsichern.

Sie scheint den Kontakt zur Gruppe ja von sich aus zu suchen. Da würde ich sie jetzt selber das Tempo bestimmen lassen, wie 'schnell' sie dabei vor gehen will. Jedenfalls, so lange die anderen Mäuse sie akzeptieren, und nicht vertreiben.
 
o.k., das wäre die sanftere Lösung. Momentan sitzt sie zwar wieder allein im Heu und schreit, wenn eine jüngere Maus sich dort hinein wühlt. Aber vorhin war Odin kurz im Heu, da habe ich nichts gehört.

Also dann warte ich noch mal ab, ob es sich tendentiell bessert.
 
... also ich denke jetzt doch, die kleine Schwarze zwickt (!) Weifu. Vermutlich jagt sie Weifu auch aus dem Eichenstamm. Auch im Heu geht sie Weifu an. Sie springt blitzartig auf Weifu zu und sofort wieder weg. Weifu quiekt und zuckt zusammen. Sie springt auch andere Mäuse an, aber Weifu ist mit Abstand am häufigsten betroffen.

Das Ganze geht so schnell, daß ich es gar nicht richtig mitbekomme.

Vorhin habe ich Nutri verteilt, da ist ein Tropfen auf Weifu gefallen und sie hat ihn sich von der Dunkelgrauen ablecken lassen. Zwar kniff sie die Augen zusammen, hielt aber sonst still. Vielleicht ist sie gar nicht so ohne Grund verstört.

Was mache ich, wenn das stimmt und die kleine Schwarze sich als kleine Terroristen entpuppt?????????? Allerdings als ich die kleine Schwarze mal über Nacht heraus genommen habe, fing die Dunkelgraue wieder an Weifu anzugehen. Also wäre das auch keine Lösung.

Eben hat die kleine Schwarze die Dunkelgraue angesprungen. Sie springt richtig aus dem Stand mit vollem Karacho auf die Mäuse drauf. Vermutlich zwickt sie auch. Ist das ein normales Verhalten, die anderen Mäuse anzuspringen???? Jetzt brauche ich echt Hilfe!
 
Bitte HILFE!
Die kleine Schwarze jagt Mäuse aus dem Eichenstamm, mehrere, und Weifu aus dem Heu! verfolgt die Mäuse. Es wirkt richtig aggressiv! Als wäre sie jetzt vollkommen durchgeknallt
Was soll ich tun??????

A. Die Schwarze aus der Gruppe heraus nehmen und einen neuen Platz für sie suchen?
B. Den Eichenstamm abriegeln und die Gruppe auf Heuhaufen zurücksetzen
C. Abwarten, was die Mäuse tun
D. Den Eichenstamm in die Mäusekiste tun, die Heustadl-Kiste herrichten und abwarten, welche Mäuse sich wo
zusammenfinden?
 
Last edited:
ach mensch, irgendwie hast du da wohl echt so ein paar Psychopathen in der Gruppe :-(

Jagt die kleine Schwarze immer noch? Wenn ja, dann würde ich sie erst mal aus der Gruppe nehmen, damit da Frieden rein kommt, und alle runter kommen können.
Vielleicht erst mal 1-2h oder so.

Was auch immer in den kleinen pelzigen Köpfen so vor sich geht... :-/
 
... die hat vor 15 Minuten schlagartig damit aufgehört (vorerst).
Das positive (!!???) daran ist, daß jetzt mindestens zwei weitere verjagte Mäuse bei Weifu im Heu sitzen. Sie sind in Zeitlupentempo da reingeschlichen und Weifu ist wohl sitzen geblieben.

Ich könnte ja problemlos ein Ausweichsquartier schaffen. Wenn sie dann alle raus jagt, dann sitzt sie halt allein im Eichenstamm. Aber das geht nur, wenn das Restgelände dann sozusagen als "neutrales" Gebiet oder allgemein nutzbares Gebiet freigegeben wäre.

Habe gelesen, daß Wildmäuse teilweise in Großgruppen von 50 Tieren leben, dabei aber Untergruppen bilden, die dann zusammen schlafen. Sowas könnte ich leicht herstellen. Wenn die SChwarze nur bestimmte MÄuse im Eichenstamm duldet, wäre genügend Ausweichmöglichkeit vorhanden.

Ich weiß halt nicht, ob sie anschließend nicht größenwahnsinnig wird.

Wieviele Mäuse hast Du denn in einer Gruppe?
 
Last edited:
.. perverserweise (!!!) war es heute Nacht extrem ruhig. *kirre*

Ein Teil der Mäuse ist dabei, den Heuhaufen zu untertunneln. Damit scheint zumindest das Problem Weifu einer Lösüng nahe: Sie ist nicht mehr die Einzige im Heuhaufen und offenbar verträgt sie sich mit den übrigen Vertriebenen.

Was immer in diesen pelzigen Hirnen vorgeht, diese scheinen ein Problem zu lösen, das ich nicht verstehe, auf eine Art und Weise, die ich nicht verstehe. Eigentlich fühle ich mich total außen vor und zur verständnislosen Beobachterin mutiert. Aber irgendwie wirkt es momentan so, als würde das, was die da machen funktionieren. Was sagt man dazu... *bat*
 
na, lass die mal machen - sie scheinen doch auf dem Weg der Kooperation zu sein... irgendwie... *grübel*
Wenn sie lernt, dass nicht jede schnüffelnde NAse böse ist, udn die anderen lernen, dass sie dazu gehört, dann soltle das klappen. Aber wer bei dem kleinsten Schnüffelversuch sofort lauthals türmt, hat ja ganz offensichtlic hwsa zu verbergen - und aus der anderen Perspektibve: nur dass man nicht paranoid ist, ist ja noch lange kein Beweis dafür, dass nicht doch jemand hinter einem her ist... :D

Meine größte Gruppe besteht derzeit aus 17 Mäusen.

Jo, natürlich bist du aussen vor, du Körnergeber, die Cheffe... :D

Ich zitiere dazu nur mal Douglas Adams:
"Weiße Mäuse sind die Projektionen unsagbar hyperintelligenter, pandimensionaler Wesen in eine Dimension, die zum Beispiel von Menschen wahrgenommen werden kann."

Ich bezweifle, dass das ausschließlich auf weiße Mäuse zutrifft... :D
 
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