Tag 12 und 13 Ruhephase
Ich habe nach gründlicher Beobachtung festgestellt, dass die vermeintlichen "Rangeleien" der Oldiemaus durch ihr Sehvermögen verursacht sind. Wie ich vorher schon mitgeteilt habe, entwickelt sie einen Tumor und ist inzwischen auf dem rechten Auge komplett blind. Das linke Auge hat bereits eine leichte Trübung... Festgestellt habe ich das Fortschreiten der Erblindung durch die Reaktionen bei Leckerligabe. Wie schon früher beschrieben, "rede" ich mit den Mäusen und zwar mit dem Ziel "positive Konditionierung", d.h. ich vermeide es absolut den Mund aufzumachen, wenn ich eine einfangen muss, "rede jedoch wie ein Wasserfall", wenn es Leckerli gibt oder als abendliche Begrüßung oder wenn ich Futter gebe. Ich vermeide die negative Überprägung der verbalen Kommunikation. Sie reagieren auf die verbale Ansprache. Ende letzter Woche war ich nur kurz zum Leckerli reinreichen am Gehege und kurz angebunden: ohne Worte quasi, nonverbal - dabei habe ich festgestellt, dass Krebsmausi sofort geflüchtet ist, die anderen wie gewohnt ihren Anteil abgeholt haben. Gleichzeitig war Krebsmausi in der Gegenwart von besonders wuseligen Mäusen immer etwas aggro eingestellt, insbesondere das wuselige Teenyflummi hat sie in den letzten Tagen regelrecht "gefressen". Als ich später wie gewöhnlich mit viel Mausgequatsche an den Käfig trat, blieb sie jedoch völlig zahm am Balkongeländer. Die Maus sieht also maximal nur noch schemenhaft und ist dadurch sehr unsicher, das Gequatsche gibt ihr Sicherheit. Auf Grund der fortschreitenden Erblindung ist sie gegenüber den ruhigen Mäusen friedlich und gegenüber den wuseligen leicht aggro, weil sie sich verunsichert fühlt, das bringt sie in Alarmbereitschaft, sie trommelt auch vermehrt. Also mußte ich mich auf die Situation neu einstellen und mein Vorgehen an die Situation anpassen. Ich habe mich versucht, in eine blinde Maus einzufühlen und bin zu folgenden Schlüssen gekommen:
Gut: vertraute Umgebung, vertraute Gerüche, ruhige Umgebung, bekannte Mäuse
schlecht: Gewusel, neues Inventar, Umgebung ohne spezifische Gerüche.
Auf Grund der veränderten Situation habe ich zwei Tage nichts mehr im Gehege geändert, auch wollte ich über mein weiteres Vorgehen klar werden.
Tag 14, Montagabend, 2 Wochen seit VG-Beginn
Ich habe mit dem Trennbrett die obere Volletage halbiert. Aus der mittleren Etage habe ich zwei volle Kehrschaufeln eingemüffte Streu geklaut und oben verteilt, ich fülle mit wenig frischer Streu in der mittleren und oben auf, vermische gründlich. Der Ast ganz vom Anfang der VG wandert von der mittleren auf die obere Etage. Bekannte Gerüche und bekannte Gegenstände. Ich montiere die Rampe. Alles gut...
Stairways to heaven
Alle nach oben!
Wieviel Mäuse hält eine Rampe aus?
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