Hallo,
hattest Du mir eine PN geschrieben? Ich wollte sie nämlich heute beantworten und musste feststellen, dass ich sie wohl aus Versehen gelöscht habe

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Ich halte drei kastrierte Akazienrattenherren. Sie sind pflegeaufwändig, jedenfalls im Vergleich zu meinen Hamstern oder Rennmausherren, da sie viel mehr pinkeln, kötteln und viel frisches Obst fressen. Man kann sie über Nacht mal alleine lassen, also für zwei Fütterungen, aber länger sollte es nicht sein. Sie brauchen viel Platz und Engagement für die Einrichtung. Sprich, es ist mit nem Hamsterhäuschen nicht getan, sondern man sollte die Möglichkeit haben, dickere, verzweigte Äste zu besorgen und regelmäßig auch dünnere lange Zweige schneiden gehen (die nutzen sie als Klettermöglichkeit und zernagen sie für den Nestbau). Aber ich kann nicht nachvollziehen, warum sie nicht hierher "ins Wohnzimmer" gehören. Hamster sind wesentlich ungeeigneter für die Heimtierhaltung

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Die Voliere sollte auf jeden Fall höher sein. Ich mag mich nicht auf bestimmte Maße festlegen, das gibt sowieso nur fruchtlose Diskussionen. Sie sollte zumindestens soviel Volumen bieten, dass es möglich ist, verzweigte Astwege anzulegen. Einmal rauf und runter reicht da nicht. Die Tiere sind exzellente Kletterer und wenn sie wollen auch behende Springer. Meine sind nach der Kastra recht gemütlich geworden, aber wenn sie mal so durch den Käfig hüpfen, ist es wirklich ein toller Anblick.
Akazienratten sind in der Fütterung imho recht unkompliziert, da sie einen relativ hohen Fettgehalt abkönnen. Da es kein spezielles Futter im Angebot gibt, bekommen sie von mir immer mal wieder andere Mischungen. Meine Erfahrungen zeigen mir, dass sie sich hauptsächlich von Obst und Sonnenblumenkernen und Hirse ernähren. Und natürlich ihre heißgeliebten Joghurtdrops (ohne Zucker). Das ist kein ausgewogener Speiseplan *grins*, also es empfiehlt sich auf Futtermischungen mit feineren Sämeren etc. zurückzugreifen. Ich nehme gerne ein gutes Hamsterfutter als Grundlage und misch noch was dazu. Aber prinzipiell lassen sie eine Menge davon liegen.
Meine Tiere sind nicht zahm. Sie sind futtergierig und deswegen warten sie jeden Abend mit scharrenden Hufen auf ihren Drops. Beim Füttern sollte man wirklich auf seine Hand aufpassen. Ich geb sie nur mit spitzen Fingern. Alles andere ist zu riskant. Sie haben keine Angst, sich zu zeigen und herumzuturnen. Sie sind aber schreckhaft. Ich habe auch einen, der sehr scheu ist.
Männchen in einer Gruppe können problematisch werden, so war das jedenfalls bei mir, aber die Kastration hat das wirklich komplett abgestellt. Dazu solte man aber einen TA an der Hand haben, der sich das zutraut. Allgemein kann ich jetzt mit der Erfahrung von fast drei Jahren sagen, dass die Tiere NOCH recht robust sind. Ich hatte bisher außer der Kastra keinen Anlass mit ihnen zum TA zu gehen. Es ist nicht wirklich bekannt, wie alt die Tiere werden. Ich würde auf jeden Fall die Anschaffung einer größeren Gruppe empfehlen. Vor allem da die Tiere erwachsen nicht neu zu vergesellschaften sind.
Meine Tiere sind ab ca. 20.00 regelmäßig wach, schlafen aber auch nochmal irgendwann nachts ne Runde und sind Morgens in der Dämmerung dann auch noch wach. Für Schüler und Früharbeiter also nix. Andererseits sind sie nicht so zahm, dass es ihnen was ausmacht, wenn man nicht so viel Zeit hat.
Sie sind allerliebste Tiere, wirklich wunderhübsch. Ich persönlich werde wohl nach meinen jetzigen Tieren keine mehr anschaffen. Das liegt an meinem stetig gestiegenen Arbeitspensum in den letzten Jahren.
Ich habe damals viele Info von
Rodent-Info.net - Die Infoseite rund um Kleinsäuger bezogen. Da gab es sogar mal eine zeitlang ein Unterforum für Akazienratten, allerdings gibt es einfach nicht genug Halter. Jedenfalls ist die Artbeschreibung recht fundiert. Ich würde allerdings eine größere Voliere empfehlen. Man nimmt sich einfach viel Beobachtungsspaß und den Akazerichen auch.