Adoptierte Mäuse zu jung?

Ach, meine Lieben.

Habe heute die kleinen (und großen) in das 100cm-Endgehege gesetzt, die alte Streu und Nistmaterial mitgenommen, nach wildem Rumhüpfen und etwas Popcornen seitens der Mädels entstand schließlich auch wieder der friedliche Kuschelhaufen - doch nun seit ca. 2 Tagen stelle ich vermehrt fest, dass meine geliebten Neuzugänge Neurodermitis-ähnliche allergische Reaktionen auf meinen Händen hervorrufen. :cry: Zu schlimm ist es nicht, doch es ist schon ein gewisser Schock, weil dies bei meinen Rennis einerseits nie der Fall war (nun gut, sie urinieren ja auch beträchtlich weniger, und ich vermute die Ursache der Allergie eher im Urin), ich meinen Lebtag noch keine Allergien aufwies und mir überdies recht sicher bin, dass es nicht an der Einstreu liegen kann. Habe heute zur Vorbereitung des Endkäfigs nämlich ewig lange mit meinen Händen in frischer Hanfstreu + Kleintierstreu rumgewühlt, und da gab es nie Probleme. :(

Da der Ausschlag auf einigen Stellen aufgeht und ich extremst zu Narbenbildung tendiere, beobachte ich das erstmal weiter. Ach, Mensch. Es wäre so schade, wenn ich die Mäuschen nicht mehr dauerhaft mit meinen Händen füttern/anfassen/beklettern lassen könnte, sonst bauen sie ja gar keine Bindung zu meinem Geruch auf.

Wenigstens läuft die VG soweit sehr gut! Piepsen gibt es zwar immer noch, aber nur bei Futterneid/-klau, der schon seit dem ersten Tag bei den Mädels üblich war. (Das liegt sicherlich noch im normalen Rahmen, solange immer ein Kuschelhaufen entsteht, oder?)
 
Oh nein, das wäre wirklich traurig *seufz* Vielleicht ist es nur ein Zufall und du verträgst etwas anderes Neues nicht. Andere Seife, andere Handcreme, Desinfektionsmittel... Mit manchen Mäuse kann man Clickertraining machen, vielleicht wäre das ein Ersatz für dich für zu direkten Hautkontakt. Ich nehme meine Mäuse gar nicht raus, wenn ich nicht muss, aber es ist schon niedlich, wenn sie die kleinen Vorderfüßchen auf die Hand setzen, um nach mehr Naschi zu suchen.

Futterneid ist ok (sollte natürlich immer genug Futter für alle da sein, Farbmäuse haben einen sehr schnellen Stoffwechsel und sollen immer etwas finden), der gehört dazu. Aufpassen musst du, wenn jemand nicht mehr ins Haus oder nicht mehr aus dem Haus raus darf oder auf/von Etagen "ein/ausgesperrt" wird. Jagden, die länger als ein paar Hoppser gehen und schlimmstenfalls mit Zwicken in den Po enden, wären ein ebenfalls ein Alarmsignal.
Sie dürfen sich auch ein bisschen streiten, wenn sie die Rangordnung und die zwischenmäuslichen Regeln festlegen.
Total okay ist seltenes Fiepsen aus dem Nest, wenn irgendwer über irgendjemanden drüber gelatscht ist.
 
Nach mittlerweile über einem Monat brauche ich wieder euren guten Rat :cry:

Nachdem die VG mit den beiden Kastraten im vorsichtigen Schneckentempo vorangeschritten ist, habe ich gestern zum ersten Mal eine Teil(!)reinigung des Käfigs vorgenommen - ich habe nichts gemacht außer ca. 40-50% der Einstreu auszutauschen, wonach ich alles wieder gut vermischt habe, damit der Gruppengeruch sich verteilt. Ca. drei Stunden danach durfte ich allerdings zur Fütterungszeit beobachten, wie sich die ansonsten so friedlichen Kastraten Camembert und Brie ineinander vekugelt haben. So richtiges Kugeln wie bei Rennmäusen oder unkastrierten Böckchen, woraufhin ich die beiden erstmal trennen musste. (Trennen = Mit einem Holzstück voneinander losgelöst, sind noch im selben Käfig.) Camembert hat sich kurz darauf zu den Mädchen gekuschelt, Brie war noch eine ganze Weile allein unterwegs. Keine Verletzungen.

Das war schon ein Schock für mich, denn die beiden kamen als Duo und haben sonst nie Probleme gemacht. Ich hätte noch eher erwartet, dass sie sich mit den Mädels zanken würden (aber nach vier Wochen VG?). Dazu kommt außerdem, dasse eigentlich Camembert immer der größere und lebhaftere war... Jedenfalls habe ich stark zurückgestuft und bin jetzt wieder beim 100cm Endkäfig-Aquabecken, indem nur noch eine flache Etage, Fressnäpfe und ein Kletterholz stehen.
Und nun der Twist: Mittlerweile schlafen wieder alle im gewohnten Kuschelhaufen...!? :unsure:
Eigentlich dachte ich, dass dieser das Richtmaß einer VG wäre und alle anderen Zankereien eher indikativ für einen womöglich nicht mehr entstehenden oder nicht mehr friedlichen Kuschelhaufen. Ist das dem Zurückstufen zu verdanken? Ich finde es schon seltsam, dass nach nunmehr 4-5 Wochen sowas passiert. Was meint ihr?

P.S.: Bzgl. der Allergie mussten wir leider feststellen, dass meine ohnehin gegen Wildgräser und Hausstaub allergische Schwester wohl auch auf die Hanfstreu sehr empfindlich reagiert - und ich mittlerweile (nach fast zwei Monaten?!) ebenfalls o_O Der Neurodermitis-Ausschlag ist zwar seitdem nur noch einmal vorgekommen, aber nun darf ich mich nach neuem Streu umsehen... Soviel dazu.
 
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Oh mist, das klingt nicht schön. *knuddel*

Richtwert ja, aber: ein 50%iger Streuwechsel ist ein massiver Eingriff in ihren Lebensraum. Mäuse lernen ihr Revier auswendig, sie kennen jeden Fluchtweg, jeden Vorsprung, jede Deckung. Sie legen Fluchtwege an, die sie mit ihrem Urin (das sind diese bräunlichen Schmierspuren, die man besonders an vorspringenden Stellen in den Laufwegen findet) markieren, damit sie ihnen im Falle einer Lebensgefahr blind und so schnell wie möglich folgen können. Diese Wege sind essenziell für ihr Wohlbefinden, weil ihr Instinkt ihnen sagt, dass sie sie zum Schutz gegen Beutegreifer brauchen.
Bei einem so massiven Umbuddeln der gesamten Grundfläche verschwinden alle ihre Marker, es ist fast, als hättest du sie in ein fremdes Revier gesetzt. Dazu der Streutausch noch oben drauf. Dadurch wurden deine Mäuse massiv verunsichert und da kann es bei frischen (und auch älteren schwierigeren) Gruppen dazu kommen, dass irgendwer in Übersprungshandlung auf den Deckel bekommt.

Nach vier Wochen ist die Gruppe noch nicht sonderlich gefestigt. Ich würde frühestens nach drei Monaten größere Reinigungsmaßnahmen durchführen.

Ich würde sie weiter beobachten und wenn alles friedlich bleibt, in zweidrei Tagen wieder auf den Stand von vor dem Streit zurück springen. Wahrscheinlich war der Streit nur auf die Aufregung zurück zu führen. Bleibt es dann aber nicht friedlich, musst du leider wirklich die VG wieder zurück stufen und an einem früheren Punkt neu einsteigen.

Zur Gesundheit: das tut mir leid :( Welche Streusorten hast du schon ausprobiert?
Und ist sicher, dass nichts anderes "Schuld" sein kann? Ich selbst habe Heuschnupfen und reagiere beispielsweise auf Heu, Stroh...
 
Danke dir wie immer für die fixe Antwort. Dann war der Streuwechsel wohl doch zu viel Aufregung auf einmal... das merke ich mir auf jeden Fall! Wollte bloß ein wenig "umlüften", da ich und meine Schwester wie gesagt allergisch auf die vollgepinkelte Sreu reagieren. (Natürlich werde ich dennoch darauf achten, dass genug Pipimarkierungen übrig bleiben!) Bei ihr allerdings heftiger als bei mir, daher geht es noch.
Im Moment scheint wieder alles friedlich (oder zumindest beim alten Stand zurück?), daher ist meine Hoffnung groß, dass sich wieder alles fängt. Großreinigung also erst in ca. 3 Monaten, roger *Daumen hoch* Ich halte weiterhin auf dem Laufenden.

Off Topic:
Re: Allergie: Bisher habe ich nur Kleintierstreu+Hanf ausprobiert, da die Kombo bei meinen Rennis nie ein Problem war. Das Atemproblem bestand leider auch schon, bevor ich Heu reingemischt habe. Ich vermute darum sehr, dass der Farbi-Urin die Reizung auslöst. Sobald sich die Covid-Krise gelegt hat, wollte ich aber sofort eine Mischung mit Kokosstreu ausprobieren. Daher auch der andere Thread mit dem Einstreuvergleich :)
 
Gerne :)

Hm, hast du effektive Mikroorganismen oder Enzymreiniger schon ausprobiert? Die zerstören teilweise die Urinkristalle. Vielleicht wirken die dann nicht mehr auf euch *denk*
 
Kleines Update: Der Käfig ist immer noch zurückgestuft auf zwei Etagen, Laufrad, zwei Kletteräste, Sandbad (aka XXL-Toilette ?) und ein oben offenes Häuschen, was halb in der Streu eingegraben ist. Mit dem Setup vom letzten Post wollte ich mir also einige Tage bis Wochen Zeit lassen, bevor etwa neues dazukommt. Seitdem hat sich keiner mehr gekugelt oder gejagt. Puh. *bitte*

Allerdings piepsen 2/4 der Mädchen ziemlich laut, wenn ein Männchen sie zu intensiv beschnuppert, zu barsch vom Futter wegschubst oder Putzversuche unternimmt, manchmal laufen sie sogar aus dem Nest raus; i.d.R. jedoch nur bei einem bestimmten Männchen, und Popo beschnüffelt wird auch nur auf einige Schritte. Ich frage mich, ob das fast schon Charaktersache ist (weil die beiden generall sehr zu Angstmäusen tendieren) oder doch ein Grund zur Sorge in der VG? :cry: Sie schlafen nämlich zur Ruhezeit alle ganz normal im Haufen. Daran habe ich mich bisher immer orientiert. Mache ich mir da evtl. nicht genug Sorgen (oder zu viel)?
 
Bombastia said:
Allerdings piepsen 2/4 der Mädchen ziemlich laut, wenn ein Männchen sie zu intensiv beschnuppert, zu barsch vom Futter wegschubst oder Putzversuche unternimmt, manchmal laufen sie sogar aus dem Nest raus; i.d.R. jedoch nur bei einem bestimmten Männchen, und Popo beschnüffelt wird auch nur auf einige Schritte.
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Das die VG falsch gelaufen ist glaube ich jetzt nicht, wenn die Mädels sowieso zu angstmäusen neigen würde ich mir jetzt nicht zu viele Sorgen machen.
Behalte es aber im Auge falls es schlimmer wird*knuddel*
 
Angstmäuse sind schwierig. Hab ich hier aktuell auch. Mit der Zeit fängt sich das (unsere kleine liebt mittlerweile Ärmel und naja... Von Angstmaus keine Spur mehr.)

Meine beiden Jungspunde dagegen sehr. Schaut man einmal zu viel in den Käfig quattiert sich eine aus und schläft dann Mal lieber alleine *denk*
 
Das beruhigt mich :) Danke euch. Ich hatte zwar schon erwartet, dass ängstliche Mäusels eher Regel als Ausnahme darstellen würden, aber von meinen Rennis war ich so dermaßen verweichlicht (sie waren unvorstellbar zutraulich), dass ich mir bei den Farbis nun unsicher geworden bin.
Allerdings hat sich die Scheu schon sehr verbessert, seit die vier Mädels vor ca. 1,5 Monaten eingezogen sind! Sie kommen nun alle für Futter an die Hand.

Ich melde mich wie immer nochmal, wenn es neue Unsicherheiten in der VG gibt. Kann mir gar nicht vorstellen, wie andere Anfänger mit VGs umgehen, ohne so kompetent in einem Forum beraten zu werden :oops:
 
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