Brauche man einen Rat!

rosalie

Kornsammler*in
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Hallo,
am Sonntag habe ich eine von meinen beiden Mädels tot im Käfig gefunden*heul*.Ihre Freundin ist noch zu ihr hingerannt, hat sie angestuppst und wollte sie zum Futtern holen. Da war sie allerdings schon tot.Am Samstag war mit beiden Mädels noch alles in Ordnung.
Die kleine Rosalie sah auch nicht aus, als ob sie friedlich eingeschlafen wäre, eher verkrampft*traurig*. Sie wurde nur ca. 6 Monate alt.

Die andere Maus sah allerdings auch nicht fit aus( ist aber schon ca. 15 Monate alt). Sie hatte einen Buckel, struppiges Fell und einen aufgeblähten Bauch.Sie hat allerdings ganz normal gefressen und sprang in ihrem Käfig herum. Es scheint allerdings, als ob sie ihre Freundin sucht. Bin daher sofort am Sonntag noch mit ihr in die Tierklinik gefahren, die tote Rosalie hätte ja vielleicht etwas Ansteckendes haben können. Die haben mir Sab Tropfen verschrieben gegen den aufgeblähten Bauch. Konnten sonst nichts feststellen. Machten mir aber auch einen ratlosen Eindruck in Bezug auf Mäuse und ihre Krankheiten.
Gestern habe ich bemerkt, dass die kleine immer mal wieder fiept, dass hat sie vorher noch nie gemacht. Ich habe den Eindruck, sie sucht immer wieder nach ihrer Freundin.

Die gute Nachricht ist, dass ich heute beobachten konnte, dass der Buckel langsam kleiner geworden ist und ihr Bauch ist auch nicht mehr so aufgebläht. Lediglich das Fell ist noch struppiger als sonst.
Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? War es vielleicht einfach nur die Trauer um ihre Freundin?
Sie ist ja nun alleine und ich wollte auch noch ein paar Tage warten, bis ich mir sicher sein kann, dass sie ok ist.
Ist das der richtige Weg? Ich möchte ihr nämlich keine neue Freundin holen und sie hat vielleicht eine ansteckende Krankheit...
Danke schon einmal für Eure Antworten.
 
Hallo,


nein, bitte warte nicht noch ein paar Tage, sondern versuche so schnell wie möglich, für die einsame Maus Kumpels zu organisieren. Mäuse leiden sehr unter Einsamkeit. Ich empfehle 2 Weibchen entweder unter 6 Monaten alt, oder 2 Weibchen über 1 Jahr alt. Mäuseweibchen sind im Alter von ca. einem halben bis Dreivierteljahr, manchmal auch bis zu einem Jahr, bei Vergesellschaftungen mit anderen Weibchen häufig heikel, deswegen die Altersvorschläge. Kastraten gehen natürlich auch.
Bitte aus einem Tierheim, keinesfalls aus einem Zooladen, denn dort werden meistens schwangere Weibchen verkauft, und außerdem sollte man die profitorientierte Massenvermehrung (die immer auf Kosten der Tiere geht) nicht unterstützen.

Gut, daß du zum TA gegangen bist, der aufgeblähte Bauch war auf jeden Fall ein Krankheitsanzeichen. (Ich setze jetzt mal voraus, daß du die Maus schon länger hast und ausschließen kannst, daß sie trächtig ist.)
Innerliche Tumore hat der TA nun aber wohl durch Tasten ausgeschlossen, ebenso wie eine Gebärmuttervereiterung (die mit starker Umfangsvermehrung der ganzen Maus einhergeht, später auch mit Eiterabsonderung aus der Scheide) und Wassereinlagerungen? (Mäuse bekommen Letzteres recht häufig, wenn sie zB eine Herzschwäche haben, was oft altersbedingt ist -- 15 Monate ist mittelalt, viele Mäuse sind dann noch mopsfidel, andere fangen schon langsam an abzubauen). Gute Besserung deiner Maus jedenfalls!
Sab Simplex hat bei Blähungen bei Mäusen schon gute Dienste getan, allerdings muß auch die Ursache für Verdauungsprobleme herausgefunden werden. Nagetiere wie auch die Farbmaus sind auf ihre endosymbiontischen Darmbakterien angewiesen, sie liefern dem Tier viele Vitamine, die es nicht selbst herstellen kann, sondern sich von den Bakterien herstellen läßt (deswegen fressen Mäuse ihren eigenen Kot). Wie sieht der Kot denn aus? Ist er normal geformt oder hat die Maus gar Durchfall? Durchfall ist bei Mäusen leider nichts Harmloses (wie bei Menschen meist), sondern muß sofort behandelt werden (Bird Bene Bac vom TA mitgeben lassen, Kotprobe beim TA unterm Mikroskop anschauen lassen). Ursachenforschung: ungewöhnliches Futter gegeben? Vergiftung? Verdacht von starkem Wurmbefall? -> dann Entwurmung mit Panacur.
Wenn sich Blähungen ergeben (also im Darm Fehlgärungen stattfinden), liegt eine Störung der Darmflora vor, es hat sich also das Gleichgewicht der Bakterienzusammensetzung verschoben. Das muß eine Ursache haben, die abgestellt werden muß. Was genau fütterst du? Solche Verschiebungen können auch von falscher Fütterung kommen, zB wenn Nagetiere mit saccharosehaltigen Nahrungsmitteln gefüttert werden (wodurch sich der pH-Wert im Darm verschiebt, einige Bakterien sterben ab, andere vermehren sich stärker, je nach Toleranzbereich). Mäuse sollten keine Knabberstangen, Drops, Nagerwaffeln aus dem Zooladen bekommen, die Saccharose (Zucker) oder Melasse oder Honig enthalten.

Welche Symptome hat die Maus sonst noch? Eventuell Atemgeräusche, Niesen, verklebte oder tränende Augen? Das würde auf einen Infekt hindeuten, wie er bei Mäusen leider recht häufig vorkommt, und die Maus müßte mit einem Antibiotikum behandelt werden (Baytril hat sich bewährt, verschreibungspflichtig, TA-Besuch).
Allerdings vermute ich, daß der TA Entsprechendes hätte feststellen müssen?

Andererseits klingt das hier nicht so mäusekompetent:

Machten mir aber auch einen ratlosen Eindruck in Bezug auf Mäuse und ihre Krankheiten.

Schick doch einem der Mods eine PN mit deiner Postleitzahl, damit sie aus der Liste einen mäuseerfahrenen TA in deiner Umgebung heraussuchen können.


Zu den Fragen, wie sich Mäuse bei toten Artgenossen verhalten:
Es gibt beide Extreme, manchmal ignoriert die Gruppe eine tote Maus, manchmal wird sie einfach schnell eingebuddelt, manchmal sogar angefressen (häufig ein Zeichen von Proteinmangel). Und manchmal --- als Gegensatz zum Aufgezählten --- scheinen Mäuse richtig zu trauern, putzen ihren toten Mäusekumpel, beißen die Menschenhand, die die tote Maus herausnehmen will/muß. Mäuse in Zweiergruppen sind meistens sehr aufeinander fixiert, da ist es für den Übriggebliebenen noch dramatischer, wenn er plötzlich alleine ist. Mäuse sind hochsoziale Tiere, Einsamkeit ist seelischer Stress für sie.

Woran die andere Maus gestorben ist, läßt sich aus der Ferne leider nicht beurteilen.

Struppiges Fell und Buckel sind sehr allgemeine Krankheitssymptome, hinter denen viele verschiedene Ursachen stehen können. Generell zeugen sie davon, daß eine Maus sich nicht wohlfühlt, kränkelt, häufig ist ein Buckel einer eigentlich jungen Maus auch ein Zeichen von Schmerzen. Sind die Augen der Maus ganz offen, oder kneift sie sie halb oder ganz zu? Wie hält und bewegt sie die Ohren? Ständig zurückgelegte Ohren sind ebenfalls ein Krankheits- bzw. Schmerzanzeichen.

Bitte gib der Maus so schnell irgend möglich wieder Artgenossen, auch wenn man sie dann noch etwas kränkelnd vergesellschaften muß, das ist besser, als sie weiter allein zu lassen. Struppiges Fell ist bei Mäusen auch ein Stressymptom.
 
Hallo,
vielen, vielen Dank für Deine ausführliche Antwort.
Meine Maus scheint sich langsam aber sicher zu erholen.
Ihr Buckel ist sehr zurück gegangen, der Bauch scheint wieder normal zu sein. Das Fell ist noch ein wenig struppiger als sonst, aber schon besser als am Sonntag. Ich hab ihr bis heute die Tropfen verabreicht. Ihre Augen sind klar und normal geöffnet. Auch an ihren Ohren kann ich keine Veränderungen sehen. Sie springt und klettert durch den Käfig, als ob sie ein paar Monate alt wäre. Eine Schwangerschaft kann ich ausschließen, da ich sie von klein auf bei mir habe und sie nur mit ihrer kleinen Freundin zusammmen war.
Auch das Futter ist wie gewohnt gereicht worden. Ich füttere eine Mischung von JR Farm, Heu und Frischfutter...d.h. Gurke, Salat....gelegentlich gibt es ein wenig fettarmen Joghurt vom Löffel.
Der Kot sieht ebenfalls aus wie immer. Ich kann daher nicht wirkliche Anhaltspunkte für ihre "Krankheit" liefern.
Habe immer mal wieder Eierkartons zum Spielen und verstecken im Käfig, vielleicht war auch an einem irgendetwas dran?!

Sie ist jedenfalls auf einem guten Weg, glaube ich.
Daher hab ich mich auch schon ein wenig umgesehen, um ihr wieder Freunde zu suchen*freu*.
Habe in einem Forum von Jemandem gelesen, der seine nun auch alleinstehende Mäusedame abgeben möchte. Habe ihm geschrieben und warte auf einen Antwort. Ansonsten wollte ich am WE nach Bochum ins Tierheim fahren. Habe hier im Forum gelesen, dass dort Fellnasen auch immer wieder eine neue Heimat suchen:D.
Mit dem Vergesellschaften bin ich zwar kein Profi, habe es aber bereits einmal mit der jetzigen Maus und ihrer toten Freundin geschafft.
E sind einige Stunden am Badewannenrand für drauf gegangen und ich hab schon gedacht, es würde nicht klappen. Hab es aber nicht aufgegeben und am 3. Tag waren die beiden ein Herz und eine Seele:D.
Da hab ich die Stunden gerne für hergegeben.
Sicherlich ist die Vg für meine Maus auch mit ihren 15 Monaten großer Stress, aber das Resultat ist es sicherlich wert.
Ich hoffe, ich kann ihr noch eine schöne Zeit bei mir geben und bald auch wieder neue Gesellschaft.
Einen lieben Gruß
 
Hallo,


hört sich doch alles gut an. Für die bevorstehende VG drück ich dann die Daumen. ;-) Egal, ob es nun Mäuse aus dem TH werden oder Abgabemäuse von privat, deine Dame wird sich über die neue Gesellschaft sicherlich freuen. =)
 
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