Blutiger Anfänger braucht Tipps für Käfigbau

Hallfer

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Hallo an alle,

ich habe diesen Thread erstellt um mir ein paar Fragen zur Haltung und zum Bau beantworten zu lassen. Die gesuchten Informationen sind in den anderen Threads zwar wahrscheinlich auch aber sehr verteilt und teilweise hab ich ja spezifische Fragen, ich hoffe ihr seid mir nicht böse. Ich möchte einfach euer Wissen nutzen um typische Anfängerfehler zu umgehen ;)

Also: ich möchte mir gerne Farbmäuse zulegen. Da gekaufte Käfige oft zu klein und zu teuer sein sollen, werde ich einen selbst bauen. Technisches Know-how ist vorhanden und eventuell nötige Helfer mit noch mehr Know-how habe ich auch.

Größe des Käfigs
Für den Anfang würde ich mir gerne zwei Damen kaufen, ist das Ok oder lieber eine größere Gruppe? Ich dachte an einen Schrank/ein Regal mit zwei "großen" Ebenen das ich umbaue und dann noch "kleine" Zwischenebenen einbaue. Wird ein Käfig irgendwann zu groß für eine Mäusegruppe? hab hier ja schon manchmal gelesen dass es dann zu Revierkämpfen kommt aber sicher bin ich mir in der Richtung noch gar nicht.

Grundlegender Aufbau
Durch die zwei großen Ebenen soll es also zwei größere Bereiche geben die miteinander verbunden sind (Treppe, vielleicht auch ganz raffiniert über außen?). Den oberen Teil würde ich gerne oben und vorne öffnen können (wäre eine Abdeckung günstig, die man vorne nach unten und oben nach hinten über die gesamte Breite klappen kann (ich hoffe ihr wisst wie ich das meine)?), unten natürlich nur vorne aber da wäre vielleicht auch eine Schiebe-Lösung denkbar. Macht es Sinn als "Rückzugsbereich" vor den unteren Teil eine Gardine zu machen Gardine zu machen? Oder vielleicht auch nur vor den Buddelbereich?

Abdeckungen/Material
Das Grundmaterial sollte möglichst ungefährlich für die Mäuse sein, vielleicht auch Sabberlack, das hab ich schon mitbekommen. Wie ist es aber mit den Abdeckungen? An sich fände ich ja Plexiglas ganz gut, kann man schön durchgucken und es fällt nichts raus, aber dann hat man ja keine Belüftung drinnen. Was schlagt ihr also vor, ein Mix aus Gitter und kompletter Abdeckung mit Plexiglas wie ich es hier schon manchmal gelesen habe?

Buddelbereich/Reinigung
Erst einmal eine prinzipielle Frage, wenn Mäuse sich ihr Röhrensystem bauen, machen die dann dort auch nicht rein oder kann das auch dort mal passieren? Wie oft muss das komplett gereinigt werden? Ich dachte mir den Buddelbereich (mindestens 15 cm wie ich gelernt habe, mit normaler Einstreu?) auf eine der großen Ebenen zu machen, vielleicht sogar die obere und dafür unten nur wenig Streu auf einem Schubelement das ich nach vorne rausziehen kann um die Reinigung zu erleichtern. Wie findet ihr die Idee, hat das vielleicht schonmal jemand ausprobiert?

Ich denke das war fürs erste das was ich wissen wollte, wenn ihr noch andere Tipps habt die ich womöglich nicht beachtet habe dann bin ich sehr offen. Bitte verzeiht eventuelle gröbere Denkfehler, bin wie gesagt blutiger Anfänger. ;)

Viele Grüße und besten Dank schon im Voraus,

Ferdinand
 
hey und herzlich Willkommen,

schön, dass Du dich vorher informierst :)

ich zerpflück einfach mal deinen Beitrag und geh auf die einzelnen Punkte ein:
Für den Anfang würde ich mir gerne zwei Damen kaufen, ist das Ok oder lieber eine größere Gruppe?
zuerst: Kaufen ist tabu! ;-) Es gibt so viele Tierheimtiere oder Mäuse in privaten Auffangstationen, da muss man die profitgierigen Zoohändler nicht unterstützen.

Zur Gruppengröße:
2 ist echt ne Zwangsehe.
So ab 4 Tieren wirds angenehmer für dich und die Mäuse.
Ideal wäre sogar eine gemischte Gruppe aus Weibchen und Kastraten.
Ich würde das mal davon abhängig machen, was für Getier bei dir in der Gegend ein neues Zuhause sucht. So zwischen 4-7 ist ne praktikable Anfängergröße (Geschlechterverteilung ist da egal. Zwischen 100% Weiber bis zu 100% Kastraten geht alles. Nur eben niemalsnicht die unkastrierten Böckli)

Wird ein Käfig irgendwann zu groß für eine Mäusegruppe? hab hier ja schon manchmal gelesen dass es dann zu Revierkämpfen kommt aber sicher bin ich mir in der Richtung noch gar nicht.
irgendwann verlieren sich die Mäuse im Käfig. Wenn man bei einer 3m langen Schrankwand mit 2m Höhe nur 2 Mäuse drin hält, dann ist das eher ungünstig....
Aber so im "normalbereich" gibts kein "zu groß".
Revierkämpfe gibts bei Farbis eigentlich nicht - außer bei unkastrierten Jungs. Die schlagen sich aber auch schon auf 30x40 Grundfläche die Köpfe ein.

Unter 100cm Kantenlänge und 50cm Tiefe würde ich gar nicht gehen. eher 120-140cm lang und 60cm tief.... Die Höhe würde ich bei Grundfläche plus Volletage bei 100cm sehen oder mehr...
Wenn man schon frei planen kann ;-) dann alles ausnutzen, was der Platz her gibt.

(Treppe, vielleicht auch ganz raffiniert über außen?)
außen ist kompliziert. das einfachste ist ein Durchbruch im Boden der oberen Ebene und dann ein Holzbrett nach oben, schön flach und ggf mit Runterfall-Schutz, dann ist es für die Zukunft auch Rentner-Sicher.
Den oberen Teil würde ich gerne oben und vorne öffnen können
nach oben öffnen ist eher unnötig, kannst Du aber natürlich machen.

Es kommt auf die Abteil-Höhe an, ob es zum runterklappen nach unten geeignet ist. Wenns über 60cm hoch wird, dann ist das runterklappen doof. Außerdem kommst Du dann unten nicht mehr ran.

Ich würde Türen bauen, die man klassisch nach links und rechts aufmachen kann. Also bei 2 Bereichen insg. 4 Türen. So kann ein bereich ganz zu sein oder auch alles komplett offen.

Schiebetüren gehen, sind aber komplizierter.
Und du müsstest die Türen immer komplett raus nehmen, wenn Du mal über die komplette "Öffnung" hantieren willst/musst.
Ausmisten muss man ja doch auch ab und zu....

Was schlagt ihr also vor, ein Mix aus Gitter und kompletter Abdeckung mit Plexiglas wie ich es hier schon manchmal gelesen habe?
genau, ganz zu machen ist nicht ;-)
Also entweder eine Seite komplett offen --> Offenhaltung. Oder Gittertüren davor.

Ich hab nur Holz+Gitter, und als höheren Streuschutz nen Plexi-umrandeten Bereich unten.

wenn Mäuse sich ihr Röhrensystem bauen, machen die dann dort auch nicht rein oder kann das auch dort mal passieren?
es gibt auch unterirdische Pinkelecken. Die sind aber gut geruchsisoliert :D Die stinken nur bestialisch beim Ausmisten.

Mein Buddelbereich ist 15-20cm tief eingestreut. Da tausch ich ab und an mal ne Ecke aus (so alle 4 Wochen mal). Komplettreinigungen nur bei Vergesellschaftungen oder Parasitenbefall.

auf eine der großen Ebenen zu machen, vielleicht sogar die obere
unpraktisch, da du bei der einfachen Verbindung mittels Rampen sonst durch die gesamte Einstreuhöhe durch müsstest... bzw die Mäuse ^^

Buddelbereich ist unten praktischer.

Oder Du machst oben eine Buddelkiste, die halt nicht über die komplette Grundfläche geht.
Wobei ich das doof finde, meine buddeln alle gern und nutzen jeden cm dazu.


dafür unten nur wenig Streu auf einem Schubelement das ich nach vorne rausziehen kann um die Reinigung zu erleichtern
Schubelemente gehen, aber da hast Du oft nen Spalt zur Tür, wo die ganze Miste rausrieselt.....
Ich hab Gittertüren und dahinter nen Streuschutz. Den kann ich komplett weg nehmen, sodass ich dann ne große Tüte hinhalten kann an die Ebene und die Einstreu direkt dann in die Tüte schieben kann.
Wobei so Großreinigungen selten sind.
Alle Woche mal einige Hände voll Streu raus und neue rein.
Man sollte ja eh keine Komplettreinigungen machen (Außer: VG und Parasitenbefall)

Ich denke das war fürs erste das was ich wissen wollte, wenn ihr noch andere Tipps habt die ich womöglich nicht beachtet habe
grundsätzlich: Gut planen und hochwertige Materialien verbauen, da hast Du dann lange was davon.

LG
 
Danke für deine vielen Anregungen :)

Habe gerade rausgefunden, dass mir ein KALLAX-Regal von Ikea zur Verfügung stehen würde, 75x75x40 (BxHxT). Ich weiß das ist etwas kleiner als du gesagt hast, wenn man aber zum Beispiel obendrauf da einen "Garten", also Freigehege mit Fallschutz, macht (womit das ganze dann drei Etagen hätte), wäre es dann groß genug? Der Platz bei mir ist leider auch etwas begrenzt... :D Ich würde mir dann auch Sachen einfallen lassen zwecks Lackierung damit es nicht so schädlich ist.

Wenn man Plexiglasscheiben anbringt, dann mit Schrauben oder womit habt ihr die besten Erfahrungen? Kann man Ritzen mit Silikon verkleben damit da nicht alles reinrieselt oder ist das gefährlich?
 
Am Anfang denkt man oft dass es ja nicht zu schlimm ist wenn die Grundfläche etwas kleiner ist aber irgendwann fängt man an 1m x 50cm Katastrophal klein zu finden.
Wenn es geht mach lieber gleich viel Grösser. ich baue gerade nach und nach meine Käfige um, damit sie grösser werden und die sind mindestens 90 x 60 x 70 bzw 95 x 55x 120 und 110 x 55 x120
Mäuse brauchen die Strecke um rennen zu können und das ersetzten mehr Etagen nicht.
 
hey

vom Kallax würde ich die Finger lassen. Da sind die Mäuse so schnell durchgenagt (wenn sie denn wollen. manchmal klappt es, klar... aber wer sagt, dass die nachfolgende Mäusegeneration auch so holzfreundlich ist? Es sind ja doch Nagetiere).

Außerdem ist es von der Grundfläche zu klein. Da gibts nix dran zu rütteln...
Schau mal hier, dazu gibt es sogar ein Gutachten, das wiederrum im Tierschutzgesetz "verlinkt" ist.
http://www.bmel.de/SharedDocs/Downl...5C3CF8657FE81.2_cid385?__blob=publicationFile
auf Seite 138/139 ist klar gesagt, dass für mittelgroße Mäuse ( =Farbis) mind. 0,5qm zur Verfügung stehen sollen. Für 2 Mäuse. Und für jedes weitere Tier nochmal 20% oben drauf.
Und das ist nur die "Mindestanforderung".
klar, da wird nicht gesagt, dass das am Stück sein muss. Aber wenn man bedenkt, wie viele km die wilden Vorfahren von unseren Mäusen zurück legen... Die brauchen Platz, wo sie mal flitzen können und nicht nach 7 Hopsern an der nächsten Wand stehen.

Für dich mögen 5cm mehr oder weniger nicht viel ausmachen - für eine Maus ist das aber einmal Körperlänge mehr oder weniger. Also durchaus wertvolle 5cm.

Manchmal muss man sich was einfallen lassen, z.B. mit einer größeren Dachterrasse (Das ganze sieht dann aus wie ein T ). Oder die Couch muss bisschen verschoben werden...

Oder man geht dann stärker in die Tiefe (wobei über 70cm unpraktisch wird, weil der Ott-Normal-Arm dann zu kurz ist, wenn die Maus in der hintersten Ecke sitzt und du sie für den Tierarzt fangen musst).

Wenn man Plexiglasscheiben anbringt, dann mit Schrauben oder womit habt ihr die besten Erfahrungen?
zum Plexibohren brauchts etwas Fingerspitzengefühl. Das springt gern dabei....
Einfacher sind U-profil-Schienen. Die kannst Du entweder ins Holz schrauben (M3 reicht) oder mit Aquariensilikon festkleben.
Dann kannst du die Scheiben auch problemlos nach oben rausziehen, wenn Du z.B. ausmisten musst.

Kann man Ritzen mit Silikon verkleben damit da nicht alles reinrieselt oder ist das gefährlich?
Aquariensilikon ist unbedenklich.
Manche Mäuse haben aber einen großen Spaß, das Zeug wieder heraus zu zupfen.
Andere lassen es in Ruhe....
Müsste man austesten ;-)
Geht aber auf jeden Fall.

LG
 
Ok, von dem KALLAX Regal bin ich inzwischen auch weg, alleine schon wegen der Größe und wenn du sagst dass das ganz schnell durch ist... Hab auch mal bisschen mit dem mauscalc probiert, sind die Angaben dort gute Richtwerte für die Haltung?

Die Gruppe werde ich dann so auswählen wie es in meiner Umgebung etwas gibt, mal sehen ;)

Welches Holz (natürlich lackiert mit Sabberlack, oder lieber Epoxidharz?) ist denn nicht so schnell durchgenagt? Habe im Baumarkt ein Regal ähnlich der IVAR-Reihe gefunden, die wird ja gerne verwendet für solche Umbauten. Laut mauscalc gehen da auch genug Mäuse rein, je nach Ebenenanzahl mindestens vier. Ist jetzt eben nur die Frage wie ich das abdecke, sind Spanplatten auch so schnell durch?
 
Hey Hallfer und von mir auch noch ein *welcome* hier im Forum!

Nach dem Mauscalc kannst du dich schon richten, der ist ziemlich genau =)

Epoxidharz ist sehr viel schwieriger zu verarbeiten und es gibt einige Berichte, dass er trotz richtigem Mischverhältnis nicht ausgehärtet sein soll. Das ist dann natürlich ziemlich Mist, dann ist kaum noch was zu retten. Bei meinem ersten EB habe ich ihn verwendet, er ist auch gut ausgehärtet und ich war sehr zufrieden damit. Es gibt eine ziemlich harte, glatte Schicht, die man super abwaschen kann. Auch Ritzen werden zuverlässig verschlossen, allerdings kann man den Käfig dann nie wieder auseinander nehmen :D Wenn es einen Ansatz gibt, können die Nasen das übrigens trotzdem annagen, auf glatter Fläche bezweifle ich das allerdings.

Sabberlack ist ziemlich einfach zu verarbeiten, man muss aber viele Schichten aufbringen, so 3-5 mindestens. Und in den Pinkelecken verfärbt sich der Lack schnell. Gegen Annagen bietet er auch keinerlei Schutz.

Ich denke, wenn die Mäuse wollen, können sie jedes Holz ruckzuck durchnagen :D Möglichst glatte Oberflächen und die Kanten mit Aluleisten abdecken, kann ein wenig davor schützen. Am Besten geeignet ist natürlich Vollholz und Tischlerplatten auch Sperrholz geht noch. Von Spanplatten würde ich abraten, weil die ja quasi nur aus Holzspänen und Leim bestehen, der beim Annagen und eventueller Aufnahme sehr ungesund ist.

Warum möchtest du das Regal denn Abdecken? *grübel* Dann bist du doch besser und vor allem billiger dran, wenn du es gleich ganz selbst baust. Möbelpfosten kosten ja nicht viel und Holz brauchst du ja eh, wenn du das Regal abdecken möchtest. Oder habe ich dich da jetzt falsch verstanden? :D
 
Am Besten geeignet ist natürlich Vollholz und Tischlerplatten auch Sperrholz geht noch. Von Spanplatten würde ich abraten, weil die ja quasi nur aus Holzspänen und Leim bestehen, der beim Annagen und eventueller Aufnahme sehr ungesund ist.
da ist nämlich der Leim das Problem.
Dieser enthält faktisch immer eine gewisse Menge an Formaldehyd, was wiederrum auch ausdampft. Was wiederrum Mäuse einatmen.... Und Formaldehyd wirkt krebserregend..

D.h.: Je mehr Leim da drin ist im Holz, desto mehr Formaldehyd kann drin stecken. Das dunstet irgendwann zwar schon auch komplett aus, aber frisch ausm Baumarkt ist da noch einiges drin (ich finde, man riecht das auch selbst).

Ich hab mit Leimholz gebaut und würde nie wieder was anderes nehmen. Schrauben halten zuverlässig, die Schnittkanten sind sauber, es franzt nix aus... Und es sieht gut aus.
Ist zwar ein Stück teurer als Pressspanplatten, aber man bekommt auch eine andere Qualität.
Ich denke, wenn die Mäuse wollen, können sie jedes Holz ruckzuck durchnagen
je massiver das Holz ist, desto schwieriger wirds.
Bei Ikeamöbeln hast Du oft ja nur zwei Deckschichten und dazwischen Pappe. D.h. sie müssen nur 2x 2mm dickes Holz durchnagen. Die Pappe ist leichtes Spiel.

Bei Spanplatten kommen sie auch gut durch, weil das ja nur verklebte Späne sind.
Sperrholz wird schwieriger, das sind ja Holzplatten, die verklebt wurden.
Und das nonplusultra ist Vollholz. Da nagen sie eine Weile an den 13-16mm dicken Platten....
 
Herzlich Willkommen in der Mausebande =)

Ich find's toll, dass du dich vor der Anschaffung so informierst und dir auch so viele Gedanken um alles machst. Das spricht sehr für dich.

Hast du denn mal geschaut, wie viel Platz du überhaupt zur Verfügung hast?

Ich hab damals mit einem 100x55cm Gitterkäfig (Doppelstock) angefangen. Kein Drama, aber wirklich toll auch wieder nicht. Als ich dann einen Eigenbau haben wollte, weil mir der Käfig zu klein erschien, musste ich erstmal ein paar Möbel verschieben. Aber siehe da, heute steht da, wo vorher "nichts" möglich war, ein Eigenbau mit 150x60cm Grundfläche *heilig* Und mit weiteren Veränderungen (ein unpraktischer Schrank mit kaum Nutzfläche, dafür sehr groß, gegen einen praktischen Schrank getauscht) hat dann auch mein Pflegeheim hingepasst (Grundfläche 120x60cm).
Manchmal ist da noch gut was rauszuholen, wenn man nur möchte :D Allerdings muss dafür der gesamte Haushalt einverstanden sein.

Bei meinem ersten Eigenbau hab ich nicht die volle Fläche genutzt, die ich zur Verfügung gehabt hätte. Ich hab auch beim Bauen das ein oder andere übersehen bzw. nicht bedacht. Theorie ist eben nicht gleich Praxis. Du hast bisher keine Farbmauserfahrung, daher kannst du dir vermutlich nur schwer richtig vorstellen, wie Mäuse so sind, was sie brauchen und wollen und wie ihr Gehege dafür am besten aussehen sollte. Das ist natürlich schwierig. Ich hatte an den Rampen zB kein Geländer. Als die erste Maus mit Ohrenentzündung (schiefer Kopf, orientierungslos) dann dauernd die Rampen runterpurzelte, weil sie sich nicht zurechtgefunden hat, habe ich das bereut.
Ich denke, du hast hier viel geballtes Mauswissen, das du für dich und für den Bau des Geheges nutzen kannst, damit du keine Fehler machst, die du irgendwann bereust =) Ich hab meinen ersten Eigenbau nur 1 1/2 Jahre lang gehabt und dann musste ein neuer her, weil ich so unzufrieden war... Rausgeschmissenes Geld und unnötige Arbeit. Braucht man nicht *bätsch*

Zur Versiegelung gegen Urin gibt es übrigens auch Leinölfirnis. Das nutze ich inzwischen nur noch. Es muss nur einmal aufgetragen werden und ist sehr ergiebig, daher auch insgesamt günstiger als Lack oder Lasur. Der Geruch ist furchtbar, finde ich jedenfalls, aber der verfliegt nach ein paar Tagen zum Glück :D
Es ist aber allein deine Entscheidung, was du nun dafür nimmst =) Hauptsache, du behandelst den Eigenbau irgendwie, sonst kannst du ihn bald wegwerfen :D

Hast du denn noch andere Tiere im Haushalt oder eventuell kleinere Kinder oder so? Offenhaltung ist bei Farbmäusen ja durchaus möglich. Ich habe selbst seit Jahren Offenhaltung und möchte es nicht mehr anders haben =) Es ist ein ganz anderes Zusammenleben, allein schon vom Gefühl her. Dich stört beim Beobachten kein Gitter. Und wenn du auch nur Futter oder Wasser wechseln magst oder den Süßen ein Leckerchen zustecken magst, dann musst du nicht erst eine Türe öffnen (was sie eventuell wegen des Geräuschs erschrecken könnte).

Ich hab es auch so, dass ich U-Profile für den Streuschutz verwendet habe. Die sind nur an den Seitenwänden angebracht, unten am Boden nichts. Dafür habe ich aber auch Echtglas, das verbiegt sich nicht so schnell wie Plexiglas. Wenn ich das Glas rausnehme, kann ich wunderbar das Streu einfach rausschieben, wenn denn mal eine Komplettreinigung ansteht. Ist zwar nicht so oft, aber dennoch macht es die Sache einfacher *heilig*

Jetzt hab ich dich aber vollgequasselt *schäm*

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Hallo ihr,

danke für eure Antworten!

Das Vollquasseln macht gar nix, je mehr Gequassel desto mehr Informationen, und damit mehr Dinge die ich beachten kann :D

Ich versuche mal die Antworten von der Reihenfolge her durchzugehen:

Lackierung: Da klingt es ja, als ob Epoxidharz bei guter (glücklicher) Verarbeitung besser als Sabberlack ist. Das Risiko würde ich eingehen. Die Sache mit der Leinölfirnis klingt aber auch interessant, bietet das auch halbwegs Schutz gegen Annagen?

Eigenbau/Umbau:
Das ist jetzt eben die Frage. Mir gefällt der Gedanke mit dem Eigenbau auch immer besser, weil ich es wirklich kompliziert finde etwas passendes zu finden. Allerdings hab ich da die Sorge, dass dann so viele kleine Sachen, die man bei gekauften Regalen als selbstverständlich hinnimmt dann erst richtig auffallen und dann Schwierigkeiten machen. Es sollte ja auch stabil sein. Aber vielleicht schaffe ich es ja mit eurer Fehlererfahrung das zu vermeiden :D Dann werde ich auch Abstand von Spanplatten nehmen und mehr Richtung Tischlerplatten oder Sperrholz gehen (Vollholz wird wahrscheinlich etwas teuer...) Lumi das Leimholz von dem du redest, gibt es das unter genau dieser Bezeichnung im Baumarkt? Ich glaub das hab ich so noch gar nicht gehört. Und eine Frage noch zu der Buddeletage, wie groß sollte die denn sein wenn die Streuhöhe schon in etwa 20 cm ist? das müssten doch dann bestimmt insgesamt 70 cm sein, richtig?

Platz: Ich habe 100x90 cm zur Verfügung, allerdings vermute ich, dass eine annähernd quadratische Fläche in der Größe äußerst schlecht zu handhaben ist. Da kommt man ja kaum in die letzte Ecke. Hätte da eher an was in der Richtung 100x60 gedacht und dann auf zwei Etagen verteilt, mindestens. Wenn ich jetzt aber von Fluse den Tipp mit dem Umräumen lese kommt mir doch glatt ein guter Umräum-Gedanke und es wären vielleicht bis zu 150 cm in der Länge drin. Das schaff ich sogar ohne einverstandenen Haushalt in meinem Zimmer, obwohl der natürlich auch die Mäuse genehmigt hat.

Haushalt: Nein keine Kleinkinder und Tiere, also ist Offenhaltung eine Option. Das gefällt mir auch daher, weil dann der Bau von den komplizierten Türen größtenteils wegfällt, sehe ich das richtig? U-Schienen und Glas- oder Plexiglasplatten denke ich werde ich auch machen. Wie hoch muss das Glas dann über der Streuhöhe sein damit niemand aus Versehen rausfällt? Mäuse springen aufgrund ihrer kurzen Sichtweite ja nicht raus soweit ich weiß.

Ein ganz anderer Aspekt den ich hier noch nicht erwähnt habe ist folgender: Ich bin ja zur Zeit wegen meines Studiums nicht zu Hause, werde aber in den Semesterferien teilweise zu Hause sein. Ich hab mir sagen lassen, dass es nicht weiter schlimm ist über das Wochenende mal weg zu sein wenn man genügend Futter hinstellt, aber über so einen Zeitraum (ca. 3-4 Wochen) müsste ich die Mäuse dann ja mitnehmen. Vertragen Mäuse das gut? Sie würden dann dort einen anderen Käfig bekommen, natürlich nur einer der auch laut Mauscalc genehmigt ist, aber er würde bestimmt nicht ganz so groß sein wie hier. Hat jemand Erfahrungen damit? Die Fahrt würde ich dann natürlich so entspannt wie möglich bereiten, im klimatisierten Auto (ohne direktes "Anpusten" natürlich) und mit viel Streu zum verstecken.

Schönen Abend noch!
 
Hallo,

deine Pläne klingen ja schon mal super!

Hier mal Fotos von meinem Eigenbau, einmal im Bau, einmal gerade fertig gestellt. Der entspricht ungefähr dem, was du auch planst und war ziemlich einfach zu bauen. Vielleicht helfen dir die Fotos ja beim Planen... =)

Edith sagt: Gedreht hätte das Ganze sicher noch besser ausgesehen, bei mir werden sie aber richtig angezeigt... *schäm*
 

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Huhu =)

Leinölfirnis schützt nicht vor Annagen. Lack und Lasur ebenfalls nicht. Und ob Epoxidharz schützt, hängt wohl wirklich davon ab, ob es richtig aushärtet oder nicht.
Im Normalfall finden Mäuse ihre Einrichtung zum Benagen viel interessanter als die Wände oder den Boden. Nur die Rampen werden hier dauernd angefressen, aber die lassen sich ja leichter austauschen. Eine Gruppe hat sich bei mir mal in den Boden gefressen, aber keinen cm tief (sonst wären sie damals durch gewesen). Ansonsten hat das noch keine Gruppe bei mir getan.

Zur Buddeletage... Ich bin mir nicht ganz sicher, wie du das meinst *schäm* Möchtest du wissen, wie hoch die Etage insgesamt werden sollte?
Wenn du 20cm einstreuen magst, solltest du bei Offenhaltung noch ca. 10cm mehr Streuschutz planen als Streuhöhe, würde ich sagen. Das hängt aber auch sehr davon ab, wie hoch der Buddelbereich über dem Fußboden sein soll. Hast du dir da was überlegt? Steht der Eigenbau irgendwo drauf oder direkt auf dem Boden oder bekommt er Füße? Davon würde ich das abhängig machen, denn ich persönlich würde die Offenhaltung mindestens 50cm über dem Fußboden beginnen. Wenn du zu niedrig gehst, könnte die Höhe nicht mehr abschrecken und sie springen vielleicht trotzdem. Welche Höhe da mindestens gegeben sein sollte, hängt wohl sicher auch von den Mäusen selbst ab.
Wenn du zB. 20cm einstreuen magst und 30cm Streuschutz nimmst, dann sollten darüber noch mindestens 20cm liegen, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Damit wäre die Buddeletage insgesamt 50cm hoch. Du kannst aber auch höher einstreuen und mehr Streuschutz nehmen oder auch mehr Platz zur Belüftung lassen, das kannst du frei entscheiden =)

150cm Lauflänge ist super! =) Ich selbst hab hier eine Grundfläche von 150x60cm und finde es schon ganz gut. Größer ist natürlich immer besser, wir können den Schätzen eigentlich nie genug bieten... Aber wir können das bestmögliche draus machen *heilig*
Die 60er Tiefe finde ich zum Einrichten sehr viel angenehmer als die 50cm Tiefe. Ob du auch 70cm Tiefe nehmen könntest oder nicht, das müsstest du überlegen oder mal ausprobieren. Wenn du nicht mehr an die Mäuse kommst, wenn sie sich ganz hinten in die Ecke stellen und dir eine lange Nase zeigen, dann wäre das schlecht :D Gut, dass du daran denkst.

Genau, Mäuse springen eigentlich nicht. Es gibt Exemplare, die diese "Höhenangst" nicht haben, aber die sind sehr selten. Ich müsste jetzt knapp 5 Jahre lang Offenhaltung haben *grübel* Und mir ist bisher noch kein Mäuslein rausgehüpft. Du solltest dennoch wissen, dass es passieren kann.
Mäuse sind auch viel zu geschickt, als dass sie plötzlich und aus Versehen rausfallen. Sie können sehr gut klettern und haben einen tollen Gleichgewichtssinn. Du kannst natürlich versuchen, sie daran zu hindern, auf die Streuschutzkante zu kommen. Aber theoretisch können Farbmäuse auch einfach hochspringen :D Setz lieber darauf, dass sie dir nicht rausspringen, weil es ihnen zu hoch ist =)

Mäuse sind schon auch recht stressanfällig. So ein ständiger Umzug ist für sie mit Stress verbunden, auch wenn du alle Faktoren bedenkst und versuchst, es so angenehm wie möglich zu machen. Sie merken auch, dass sie ganz woanders sind. Ein anderes Umfeld hat übrigens auch andere Keime und Erreger, durch die die Mäuse krank werden könnten, vor allem mit dem Umzugsstress, der ihr Immunsystem schwächen dürfte.
Gibt es denn in der Zeit, in der du nicht da bist, niemanden, der die Schätze in der Zeit versorgen kann und ein Auge auf sie haben kann? Das wäre wohl für die Nasen die bessere Lösung.

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Zum Thema Freihaltung: Da das Regal das ich bauen möchte unten drin sowieso noch eine Etage zum Abstellen haben soll, würde die Mäusezone erst in einer Höhe über 50 cm beginnen. Ja genau so meinte ich es mit der Höhe, also Einstreuhöhe + 10 cm -> Plexiglas, darüber dann noch min. 20 cm Freiraum für die Belüftung. Das ist gut zu wissen.

Nein, leider hab ich hier niemanden der diese Aufgabe übernehmen könnte... Drei Wochen lang Selbstversorgung ist sicherlich auch absolut tabu, da weiß ich noch nicht wie ich das regeln soll. Hab außer dem Mitnehmen wenn es längere Zeit weggeht keine wirkliche Idee. Naja erzwingen will ich es nicht, wenn das zu viel Stress und Unannehmlichkeiten bedeutet muss ich mir dann wohl oder übel was anderes einfallen lassen.
 
Nur kurz :
Ja. Leimholz gibts unter diesem Namen auch im baumarkt.
Meist schon auf Maß gesägt (100*50 oder so ist Standard. Oder auch 120*60)
ist meist aus Kiefer oder Fichte, wenn mich nicht alles täuscht
 
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