Epileptische Anfälle

Raffaela

Tunnelbauer*in
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Hallo meine lieben,
meine Farbmaus Spinelli ist jetzt schon seit knapp einem Jahr bei mir (nicht allein), ich habe sie bereits krank bekommen jedoch konnte sie der Tierarzt damals gut heilen.
Heute morgen ( 11:00 Uhr) hörte ich, wie das Spielzeug im Käfig klimmperte, wachte davon auf und Spinelli lag regungslos im Käfig, mir verging alles, da ich dachte sie wäre tot. Jedoch normlisierte sich alles wieder, sie verhielt sich normal und ging wieder ins Nest. Gerade eben bebobachtete ich jedoch das ganze Spektakel. Sie kam wie angestochen aus dem Nest gestürmt, rannte wie wild im Käfig herum, legte sich in den Badesandnapf und zappelte und zuckte wie wild. Ich bekam Angst, ging hin und streichelte sie und redete mit ihr. Sie lag regungslos da, stand nacheiner Minute ca. wieder auf und ist wieder im Nest verschwunden.
Nun mache ich mir ziemliche Gedanken, was könnte das ein? Epileptischer Anfall, Schlaganfall oder sonstiges?
Danke schonmal für alle hilfreichen Antworten.
 
Hallo

pack' die Maus ein und ab zum Arzt. Solche Krampfanfälle können verschiedene Ursachen haben und ein guter Tierarzt kann auch hier helfen. Im letzten Sommer konnten bei meiner Maus Preston die Krampfanfälle so weit behandelt werden, dass er nur noch bei Stress "Mikroanfälle" hatte, die man kaum gemerkt hat und ihn in seinem Leben nicht beeinträchtigt haben.

Alles Gute für Spinelli!
Daisy-Bates
 
Hallo Raffaela,

ich hatte vor einiger Zeit auch mal ein Mäuschen mit Epilepsie. Bei ihr sahen sie Anfälle immer so aus, dass sie für einige Momente komplett erstarrte. Danach war sie wieder normal. Epilepsie ist natürlich schwer festzustellen. Mein Tierarzt konnte mir da auch nicht wirklich weiterhelfen.

Von einem Schlaganfall würde ich nicht ausgehen, dann wäre die Maus wohl auch sonst nicht normal unterwegs. Das wäre ja schon was dauerhaftes, was nicht in Phasen auftritt.

Ich konnte meiner Maus damals ganz gut mit Schüssler Salzen Nr. 7, 11, 13, 14 und 19 und einem speziellen Futter helfen. Die Salze habe ich einfach in das Trinkwasser gemischt, sie schaden ja auch den anderen Mäusen der Gruppe nicht. Das Futter habe ich nach der sogenannten ketogenen Diät zusammengemischt, das bedeutet, dass das Futter sehr fettreich, aber dafür kohlenhydratarm ist. Ich hatte erst befürchtet, dass die anderen Mäuse davon ziemlich dick werden, aber das war gar nicht der Fall =) Die Häufigkeit der Anfälle ging dadurch drastisch zurück. Sind sie anfangs mehrmals täglich aufgetreten, war es dann nur noch alle paar Tage mal. Wichtig ist auch, dass Stress möglichst vermieden wird. Dadurch werden die Anfälle nämlich auch gefördert. Wenn du magst, kann ich dir das Futterezept gern mal zukommen lassen. Von den Salzen hab ich auch noch recht viel übrig, auch davon könnte ich dir was schicken, dann kannst du es erstmal ausprobieren.

Trotzdem würde ich dir raten, die Maus mal deinem Tierarzt vorzustellen, damit andere Erkrankungen, die vielleicht doch behandelt werden können, ausgeschlossen werden können.

Liebe Grüße und gute Besserung für deine Maus,
Julia
 
Off Topic:
Warum muss man mit einer Farbmaus mit solchen Anfällen sofort zum TA und bei einer Rennmaus (s. Thread vor wenigen Tagen) ist das überhaupt nicht nötig? *grübel*
 
Hallo Raffaela,
so wie Du das beschreibst, wäre das sehr gut mit einem Anfallsleiden vereinbar. Es gibt da verschiedene Formen, die "Erstarrung", wie WeißeLilie sie bescheibt, ist eine davon. Meist aber zucken die Tiere, sie "krampfen", also die Beinchen zucken rhythmisch. Wenn sich die Tiere anschließend normal verhalten, dann liegt der Verdacht auf eine Epilepsie nahe. Bei einem Schlaganfall sind eher Lähmungen zu beobachten, die oft auch bleibend sind.

Wie WeißeLilie würde ich Dir zunächst einmal zu einem TA-Besuch raten. Dabei wäre es hilfreich, wenn Du den "Anfall" mit dem Handy aufnehmen könntest, weil man ja an der Maus selbst in der Regel keine Veränderungen mehr feststellen kann, wenn der Anfall vorbei ist. Der TA Besuch ist v.a. deswegen wichtig, weil auch eine Hirnhautentzündung zu epileptischen Anfällen führen kann und eventuell dann eine AB-Behandlung sinnvoll ist.

Sonst würde ich dazu tendieren, die Ratschläge von WeißerLilie auszuprobieren, da Medikamente gegen Epilepsie doch deutliche Nebenwirkungen haben können bzw. erst wirken, wenn der Anfall bereits wieder vorbei ist.

Wichtig wäre auch, das Gehege daraufhin abzusuchen, ob es irgendetwas gibt, woran die Maus sich im Anfall verletzen könnte.
Alles Gute für das Mäuschen! *drück*
Viele Grüße
Fufu

Nachtrag: Bei Rennmäusen kommt Epilepsie wohl häufiger vor und ist meist angeboren. Wenn man aber eine Ursache, wie Hirnhautentzündung nicht ausschließen kann, sollte man das im Zweifelsfall mit AB behandeln, weil dann die Epilepsie u.U. auch wieder vollkommen verschwinden könnte, im schlimmsten Fall eine Maus an Hirnhautentzündung aber auch sterben kann.
 
Off Topic:
Nachtrag: Bei Rennmäusen kommt Epilepsie wohl häufiger vor und ist meist angeboren. Wenn man aber eine Ursache, wie Hirnhautentzündung nicht ausschließen kann, sollte man das im Zweifelsfall mit AB behandeln, weil dann die Epilepsie u.U. auch wieder vollkommen verschwinden könnte, im schlimmsten Fall eine Maus an Hirnhautentzündung aber auch sterben kann.
Ich kenne mich mit Epilepsie absolut nicht aus und hatte auch noch kein Tier, das das hatte. Der Hinweis wäre daher bestimmt hilfreich im anderen Thread gewesen... Allerdings hab ich in den letzten 12 Monaten schon gemerkt, dass kranke Rennmäuse und TA-Besuche hier im Forum nicht so die Priorität haben. Jedes Tier muss ja mal sterben, eins früher - das andere später. Thema erledigt.


Alles Gute der Maus! Hoffentlich ist es nichts Schlimmes und in den Griff zu bekommen.
 
Off Topic:
Das mit der Epilepsie bei Rennern habe ich irgendwo aufgeschnappt und müßte es auch erst mal verifizieren, deshalb das "wohl" im Text. Deshalb bin ich normalerweise auch nicht in Rennerthreads, weil ich mich nicht für kompetent genug halte, irgendwas zu sagen. :D Echt. Ich kenne Renner nur vom Angucken und hab mal nett mit einem "geredet". Beim Menschen treten die angeborenen Epilepsieformen typischerweise in bestimmten Lebensaltern auf. Auf Renner übertragen wäre also schon das Alter bei Erstauftreten der Erkrankung gegebenenfalls ein Hinweis auf die angeborene Form.
 
Off Topic:
Sollte auch kein Vorwurf an dich sein, Fufu. Das ist mir im Rennmausbereich nur schon öfter aufgefallen.
 
Off Topic:
... ist auch nicht als Vorwurf angekommen. *drück* Ich hab einfach bei meinen Farbmäusen gemerkt, daß blanke Theorie meist nicht ausreicht. Jetzt allmählich fange ich an, die Kranheiten besser einzuschätzen, einfach weil ich jetzt schon so oft kranke Farbmäuse gesehen habe. *traurig* Ich hab drei TÄ, für alle Bereiche einen, der da besonders gut ist und selbst wenn ich mir schon eine Diagnose überlegt habe, ist es immer gut, wenn sich das meine TÄ auch noch mal ansieht. Außerdem bin ich dazu übergegangen die verstorbenen Mäuse zu obduzieren und wenigstens einige Organe zur Histologie wegzuschicken. Ist leider sehr teuer. *seufz* Aber auch meine TÄ ist sehr angetan, wenn man wenigstens im Nachhinein eine solide Diagnose in Händen hat. Das hilft dann oft den nächsten kranken Mäusen. Je öfter man mit seinen Mäusen zum TA geht, desto besser werden auch die konsultierten TÄ mit der Zeit.
 
Last edited:
Ich hab meine Erfahrungen mit Epilepsie erst in dem schon erwähnten Rennmausthread erzählt.

Beim TA war ich deswegen nie
Auch die Ernährung habe ich nicht umgestellt. ..
 
Also jetzt zieh ich doch mal das trockene Papierwerk hervor:

"In bestimmten Zuchtlinien von Rennmäusen werden mit einer Häufigkeit von 20-40% Fälle von spontaner Epilepsie beobachtet. Anfälle treten in der Regel ab einem Alter von 2-3 Monaten auf und können durch jede Form von Streß ausgelöst werden. (...) Ursache der epileptischen Anfälle ist ein genetisch bedingter Mangel an Glutamin-Synthetase, einem Enzym, das Glutamat katabolisiert, welches ein exzitatorischer Neurotransmitter (Botenstoff im Gehirn) ist." Ewringmann/Glöckner

Zu weiteren möglichen Ursachen der Epilepsie zählen u.a.: Hirnverletzungen durch Traumata, Hirnblutungen, Gehirntumore, Schlaganfälle, Vergiftungen, Enzephalitis (Gehirnentzündung), Meningitis (Hirnhautentzündung) Hypoglykämie (Unterzuckerung), Hypokalzämie (Kalziummangel), Medikamente.

Also kann man mit einer hohen Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, daß eine Rennmaus, die als junge Maus erstmalig einen epileptischen Anfall zeigt, die genetisch bedingte Form hat. Alle anderen Ursachen scheinen sehr unwahrscheinlich. Bei Farbmäusen hingegen sind epileptische Anfälle nicht häufig. Von daher macht eine Ursachensuche, soweit möglich, oder ein Behandlungsversuch mit AB für den Fall eines Infektes, schon Sinn. Dieselbe Erkrankung muß also bei den verschiedenen Mäusearten unterschiedlich bewertet werden. =)
Viele Grüße
Fufu
 
Off Topic:
Off Topic:
Warum muss man mit einer Farbmaus mit solchen Anfällen sofort zum TA und bei einer Rennmaus (s. Thread vor wenigen Tagen) ist das überhaupt nicht nötig? *grübel*
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das bei der Rennmaus nur 1x passiert. Und ich habe dann auch gesagt, weiter beobachten und wenn's wieder passiert, ab zum TA mit der Rennmaus.
Hängt also wohl auch mit der Schwere bzw. Häufigkeit der Anfälle zusammen, nicht zwangsläufig damit, welche Art Maus das ist.
Und wer weiß, ob daisy-bates im RM-Thread nicht vielleicht das gleiche geantwortet hätte. ;-)


Raffaela, entschuldige das Off Topic. Alles Gute für die Maus!
Ich kenne mich mit Epilepsie auch nicht aus, daher könnte ich nur zum weiteren Beobachten raten.

Gab's denn Auslöser? Bist du gerade in einer Vergesellschaftung?
 
Ich weiss leider nicht was der Auslöser war, es kam ziemlich plötzlich. Mit ihrer Mitbewohnerin lebt sie schon ein fast ein Jahr zusammen, deshalb kann es nicht daran liegen. Vielleicht war es auch ein Geräusch im Fernseher und sie hatten Streit ?
Abends war sie wieder normal, hat gefressen, sich geputzt etc
 
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