Afrikanische Knirpsmäuse- das große Haltungsexperiment

Binchen

Mäusologie-Meister*in
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oder wie kann man die Art halten ohne dass es zu Mobbereien, Ausstoßungen und Todesfällen kommt.

Das ist das Ziel meines Langzeitexperiments.
In meinen alten Threads http://mausebande.com/forum/andere-maeusearten/allgemeines/48628-knirpsmausbeobachtungen.html
http://mausebande.com/forum/andere-...bockvergesellschaftung-erfahrungsbericht.html
könnt ihr meine bisherigen Erfahrungen mit den Knirpsen lesen und nachvollziehen.

Wenn ich das Knirpsmausverhalten im Nachhinein nochmals reflektiere so lassen mich einige Verhaltensweisen doch stutzig werden und die Einstufung als Großgruppentiere in Frage stellen.
Von Farbmäusen und bisher allen anderen sozialen von mir gehaltenen Nagerarten kenne ich es, dass die Tiere untereinander interagieren, eng nebeneinander fressen, viel gemeinsam aktiv sind und oft in Gruppen oder gar alle zusammen im gebauten Nest schlafen.
Knirpse aber scheinen mir extrem auf Individualdistanz zu achten, jeder ist für sich auf Futtersuche (ich füttere nicht im Napf), Aktivitäten werden zeitlich gestaffelt vorgenommen und soweit möglich geht man sich aus dem Weg. Die Mehrheit der Mäuschen verbringt die Schlafenszeit alleine oder mit einem anderen Artgenossen gemeinsam, große Schlafgruppen finden sich kaum und Nester werden keine angelegt (in gleichgeschlechtlich gehaltenen Gruppen, also ohne Nachwuchs).
Verhält sich so eine Tierart, welche nicht eigentlich hoch sozial sein sollte und sich erst ab einer Gruppengröße von 10-12 Mäusen anfängt sich wohl zu fühlen?
So findet man es jedenfalls überall im deutschen Internet beschrieben.
Bei hoch sozialen Großgruppentieren denkt man doch sofort an Interaktion, gemeinsame Aktivitäten und vor allem viel Körperkontakt der Mäuse zu- und untereinander.

Ich versuche daher in diesem Projekt uA dem Großgruppentiermythos auf die Spur zu kommen- ob er sich bewahrheitet oder widerlegt werden kann wird sich vermutlich erst nach vielen Mäusegenerationen eindeutig zeigen.
In den Versuchen werde ich uA mit unterschiedlich großen (gleichgeschlechtlichen) Gruppen experimentieren.
Zu Beginn vermutlich mit Gruppen von rund 10-12 Mäusen (also Wohlfühlgröße laut diverser Internetseiten), 6-8 Mäusen und 2-3 Mäusen.
Ich erwarte dass sich anhand von ggFs auftretenden Streitigkeiten, Schlafgewohnheiten, Verhalten gegenüber den Mitmäuschen, Allgemeinzustand und Lebensdauer zeigen wird in welche Richtung es gehen wird. Gen hochsozialem Großgruppentier oder eher in Richtung Paarhaltung, bzw. Einzelgängertum.

Nebenbei will ich prüfen ob etwas dran ist an dem Temperaturmythos von minimum 20°C in der Knirpsmaushaltung weil die Mäuse bei Temperaturen darunter frieren und im schlimmsten Fall an Unterkühlung (gerade in kleinen Gruppen) sterben können. So jedenfalls findet man es auf diversen Seiten beschrieben.
Denn wenn man die Klimadaten der auf denselben Pages genannten natürlichen Lebensräumen anschaut und berücksichtigt, dass die Mäuse ja nachtaktiv sind (,vermutlich nicht eng aneinander gedrängt wie Schafe auf Nahrungssuche gehen oder in entsprechenden Gebieten nicht vorkommen) müssen sie zwangsläufig ohne Probleme auch mit wesentlich kühleren Temperaturen zurecht kommen.
Vor allem für den Fall, dass die Winzlinge auch in freier Wildbahn gerne alleine oder nur zu zweit den Tag verschlafen.

Ganz zu Beginn wird sich meine Aufmerksamkeit erstmal auf den Temperaturmythos richten (auch ob es stimmt, dass bei Temperaturen unter 19°C, manchmal liest man auch von unter 21°C die Vermehrung eingestellt wird), wie sich eine kleine Familiengruppe verhält und wie schnell bei entsprechenden Temperaturen die Mäusezahl ansteigt.

Der Thread soll nicht zum Diskutieren genutzt werden! Bei Bedarf bitte einen neuen Thread in entsprechendem Unterforum erstellen. Danke.

Versuch 1

Eine Gruppe von 5 Knirpsmäusen, gemischtgeschlechtlich gehalten in einer 100er Duna (Bilder folgen), bestehend aus 2 Böcken (beide halbwüchsig, wobei einer fast ausgewachsen scheint, der Kleinere hat ein angeknabbertes Ohr) und 3 Weibchen ( ein junges adultes Tier und 2 kleine halbwüchsige Mädels).
Die Raumtemperatur beträgt 17-18°C (sie sind vom Vorbesitzer 19-20°C gewohnt gewesen), die Mäuse können von mir fast rund um die Uhr beobachtet werden so dass ich bei akuter Unterkühlung der Tiere in der Lage sein sollte diese zu erkennen und eingreifen kann.

Ich werde berichten wie den Mäuschen das Klima bekommt, ob sich direkt schon Nachwuchs (trotz niedriger Temperatur und wider Erwarten) einstellt und wie sie sich in dem doch recht kleinen aber für die Mäusedichte (wenn man von Großgruppentieren ausgeht) eher großzügigen Gehege gegenüber verhalten.
 
Find ich super spannend was du vor hast =)

Aktuell scheint es ja wirklich einen Umbruch in den Haltungsbedingungen zu geben, vor allem was die Gruppengröße angeht.

Entgegen der Freilandbeobachtungen, die Mus minutoides eher als solitär bis paarweise lebende Art ausweist (Monadjem 2013; Stuart & Stuart 2001, S. 112) , basiert die derzeit dominante Form der Haltung in Privathaushalten wie auch in zoologischen Einrichtungen auf dem vollkommenen Gegenteil: Es wird die Haltung größerer Kolonien empfohlen und praktiziert. So erklärt Noack (2016): "Großgruppentier – Haltung in selbstregulierenden Familiengruppen". "Selbstregulierend" soll hier heißen, dass davon ausgegangen wird, dass die Population auf eine bestimmte Größe anwächst, bis die Geburten und Sterbefälle sich gegenseitig ausgleichen. Auch Bilder und Beiträge in Online-Communities zeugen davon, dass eher Gruppen von 15 bis 50 (in wenigen Fällen auch über 150) Tieren gehalten werden und Paarhaltung kein Thema ist. Dabei birgt die Haltung mit größeren Individuenzahlen auch Probleme vom Ausbleiben neuer Würfe bis zu tödlichen Aggressionen innerhalb der Gruppe.

Kommentar in einer Facebook-Gruppe
Kommentar in einer Facebook-Gruppe
Nicht nur die gleichgeschlechtliche Gruppenhaltung oder die Vergesellschaftung erwachsener Tiere birgt Risiken, sondern auch die Haltung großer Gruppen insgesamt: Etliche Halter_innen berichten von plötzlichen kämpferischen Auseinandersetzungen zwischen den Tieren oder von harmonischen Familienverbänden, die von heute auf morgen "zerfallen". Gleichzeitig werden für absolut atypische und eher alarmierende Verhaltensweisen wildromantisierende Erklärungen abgegeben. In einer Facebook-Gruppe schreibt ein Mitglied: "Die Gruppe ist harmonisch, nur altersschwache und kranke Tiere werden rigoros getötet und aufgefressen. [...] Es ist halt die Natur."

Jedoch entspricht es ganz und gar nicht der Natur sozialer Mäuseartiger, erwachsene Familienmitglieder zu töten. Wenn hier kein Beobachtungsfehler vorliegt, kann von einem Fehler in der Haltung ausgegangen werden. Spätestens dann, wenn Spannungen in einer Gruppe dazu führen, dass Tiere sich verletzen oder gar töten, sollte überdacht werden, ob große Kolonien wirklich das Nonplusultra sind.
Quelle: https://ratfrett.jimdo.com/tiere/knirpsm%C3%A4use/

Bei Rodent- Info steht ja schon seit geraumer Zeit dass sie in Freilandbeobachtungen eher solitär leben.

Obwohl Afrikanische Zwergmäuse bei uns zumeist in Familiengruppen gehalten werden, sprechen Literaturquellen teils von solitärer Lebensweise (vgl. „Säugetiere des südlichen Afrikas“), was eine Erklärung dafür sein kann, warum so häufig scheinbar harmonische Gruppen plötzlich auseinanderbrechen.
Rodent-Info.net - Die Infoseite rund um Kleinsäuger
 
@Punkratz: Danke dir für das Heraussuchen der Zitate, ist spannend zu lesen *drück*

Seit ca. einer halben Stunde findet die erste Aktivitätsphase statt und bis auf die Tatsache, dass sie zwischendurch mal kurz das Fell aufplustern ( ist halt doch etwas kühler als gewohnt und sie sind ja heute morgen erst angekommen) machen sie einen fitten und aufgeweckten Eindruck. =)
Zum Verhalten untereinander kann ich bisher beobachten, dass der angeknabberte Jungbock dem etwas älteren Jungbock aus dem Weg geht, Spannungen zwischen ihnen kann ich keine ausmachen.
Die Mädels sitzen auch mal für einen kurzen Moment nebeneinander (und gerade muss Seite an Seite gefressen werden damit ich sehe welches und wie viel Futter sie fressen), ignorieren sich aber. Da wird nicht geschaut was die Nachbarin im Maul hat oder kurz Nasenkontakt aufgenommen um zu schauen wer das ist ( wie Farbmäuse, Rennmäuse, Lemminge und Co das machen).
Lediglich zwischen den Böcken und den Mädels findet sparsamer Kontakt statt. Da wird mal kurz geschnüffelt wenn man sich über den Weg läuft und der angeknabberte Jungbock schien an dem adulten Weibchen interessiert und folgte ihr ein Weilchen.
Zudem konnte ich ein (wohl) Markierungsverhalten beobachten, welches vom angeknabberten Jungbock aus ging (er drückte das Hinterteil auf den Boden und lief dann etwas hin- und her, eine visuell sichtbare Spur konnte ich nicht erkennen), später kam dann eins der Jungmädels vorbei und folgte intensiv schnüffelnd und (soweit ich sehen konnte) auch mal kurz leckend genau seiner Markierung.
 
Gestern konnte ich beobachten dass die beiden jungen Mädels (welche die jüngsten der Mäuse zu sein scheinen) noch am meisten Kontakt zum gleichen Geschlecht suchen. So sah ich tatsächlich einmal zwischen den Beiden ein Begrüßungs- bzw. "wer bist denn du? Gehörst du zu meiner Gruppe?" Nase- an Nasekontakt sowie interessiertes Schauen was der Andere denn frisst.
Später am Abend war noch viel los- teils auch alle Knirpse auf einmal am Herumtoben, nebeneinander fressen (gezwungenermaßen) und sich idR aus dem Weg gehen und ignorieren.
Der meiste Sozialkontakt findet zwischen den Geschlechtern statt- also Böcke, die sich für die Mädels interessieren.
Spannend fand ich auch, dass sich die Knirpse viel mit den grünen getrockneten Grasrispen im Heu beschäftigten und davon fraßen.
Scheint als könne man ihnen vermutlich mit frischen Grasrispen aller Reifegraden eine Freude machen.
Die neuen und noch unbekannten (für die Knirpse extra zerkleinerten) Futterpellets wurden auch direkt angenommen und zu meiner großen Überraschung ist das kleine Petersilienwurzelstück (frisch) auch verschwunden. Dafür wurden die Pinienkerne nur probiert (das konnte ich gestern bei einem Weibchen beobachten wie es einen Bissen nahm) wenn überhaupt angerührt.
Wie auch schon bei den anderen Knirpsmausgruppen beobachtet wurden einzelne Heuhalme in den Wassernapf gehängt. Also so, dass jeweils nur das eine Ende des Halmes im Wasser ist.

Ganz friedlich war es in der Nacht allerdings nicht- als ich gerade einschlafen wollte hörte ich typische Verfolgungsjagdgeräusche (wer schonmal Farbmäuse vergesellschaftet hat weiß wie das klingt ) und dann ein kurzes Piepsen.
Bis ich dann am Gehege stand sah ich nur noch ein verdächtiges Pärchen, welches sich schnell wieder auf alle Viere begab und eins schnell verschwand. Die Böcke, war meine erste Vermutung, die sich jedoch als falsch herausstellte. Denn das stehen gebliebene Mäuschen war eins der jungen Mädels.
Ich schätze mal dass einer der Böcke zu aufdringlich wurde und sie sich zur Wehr gesetzt hatte. Verletzt oder verängstigt schien sie mir nicht.
Die Nacht verbrachte ich trotzdem mit Licht (da schlafe ich nur oberflächlich und wache oft auf), es blieb bei den Knirpsen aber ruhig.

Gerade schlafen sie alle zusammen (unter einer Lage unberührtem Klopapier) in einer Heukuhle unter einem flachen Karton. Also kein Nestbau.
Dass alle zusammen schlafen wundert mich nicht da es ja bisher nur ein adultes Tier unter ihnen gibt. Ich bin sehr gespannt wann, wie und ob sich das ändern wird.
 
Teures Lehrgeld
Ach schei** *traurig*
Die Haltung im Wohn- und Schlafraum zeigt nun einen großen Nachteil- Ausbrüche sind wesentlich komplizierter (va wenn noch andere Nicht- Käfigtiere (in meinem Fall 2 Hunde) mit im Haushalt wohnen).
Ich hab tief und fest geschlafen bis zu einem alarmierenden bekannten Geräusch. Exakt dem Geräusch, das ein Nager macht, wenn er auf glattem Boden landet...
In meinem Fall war es nur leider kein Traum sondern bittere Realität.
Die 2 Löcher der Duna für etwaige Trinkflaschen hatte ich (aus meiner Erfahrung heraus dass potenzielle Ausbruchsstellen/Nagestellen schwieriger als solche erkannt werden wenn kein Luftaustausch möglich ist und die bisherigen Knirpsmausfamilien nagten gar nicht) nur mit doppeltem Malerkrepp versiegelt.
Zu meinem Pech scheint diese Knirpsfamilie aber den Geschmack von ebendiesem Malerkrepp zu mögen... sprich eine der abgedichteten Stellen hatte ein mausgroßes Loch.
Da ich nur noch 2 Mäuschen im Gehege sichten konnte mussten also maximal 3 Knirpse im Zimmer unterwegs sein.
Also schnell das Loch und die andere potenzielle Ausbruchstelle mit 4 Lagen Panzertape gesichert (Mäuschen 4 hat auch direkt mal probiert), die Hunde mit Knabbersachen in den Flur gepackt und die Mäusejagd gestartet.
Eins der kleinen Mädels war tragischerweise schnell gefunden, es hatte sich so weit unter das Hundebett gequetscht bis es von dessen Gewicht um die Atemluft geraubt wurde. Aufgrund des glatten Bodens war kein Zurück möglich. *traurig*
Das andere halbwüchsige Mädel konnte ich per Hand einfangen als es an einer ungeschützten Wand entlang lief und Maus Nummer 3 (einer der Böcke, welcher konnte ich leider nicht erkennen) mittels einer aufgestellten Küchenpapprolle an genau ebendieser Wand. Mäuschen läuft hinein und blieb netterweise darin sitzen bis ich mit den Händen die beiden Öffnungen zu gehalten hatte.
*traurig* Nun sind es nur noch 2 Pärchen und es gibt die 2te Licht-Nacht damit ich mitbekomme wenn sich die Winzlinge wieder an der Ausbruchsstelle zu schaffen machen.
 
Panzertape scheinen die Knirpse nicht zu mögen (ich denke das Malerkrepp schmeckt evtl. süßlich) und so war der Rest der Nacht ausbruchstechnisch und auch sonst friedlich.

Und ich muss zugeben, dass ich noch einen Fehler gemacht habe. Die Fellis direkt nach so einer großen, langen Reise und komplett neuen Umständen in kühlere Temperaturen zu stecken war falsch.
Scheinen sie nicht so gut weggesteckt zu haben wie ich vermutet hatte.
Da das kleine Mädel heute weniger fit erscheint habe ich beschlossen das Temperaturexperiment zu pausieren. Jetzt müssen die Süßen erstmal ankommen und eine Zeit lang fit sein bevor es fortgesetzt werden kann.
Mal schauen wie es der Kleinen mit einer Echinaceakur (ein Tröpfchen ins Wasser) und warmen 20-21°C Raumtemperatur geht.
 
Hallo !

Zitat :Der Thread soll nicht zum Diskutieren genutzt werden! Bei Bedarf bitte einen neuen Thread in entsprechendem Unterforum erstellen. Danke.

Sollen wir nun nur mitlesen oder auch mal was äußern ? *grübel* ;-)

Ich habe mal was gelesen ,daß die Temperatur von uns Mäusehaltern " überbewertet " wird .Tags über halten sich die Afrikaner ( und andere Wüstenmäuse) in ihren Verstecken ,Bauen ,Höhlen auf, die entweder schattig oder unterirdisch sind, und somit auch tagsüber nicht so extrem warm .
Wenn sie dann nachts auf Nahrungssuche sind ,ist es recht kühl .

Ich fand Deine 19 Grad nicht sooo abwegig .
 
@Luzie F.R.: Informatives/Fachliches (wie du es getan hast ) darf gern im Thread geäußert werden. ;-)
Was ich vermeiden will sind Grundsatzdiskussionen, Diskussionen über die Sinnhaftigkeit solcher Experimente etc.

Ich denke die Kleinen haben sich auf dem Transport was "eingefangen", bzw. waren dadurch geschwächter als es gut ist für solch ein Vorhaben. Denn leider wurden sie vom Vorbesitzer nicht so gut verpackt wie es mMn eigentlich notwendig gewesen wäre.
Gleich danach dann nur 17-18°C rund um die Uhr war definitiv keine gute Idee (auch wenn sie fit schienen).

Letzte Nacht war wieder keine gute Nacht (für mich *heilig*) denn mindestens das kleine Mädel fand, dass der Ausflug die Nacht zuvor ja nicht schlecht gewesen sei und begann dann doch am Panzertape und auch mal versuchsweise am Plastik rechts und links davon zu testen.
Scheint also als ob sie sich Ausbruchsstellen merken und durchaus gerne mal auf Erkundungsgänge gehen.
Als ich dann die Gebiete rund um die potenziellen Ausbruchsstellen (auch die bisher unangetastete) gesperrt habe indem ich Pappstücke gegen die Dunawand klemmte wurde es wieder ruhiger.
Karotte mögen sie jedenfalls nicht und die Petersilienwurzel blieb diesmal auch völlig unangetastet. Dafür hat mindestens das kleine Mädel entdeckt, dass Pinienkerne ja doch was Leckeres sind (hab sie letzte Nacht an einem fressen sehen) und jetzt sind alle verschwunden.

Temperaturtechnisch mach ichs gerade entgegengesetzt des natürlichen Rhythmus- tagsüber (wenn die Fellis eh schlafen) lass ich es auch mal bis auf 19°C abkühlen und abends bis früh morgens wirds kuschlig warm zwischen 20 und 22°C.
Ich hoffe mal die Knirpse verzeihen mir den katastrophalen Start, ich fühle mich deswegen jedenfalls so richtig mies. *seufz*
 
Hast Du es mal mit Grünlilie versucht ?

Meine VZM waren mit Obst / Gemüse auch immer total mäkelig ,bis ich ihnen mal Grünlilie angeboten habe. Da sind sie voll drauf abgefahren.
Ich habe erst daraufhin erfahren, daß die Grünlilie ebenfalls in Afrika vorkommt *schäm*.
Hätte ich auch vorher wissen können...*umkipp*
Na ja, bei ca 80 Zimmerpflanzen weiß ich halt nicht von jeder das Herkunftsland.
Hier sind momentan Kulturheidelbeeren angesagt.(gekauft)
 
Danke Luzie, das werd ich mir merken (für den Fall, dass ich mal über Grünlilie stolpern sollte *heilig*). =)

Die Fellis sehen heute schon wieder besser aus. =)
Süßkartoffel mögen mindestens 2 von ihnen und die Pinienkerne werden mittlerweile von allen gern gefressen.
Zudem fiel mir auf, dass der größere Bock auch ein etwas angeknabbertes Ohr hat, ist nur sehr viel weniger auffällig.
 
Knirpse sind wirklich schlau- aber definitiv keine ausdauernden Nager :D

Letzte Nacht wurde ich vom "Maus nagt Karton"-Geräusch geweckt und musste feststellen, dass die Winzlinge wohl auf ihren Patrouillen gemerkt hatten, dass sich die Kartonstücke, welche die potenzielle und die ehem. Ausbruchsstelle verdecken, bewegen lassen.
Als ich nach dem Rechten schaute hatten sie das Kartonstück vor der ehem. Ausbruchsstelle schon komplett beiseite geschafft und waren bei dem anderen Kartonstück an der potenziellen Ausbruchsstelle gerade am Werk.
(bin ich also sehr froh, dass ich rechtzeitig wach wurde. Nicht, dass sie sich dann doch noch durch das Panzertape genagt und dann munter das Zimmer unsicher gemacht hätten.. *Angst*)
Also habe ich kurzerhand die Kartonstücke mit an der Rückseite (wo kein Mäuschen ran kommt) doppelt gelegtem Panzertape an die entsprechenden Stellen wieder zurück geklebt.
Das haben die Kleinen natürlich nicht bewegt bekommen und so begannen sie an dem Stück der ehem. Ausbruchsstelle zu nagen.
Da ich so eh nicht schlafen konnte (ohne zu wissen ob sies schaffen würden auszubrechen oder nicht) ließ ich also wieder mal das Licht an um immer mal wieder einen Blick zum Gehege rüber werfen zu können.
Ausdauernde Nager sind sie jedenfalls nicht, nichtmal 2mm der Kartonhöhe haben sie weggeknabbert bevor sie aufgaben.
Das Ausbrechen ist ihnen dann wohl doch nicht so extrem wichtig aber definitiv bedeutend dass sie trotz der gar nicht so winzigen Gehegegröße (für 4 Winzlinge und bei dem, was im Netz so empfohlen wird) liebend gerne auf Erkundungstour gehen würden.
 
Ich muss zugeben, dass ich echt fasziniert bin von dem, was ich seit dem letzten Post beobachtet habe.
Gestern Abend zur ersten Aktivitätszeit konnte ich tatsächlich eine längere Interaktion zwischen dem adulten Mädel und dem etwas jüngeren Bock ausmachen- die waren tatsächlich für kurze Zeit zusammen unterwegs mit Körperkontakt wie man es so von sozial lebenden Arten wie z.B. Farb- und Rennmaus gewohnt ist.
Und das ohne sexuellen Hintergrund wie mir schien, denn es könnte sein, dass das Mädel trächtig ist.

In der Nacht erwachte ich abermals von Kartonnagegeräuschen und war ziemlich überrascht eben dieses adulte Weibchen am verdeckten ehem. Ausbruchsort intensiv den Karton bearbeiten zu sehen. Denn dieses Mädel war nie außerhalb des Geheges gewesen!
Wieso also gerade den Ort zum Ausbrechen wählen, an dem schon ein Versuch geglückt war? (der Karton an der potentiellen Ausbruchsstelle gegenüber ist unberührt)
Und wieso will gerade dieses (evtl. tragende) Weibchen plötzlich weg von der Gruppe wenn diese doch für potenziellen Nachwuchs ein sicherer Ort wäre mit vielen Beschützern etc? (in Familiengruppen lebende Arten suchen ja genau dann den Schutz der Gruppe am meisten)
Obwohl ich mehrmals die Nacht geschaut habe welche Maus da nun den Karton bearbeitet (und die Kleine hat ganz ordentlich gewütet, vor allem für eine Knirpsmaus!) so sah ich nie einen anderen Knirps dabei.
 
Leider schon zu spät zum Editieren.
Hier die schon längst überfälligen Bilder:
Das Gehege (95x47cm Grundfläche (Innenmaße)), die Öffnung normalerweise natürlich von 6x6mm- Gitter abgedeckt.
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und die ehem. Ausbruchsstelle wie sie gerade ist (man bemerke den nun doch recht stark benagten Karton. Allzu viel fehlt nicht mehr dass die verschlossene Öffnung wieder aufgedeckt wird) von innen und außen
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Normalerweise steht der Wassernapf auch auf der Heuschicht aber gestern haben sie es irgendwie geschafft den fast komplett zu leeren, so dass das Wasser in die Heu- und Einstreuschicht darunter lief. Bis da wieder trocken ist steht der also erstmal erhöht auf dem "Schlafkarton".
Die zerkleinerten Futterpellets verstreue ich mittlerweile auf der gesamten Heufläche.

Vor Neugier getrieben schaute ich vorhin unter den Schlafkarton und entdeckte ein mittlerweile schön tiefes, weiches rundes Nest, welches mit dem nachwievor unberührten Klopapier abgedeckt war ( das Hauptschlafnest, in dem 3 der Fellis lagen) und nebendran unter der nächsten Klopapierschicht eine kleinere, neue Nestkuhle, in welcher das adulte Mädel lag.
Ich denke sie will sich von den Anderen absetzen- und das weiter als nur 10cm. (daher der intensive Ausbruchversuch letzte Nacht)
Ich will nachher mal versuchen ob ich ihr den Wunsch erfüllen kann, indem ich eine 50er Duna quasi "Loch an Loch" ans ehem. Ausbruchsloch anschließe.
Wenn das glückt wirds wirklich spannend wie die Fellis damit umgehen werden und sich ggFs aufteilen.
 

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(schon wieder zu spät *schäm*)

Mir ist es gelungen (mit Panzertape und ein wenig sägen) noch eine 50er Duna direkt anzuschließen. Ist zwar nicht schön sollte aber ihren Zweck für kurze Zeit erfüllen. Sind jetzt dann immerhin 0,63qm Fläche für die 4 Winzlinge.

Die kleine Duna
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direkt angebaut
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Ich bin schon sehr gespannt wie die Fellis nachher reagieren auf die Erweiterung und werde berichten ;-)
 

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Es ist etwas Anderes eingetreten als ich gedacht hatte.
Das adulte Mädel hat gestern als erste die Chance genutzt und die kleine Duna erkundet, war dort auch mal kurze Zeit im sich anbietenden Alternativschlafplatz als die Anderen noch in ihrem altbewährten Nest schliefen.
Aber bis jetzt ist keine Schlafkuhle dort zu sehen und auch keines der Mäuschen hat sich unter dem Karton einen Futtervorrat angelegt (wie im Anderen, an dem Tagsüber immer wieder versteckt gefressen wird) oder verbringt dort längere Schlafphasen.
Allerdings scheint eben dieses Weibchen aber auch nicht direkt mit den Anderen im Nest zu schlafen denn beim Nachschauen eben war sie aufgeschreckt direkt unter dem Karton (evt. gerade einen "Mitternachtssnack" genießend oder oben auf dem Nest (über der Klopapierschicht) dösend) und hat sich nach dem Schreck erstmal in den Alternativnestplatz in der kleinen Duna geflüchtet. Während die 3 anderen Fellis in ihrem Nest sehr verpennt aus der Wäsche geschaut haben als ich kurz das Klopapier anhob und dort auch nach der Störung blieben.

Die kleine Duna zur Gehegeerweiterung finden alle super- teilweise waren sie dort auch alle 4 gleichzeitig am Erkunden.
Nachts meinte das adulte Weibchen dann, dass ihr das noch nicht ausreichend ist und sie viel lieber noch mehr Platz hätte... die war immer wieder kurz mit Nagen beschäftigt... *Angst* (und ich natürlich immer wieder nachschauen wo sie denn nun schon wieder testet... *müde*)
Scheint als hätten die Winzlinge einen sehr großen Bewegungs- bzw. Erkundungs- und somit Freiheitsdrang.

Kurz vor 6 Uhr morgens wurde ich von einer kurzen Verfolgungs- bzw. Jagdsequenz wach, konnte aber bis ich am Gehege war keine Verdächtigen mehr ausmachen.
 
Hmm, wies scheint kommt es zu den ersten Spannungen zwischen den beiden Böcken (die nun etwa gleich groß sind).
Mir fiel gestern schon auf, dass sie sich nicht mehr komplett ignorieren, bzw. auf Abstand gehen sondern auch mal am Anderen kurz geschnüffelt wird. Daher denke ich, dass die kurze Jagdsequenz letzte Nacht zwischen ihnen beiden statt fand (wennauch jetzt im Nachhinein ohne erkennbare Verletzung).
Denn gerade eben hat der Versehrtere (und ehem. Kleinere) dem Anderen einen Pinienkern aus dem Maul geklaut (obwohl ein paar cm weiter noch ein Anderer lag). Der wollte das nicht auf sich sitzen lassen und es fand eine kurze Verfolgungsjagd statt, welche im Nestkarton endete.
Schätzungsweise gehts jetzt um die Vorherrschaft (ohne Mädels dabei wäre das vermutlich entschärft) wo beide nun gleich stark sein dürften und sicher geschlechtsreif.
Ich werde das Ganze intensiv beobachten so dass ich eingreifen kann bevor es ausufert. Solange es nur ab und an ein harmloser Kommentkampf ist lass ich die Beiden gewähren.
 
Auf Süßkartoffel stehen sie total, die wird quasi inhaliert. :D

Bis ich schlafen ging verbrachte das adulte Mädel viel Zeit in der kleinen Duna (auch mal zwischendurch um zu dösen) und der versehrtere Bock war auch ab und an mit dabei.
Einmal konnte ich beobachten wie Letzterer das Weibchen extrem bedrängte- intensiv am Maul schnüffeln, an der Seite und sonst auch körperlich (ohne Aufreiten oder einen Versuch dahingehend zu unternehmen soweit ich sah).
So genau kann ich dieses Verhalten vom Bock noch nicht einordnen. Evtl. bedeutet das auch, dass ich mit meinem Trächtigkeitsverdacht voll daneben liege (einen dicken Bauch gibts nämlich nicht, sie sieht recht normal aus formtechnisch) und sie gestern hitzig war (und der Bock zu unbeholfen(?)aber dann hätte der andere Bock ja auch extremer auf sie reagieren müssen was er nicht tat.. hmm..) oder die Hitze kurz bevor steht/stand (?).
Oder ganz was Anderes.. *grübel*

Letzte Nacht wurde kaum mehr genagt (und ich war diesmal nicht nachschauen wer es war *heilig*). Gegen halb 1 wachte ich auf weil wieder eine kurze Verfolgungsjagd im Gange war, konnte aber nicht mehr ausmachen wer die Beteiligten waren. Obwohl ich noch ein Weilchen am Gehege saß blieb es ruhig und nur ein Mäuschen wollte sich kurz zeigen. Der Rest der Nacht war dann ganz unspektakulär.

Die Schlafsituation von vorhin war wie folgt: in der großen Duna (also am gewohnten Schlafplatz) 2 direkt nebeneinander liegende Schlafkuhlen (kein cm dazwischen, wennauch eine dünne Heuschicht als Trennwand) und darin jeweils ein Pärchen liegend. Ob sie aber nach Geschlechtern getrennt oder als 2 Paare darin lagen konnte ich nicht erkennen, so lange wollte ich sie nicht stören.
 
Gestern war es recht ruhig bis auf eine kurze Verfolgungsjagd am Abend (da konnte ich nur die beiden Böcke als aktive Mäuschen ausmachen, schätze das war zwischen den beiden), in der Nacht gab es nur ein wenig Geknabbere/Genage.
Seit der Gehegeerweiterung habe ich so den Eindruck als wären die Winzlinge fröhlicher, ausgelassener. Denn ich sehe sie häufiger als zuvor "popcornen"- kleine Bocksprünge und Hüpfer machen.
Erstaunlicherweise habe ich gerade tatsächlich geschreddertes Klopapier gefunden- sprich Nistmaterial- und das unter dem potenziellen Nestkarton in der kleinen Duna. Mittlerweile gibt es dort auch eine kleine Schlafkuhle im Heu (jedoch ohne geschreddertem Klopapier darin).
Kann sein, dass im Nest in der großen Duna heute alle zusammen geschlafen haben (sie waren nicht im Tiefschlafmodus und so waren 2 schon hellwach und außerhalb des Nestes als ich den Kartondeckel anhob).
Ich bin echt gespannt wie sich die Sache mit dem geschredderten Klopapier weiter entwickelt und ob das ein Indikator für eine fortgeschrittenere Trächtigkeit sein kann.
Die Temperatur habe ich mittlerweile auf 19°C (rund um die Uhr) reduziert, damit scheinen die Kleinen absolut keine Probleme zu haben.
 
Eben konnte ich eine Verfolgungsjagd der beiden Böcke beobachten und musste feststellen, dass der ehem. kleinere der Beiden mit dem stärker angefressenen Ohr der Aggressivere ist.
 
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