Bodenarbeit bei Handicap-Pferd?

principessa

Mäusologie-Meister*in
Messages
4.310
Reaction score
0
hallo!

ich hab seit montag aller wahrscheinlichkeit ne reitbeteiligung auf einem bayrischen Warmblut. Haken an der Geschichte - Donna (so heisst mein "Riesenesel") ist gehandicapt und wird daher in erster Linie zur Zucht eingesetzt.
Mehr wie Schritt und Trab soll ich bei ihr nicht machen, aber da sie jetzt den ganzen Sommer über und wahrscheinlich auch schon ne Weile davor nur auf der Wiese stand ist sie entsprechend gut beinander und hat auch nicht mehr wirklich Muckis.

Ich würd gern mit ihr am Boden was tun, um ihre Rückenmuskulatur wieder aufzubauen (sie soll mich ja auch tragen können ohne Rückenschäden auf Dauer - es reicht wenn einer von uns zweien Arthrose im Kreuz hat) - nur was?
n grosser Reitplatz und ein Roundpen sind vorhanden, was sich an Zubehör findet, muss ich noch schaun, ansonsten muss ich halt basteln... :D

sie ist auch nicht mehr die jüngste - 17 jahre alt genauergesagt...

in der Vergangenheit hat sie mal gelahmt, ich hab grad nochmal mit dem Besitzer gesprochen, das scheint wohl mittlerweile ausgestanden zu sein... der TA soll da aber auf alle Fälle mal draufguggen, der muss bei ihrer Kumpeline eh schaun ob die jetzt tragend ist oder nicht.

Donna hat übrigens einen "Bauchbewohner" - heisst bis Februar kann ich mit ihr was tun, ab dann ist "Schongang" angesagt...

Lg Sonja
 
mir würde einfallen:
- seitengänge
- fahren vom Boden mit Doppellonge
- Stangenarbeit vom Boden aus

Vielleicht kannst du auch nach und nach einen Parcour mit ihr erarbeiten wie Slalom durch Fässer, über Stangen traben, danach im Schritt Schenkelweichen an einem Zaun entlang, danach über eine Stange steigen, ....
 
Ich kann zwar nichts sinnvolles beitragen,

ABER: Biiiilder *bätsch*
 
Der Name ist genauso sympatisch wie "Matschauge Knickschwanz" :D (Übrigens nu Pebbles)
 
hi, also ich würde sagen, erstmal ganz viel longieren vorwärts-abwärts mit knotenhalfter (dabei baut sich am besten die rückenmuskulatur auf). falls sie das noch nicht drauf hat, erstmal ihr die verständigung beibringen, ich bevorzuge dabei gentle touch.für bauchmuskeln hilft stangearbeit. und nunmal mit bauchmuskeln kann das pferdi erst den rücken aufwölben. das heißt, dass sollte relativ parallel geschehen. um die hinterhand zu aktivieren (was ja wichtig ist fürs vorwärts-abwärts) würde ich mit ne elastikbandage arbeiten. also longiergurt drauf und dann die elastikbandage von der linken seite über den hintern (also zwischen popo und hinterbein ist ja so ne kleine einwölbung) zu rechten seite spannen. am anfang eher locker, manche pferde reagieren darauf was angesickt. meine hats aber ganz schnell drauf gehabt. mit der zeit wirst du diese bandage immer enger machen müssen, weil sich das pferdi sonst dran gewöhnt und nicht mehr genug die hinterhand aktiviert.
dann kann ich noch parelli empfehlen. da gibt es so 10 spiele, wobei das pferd deine körpersprache und du die deines pferdes erlernst. wenn du mir mal deine email gibst, kann ich dir die spiele schicken. sonst noch spazieren gehen zur abwechslung ?!
spontan fällt mir gerade nicht mehr ein...

Liebe Grüße
Saskia
 
Vor allem ganz langsam anfangen Sonja, nicht zu viel. Sie hat mit Sicherheit null Kondition, noch dazu ist sie Schwanger (das könnte übrigens auch ich sein..*grübel*)
Ich würde auch an der Longe anfangen zuerst nur im Schritt und max. 15 min, und dann Woche um Woche 5 min steigern. Stangen würd ich am Anfang weglassen, nach und nach einbauen.
Spazierengehen mit ihr könntst Du auch noch.
Wegen der Lahmheit, weiß man warum? Oft ist da Longieren nicht der Brüller. Ich würd den Longenkreis so groß halten wies möglich ist, also alles von der Longe geben. Damit sie keinen engen Kreis gehen muss.
 
Huhu.

Erstmal wäre ja vorallem relevant zu wissen was das Pferdchen denn hat. Davon hängt ja sehr stark ab in welche Richtung man sie fordern kann und sollte.

Prinzipiell kann ich mich ansonsten nur den anderen anschließen. Anfangen mit Übungen an der Hand um erstmal eine Beziehung aufzubauen. Auch freies Training wäre da natürlich gut... wird natürlich schwieriger, wenn sie nicht galoppieren darf. Wobei mir kein sinnvoller Grund einfällt warum ein Pferd das traben darf nicht auch galoppieren dürfen sollte. Ansonsten kann man ja auch an der Hand schön biegen und lockern mit verschiedenen Seitengängen und ähnlichem. Auch Stangenarbeit an der Hand ist ja möglich, schult Konzentration, Körpergefühl und Ausbalanciertheit.

Longieren würde ich sehr von ihrem "Problem" abhängig machen. Ist natürlich zum Konditionsaufbau eine feine Sache. Starten würde ich da mit Dreieckszügeln um ihr das vorwärtsabwärts erstmal nahe zu bringen. Wenn sie das dann verstanden hat und du das kannst würd ich dann aber bald auf Doppellonge anstelle von Hilfszügeln umsteigen.... da ist man einfach flexibler im Nachgeben und so.

Und beim Reiten auch erstmal mit Schritt anfangen. Viel Seitengänge, Biegen, Lockern. Wenn's im Schritt gut klappt mit der Trabarbeit beginnen. Auch solange bis da alles locker ist. Und so weiter.

Aber allem voran wirklich abklären, was das Pferd hat. Ansonsten kann man viel zu schnell was falsch machen.

Lieben Gruß,
Sarah
 
huhu... danke für eure tipps... da decken sich irgendwie einheitlich die aussagen mit denen der lebensgefährtin meiner schwester...

ich werd dem besi morgen nochmal genauer auf den zahn fühlen was sie hat bzw warum er nur schritt und trab sagt...
 
Hi, also ich würde von Dreieckszügeln eher abraten. Man bekommt ein Pferd auch ohne solche Hilfsmittel zum vorwärts-abwärts. hatte ich damals auch nicht gedacht. mein stütchen war wirklich sehr schwer. und ich habs mit knotenhalfter und einer longe hinbekommen. und sie läuft besser denn je... warum also solche verschnürungen, wenns auch ohne geht?
 
Wenn man es ohne hinbekommt ist das natürlich noch netter. Viele Pferde bieten sich in der Hinsicht aber nicht - mehr - freiwillig an bzw. brauchen sehr lange bis sie den Weg von sich aus finden. Da finde ich es besser ihnen die Richtung mit Hilfe der Dreieckszügel erst einmal zu zeigen, als sie munter falsche Muskulatur aufbauen zu lassen, die das weitere Vorankommen nur erschwert. Und gerade wenn man nicht total versiert in der Pferdeausbildung ist und es sich um ein älteres Pferd handelt, das vermutlich keine solche Herangehensweise gewohnt ist, finde ich es da einfacher und sicherer auf Hilfszügel zurückzugreifen.

Ich kenne einfach zu wenig Pferde, die nur mit Halfter in für sie gesunder Selbsthaltung an der Longe laufen. ;-)
 
das kann sein, aber dann bist du wahrscheinlich im falschen stall. möchte dir nicht zu nahe treten, aber der typische reitstall, wo es wichtiger ist ob die bandage zur schabracke passt, von dem erwarte ich sowas gar nicht. und mein stütchen ist 18 jahre alt, und hat an den hinterbeiden ne chronische sehnenscheidenentzündung und zusätzlich vor 1 1/2 jahren ne hufrehe gehabt. ich habe ganz neu angefangen mit ihr zu arbeiten. auf ne ganze andere art und weise, früher hab ich auch alles so gemacht wie fast jeder (dreieckszügel, peitsche, longe usw) und in meinem stall machen die meisten das auch so wie ich jetzt. und ich kann mir nicht vorstellen das 13 pferde der zufall sind... es kommt auf die richtige art an wie mans anpackt. wenn sie sich das so nicht zutraut und nicht die möglichkeit hat auf jemanden zurückzugreifen, der damit erfahren ist, ist es sicher besser mit dreieckszügeln anzufangen. aber ich bin mittlerweile kein freund mehr von hilfszügeln. aber ich denke, dass muss sie selber entscheiden, wie sie es angeht.

edit: außerdem ist ein halfter ein himmelweiter unterschied zum knotenhalfter, mit nem normalen halfter würden es wahsrcheinlich nur wenige leute hinbekommen, ich z.B. nicht ;)

Liebe Grüße
Saskia
 
Last edited:
Ne, ich bin nicht im falschen Stall... wie gesagt, wir arbeiten zumeist auch "anders". Ist ein privater Reitherapiebetrieb mit vielen Ponys, nur wenigen Einstellern und ganz ohne Turnier- und Tussenschnickschnack. ;-)

Aber da ich nicht weiß wie das Pferdchen so ausgebildet ist, inwiefern Principessa da bewandert ist und ob sie da Hilfe von jemandem erwarten kann, halte ich es für's Pferd für "sicherer" mit Dreieckszügeln und dafür vorwärtsabwärts gearbeitet zu werden. Weil damit das Stütchen mit Knotenhalfter (dass das was anderes ist als ein normales ist klar.... zu faul zum Tippen ;-)) an die Longe zu hängen ist es ja nicht getan. Und wenn man selber dann nicht weiß wie dieser Ansatz funktioniert und auch niemanden hat, der es einem zeigen kann, endet das ganz schnell in Fehlhaltung und falschem Muskelaufbau.

Darum ja auch der Zusatz von den Dreieckszügeln möglichst bald zur Doppellonge zu wechseln... starres Zeug am Pferd mag ich nämlich auch nicht. Und damit kann man ohne die Belastung durch's Reitergewicht schon mal schön auf die spätere Arbeit vorbereiten.

Also, wie gesagt, wenn man es ohne die Hilfsmittel gut hinbekommt ist das natürlich am besten.... bin da also voll deiner Meinung. Aber bevor man das Pferd eben nicht dazu bekommt ordentlich und für es selber gesundheitlich unbedenklich bzw. fördernd zu laufen, halte ich Dreieckszügel immer noch für einen guten Kompromiss um Schlimmeres zu verhindern.

Lieben Gruß,
Sarah
 
ich hab mir jetzt erstmal fachliteratur in der bücherei geholt (mann was is da teilweise für schrott bei) und werd auch nochmal amazon und co plündern...

bloody, email du mir bitte nochmal wie du das mit den zonen meinst?! da werd ich nämlich nicht schlau draus.

viele liebe grüsse von sonja, die sich jetzt durchs fachchinesisch kämpft...
 
oh sorry, hab vergessen dir das bild mitzuschicken. lad das gleich mal hoch und schick dir das noch, da siehst du die zonen des pferdes....

Gruß Saskia
 
also ich war heut am stall, mein stütchen hat jetzt den beinamen "schnappi" weil sie versucht hat zu beissen beim satteln...

mittlerweile weiss ich auch wielange sie nicht mehr geritten worden ist - seit ihrem kauf vor zwei jahren...

gelahmt hat sie heute überhaupt nicht, der besitzer meinte, kann gut sein dass die lahmheit die sie mal hatte davon kam das sie vermutlich ausgerutscht ist...

donna war so aufgeregt und aufgedreht, dass sie vom stall bis zum platz (ca 100m) völlig durchgeschwitzt war.

wir haben sie dann aufgewärmt, eine weile longiert bis madam runtergekommen ist von ihrem trip ("ich bin ja soooo aufgeregt") dann hat sich der besi für zwei, drei runden auf sie draufgesetzt (sie hat hammer gänge und ging sofort voll versammelt unter ihm - ich bin aus dem staunen nicht mehr rausgekommen) und dann bin ich für ein paar runden im schritt in den roundpen mit ihr.

definitiv muss ich ihr noch klarmachen dass ich ranghöher bin wie sie, weil sie mich noch ziemlich rumschubst...

aber kommt zeit, kommt rat, ich werd gemütlich mit ihr anfangen, von longiergurt über wiener zügel zum ausbinder, etc ist alles da...

nur eins weiss ich - wenn mips (der hengst) im stall zum zetern anfängt - die dicke aussen anbinden, die flirtet wie sau... ich dacht mir mir fallen die ohren ab bei den zweien...
 
so, ich hab mit ihr samstag und heute gearbeitet, es klappt von tag zu tag besser, allerdings longiere ich sie mit halfter, weil sie bei der trense so ein theater veranstaltet, dass mir meine alten knochen in ganz lieber sind... da muss ich mir noch was einfallen lassen.

sie läuft aber mit halfter sehr schön gelöst und akzeptiert mich mittlerweile als führungsperson. heisst ich kann mit ihr über den platz marschieren und das pferd folgt mir auf schritt und tritt. ich bin ganz stolz auf mein mädchen *Herz*
Longiergerte brauchen wir auch nicht, körpersprache reicht völlig.
 
erst wild mit dem kopf um sich schlagen und versuchen zu flüchten - die weiss so gar wie sie sich aus dem umgehängten halfter ausfädelt, das kluge tier und wenn das nicht fruchtet steckt sie den kopf zwischen die vorderbeine und zappelt mit selbigen,dass ich nicht hinkomme.
 
Das ist aber nicht normal, vielleicht tut ihr irgendwas am Zaum weh, oder die Trense selbst. Dem würd ich mal nachgehen. Ist sie sonst auch Kopfscheu?
 
Back
Top Bottom