artgerechte Farbmaushaltung?

Binchen

Mäusologie-Meister*in
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Hallo ihr Lieben!

Ihr ahnt es sicher schon, ich habe mir Gedanken gemacht zur Farbaushaltung. *heilig*

Grundlage hierfür war meine letzte Gruppe Farbis, welche zu Beginn als 15er Gruppe, zum Schluss nur noch als 3er Gruppe im Seniorenalter mit mind. 1,5 Jahren in einem wirklich großen und spannend gestalteten Gehege (in L-Form) lebten.

beide Etagen
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oben
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unten
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Es waren je 2 Volletagen (in L-Form) mit 1,3qm Fläche- insgesamt also 2,6qm.
Zum Schlafen bildeten sich mehrere kleine Gruppen, alle durften überall hin und absolut jeder Quadratzentimeter und jedes Inventarstück wurde genutzt- auch noch von den 3 Senioren später.
Das Laufrad war kaum in Gebrauch und wurde vor allem als Toilette benutzt.
Ich bin mir sicher dass die Fellis gerne auch noch mehr Platz gehabt hätten. :D
Da stellt sich mir ernsthaft die Frage ob selbst Gehege, welche deutlich über den Mindestmaßen liegen und mindestens 1,5m Länge haben, welche zum Rennen genutzt werden können, wirklich als artgerecht betrachtet werden können.

Und wie siehts eigentlich mit der Langeweile aus? IdR wird im Gehege ja nicht mehr viel verändert wenn erstmal vergesellschaftet ist- um Stress zu vermeiden. Ich denke wir vergessen dabei dass es auch positiven Stress gibt, gesunden Stress. Wenn ein neues Inventarstück gegeben wird und die Fellis neugierig und aufgeregt kommen und erkunden, dann ist das nicht negativer sondern positiver Stress, ein bisschen Spannung, Abenteuer!
Je länger ich mich damit beschäftige desto klarer wird mir, dass den Fellis regelmäßig eine kleine Veränderung ( in der Art, dass täglich nur 1 kleines Inventarstück ausgetauscht wird, größere Veränderungen können tatsächlich zu schädlichem Langzeitstress führen! Also alles in Maßen) sicher gut tun und sie körperlich wie geistig fördern könnte.

Zum Thema Futter- das im Napf anzubieten (wenn die richtige Futtermenge für die Gruppe gefunden wurde) fördert geradezu selektives Fressen, ggFs Futterstreitigkeiten und Langeweile.
Selbst als die Senioren nur noch zu dritt waren habe ich ihre Futterration auf den gesamten 2,6qm verstreut, incl. Höher gelegenen Weidenbrücken. Alleine schon das Suchen der einzelnen Körner hat die Fellis über Stunden beschäftigt und jeder hatte dieselbe Chance auf seinen Lieblingsbestandteil zu stoßen.
Selbst wenn man größere Pellets füttern würde können diese so angeboten werden, dass sich die Kleinen beschäftigen müssen um an sie heran zu kommen- oder man zerteilt (zerkrümelt) sie in winzige Stückchen und verstreut diese wie normales Körnerfutter möglichst weiträumig im Gehege.
Oder man macht kleine Papierkugeln und versteckt jeweils ein kleines Stück darin, hängt diese mit Schnur/Draht auf, so dass sich das Mäuschen strecken muss um daran zu kommen und knabbern zu können, verstreut kleine Stückchen über einem Heuhaufen usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und Mensch hat dann auch alltägliches Mäusekino wenn die Kleinen in Aktion treten.

Und was ist mit dem Thema Auslauf? Oft wird dazu einfach gesagt, dass es für die Mäuschen Stress ist- aber stimmt das wirklich? Denn wenn die Fellis jederzeit die Möglichkeit haben wieder zurück in ihr Gehege zu gehen können sie ja frei wählen ob sie den Auslauf erkunden möchten oder nicht.
Sind im Auslauf genug Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Tunnel) aufgestellt aber auch Inventar zum Beklettern wird dieser sicher sehr gern genutzt werden.
Am besten würde sich hier natürlich ein Dauerauslauf eignen, welcher rund um die Uhr für die Fellis frei zugänglich ist. So müsste auch kein Halter ein schlechtes Gewissen haben wenn er mal nicht daheim wäre um die Kleinen den Auslauf frei zu geben.
Der Auslauf wäre auch prädestiniert für die oben erwähnten, täglichen kleinen Veränderungen, da diese nicht in unmittelbarer Nähe zu den Schlafmöglichkeiten, Wasser (den überlebenswichtigen Resourcen ) stattfinden und so vermutlich deutlich weniger Gefahr laufen als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Zudem kann auch etwas vom Futter im Auslauf verstreut/“versteckt“ werden.
Bei unstabilen Gruppen könnte ein angebotener Auslauf Streitigkeiten provozieren, daher würde sich hier anbieten diesen erstmal nur unter Aufsicht anzubieten bis mindestens 2x hintereinander keine Aggressionen mehr aufkamen. Danach müsste es sicher genug sein diesen auch unbeaufsichtigt und dauerhaft anzubieten. Wenn aufkeimende Aggressionen im Auslauf durch den Halter unterbrochen werden lernen die Mäuschen darüber hinaus vermutlich schnell dass dies nicht gewünscht ist.
Ein Auslauf (wenn man gut darin hantieren kann) würde sich auch als Clickerplatz etc. eignen um Individuen geistig und körperlich zu fördern.

Und bevor jetzt jemand schreit „das kann doch keiner umsetzen!“ stellt euch mal vor ihr hättet 10 Farbis und diese leben in einem 2-3qm großen, gut strukturierten Gehege. Zusätzlich haben sie noch vielleicht 1-2qm Dauerauslauf auf dem Boden vor dem Gehege ( Zugluft vermeiden!) oder einer „Dachterrasse“ (auf dem Gehege) aufgebaut. Die Futtervorbereitung ist deutlich aufwendiger weil die Kleinen für ihr Futter arbeiten sollen und sich möglichst lange mit der Futtersuche/-beschaffung beschäftigen sollen. Das lohnt sich aber sehr weil es eine wahre Freude ist den Fellis bei der Futtersuche und dem Fressen zuzuschauen. Auch im Dauerauslauf halten sie sich gerne auf, nutzen ihn zum zusätzlichen Toben und die tägliche kleine Inventarveränderung zieht die Farbis geradezu magisch an.
Wären das glückliche, körperlich und geistig deutlich mehr (als in der gewohnten Haltungsform) geförderte/ausgelastete Mäuse?

Ich denke Qualität statt Quantität ist hier der springende Punkt.
Jeder tut so viel wie er kann.

Was denkt ihr wie für Farbmäuse eine optimale Haltung aussehen sollte/wie sie am glücklichsten/ausgeglichensten wären?
 
Hallöchen!

Ich kann dir da auf jeden Fall zustimmen. Nachdem ich bei meiner alten Gruppe dazu übergegangen bin, jeden Tag etwas Beschäftigung in Form von z. B. einem Napf mit auf Sand selbst gezogenen Pflanzen oder eine geschlossene Teeschachtel gefüllt mit Leckerli anzubieten, waren die Mäuse viel aktiver, viel neugieriger und schliefen nicht mehr den halben Tag.

Dauerauslauf wäre eigentlich prima, aber ich würde den nicht auf dem Boden stattfinden lassen, weil Mensch dann immer von oben kommt und der Boden zusätzlich meist sehr kühl ist. Im Gehege ist da ja noch der Gehegeboden und Streu dazwischen, beim Auslauf nicht.

Und ja, es ist einfach riesen viel Spaß die Mäuse zu beobachten. Ich finde 0,5 qm Gehege mittlerweile deutlich zu klein und würde nie wieder unter 120x60 empfehlen. Auch meine 9000qcm wirken mir immer noch klein, wenn ich Mausis so rumwuseln sehe (besonders Rudolph, mein ewiger Jungspund *Herz*)

Aber wer seine Tiere wirklich liebt, versucht auch für sie zu tun. Jemand der es nicht tut, wird herzlich wenig für (einigermaßen) artgerechte Behausungen tuen..
 
Hi Mom0 =)

Ich kann dir da auf jeden Fall zustimmen. Nachdem ich bei meiner alten Gruppe dazu übergegangen bin, jeden Tag etwas Beschäftigung in Form von z. B. einem Napf mit auf Sand selbst gezogenen Pflanzen oder eine geschlossene Teeschachtel gefüllt mit Leckerli anzubieten, waren die Mäuse viel aktiver, viel neugieriger und schliefen nicht mehr den halben Tag.
Also würdest du sagen dass jeden Tag eine kleine "Überraschung"/Veränderung im Gehege/Auslauf den Fellis mehr Lebensqualität gibt?
Klingt jedenfalls in deiner Beschreibung (viel aktiver, neugieriger, weniger geschlafen) sehr danach. =)

Theoretisch kann man vermutlich auch sagen, dass je mehr Bewegung/Aktivität die Kleinen haben- sei es durch regelmäßige Abwechslung, ein großes Gehege, Auslauf oder- im Idealfall alles zusammen *heilig*- das Risiko, dass die Fellis übergewichtig werden, vermutlich sinkt. Was letztendlich wieder gesünder ist weil durch Übergewicht hervorgerufene/begünstigte Erkrankungen reduziert werden.

Dauerauslauf wäre eigentlich prima, aber ich würde den nicht auf dem Boden stattfinden lassen, weil Mensch dann immer von oben kommt und der Boden zusätzlich meist sehr kühl ist. Im Gehege ist da ja noch der Gehegeboden und Streu dazwischen, beim Auslauf nicht.
Ich denke die Fellis würden sich schnell an vorbeigehende Menschleins gewöhnen und sehe darin kein wirkliches Problem. Ich hatte auch schon Spunk-Farbimixgruppen, die ihr Gehege direkt auf dem Boden hatten und die waren (berücksichtigt man die Spunkhaftigkeit *heilig*) nicht weniger scheu als die Farbis/Spunks, die auf Augenhöhe oder in einem Mittelding waren. Zudem kann man sich ja zu den Kleinen auf den Boden setzen- vor den Auslauf z.B. oder je nachdem vielleicht auch hinein.
Die Kühle des Bodens kann man ganz schnell los werden wenn man (eh zum Schutz des Bodens) z.B. Holzplatten als Auslaufboden nimmt und zwischen Boden und den Platten z.B. Styroporplatten legt. ;-)

Ich finde 0,5 qm Gehege mittlerweile deutlich zu klein und würde nie wieder unter 120x60 empfehlen. Auch meine 9000qcm wirken mir immer noch klein, wenn ich Mausis so rumwuseln sehe (besonders Rudolph, mein ewiger Jungspund )
:D Und wenn du die Kleinen mal 2,5-3m am Stück (auf einer Ebene) hast flitzen sehn dann empfielst du keine 120x60cm mehr.
Es gibt ja einen Grund wieso ich nach 2,6qm immernoch denke "hmm, größer wäre noch besser für die Kleinen! Hier können sie sich noch nicht so austoben wie sie es eigentlich wöllten.."

Aber wer seine Tiere wirklich liebt, versucht auch für sie zu tun.
Der Meinung bin ich auch. Vor allem hat man ja selbst auch viel mehr Freude an den Fellis wenn man sie popcornen, erkunden und (so man das als Halter beurteilen kann) happy sieht. *Herz*
(*seufz* mir fehlen die Fellis...)
 
Ich hab mal über ein Mäusezimmer nachgedacht :D Bei Ratten und Kaninchen gibt es das ja schon so. Inwiefern das auch bei Mäusen möglich wäre und ob es nicht mehr Gefahren birgt als Vorteile, das weiß ich nicht und habe auch nicht die Möglichkeit, das zu testen...

Aber ich denke, wenn man einen Dauerauslauf bieten kann, ist das schon kein Auslauf mehr. Das ist ja dann vollständiger Teil des Reviers und gehört mit zum Gehege. Für mich jedenfalls.
 
Da stellt sich mir ernsthaft die Frage ob selbst Gehege, welche deutlich über den Mindestmaßen liegen und mindestens 1,5m Länge haben, welche zum Rennen genutzt werden können, wirklich als artgerecht betrachtet werden können.
also, du meinst, dass selbst so große Gehege eigentlich noch zu klein sind?

Ja, bestimmt. Deswegen sagen wir immer: Ein zu groß gibt es nicht.

Aber die Frage ist leider auch: Wer kann das schon ermöglichen?

Ist es besser, die 3qm am Stück zu fordern und damit aber im Umkehrschluss zu sorgen, dass viele mit der Haltung aufhören - weil sie überzeugt sind, dass das gut wäre, sie es aber nicht beiten können?
Ist es besser, die Ansprüche so nach oben zu schrauben, dass Halter abgeschreckt werden, weil sie die Anforderungen nicht erfüllen können?
Es darf der Praxisbezug nicht verloren gehen.
Die Mindestmaße sind das, was sie sind: Ein Minimum. Der eine grundlegende "Qualität" des Habitats garantieren soll.

wenn wir da jetzt "utopische" Maße empfehlen, gehen uns die Halter flöten. Entweder, die denken "Die spinnen völlig" und packen die Mäuse in 60er Knäste, weil die ja vom Fachpersonal im Laden verkauft werden. Oder, sie holen sich gar keine Mäuse erst, weil sie die Anforderungen nicht erfüllen können.
Und so viele Tiere im Tierheim versauern....

Das ist ja das, was man im normalen Forenbereich tag-täglich erlebt: neulinge mit zu kleinen Gehegen. Wir verweisen auf die Mindestmaße, angelehnt ans bekannte deutsche Gutachten. Und schon da steigen einige aus- das sehen sie nicht ein, das können sie nicht ermöglichen.
Und die, die Einsicht und Einsatz zeigen wollen und können, stehen vor einem langen Weg. Wir verhandeln und feilschen dort um jeden cm.
"Wenn der Käfig an die Wand soll, warum lässt Du da noch 20cm Luft? Nutz doch die komplette Länge aus. Das ist für die Nasen so wichtig!"

Und wie siehts eigentlich mit der Langeweile aus? IdR wird im Gehege ja nicht mehr viel verändert wenn erstmal vergesellschaftet ist- um Stress zu vermeiden. Ich denke wir vergessen dabei dass es auch positiven Stress gibt, gesunden Stress. Wenn ein neues Inventarstück gegeben wird und die Fellis neugierig und aufgeregt kommen und erkunden, dann ist das nicht negativer sondern positiver Stress, ein bisschen Spannung, Abenteuer!
sicher.
Klar kann man sich es als Halter einfach machen und nix ändern oder nur kaum.

Meiner Meinung nach gehört Bechäftigung aber zur Grundversorgung.
Man muss den Tieren Anreize bieten. Dazu reicht ja schon ein neuer Heuhaufen oft aus.
In meinen Augen muss das aber nicht täglich sein. Ich finde da eher die Unregelmäßigkeit reizvoll. Sonst konditioniert man die Nasen auf "um 20 Uhr ist Show Time!". Und das ist ja nicht Sinn der Sache.


zum Futter:
Ja, das ist der Spagat zwischen: Beschäftigung, weil im Streu. Und Kontrolle, weil im Napf.
Ich halte es inzwischen so: Futterreste, die offensichtlich nicht stark verunreinigt wurden, landen mit großem Schwung in der Buddeletage.
Die Mäuse fressen mindestens genauso gerne die Reste in der Streu wie auch aus dem Napf.

Am besten würde sich hier natürlich ein Dauerauslauf eignen, welcher rund um die Uhr für die Fellis frei zugänglich ist. So müsste auch kein Halter ein schlechtes Gewissen haben wenn er mal nicht daheim wäre um die Kleinen den Auslauf frei zu geben.
das ist ne andere Definition von Auslauf.
Ich lehne den klassischen Auslauf ab - weil der in meinen Augen immer zeitlich begrenzt ist.
Der "Dauer"Auslauf ist kein Auslauf mehr. Sondern eine Art alternatives-Giga-Gehege. So wie Fluse schon sagt "Mäusezimmer".

Ich finds blöd, wenn man die Mäuse wieder einsperren muss.
Wenn man die zusätzliche Fläche immer zur Verfügung stellen kann, ist das eben ein zusätzlicher Mäusetisch z.B. Und wenn der dauerhaft eben verbunden ist, löst der auch keinen Stress aus.

stellt euch mal vor ihr hättet 10 Farbis und diese leben in einem 2-3qm großen, gut strukturierten Gehege.
ich glaube, wir müssen von diesem klassischen rechnen weg.
Weg vom Gedanken "Großgruppen brauchen so unendlich viel Platz". denn den brauchen eigentlich in meinen Augen auch schon Kleingruppen.
Klar, Tierarztkosten mal außen vor.
Rein haltungstechnisch macht es aber in meinen Augen keinen Unterschied, ob im 2qm Gehege 5, 10 oder 15 Mäuse drin sind.
 
Ihr habt beide recht. (ohne jetzt aufwändig zu zitieren *pfeif*)

Ein Dauerauslauf ist eine Gehegeerweiterung, kann aber z.B. durch schrittweises Reduzieren auch wieder "abgebaut"/abgewöhnt werden.
Wobei ich so einen Auslauf eher als Spielplatz ansehen würde.

Ich sehe schon, wir denken alle in die richtige Richtung. Denn- egal ob es nur 3 oder 20 Farbis sind, sie wollen alle viel rennen, klettern und sich artgerecht, z.B. mit Futtersuche, beschäftigen. Daher habe ich auch extra in meinem Beispiel eine mittelgroße Gruppengröße gewählt und abschließend angefügt, dass jeder nur das verwirklichen kann, was in seinen Möglichkeiten (platztechnisch) liegt.
Ich denke wir sind uns alle einig, dass die Kleinen erst weit über Mindestmaß auch nur annähernd körperlich und auch geistig (alleine durch das tägliche Ablaufen des Reviers) gefordert/ausgelastet sind.
Und dass es mit einem großen, artgerecht eingerichteten Gehege noch nicht getan ist, sondern gezielte kleine Änderungen (Inventar oder versteckte/zu erarbeitendes Futter/Leckerlis) die Lebensqualität noch zusätzlich steigern kann- und eigentlich auch sollte, wenn man die natürliche Neugier (welche die allermeisten Farbmäuse an den Tag legen) und den Futtersuchtrieb als grundlegendes Bedürfnis anerkennt und einordnet.
 
Hmm, da jetzt nichts mehr kam werte ich das jetzt mal als Zustimmung.
Ich habe gestern mal den Haltungsbereich im Wiki (nicht alles angeklickt und gelesen gebe ich zu) angeschaut und hatte den Eindruck (auch anhand der Erstelldaten), dass der Bereich teilweise schon veraltet ist.
Wäre es nicht hilfreich (auch für Neulinge oder Interessenten), wenn man die gewonnene Erfahrung mit einbeziehen würde?

Also dass auch eine kleine Gruppe viel Platz haben möchte, am besten weit über dem Mindestmaß, dass regelmäßige (ob jetzt täglich oder variabel) geistige Auslastung in Form von Beschäftigung (1 neues Inventarstück, Futter erarbeiten/Intelligenzspielzeug (?) etc.) die Lebensqualität der Farbis verbessert.
Und was man noch dazu hinein nehmen möchte.
 
Nun ja, es ist schon ewig bekannt, dass das Wiki veraltet ist. Es wird schon seit Jahren darum diskutiert, dass wenigstens mal das Mindestmaß angepasst wird. Bisher auch nicht passiert (kein Vorwurf an die Admins und co.). Aber es fehlt da denke ich mal auch an Leuten die sich die Mühe machen zu schreiben. So was sieht zwar immer einfach aus, dahinter steckt aber eine Menge Arbeit.
 
kein Vorwurf an die Admins und co.
ist ja auch nicht unsere Aufgabe. :)

Das Wiki verhungert. Das ist bekannt. Anscheinend hat keiner der Schreiber mehr wirklich Lust und Zeit, da was zu tun. ....
Und es gibt viele Artikel, die von Usern erstellt wurden, die längst nicht mehr aktiv sind. Da fühlt sich keiner zuständig dafür.
 
Hmm, vielleicht schreibe ich die Tage mal einen Text und stelle den für die Wikinutzung (oder weiteren Verbesserung) zur Verfügung.
Danke, crawler, für die Lorbeeren, derzeit habe ich leider noch einige Baustellen und bin vermutlich als (fixer) Wikischreiberling so oder so eher ungeeignet. *rotwerd*
 
Ich hab mich vorhin mal hingesetzt- herausgekommen ist (erstmal) Folgendes:

Farbmaushaltung

Farbmäuse gehören zu den kleinsten gehaltenen Haustierarten, man sollte also meinen sie wären genügsam was Platzbedarf und andere Ansprüche an die Haltung angeht.
Obwohl sie nach der Domestizierung lange nicht mehr so bewegungsfreudig sind wie ihre wilden Artgenossen- die Hausmäuse- so wollen auch Farbmäuse möglichst viel rennen, klettern und auch unterirdische Gangsysteme anlegen.
Gesetzl. Mindestmaße, Links
Die dort angegebenen Mindestmaße sind das absolute Minimum, heißt, alles, was diese Ansprüche nicht erfüllt schränkt die Bedürfnisse von Farbmäusen so sehr ein, dass sich Stereotypien/Verhaltensauffälligkeiten entwickeln, welche auf Dauer für das körperliche und psychische Wohlbefinden der Tiere schädlich ist.
Daher empfielt es sich den Mäusegruppen- egal ob es nur 4 oder 20 Tiere sind- so viel Platz als nur irgend möglich zur Verfügung zu stellen. Angebotene Laufräder sind dann ggFs nur noch selten in Gebrauch.
Um dem Buddelbedürfnis gerecht zu werden sollte möglichst viel Fläche mindestens 15cm, besser 17-25cm hoch eingestreut werden mit einem Material, welches das Anlegen stabiler Tunnelsysteme ermöglicht.
Das Kletterbedürfnis kann mit angebotenen, am besten auch zu Hochebenen/-pfaden verbundenen Ästen, Brücken, Leitern, Seilen etc. gestillt werden.
 
Gedanken zur artgerechten Mäusehaltung
Wahrscheinlich könnte man von allen Haltungsformen hier im Forum die meine noch am ehesten als "artgerecht" bezeichnen. Das tue ich aber nicht, weil ein wesentlicher Punkt nicht erfüllt ist, weil er nicht erfüllt werden kann - und das ist die Möglichkeit zur Fortpflanzung und Jungenaufzucht.

Eine Mausehaltung in Käfigen ist niemals "artgerecht". Keine wilde Hausmaus lebt in einem Käfig. Die wilde Hausmaus hat die Freiheit, sich zu bewegen wohin sie will, wann sie will und wie sie will - keine unserer Mäuse darf das. Die Hausmaus darf sich ihre Gruppenpartner selbst aussuchen, darf Mäuse bevorzugen und sich mit Mäusen bekriegen, wie es ihr gefällt. Keine unserer Mäuse darf das. Die Hausmaus darf sich fortpflanzen, Junge aufziehen - sie führt ein freies, artgerechtes Leben, allerdings in ständiger Bedrohung dieses Lebens, was nicht unterschlagen werden darf. Keine unserer Mäuse hat nur annähnernd das, was man als artgerechtes Leben bezeichnen dürfte. Deshalb möchte ich dringend anregen, diesen Begriff für die Farbmaushaltung nicht zu verwenden, sondern vieleicht eher von "mäusegerechter" Haltung zu sprechen.

Selbst ich tue das auch nicht, sondern ich möchte meine Mäusehaltung als experimentelle Mäusehaltung bezeichnen. Diese Art der Mäusehaltung hat sich bei mir im Laufe der Zeit so entwickelt und nachdem ich hier schon böse dafür "zerlegt" worden bin, habe ich mich bisher nicht mehr ausdrücklich dazu geäußert. Warum ich es jetzt trotzdem tue, liegt daran, daß meine experimentelle Mäusehaltung sehr interessante Beobachtungen über Mäuse ermöglicht, die unter den üblichen Haltungsbedingungen eher nicht gemacht werden können.

Vorab möchte ich ausdrücklich erwähnen, daß mir vollkommen bewußt ist, daß meine Art der Mäusehaltung für die Mäuse einen erheblich höheren Grad an Gefährdung bedeutet. Sie leben mit einer erhöhten Gefahr verletzt zu werden, im Krankheitsfall nicht behandelt werden zu können, ungeeignete Nahrung zu sich zu nehmen und damit vorzeitig zu Tode zu kommen. Deshalb ist diese Art der Mäusehaltung keinesfalls (!) als empfehlenswert einzustufen. Dafür haben meine Mäuse ein Maximum an Freiheit. Schutz und Freiheit für die Maus sind ein hohes Gut, wobei das eine immer nur auf Kosten des anderen vermehrt werden kann.

Es gibt User, die ihren Mäusen niemals frische Grasballen ins Gehege legen würden. Damit schützen sie ihre Mäuse vor (potentiell tödlichen) Infektionen und Parasiten, nehmen den Mäusen aber im Gegenzug die Freude, in Erde zu buddeln und den Geruch von Erde und frischem Gras zu erleben. Das soll keine Kritik sein. Wer einmal Rattenmilben hatte, weiß wovon ich spreche. Bei der Gratwanderung zwischen der Fürsorge für die Mäuse und dem Bedürfnis, den Mäusen möglichst viel ihrer natürlichen Lebensbedingungen zu bieten, muß jeder selbst das Maß an Freiheit und Fürsorge bestimmen, das er seinen Mäusen zukommen lassen will.

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Maus auf frischem Grasballen

Immer aber ist ein Mehr an Freiheit mit einem Mehr an mögichen Gefahren und ebenso ein Mehr an Fürsorge mit einer Beschränkung dieser Freiheit verbunden. Ausdrücklich möchte ich da keine Bewertung abgeben, was für die Mäuse das "richtige" Verhältnis zu sein hat. Meine Mäusehaltung ist keinesfalls eine ideale, empfehlenswerte Mäusehaltung. Sondern sie ist eine Haltung mit einem hohen Maß an Freiheit für die Mäuse und damit zwangsläufig verbunden mit einer hohen Gefährdung für die Gesundheit und auch das Leben der Mäuse.

Also will ich nichts weiter, als mit meinen Beobachtungen zu der Frage beitragen, wie Mäuse sich verhalten, wenn sie in hohem Maße machen können, was Mäuse machen wollen. Ich hoffe sehr, daß sich die Diskussion dadurch nicht wieder dahingehend verlagert, dem Unmut über meine Verantwortungslosigkeit den Mäusen gegenüber Ausdruck verleihen zu wollen.

Gedanken zum Buddelbereich
Alles was ich hier beschreibe, soll nicht der Wahrheit letzter Schluß sein, sondern nur eine Anregung, das bisherigen Wissen über die Bedürfnisse von Farbmäusen neu zu durchdenken. Das betrifft beispielsweise den sogenannten Buddelbereich. Immer wieder wird über die Notwendigkeit eines großen Buddelbereiches gesprochen, der dem natürlichen Bedürfnissen der Mäuse entsprechen soll. Interessanterweise buddeln meine Mäuse fast überhaupt nicht. Wenn ich den Mäusen einen Grasballen ins Gehege lege, dann wird wie wild gebuddelt, wobei der Grasballen dabei unterhöhlt wird. Die Mäuse legen im Grasballen richtige Gänge an. Ist der Gang fertig, wird das Buddeln beendet. Erst wenn ich den ausgetrockneten Ballen herausnehme, staunend, was davon übrig geblieben ist, und ihn durch einen neuen Grasballen ersetze, beginnen die Mäuse wieder einen Gang in den Grasballen zu wühlen. Die Gänge sind irgendwann richtig hart, obwohl ich den Ballen täglich mit Wasser besprühe.

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Farbmäuse "auf Arbeit"

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Es riecht gut, es schmeckt gut ...

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... und man holt sich Milben ins Fell

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Buddeln muß Sinn machen!

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... das fertige Mauseloch.

Ich vermute, daß die Buddelei der Farbmäuse in der gängigen Haltung eher ein Ausdruck von Langeweile sein könnte, also eine Art Beschäftigungstherapie. Der Buddelbereich, so wie er normalerweise gestaltet wird, führt auch nicht zwangsläufig zu stabilen Gängen. Wie das Klettern, scheint auch das Buddeln normalerweise einem bestimmten Zweck zu folgen und kein Selbstzweck zu sein. In der Streu fallen aber die Gänge ständig wieder zusammen und müssen dadurch immer aufs Neue gegraben werden. Auch ergibt sich für die wilde Hausmaus im Grunde nicht unbedingt eine Notwenigkeit irgendwo Gänge anzulegen, wenn sie sich auf andere Art und Weise eine geeignete Behausung schaffen kann.
 
Last edited:
Fortsetzung ...

Gedanken zum Auslauf
Der zweite Gedanke betrifft den Bewegungsdrang der Mäuse. Gestern habe ich mal wieder in masochistischer Manier die ebay-Kleinanzeigen durchgeklickt. Es ist zum Weinen, diese armen Wesen in den Hamsterknästen ansehen zu müssen. Die Mindestmaße, die hier im Forum angegeben werden, sind ein Mäuseparadies dagegen. Dennoch. Wie vielleicht bekannt, leben die Mäuse hier in Holzkisten, die nicht ausbruchssicher sind. Ich habe zwei Gruppen. Eine 9er Gruppe agoutifarbener Mäuse (möglicherweise sind das auch Spunks), die sehr wild und scheu sind und eine 8er Gruppe zutraulicher Mäuse in der anderen Kiste. Jeden Abend tauchen die scheuen Mäuse auf und fressen von einem Leckerli-Brei, den ich in Klecksen im Gehege verteile. Der Brei macht dick, aber das ist die einzige Möglichkeit, die Mäuse wenigstens einmal richtig zu Gesicht zu bekommen.

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Sind alle da?

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... irgendwer fehlt immer.

Anschließend kann man beobachten, wie die Mäuse nacheinander die Kiste verlassen, um sich in der Küche zu bewegen. Die Mehrzahl meiner Mäuse belieben und beliebten abends einen ca. 2 stündigen Ausflug ins Küchenreich zu unternehmen. Je nach Temperament erklettern die Mäuse ungeahnte Bereiche und sind dann zum Beispiel auf der Ablage neben dem Küchenherd zu finden. In der Regel wird aber einfach durch die Küche gehuscht.

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Schönes leeres Mäuseheim - Mäuse sind alle auswärts unterwegs!

Mäuse sind unglaublich schnell. So schnell, daß man sie gar nicht richtig wahrnehmen kann. Die Kiste der zutraulichen 8er Gruppe war bis vor ca. 4 Wochen ausbruchssicher verschlossen. Ich nenne diese Gruppe die Ofengruppe, da die Kiste in der Nähe des Holzofens steht.

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Heim der "Ofengruppe". Links in der Ecke der "Ausstiegsast"

Von dieser Gruppe verläßt nur eine Maus die Kiste. Die anderen könnten die Kiste ebenfalls verlassen, wollen es aber offenbar nicht oder wagen den Schritt ins unbekannte Terrain nicht mehr. Die Mäuse sind ca. 1 Jahr alt. Diese eine mutige Maus ist ein Kastrat und ich habe ihn Haselzweig genannt. Seit der Kastrat sich seinen Auslauf erobert hat, lassen sich deutliche Veränderungen feststellen. Die Maus ist muskulöser und in ihrem Bewegungsablauf um ein Vielfaches sicherer und geschickter geworden. Haselzweig ist inzwischen ein kleiner Artist, nichts ist vor ihm sicher. Dabei ist er zutraulich geblieben, läßt sich einfangen und holt sich auch in Freiheit seine Leckerli bei mir ab. Außerdem scheint er mir schlauer geworden zu sein. Nebenbei hat sich diese Maus zur Aufgabe gemacht, die anderen Spunkmäuse, die um ein Vielfaches größer und fetter sind (mindestens doppelt so groß wie Haselzweig), in einem bestimmten Bereich um "seine" Kiste herum gnadenlos zu verjagen. Es scheint ihn glücklich zu machen. Jedenfalls erledigt er seine Aufgabe mit großer Leidenschaft. Die Maus liegt regelrecht auf der Lauer, um jeden "Eindringling" mit einem Höchstmaß an Entschlossenheit über eine unsichtbare Grenze hinweg zu vertreiben. Dabei wird auch kräftig in den Hintern des Eindringlings gezwickt, so er sich denn erwischen läßt. Außerdem hat Haselzweig die Schublade unten im Herd - bislang ein Außenposten der Spunks - für sich erobert. Ich halte Harmonie in der Gruppe immer noch für einen wichtigen Faktor für das Wohlbefindens einer Maus - aber wo bleibt da das Abenteuer? Haselzweig jedenfalls hat "sein Leben" gefunden und füllt es mit Leidenschaft und Begeisterung aus. Er kehrt aber immer in seine Kiste zurück und schläft auch normalerweise bei den anderen Mäusen seiner Gruppe.

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Haselzweig ante portas.

Durch seine Zutraulichkeit ist er leider aber einem höheren Verletzungsrisiko ausgesetzt, er läuft auch vor meinen Füße herum. Die scheuen Mäuse der anderen Gruppe geraten praktisch niemals in diese Situation, da sie immer einen großen Bogen um jedwede menschliche Aktivität ziehen.

An dieser Stelle möchte ich die Frage des Auslaufes noch einmal neu aufgreifen. Ich vermute, daß ein regelmäßiger Auslauf, auch wenn er zeitlich begrenzt ist und mit den entsprechenden Sicherheitsmaßnahmen durchgeführt wird, für die Mäuse einen erheblichen Zugewinn an Lebensqualität darstellt und auch ihren natürlichen Bedüfnissen entspricht. Voraussetzung dafür wäre, daß der Auslauf vom Gehege aus von der Maus eigenständig betreten und auch wieder verlassen werden kann. Die Mäuse werden sich an bestimmte Zeiten des Auslaufs sehr schnell gewöhnen und, wenn sie sich das Terrain erst einmal vertraut gemacht haben, dieses sicher auch regelmäßig und ohne Angst nutzen. Wer keinen Auslauf zur Verfügung stellen kann - ich hatte auch schon den Gedanken, im Zimmer einen Umlauf aus Regalbrettern zu bauen, den die Mäuse zum Rennen nutzen können. Im Grunde vermute ich inzwischen, daß ein Faktor für die Anfälligkeit der Farbmäuse für Atemwegsinfekte darin bestehen könnte, daß sie sich einfach zu wenig bewegen. Tatsächlich halte ich das von Binchen und Fluse angesprochene eigene "Mäusezimmer" für die optimale Form der Mäusehaltung.
 

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Fortsetzung ...

Gedanken zur Gehegegestaltung
Leider lieben Mäuse Textilien. *seufz* Sie zernagen mit Vorliebe Pullover, Decken, Bettwäsche und alles, was ich abends dummerweise herumliegen lassen habe. Was ich schon an Löchern in Klamotten wieder zugstopft habe, möchte ich gar nicht ausführen. Die Tagesdecke auf meinem Bett ist geradezu zerlöchert und die Bettwäsche ebenfalls. Da ich immer wieder vergesse, sie morgens wegzuräumen, schlafe ich nun eben in Schweizer-Käse-Bezügen. Wer seinen Mäusen einen Gefallen tun will, wirft ein paar zerschnittene Textilien ins Gehege. Wollpullover bevorzugt.

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"Mausefraßspur"

Was mich immer wieder regelrecht deprimiert, ist mitansehen zu müssen, wie fantasielos viele Mäusegehege eingerichtet sind. Die "Häuschen" und Weidenbrückchen, das ganze Inventar, das im Handel erhältlich ist, scheint mir - an den Bedüfnissen der Mäuse gemessen - unglaublich fad, langweilig und uninteressant zu sein. *seufz* Man stellt den Mäusen Brücken und fertige Häuschen hin, darin sollen sie dann "wohnen".

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Gehege ohne "Weidenbrückchen"

Mal abgesehen, daß man damit einen vollkommen überflüssigen Wirtschaftszweig ankurbelt und sinnloserweise Geld dafür ausgibt - welche Maus will ein "fertiges Haus", das zudem kaum verändert werden kann? Keine! Mäuse wollen "selbst bauen" und ihr Mäuseheim nach ihren Wünschen und Bedürfnissen gestalten.

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Mäuse moosunter

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Rindentreffpunkt

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Haselzweig demonstriert seine neu erworbenen Fähigkeiten.
 

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Fortsetzung ...

Da gibt es so unglaublich viele wunderbare Möglichkeiten, mit wenig Geld interessante und abwechslungsreiche Gehege zu gestalten, daß es mich geradezu fassungslos macht, warum immer die gleichen Gegenstände im Mäusegehege anzutreffen sind. Laßt doch bitte die Mäuse im Laub rascheln, an Moos nagen, sich eigene Unterstände gestalten, die auch immer wieder umgebaut werden können! Ich schwöre, es macht Mäuse glücklich! Das kostet nichts, außer einem ausgedehnen Spaziergang im Grünen und die Mühe das Gefundene für eine Stunde bei 100 Grad im Backofen auszubacken. Eine schräg aufgestellte Rinde, die es sich abzunagen lohnt, Äste, Laub, Moos, Steine, Schilf, verschiedene Arten von Streu und Untergrund, Nischen, Verstecke, Baumstümpfe und vor allem Gräser.

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Mausebau mit Astloch zum Ausstieg.

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... nicht seniorengerechte Mausetreppe ...

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Schilf - ein begehrenswerter Rohstoff zum Futtern und Auspolstern der Schlafhöhle.

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Stroh-Stadl mit Maus.

Im Frühjahr und Sommer decken meine Mäuse einen Großteil ihres Nahrungsbedarfes mit frischen Gräsern, v.a. das Weidelgras mögen sie sehr gerne, das auch kaum mit anderen Gräsern zu verwechseln ist.

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Blühendes Weidel- oder Raygras (Lolium multiflorum oder Lolium tenue)

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Einzelner Halm mit Ährchen.

Zur Gehegegestaltung hatte ich mal einen eigenen Thread erstellt. Wer sich den einmal ansehen möchte, hier noch einmal der Link. Immer noch hoffe ich, daß sich der eine oder andere davon inspirieren lassen wird. http://mausebande.com/forum/farbmaeuse/haltung-fm/56251-weidenbrueckchen-co-alternative-materialien-maeuseheim.html

Zu den Beobachtungen zum Sozialverhalten vielleicht ein anders Mal mehr - für diesmal ist genug geschrieben. =)
Viele Grüße an alle! =)
von Fufu
 

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Unterschreibe ich so und übertrage das auch 1:1 auf Rennmäuse!

Seit die das ganze Haus zur Verfügung haben, wird nicht mehr gebuddelt.
 
Buddeln dient tatsächlich nur dazu, sich Gangsysteme anzulegen. Da wird ja nix von links nach rechts und wieder zurück geschaufelt, nur weil das so viel Spaß macht :D Wenn man sein Streu vernünftig mit Heu und anderem Zeugs mischt, halten da auch Gänge ganz wunderbar. Und wenn die Gänge also erst angelegt sind und halten, braucht Maus auch nicht mehr buddeln =) Ich denke, auch wenn Mäuse in freier Wohnungshaltung nicht mehr buddeln, sollte ein Buddelbereich dennoch im "normalen" Mäuseheim nicht fehlen. Denn so toll der Gedanke auch ist: Wer kann ihn ermöglichen? Die Tierhaltung sollte sich zwar nicht ausschließlich darauf stützen, was Mensch bereit ist zu tun/bereitzustellen. Aber ab einem gewissen Punkt sind die vorhandenen Möglichkeiten nicht wegzudiskutieren, denn sonst würden 99% der Farbmäuse in Tierheimen und Pflegestellen versauern, weil ihnen kaum wer eine freie Wohnungshaltung bieten kann.
 
Das ist nicht der Punkt. Freie Wohnungshaltung ist keine empfehlenswerte Mäusehaltung, wie aus dem Gesagten deutlich hervorgehen sollte. =) Es ist mir aber ein Bedürfnis Anregungen zu geben, wie die Mäusehaltung vielleicht etwas "mausfreundlicher" gestaltet werden kann. Beispielsweise ist, wie auch Du es beschreibst, ein "großer" Buddelbereich vielleicht gar nicht optimal, wenn er nicht mit stabilisierenden Materialien ergänzt wird. =) Das Buddeln scheint dem Bedürfnis der Mäuse zu folgen, ihre Umgebung nach ihren Bedürfnissen zu gestalten. Also wäre es wichtig, die passenden Materialien zu empfehlen.

Auch ein großes Gehege kann für die Mäuse "langweilig" sein, wenn es nicht die Möglichkeit zur Veränderung bietet. Umgekehrt kann ein nicht ganz so großes Gehege mit etwas Fantasie für die Mäuse sehr abwechslungsreich und spannend eingerichtet werden. =)

Vielleicht bekommen ja manche Mäuse irgendwann ein Mäusezimmer. Klar, kann nicht jede Wohnung so etwas bieten. Aber bei wem diese Möglichkeit besteht, der könnte sie doch nutzen. =)

Auch mit dem Auslauf - das wäre noch das Einfachste, was man überdenken könnte. Bisher wird ja hier eher davon abgeraten. Ich denke aber, daß unter bestimmten Umständen (Sicherheitsmaßnahmen) ein zeitlich begrenzter, aber regelmäßiger Auslauf für die Mäuse doch geeignet und auch anregend wäre.
Viele Grüße
Fufu

Edit: Vielleicht könnte man auch eine Art Hochbett für Mäuse bauen, was den Gestaltungspielraum ebenfalls erhöhen würde. *grübel*
 
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Fufu *drück* - vielen Dank für diese wertvollen Eindrücke!
Ich habe mich auch an dem Wort "artgerecht" etwas gestört ( mit demselben Hintergedanken), "mausgerecht" ist da viel besser =)

Ich denke das Problem ist einfach das richtige Maß was die Haltung anbetrifft zu finden. Die Fellis sollen möglichst viele ihrer Bedürfnisse ausleben können, gleichzeitig sind wir als Halter aber für die Fellis auch verantwortlich, so dass schlechte Gesundheitszustände möglichst bald erkannt werden sollen usw.

Nach den Beobachtungen von Fufu fühle ich mich in meiner Annahme bestätigt- wird bei der Farbmaushaltung möglichst viel Platz für die Fellis heraus geschlagen (sei es als riesiges, abwechslungsreich gestaltetes Gehege oder eigenes Mäusezimmer) und vielleicht zusätzlich noch Auslauf (temporär oder als dauerhafte Gehegeergänzung) haben die Tiere schon Einiges an Lebensqualität gewonnen.
Ein Buddelbereich darf meines Erachtens nicht fehlen, denn die Fellis lieben ihre unterirdischen Gangsysteme und darin angelegten Schlafnester. Daher denke ich das so ein absolut sicheres und bevorzugtes Rückzugsgebiet eine nötige Sicherheit darstellt und zum Wohlbefinden/Sicherheitsbefinden beiträgt.
Und die Abwechslung/Spannung darf nicht fehlen, denn sonst kehrt in jedem noch so riesigen Mäusehabitat früher oder später Langeweile ein.
Ob das jetzt Kaufsachen oder (für die Halter mit entsprechenden Möglichkeiten) Materialien von draußen sind, ist letztendlich vernachlässigbar.
Für mich steht fest dass die Kleinen gefördert werden müssen (in einem gewissen Rahmen) um nicht träge zu werden (körperlich aber auch kopftechnisch).

@Fufu: meinst du mit Hochbett an den Wänden befestigte Bretter, welche den Bewegungsspielraum für die Fellis ergänzen könnten? (manche Katzenhalter bauen ihren Tieren Hochpfade durchs ganze Haus)
 
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