Also, ich hab ja auch Tiere aus Kärnten übernommen. 4 Mongolen um genau zu sein. Bisher stehen sie bei mir nicht in der PS-Liste, weil sie nicht vermittlungsfähig sind. Ganz einfach.
Die anderen Tiere im Bestand sind aber nicht gefährdet. Warum? Ebenfalls ganz einfach. Weil ich mich an die Quarantäne halte! Und ich habe auch nur die Infos bekommen, die alle Abnehmer bekommen haben, die direkt von Angelus beliefert wurden. Meiner Meinung nach waren die Infos ausreichend. Ich hab mich drauf vorbereitet. Die Tiere stehen in einem separaten Raum. Für alles, was noch krabbeln hätte können, hab ich ne Spur Ardap um den Käfig gelegt. Betrete ich den Raum, dann ziehe ich mir eine Art OP-Kittel an, Überschuhe, Handschuhe und einen Mundschutz und trage keine Hosen, die den Boden berühren. Ich setze mich auch nicht hin. Bevor ich den Raum verlasse, landen die Handschuhe und die Füßlinge im Müll. Mein erster Weg führt ins Bad, wo ich mir die Hände gründlich wasche und desinfiziere, meistens gehe ich dann ehh duschen, weil die Tiere die letzten sind, die versorgt werden. Die Tiere selbst wohnen in einem Aqua mit Pappinventar, das nach der jeweiligen Behandlung entsorgt wird.
In den E-Mails für die Abnehmer wurde immer wieder betont, dass die Tiere mit hoher Wahrscheinlichkeit krank sind oder sein können. Wie Angelus auch schon schrieb, die Abnehmer mussten kurz vor Transport auch nochmal bestätigen, dass sie die Mails bezüglich Krankheiten verstanden haben und ob sie trotzdem die Tiere aufnehmen wollen/können, oder nicht.
Natürlich hätte ich noch 2 Wochen auf die Tiere warten können. Aber dann wären zumindest die Renner, die jetzt bei mir sind, mit großer Wahrscheinlichkeit bereits tot. Als sie bei mir ankamen, sahen sie an für sich, bis auf ein sehr fettiges Fell, recht fit aus. Doch sie sind noch ganz klein, vielleicht 12 Wochen alt. Jetzt merkt man ihnen die Würmer etc an. An einem Abend dachte ich echt, 2 werden es trotz Behandlung nicht überleben. Aber sie habens überlebt, und sie kämpfen wacker. Sie werden mit Brei vollgestopft, damit sie wachsen können und ihre Kräfte zurückkehren. Und es sind seeeeehr liebe Mäuse. Und die ziehen erst aus (wenn überhaupt, vielleicht dürfen sie auch ihr Leben lang bleiben), wenn sie topfit und gesund sind (d.h. zwei aufeinander folgende Kotproben sind negativ). Deshalb finde ich es nach wie vor gut, dass die Tiere dort raus sind. Womöglich wären sonst noch viel mehr gestorben.
Ich weiß zwar nicht, ob wirklich Tiere an Schwangere und Kindergärtner, Servicekräfte und was weiß ich raus sind. Aber all diese Menschen müssten eigentlich wissen, wie sie in solch einer Situation zu handeln haben! Und sie hatten mehrmals die Gelegenheit, ihre Plätze abzusagen. Gerade Schwangere sollten wissen, dass sie bei der Handhabung von Tieren allgemein sehr aufpassen müssen (Stichwort Katzen und Toxoplasmose), und alle anderen der genannten Gruppen müssen einmal im Jahr die sogenannte Einweisung nach Infektionsschutzgesetz machen. Die sollten also wissen, dass, wenn sie sich mit etwas infizieren, sie nicht zur Arbeit gehen können. Ich habe selber lange in der Gastro gearbeitet, und meine Chefin hat mich schon mit nem Schnupfen wieder Heim geschickt (auch Grippeviren können eine Epidemie auslösen). Und wenn man auf das Geld angewiesen ist, dann achtet man m.M. nach schon sehr darauf, ob man sich einer solchen Gefahr aussetzt oder nicht. Ich kann aber nicht verstehen, wie einige Übernehmer diese ganze Infobatterie nicht ernst bzw nicht ernst genug nehmen konnten. Inzwischen ist und bekannt, dass es wohl 2-3 Abnehmer gibt, die die Tiere bereits in ein Holz-Endgehege gesetzt haben. Fazit daraus? Beim nächsten Mal explizit darauf hinweisen, dass Holzgehege gerade bei Würmern nur schwer bis gar nicht zu reinigen sind. Noch mal explizit darauf hinweisen, was bei der Quarantäne zu beachten ist. Ob eine Vorort-Kontrolle wirklich machbar ist/wäre, wage ich aber noch zu bezweifeln. Wenn ihr einen Vorschlag bezüglich der Machbarkeit solcher Kontrollen habt, dann gerne her damit.
Was die Sache zum ATA angeht und die Freigabe: Der ATA war (auf Grund einer Anzeige einer Person, die Aktion zu stoppen) sehr wohl involviert. Es hätte eigentlich sogar offizielle Dokumente für den Transport geben sollen. Problem an der Sache? Der ATA, der das angeleiert hat, ist 3 Tage vor Transport in Urlaub und der Stellv. hatte keine Ahnung von dem ganzen. Das Mäuseasyl versucht aber gerade, eine offizielle Stellungnahme dieses ATA zu bekommen.
Was die Frage der Transparenz angeht. Ich frage mich, wie ihr das handhaben würdet. Diesen Thread gibt es in ca. 15 verschiedenen Foren. Die alle akutell zu halten wäre m.M. nach schon ein Halbtagesjob. Ich denke wirklich, dass es wichtiger war/ist, zu allererst die direkten Übernehmer zu informieren. Vielleicht hätte sich aus jedem Forum ein Mod melden sollen/können, dass er in den Verteiler aufgenommen wird, um dann die jeweils kommenden Infos zu posten? Wäre das eine Lösung?
Das nur mal zu meiner kleinen Geschichte.
Falls ich was vergessen habe, bitte nochmal drauf ansprechen.