Einschläfern als philosophische Frage.

Ich habe grade so viel von "Natur" gelesen ... Da möchte ich eben einwerfen, dass es eh total gegen die natürliche Ordnung ist, dass wir die Mäuse halten.
Wenn wir sie nicht halten würden, sie in der freien Wildbahn nur zu finden wären, müssten wir uns auch keine Gedanken über ihr Leben oder eben ihren Tod machen.
Viele Mäuse sterben an Tumoren, zumindest empfinde ich das so. Was ich in den letzten Jahren beobachten musste: Wenn eine Maus in Gefangenschaft eines natürlichen Todes starb, dann war eine Tumorbildung der Grund.
Der Grund hierfür geht meines Erachtens nach wieder auf den Menschen und seine Zuchtversuche zurück (wie oft gabs grad bei Mäusen schon Inzucht? *traurig*).

Worauf ich hinaus möchte: Die Frage ob wir über Leben und Tod entscheiden dürfen, können wir uns nicht mehr stellen. Dafür haben vor vielen Generationen schon unsere Vorfahren gesorgt. Und dafür hat auch jeder Einzelene von uns gesorgt indem er sich rausnimmt ein Tier zu halten und sich seines Lebens anzunehmen. Das beinhaltet auch den Tod.

Soviel zu meinem Standpunkt. LG
 
hi,

bin zwar noch sehr maus-unerfahren, aber musste diese entscheidung letzten samstag auch faellen.. und glaub mir, es war verdammt schwer, aber mein blacky hat einfach fast keine luft mehr bekommen und nur noch total flach geatmet.. und ich haette es einfach egoistisch gefunden, wenn ich - nur weil ich ihn nicht gehen lassen will, er war ja noch so jung.. etc - ihm noch so viel leid beschert haette.. und zum thema "habe ich das "recht"?", ich denke, du hast sogar die pflicht, wie jemand ueber mir schon gesagt hat.. und ich wollte einfach, dass mein blacky in wuerde sterben kann..

klar, bei dir ist es etwas anderes (maus bewegt sich noch rel. munter etc.), aber ich denke frueher oder spaeter wird deine maus immer mehr schmerzen haben, wenn sie an den tumor kommt, und ich glaub ich das meinen echt nicht antun..

viel kraft & glueck,
babY
 
Hallo
Ich empfinde es eher als ein über die Natur aufschwingen,dass eingeschläfert wird. Wer sind wir,uns das Recht zu nehmen,über den Todeszeitpunkt nach eigenem Gutdünken zu entscheiden?

Na ja, nehmen wir den wilden Menschen: Er steht oben an der Nahrungskette. Er entscheidet, wann ein Reh, ein Hase oder vielleicht eine Maus stirbt, wenn er nichts anderes zu essen findet. Von daher sind wir in der natürlichen Hirarchie über den Mäusen und schwingen uns somit nicht über die Natur auf.
Mit dem Unterschied, dass wir die Maus nicht essen, sondern ihr Leid ersparen wollen.

In der Natur wird eine Maus vielleicht langsam von einer Eule zerrupft, aber müssen wir deshalb hier unsere Mäuse auch langsam sterben lassen? In der Natur ist das leid wenigstens kurz. Da können wir es hier doch so kurz wie möglich machen.

Die Maus hat kein natürliches Leben, deshalb braucht sie auch keinen natürlichen Tod. Lieber einen schnellen, angenehmen Tod, so wie ich ihn auch für mich wünsche.
Nebenbei gibt es viele Erkrankungen, wie z.B. Tumore wohl kaum in der freien Wildbahn. Das ist von uns Menschen gemacht und muss auch von uns beendet werden.
Eine Tumormaus hat keinen Schnupfen, den man heilen kann. Man weiß also, dass der Tod unweigerlich bald eintritt. Da muss man nicht warten, bis die Maus sich den Tumor aufbeißt, ihn voller Schmerz zerreißt und langsam in ihrem eigenen Blut stirbt.
Also ich hätte dann ein schlechtes Gewissen. Lieber soll sie vorher sterben.

Und das hat nichts mit Gott zu tun.
Die Eule, die die Maus frisst, spielt ja auch nicht Gott. Und wenn die Eule "von Gott gesandt" ist, weil er meint, es reicht jetzt, dann bin ebenso ich von Gott gesandt, wenn ich die Maus einschläfern gehe.

Es ist keine schöne Entscheidung, sondern eine legitime.
Ich bin für das Tier verantwortlich, also auch für seinen Tod. Ich bin auch eher der Meinung, dass diese Entscheidung "Pflicht" ist.

Und selbst wenn du meinst, es ist nicht legitim, wenn du darüber entscheidest, so ist es dennoch richtig. Weil der Maus hilfst du damit.

Liebe Grüße,
Isabel
 
Hallo

Jetzt bin ich zweimal nur zum Teil zitiert worden.

Ich hoffe aber,dass der Rest auch gelesen wurde.
Ich habe noch dazugeschrieben,dass ich auch Tiere einschläfern lasse,wenn es nötig ist,mich braucht da keiner zu überzeugen.

Es ist für mich aber ein heikles Thema,was mehrere Seiten hat und ich persönlich hoffe,dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe bzw. in einzelnen Fällen treffen werde.

Susanne
 
Ich bin mir sehr sicher, dass in den meisten Fällen die Entscheidung richtig getroffen wird. Sofern man einen guten TA hat mit dem man sich besprechen kann .. und es ist keine Entscheidung, die man leicht nimmt (zumindest habe ich das bei Euren Beiträge so "rausgelesen") und das finde ich sehr sehr gut!
Wenn man sich das also gut überlegt, vielleicht noch ein, zwei andere Meinungen einholt und das Für und Wider gut überlegt, trifft man ganz sicher die richtige Entscheidung.
LG
 
Ich habe mich entschieden, Tiere zum eigenen Vergnügen (eigentlich dem Vergnügen meiner Tochter) gefangen zu halten.
Damit bin ich angenehme, aber auch unangenehme Verfplichtungen eingegangen. Ich fühle mich u.a. verpflichtet, meine Mäuse vor Qualen zu bewahren. Dazu gehört auch, dass ich sie einschläfern lasse, wenn es soweit ist.
Eine gewisse Unsicherheit besteht bei mir nur über den Zeitpunkt, nicht über das Recht dazu.

In der Natur haben sie die gute Chance, als sterbenskrankes Tier nicht einem langen qualvollen Sterben ausgesetzt zu sein - bei den vielen Fressfeinden.
Ich enthalte ihnen diese Möglichkeit vor, weil ich sie in Gefangenschaft halte.
So wie ich andere Funktionen der Natur ersetzen muss (Nahrung, Abwechslung, Gesellschaft), so muss ich ihnen auch den gnädigen Tod, den Mutter Natur bereithält, "ersetzen".

Ich fühle mich nicht sonderlich wohl in dieser Lage.

Viele Grüße
Phil
 
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