Binchen
Mäusologie-Meister*in
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Hallo ihr Lieben!
Ihr ahnt es sicher schon, ich habe mir Gedanken gemacht zur Farbaushaltung.
Grundlage hierfür war meine letzte Gruppe Farbis, welche zu Beginn als 15er Gruppe, zum Schluss nur noch als 3er Gruppe im Seniorenalter mit mind. 1,5 Jahren in einem wirklich großen und spannend gestalteten Gehege (in L-Form) lebten.
beide Etagen
https://picload.org/image/rrraalal/img_2527.jpg
https://picload.org/image/rrraalow/img_2534.jpg
https://picload.org/image/rrraalla/img_2536.jpg
oben
https://picload.org/image/rrraalaw/img_2529.jpg
https://picload.org/image/rrraaloi/img_2533.jpg
https://picload.org/image/rrraaloa/img_2531.jpg
unten
https://picload.org/image/rrraalai/img_2528.jpg
https://picload.org/image/rrraalor/img_2530.jpg
https://picload.org/image/rrraalol/img_2532.jpg
Es waren je 2 Volletagen (in L-Form) mit 1,3qm Fläche- insgesamt also 2,6qm.
Zum Schlafen bildeten sich mehrere kleine Gruppen, alle durften überall hin und absolut jeder Quadratzentimeter und jedes Inventarstück wurde genutzt- auch noch von den 3 Senioren später.
Das Laufrad war kaum in Gebrauch und wurde vor allem als Toilette benutzt.
Ich bin mir sicher dass die Fellis gerne auch noch mehr Platz gehabt hätten.
Da stellt sich mir ernsthaft die Frage ob selbst Gehege, welche deutlich über den Mindestmaßen liegen und mindestens 1,5m Länge haben, welche zum Rennen genutzt werden können, wirklich als artgerecht betrachtet werden können.
Und wie siehts eigentlich mit der Langeweile aus? IdR wird im Gehege ja nicht mehr viel verändert wenn erstmal vergesellschaftet ist- um Stress zu vermeiden. Ich denke wir vergessen dabei dass es auch positiven Stress gibt, gesunden Stress. Wenn ein neues Inventarstück gegeben wird und die Fellis neugierig und aufgeregt kommen und erkunden, dann ist das nicht negativer sondern positiver Stress, ein bisschen Spannung, Abenteuer!
Je länger ich mich damit beschäftige desto klarer wird mir, dass den Fellis regelmäßig eine kleine Veränderung ( in der Art, dass täglich nur 1 kleines Inventarstück ausgetauscht wird, größere Veränderungen können tatsächlich zu schädlichem Langzeitstress führen! Also alles in Maßen) sicher gut tun und sie körperlich wie geistig fördern könnte.
Zum Thema Futter- das im Napf anzubieten (wenn die richtige Futtermenge für die Gruppe gefunden wurde) fördert geradezu selektives Fressen, ggFs Futterstreitigkeiten und Langeweile.
Selbst als die Senioren nur noch zu dritt waren habe ich ihre Futterration auf den gesamten 2,6qm verstreut, incl. Höher gelegenen Weidenbrücken. Alleine schon das Suchen der einzelnen Körner hat die Fellis über Stunden beschäftigt und jeder hatte dieselbe Chance auf seinen Lieblingsbestandteil zu stoßen.
Selbst wenn man größere Pellets füttern würde können diese so angeboten werden, dass sich die Kleinen beschäftigen müssen um an sie heran zu kommen- oder man zerteilt (zerkrümelt) sie in winzige Stückchen und verstreut diese wie normales Körnerfutter möglichst weiträumig im Gehege.
Oder man macht kleine Papierkugeln und versteckt jeweils ein kleines Stück darin, hängt diese mit Schnur/Draht auf, so dass sich das Mäuschen strecken muss um daran zu kommen und knabbern zu können, verstreut kleine Stückchen über einem Heuhaufen usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und Mensch hat dann auch alltägliches Mäusekino wenn die Kleinen in Aktion treten.
Und was ist mit dem Thema Auslauf? Oft wird dazu einfach gesagt, dass es für die Mäuschen Stress ist- aber stimmt das wirklich? Denn wenn die Fellis jederzeit die Möglichkeit haben wieder zurück in ihr Gehege zu gehen können sie ja frei wählen ob sie den Auslauf erkunden möchten oder nicht.
Sind im Auslauf genug Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Tunnel) aufgestellt aber auch Inventar zum Beklettern wird dieser sicher sehr gern genutzt werden.
Am besten würde sich hier natürlich ein Dauerauslauf eignen, welcher rund um die Uhr für die Fellis frei zugänglich ist. So müsste auch kein Halter ein schlechtes Gewissen haben wenn er mal nicht daheim wäre um die Kleinen den Auslauf frei zu geben.
Der Auslauf wäre auch prädestiniert für die oben erwähnten, täglichen kleinen Veränderungen, da diese nicht in unmittelbarer Nähe zu den Schlafmöglichkeiten, Wasser (den überlebenswichtigen Resourcen ) stattfinden und so vermutlich deutlich weniger Gefahr laufen als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Zudem kann auch etwas vom Futter im Auslauf verstreut/“versteckt“ werden.
Bei unstabilen Gruppen könnte ein angebotener Auslauf Streitigkeiten provozieren, daher würde sich hier anbieten diesen erstmal nur unter Aufsicht anzubieten bis mindestens 2x hintereinander keine Aggressionen mehr aufkamen. Danach müsste es sicher genug sein diesen auch unbeaufsichtigt und dauerhaft anzubieten. Wenn aufkeimende Aggressionen im Auslauf durch den Halter unterbrochen werden lernen die Mäuschen darüber hinaus vermutlich schnell dass dies nicht gewünscht ist.
Ein Auslauf (wenn man gut darin hantieren kann) würde sich auch als Clickerplatz etc. eignen um Individuen geistig und körperlich zu fördern.
Und bevor jetzt jemand schreit „das kann doch keiner umsetzen!“ stellt euch mal vor ihr hättet 10 Farbis und diese leben in einem 2-3qm großen, gut strukturierten Gehege. Zusätzlich haben sie noch vielleicht 1-2qm Dauerauslauf auf dem Boden vor dem Gehege ( Zugluft vermeiden!) oder einer „Dachterrasse“ (auf dem Gehege) aufgebaut. Die Futtervorbereitung ist deutlich aufwendiger weil die Kleinen für ihr Futter arbeiten sollen und sich möglichst lange mit der Futtersuche/-beschaffung beschäftigen sollen. Das lohnt sich aber sehr weil es eine wahre Freude ist den Fellis bei der Futtersuche und dem Fressen zuzuschauen. Auch im Dauerauslauf halten sie sich gerne auf, nutzen ihn zum zusätzlichen Toben und die tägliche kleine Inventarveränderung zieht die Farbis geradezu magisch an.
Wären das glückliche, körperlich und geistig deutlich mehr (als in der gewohnten Haltungsform) geförderte/ausgelastete Mäuse?
Ich denke Qualität statt Quantität ist hier der springende Punkt.
Jeder tut so viel wie er kann.
Was denkt ihr wie für Farbmäuse eine optimale Haltung aussehen sollte/wie sie am glücklichsten/ausgeglichensten wären?
Ihr ahnt es sicher schon, ich habe mir Gedanken gemacht zur Farbaushaltung.

Grundlage hierfür war meine letzte Gruppe Farbis, welche zu Beginn als 15er Gruppe, zum Schluss nur noch als 3er Gruppe im Seniorenalter mit mind. 1,5 Jahren in einem wirklich großen und spannend gestalteten Gehege (in L-Form) lebten.
beide Etagen
https://picload.org/image/rrraalal/img_2527.jpg
https://picload.org/image/rrraalow/img_2534.jpg
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oben
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unten
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https://picload.org/image/rrraalor/img_2530.jpg
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Es waren je 2 Volletagen (in L-Form) mit 1,3qm Fläche- insgesamt also 2,6qm.
Zum Schlafen bildeten sich mehrere kleine Gruppen, alle durften überall hin und absolut jeder Quadratzentimeter und jedes Inventarstück wurde genutzt- auch noch von den 3 Senioren später.
Das Laufrad war kaum in Gebrauch und wurde vor allem als Toilette benutzt.
Ich bin mir sicher dass die Fellis gerne auch noch mehr Platz gehabt hätten.

Da stellt sich mir ernsthaft die Frage ob selbst Gehege, welche deutlich über den Mindestmaßen liegen und mindestens 1,5m Länge haben, welche zum Rennen genutzt werden können, wirklich als artgerecht betrachtet werden können.
Und wie siehts eigentlich mit der Langeweile aus? IdR wird im Gehege ja nicht mehr viel verändert wenn erstmal vergesellschaftet ist- um Stress zu vermeiden. Ich denke wir vergessen dabei dass es auch positiven Stress gibt, gesunden Stress. Wenn ein neues Inventarstück gegeben wird und die Fellis neugierig und aufgeregt kommen und erkunden, dann ist das nicht negativer sondern positiver Stress, ein bisschen Spannung, Abenteuer!
Je länger ich mich damit beschäftige desto klarer wird mir, dass den Fellis regelmäßig eine kleine Veränderung ( in der Art, dass täglich nur 1 kleines Inventarstück ausgetauscht wird, größere Veränderungen können tatsächlich zu schädlichem Langzeitstress führen! Also alles in Maßen) sicher gut tun und sie körperlich wie geistig fördern könnte.
Zum Thema Futter- das im Napf anzubieten (wenn die richtige Futtermenge für die Gruppe gefunden wurde) fördert geradezu selektives Fressen, ggFs Futterstreitigkeiten und Langeweile.
Selbst als die Senioren nur noch zu dritt waren habe ich ihre Futterration auf den gesamten 2,6qm verstreut, incl. Höher gelegenen Weidenbrücken. Alleine schon das Suchen der einzelnen Körner hat die Fellis über Stunden beschäftigt und jeder hatte dieselbe Chance auf seinen Lieblingsbestandteil zu stoßen.
Selbst wenn man größere Pellets füttern würde können diese so angeboten werden, dass sich die Kleinen beschäftigen müssen um an sie heran zu kommen- oder man zerteilt (zerkrümelt) sie in winzige Stückchen und verstreut diese wie normales Körnerfutter möglichst weiträumig im Gehege.
Oder man macht kleine Papierkugeln und versteckt jeweils ein kleines Stück darin, hängt diese mit Schnur/Draht auf, so dass sich das Mäuschen strecken muss um daran zu kommen und knabbern zu können, verstreut kleine Stückchen über einem Heuhaufen usw. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt und Mensch hat dann auch alltägliches Mäusekino wenn die Kleinen in Aktion treten.
Und was ist mit dem Thema Auslauf? Oft wird dazu einfach gesagt, dass es für die Mäuschen Stress ist- aber stimmt das wirklich? Denn wenn die Fellis jederzeit die Möglichkeit haben wieder zurück in ihr Gehege zu gehen können sie ja frei wählen ob sie den Auslauf erkunden möchten oder nicht.
Sind im Auslauf genug Versteckmöglichkeiten (Höhlen, Tunnel) aufgestellt aber auch Inventar zum Beklettern wird dieser sicher sehr gern genutzt werden.
Am besten würde sich hier natürlich ein Dauerauslauf eignen, welcher rund um die Uhr für die Fellis frei zugänglich ist. So müsste auch kein Halter ein schlechtes Gewissen haben wenn er mal nicht daheim wäre um die Kleinen den Auslauf frei zu geben.
Der Auslauf wäre auch prädestiniert für die oben erwähnten, täglichen kleinen Veränderungen, da diese nicht in unmittelbarer Nähe zu den Schlafmöglichkeiten, Wasser (den überlebenswichtigen Resourcen ) stattfinden und so vermutlich deutlich weniger Gefahr laufen als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Zudem kann auch etwas vom Futter im Auslauf verstreut/“versteckt“ werden.
Bei unstabilen Gruppen könnte ein angebotener Auslauf Streitigkeiten provozieren, daher würde sich hier anbieten diesen erstmal nur unter Aufsicht anzubieten bis mindestens 2x hintereinander keine Aggressionen mehr aufkamen. Danach müsste es sicher genug sein diesen auch unbeaufsichtigt und dauerhaft anzubieten. Wenn aufkeimende Aggressionen im Auslauf durch den Halter unterbrochen werden lernen die Mäuschen darüber hinaus vermutlich schnell dass dies nicht gewünscht ist.
Ein Auslauf (wenn man gut darin hantieren kann) würde sich auch als Clickerplatz etc. eignen um Individuen geistig und körperlich zu fördern.
Und bevor jetzt jemand schreit „das kann doch keiner umsetzen!“ stellt euch mal vor ihr hättet 10 Farbis und diese leben in einem 2-3qm großen, gut strukturierten Gehege. Zusätzlich haben sie noch vielleicht 1-2qm Dauerauslauf auf dem Boden vor dem Gehege ( Zugluft vermeiden!) oder einer „Dachterrasse“ (auf dem Gehege) aufgebaut. Die Futtervorbereitung ist deutlich aufwendiger weil die Kleinen für ihr Futter arbeiten sollen und sich möglichst lange mit der Futtersuche/-beschaffung beschäftigen sollen. Das lohnt sich aber sehr weil es eine wahre Freude ist den Fellis bei der Futtersuche und dem Fressen zuzuschauen. Auch im Dauerauslauf halten sie sich gerne auf, nutzen ihn zum zusätzlichen Toben und die tägliche kleine Inventarveränderung zieht die Farbis geradezu magisch an.
Wären das glückliche, körperlich und geistig deutlich mehr (als in der gewohnten Haltungsform) geförderte/ausgelastete Mäuse?
Ich denke Qualität statt Quantität ist hier der springende Punkt.
Jeder tut so viel wie er kann.
Was denkt ihr wie für Farbmäuse eine optimale Haltung aussehen sollte/wie sie am glücklichsten/ausgeglichensten wären?