Böckchengruppe?

Nina

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Hallo alle zusammen,

Kann man reine Böckchengruppen halten? Wenn ja, in welchen Größen; Kastrieren, ja oder nein?

Das Wiki habe ich dazu schon 'befragt'. Ich habe nur bisher zwei völlig gegensätzliche Ansichten dazu gehört und möchte nun eure Meinungen dazu wissen : )
 
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In mindestens 98% der Fälle geht Böckchenhaltung schief. Deshalb sollte man Böckchen kastrieren lassen.
 
Lass die Böckchen kastrieren. Die Moderatoren können dir auf pn-Nachfrage gute TAs nennen. Ich habe meine sieben Böckchen auch kastrieren lassen, obwohl ich auch anfangs hin- und hergerissen war. Da ist ja zum einen das OP-Risiko (aber letztendlich doch nicht so hoch, wenn du dir den Thread anschaust, der die gelungenen Kastras zählt - über 700 geglückte stehen zu 50 tödlichen), zum anderen auch eine Geldfrage. Manche TAs verlangen 67 Euro pro Maus !!! Als ich das hörte, und ich hatte sieben Jungs zum Kastrieren, wusste ich echt nicht, wie ich das hinkriegen soll. Aber dann hatte ich einen TA vom Forum empfohlen bekommen, der nahm nur 23 Euro pro Maus (eigentlich 25, aber bei sieben gab es Rabatt, weil nur eine Stechampulle gebraucht wurde), auch noch eine Stange Geld, aber immerhin bezahlbar, und alle sieben sind jetzt gesund und munter und leben vergnügt mit ihren fünf Schwestern, ihrer Mama und ihren Tanten in einer großen Voiliere. Die ALternative wäre ein sehr kleiner Käfig lebenslang gewesen, um blutige Beißereien dadurch zu verhindern, dass sie auf so kleinem Raum leben, für den man kein eigenes Revier abstecken kann.

Gruß, Melanie
 
Hallo Nina,

ich persönlich würde niemals eine reine Böckchengruppe halten weil:

  1. Böckchen sehr revierbezogen sind und ihr Revier dementsprechend gegen die anderen verteidigen, das kann dabei bis zum Tod eines der Tiere führen.
  2. die Böcke sollte man, eben wegen des Revierverhaltens relativ klein halten, damit sie keine Reviere bilden können und das halte ich für mäuseunwürdig.
  3. Selbst wenn sie die Böckchen verstehen würde, bleibt einer übrig geht eine Vergesellschaftung mit neuen Böcken kaum mehr.
  4. Dieser wahnsinns Gestank von Böcken, das hält man ja kaum aus...*kotz*
  5. Man kann die Tiere kaum in größeren Gruppen halten.
 
Lieben Dank schon mal für eure schnellen Antworten!
Die Argumente finde ich alle durchaus schlüssig, trotzdem gibt es noch andere Positionen, die vertreten werden..

Mir wurde zB von einer Gruppe von Züchtern gesagt, dass sie keine Böcke abgeben, die beim zukünftigen Halter kastriert werden sollen. Sie sind der Ansicht, dass es gegen das Tierschutzgesetzt verstößt, da es eine Verstümmelung ohne gesundheitlichen Grund sei. Befürwortet wird eine Kastration von ihnen nur in Notfallvermittlungen, da Kastraten bessere Aussichten auf ein neues Zuhause haben. Anders wäre es aber mit gewollt gezüchteten Mäusen.
Mir wurde auch gesagt, dass ihre Böcke sich sehr gut in Gruppen vertragen. Ausnahme sind wohl Böcke, die mal Zuchtbock unter Mädels waren, diese Tiere lassen sich nicht mehr in reine Männergruppen einordnen.

(Ich zitiere absichtlich nicht wörtlich, nenne auch keine Namen, oder lasse eine Wertung von mir einfließen, da ich niemandem zu nahe möchte!)

Ist das nun eine 'falsche' Meinung? (nicht wörtlich nehmen.. aber ihr wisst schon was ich meine ; ) )
 
Die -meiner Meinung nach- seriösen Züchter die im DRMM e.V. organisiert sind, geben Böcke z.B. gar nicht an Nichtmitglieder ab, sondern nur Kastraten;-)
 
Das Tierschutzargument von den Züchtern halte ich gelinde gesagt für gröbstmöglichen Unfug, den man erzählen kann.

Die einzigen Möglichkeiten, unkastrierte Böckchen zu halten sind:
a) einzeln
b) eingepfercht in Schuhkartons.

Dass beide Versionen alles andere als artgerecht sind, dürfte wohl klar sein.

An sonsten ist es bei Böckchen - egal wie ihre Vorgeschichte aussah - äußerst wahrscheinlich, dass sie (einen artgerecht großen Käfig vorausgesetzt, eine Selbverständlichkeit) sich früher oder später anfangen aus dem Revier zu vertreiben. Da eine Abwanderung aber nicht möglich ist, wird sehr oft dabei mindestens eins der Böckchen so schwer verletzt, dass es mehr oder weniger langsam an den Verletzungen krepiert.

Frag die Züchterin doch mal, wie groß die Käfige sind, und wie viele Mäuse darin leben müssen. Danach vergleichst du mit Mauscalc mal, wie viele darin höchstens leben sollten. Ich wette, dann hat sich das Argument mit dem Tierschutzgesetz bereits erledigt.
 
Kastation ist im Übrigen keine Verstümmelung in Relation zu einem leichteren und artgerechten Leben ;)
Das steht so auch nicht im Tierschutzgesetz, welches sich eher auf Sachen, wie etwa das Kopieren von Ohren und Rute/Schweif oder solchen Sachen bezieht.

Wenn die Kastration in Narkose durchgeführt wird, gibt es vom Tierschutz aus keine Bedenken ;-)
 
Kastration -> Verstümmelung, halt ich auch für den größten Blödsinn überhaupt. *grübel*

Gott, was bin dann ich für ein "Tierfreund"....*umkipp*
Meine Maus kastriert -> lebt glücklich in seinem Weibertrupp
mein Kater kastriert -> lebt mit 3 Katzendamen zusammen und darf sich drinnen und draussen überall frei bewegen, ohne das er irgendwo hinpinkelt das extrem stinkt um jedem zu zeigen, das ist "meins"
meine Pferde kastriert -> leben in einer Herde mit anderen Wallachen und Stuten...

*ironiean* alles extreme Tierquälerei durch Verstümmelung....*grübel* *ironieaus*
 
Mir wurde zB von einer Gruppe von Züchtern gesagt, dass sie keine Böcke abgeben, die beim zukünftigen Halter kastriert werden sollen. Sie sind der Ansicht, dass es gegen das Tierschutzgesetzt verstößt, da es eine Verstümmelung ohne gesundheitlichen Grund sei.
Dieser Meinung war ich auch mal. Kurz gesagt: fataler Irrtum. Es gibt durchaus Tierarten, bei denen sich Böcke untereinander vertragen. Ratten zum Beispiel. Es gibt auch Arten, bei denen sich "nicht aktivierte" Böcke vertragen. Meerschweine etwa. Farbmäuse gehören aber definitiv nicht dazu.

Es gibt natürlich auch unter Farbmäusen Ausnahmen - Böcke, die lange, manchmal ein Leben lang, friedlich beisammen leben. Hat aber einen entscheidenden - und unumgänglichen - Haken: früher oder später gerät der Halter in eine kaum lösbare Zwickmühle.

Entweder entstehen irgendwann doch noch Revierstreitigkeiten unter den Böcken. Dann sitzt man auf einer Gruppe mehr oder weniger alter Kerle, die aufgrund diverser altersbedingter Zipperlein oft nicht mehr kastrabel sind. Sofern man rechtzeitig eingeschritten ist - andernfalls sitzt man auf erwähnten Unkastrierbaren plus einigen Schwerverletzten (die natürlich auch nicht einfach kastriert werden können) oder Toten. Nicht gut - für die Mäuse.

Oder die Gruppe bleibt tatsächlich stabil - aber auch dann hat man irgendwann einen letzten Überlebenden. Und der ist dann meist wirklich schon alt, gebrechlich und nicht mehr kastrabel. Dann bleibt einem nichts anderes übrig, als dem alten Herrn einige junge Böcke unterzujubeln und inbrünstig zu beten, dass diese Konstellation für einige Monate hält... nämlich gerade so lange, bis man die jungen Kerle kastrieren lassen kann, auf dass sie dem alternden Herrn hoffentlich für die letzten paar Monate friedlich Gesellschaft leisten. Das ist aber oft eine ziemliche Zitterpartie. Und um die eine oder andere Kastration kommt man bei dieser Variante auch nicht umhin.

Kastriert man hingegen gleich, kann man den Jungs diese diversen Stresserfahrungen zumindest ersparen. Und da sich Stress, sei es in Form von Einsamkeit, Aggressionen oder offenen Kämpfen, definitiv auf die Gesundheit einer Maus auswirkt - physisch wie psychisch -, sind hier gerade die gesundheitlichen Gründe ausschlaggebend.
 
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Meine Mäusejungs waren die einzigen männlichen Tiere, die ich bisher kastriert habe. Meeris kann man als Böckchen zusammenhalten, wenn keine Weibchen dabei sind, aber bei Mäusen habe ich mich, als ich plötzlich mit einem großen Wurf klarkommen musste, in vielen Foren schlau gemacht, auch beim Tierheim angerufen und überall die gleiche Antwort bekommen. Nach drei bis sechs Monaten geht es in den meisten Fällen zur Sache, die Böckchen bekriegen sich. Meine Kastraten sind nicht verstümmelt, die bespringen sogar noch regelmäßig ihre Schwestern :D. Sie merken gar nicht, dass ihnen etwas fehlt. Sie haben sich nach der Kastra auch nicht im Verhalten verändert, aber sie waren auch noch sehr jung. Sie sind am 01.09.07 geboren worden und ich habe sie schon am 7.11.07 kastrieren lassen, nachdem sie das Kastrationsgewicht hatten. Sie hatten danach auch keine Probleme, haben auch nicht an den OP-Wunden genagt, alles lief prima. Die OP war in Inhalationsnarkose mit Isofluran, anschließend bekamen sie noch ein Antibiotikum und ein Schmerzmittel, ehe ich sie dann nach dem Aufwachen wieder mit nach Hause nehmen konnte. Wie gesagt, sie haben keinerlei Probleme und keine Auffälligkeiten. Ich würde es jederzeit wieder tun. Ich hatte noch nie zuvor Böckchen/Kastraten, sondern immer nur Mädels, aber mittlerweile finde ich die Jungs so süß, dass ich, wenn irgendwann mal wieder die Altersschwäche-Sterbewelle kommt, gezielt nach Notfallböckchen gucken will, die ich dann auch kastrieren lassen würde und mit ein paar Mädels vergesellschafte. (Natürlich hoffe ich, dass es noch lange hin ist und meine 17er Mäusebande noch lange stabil bleibt)

Gruß, Melanie
 
hey
Lieber lass ich doch meine Böcke kastrieren (spüren davon ja dank Narkose gar nichts. danach wohl kaum Schemrzen. Die meisten frisch Kastrierten wuseln ja bereits kurz nach der OP kwicklebendig durch die Gegend- ohne Zeichen von unaushaltbaren Schmerzen).

ich finde es schlimmer, wenn man Böcke zusammenpfercht, sie unter Dauerstress stehen, sich angreifen und beißen (DAS sind gefährliche Wunden.... Du kensnt ja die Bilder von den zerbissenen Hoden aus dem Wiki.... ). Daraus entstehen dann für mich unzumutbare Verstümmelungen...

Sicher mag es auch außerhalb des DMRM einige wenige gute verantwortungsbewusste Züchter geben, aber der Rerst hat doch recht wenig Ahnung.
DMRM Mitglieder geben Böcke nur an andere DMRM Züchter ab. Für Liebhaberhalter gibt es die nur kastriert.

Das Risiko an einer Kastration zu sterben ist so klein (bei 50 Sterbefälle von insgesamt 750 Kastrationen eine Quote von 6,6 %...). Das Risiko, dass ein Böckchen in einer Gruppe gemobbt, verletzt oder gar getötet wird dürfte sicherlich um die 90% herum liegen....
 
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