Farbmäuse vertragen kein Advocate!!!

minniemoppel

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Ich bin eigentlich nicht sehr aktiv in Foren. Aber ich habe mich extra angemeldet um möglichst viele Mäusebesitzer zu erreichen, damit keiner Maus das passiert was unserer Minnie passiert ist. Minnie und Ihre Freundin Moppel hatten Milben. Wir gingen zu einem Tierarzt. Dieser gab Advocate und meinte das wäre ein recht harmloses Mittel was gut hilft. Nach der ersten Dosis war Minnie schon sehr verändert. Total ängst lich und verstört. Ich dachte es kam daher, weil Moppel paralel dazu gestorben ist. Sie hatte allerdings einen Tumor. Minnie bekam dann nach einer Woche die 2. Dosis und ich freute mich noch, dass wir dann neue Freundinnen für Minnie holen können , damit sie nicht mehr einsam ist. Nach der 2. Dosis war Minnie nicht mehr wieder zu erkennen. Sie ging im Kreis und versuchte sich in den Schwanz zu beißen. Sie zitterte und krampfte. Den Kopf hielt sie immer schief. Sie konnte nicht mehr trinken, weil sie in den Napf fiel und nicht mehr raus kam. Sie konnte auch keine Körner mehr knabbern. Da Minnie sehr sehr zahm war, konnte ich Ihr mit einem Löffel Wasser geben und sie konnte immerhin noch ein paar Haferflocken fressen. Wir gingen dann zu einer anderen Tierärztin, Sie sagte, dass Farbmäuse auf gar keinen Fall Advocate bekommen dürfen, da sie einen bestimmten Gendefekt haben. Sie zeigte mir auch eine Liste, auf der auch noch ein paar andere Tiere aufgelistet waren, die diesen Gendefekt haben. Ich habe mir das aber nicht gemerkt, weil ich so traurig war. Mäuse dürfen nur Stronghold bekommen. Minnie hat von dem Nervengift Advocate neurologische Störungen bekommen und wir konnten nichts dagegen tun. Die Ärztin meinte es ist ungewiß ob sie das überlebt und/oder ob sie wieder normal wird. Nach 6 Tagen Qual liegt sie jetzt im sterben und ich bin sehr, sehr traurig darüber an einen Tierarzt geraten zu sein, der das nicht wußte. Bitte macht Eure Tierärzte darauf aufmerksam, sie sollen sich informieren. Ich denke viele Tierärzte kennen sich viel zu wenig aus mit Farbmäusen.
 
Hallo

Es tut mir sehr leid,daß es deiner Maus so schlecht geht.
Vielleicht solltest du sie erlösen lassen,um ihr weiteres Leid zu ersparen.So weh es auch tut.

Vielen Dank für deinen Hinweis.
Ich bin mir aber nicht ganz sicher,ob wirklich ein direkter Zusammenhang zwischen dem rapiden Abbau deiner Maus und dem Antiparasitikum besteht.
Ich selbst habe bislang nur mit Ivomec und Stronghold behandelt,jedoch sind mir viele Erfahrungsberichte über den erfolgreichen Einsatz von Advocate bekannt.
Alle Antiparasitika sind Nervengifte und können natürlich,falsch dosiert,zu erheblichen Schäden führen.
Die Dosis macht das Gift.

Die Symptome deiner Maus deuten ganz klar auf eine Schädigung des zentralen Nervensystems hin.
Dieses Krankheitsbild ist jedoch auch ohne vorangegangene Fehlbehandlung,sofern es denn eine war,keine Seltenheit.Ursächlich sind meist bösartige Veränderungen,z.B.Infektionen,Tumore,etc,im Gehirn.
Frühzeitig bemerkt kann ein Therapieversuch mit einem liquorgängigem Antibiotikum und Vitamin B Komplex versucht werden.

Interessant wäre eine Quellenangabe zu den Aussagen deiner Ärztin.
Vielleicht hast du ja die Möglichkeit,diese in Erfahrung zu bringen.
Wurde die Art des Gendefekts näher erläutert? Ist nur ein spezieller Laborstamm betroffen?

Vielleicht lassen sich ja noch einige Infos zusammentragen.

L.G.Rambo
 
*drück**drück*

so ein Sch.......

All diese Milbenmittel sind Nervengifte,
und ich nehme nur Stronghold (ist auch das teuerste, glaube ich), weil das am besten vertragen wird - das schreibst Du ja auch schon
(und Icomec, wenn's gar nicht anders geht, aber das will mir mein TA für die Mäus gar nicht geben)

Advocate hatten wir bei Mutters Katze (ein Risenvieh von Ex-Straßenkater aus Spanien) - und prompt kriegt der entzündliche Flecken und verliert Fell an der Stelle. Scheint ein heikles Zeug zu sein.
 
Hallo,

meinem Theo ging es nach der 2. Gabe von Ivomec auch gaaaanz elendig. Ich habe dann auf rat der ehemaligen Pflegestelle Dysticum aus der Apotheke geholt und Vitamin B-Tabletten. Ersteres hilft bei Vergiftungen und letzteres unterstützt das Nervensystem.

Wie meine Vorgänger schon schrieben, diese Mittel sind alles Nervengifte und somit bei jeder Gabe potentiell tödlich*traurig*

Ich fühle mit dir, was du erlebst ist furchtbar und ich hoffe, dass die Kleine nicht mehr lange leiden muss*heul*

Liebe Grüße,
Kienchen
 
Hallo und willkommen hier im Forum - auch wenn's ein sehr trauriger Anlass ist.
Es tut mir wirklich leid um deine Mäuse!

Die Parasitengifte sind leider fast ausschließlich für größere Tiere ausgelegt, so dass sie zum Teil bei Mäusen unbedingt erst stark verdünnt werden müssen.

Hier im Forum wurden schon mehrfach Tiere erfolgreich mit Advocate behandelt, allerdings wurde es so weit ich sehen konnte stets in verdünnter Form angewendet.
 
ich verwende durchaus auch Advocate. und hatte noch nie solche beobachtungen machen müssen.
Meine Mäuse, die damit behandelt wurden (ca 20 waren es gesamt), hatten nie Nebenwirkungen.
Allerdings haben meine die zweite Gabe auch erst 10 Tage später bekommen.

Verdünnt wurde es dabei aber nie extra.... Evtl hatte da meine TÄ eine sehr geringe Konzentrationsform?
 
Um mich vom Leid abzulenken, habe ich mal ein bißchen geforscht. Die Tierärztin sagte, Farbmäuse dürfen wegen einem MDR1-Gendefekt kein Advocate bekommen. Das ist ein Gendefekt bei Hunden, bei dem die Tiere Ivermectin, Moxidectin, Doramectin und
Loperamid nicht vertragen und schon bei geringen Dosen schwere Schäden erleiden. Dieser Gendefekt wurde erforscht und im Labor bei Mäusen und Ratten nachgezüchtet. Die Gefahr besteht also, das man eine Farbmaus mit diesem Gendefekt erwischt. In dem Advocate was Minnie bekommen hat (für Katzen) Ist Moxidectin drin. Es gibt auch Pferde mit diesem Gendefekt. Die Liste der Tierärztin (Nr.2) habe ich nicht gefunden, es gibt aber viele Berichte im Internet, z.B.:

MDR1-Defekt ? Wikipedia
http://www.ascdev.de/forms/DerMDR1neu.pdf

Ausserdem hatte die Tierärztin (Nr.1) mir die 2. Dosis abgefüllt und das war viel mehr als bei der 1. Dosis. Minnies Nacken war da ganz nass. Ich hatte mir nichts dabei gedacht, da die Ärztin mir versichert hat wie harmlos das Mittel ist und das man es auch nicht überdosieren kann... Das habe ich ja nun gesehen...

Ich bin soooo traurig, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass Minnie auch so schnell stirbt. Das ist so ungerecht!!!!!

Kienchen, ich wollte Dich mal fragen ob Deine MAus das überlebt hat? Bei Minnie ist es zu spät. Sie nimmt nichts mehr zu sich
 
Hallo minniemoppel

Vielen Dank für deine Links.
Bin bei meiner Recherche heute auch auf die Wikibeschreibung des Gendefekts,sowie die diesbezüglichen Warnhinweise der Advocate Beschreibung bei vetpharm gestoßen.
CPT: CliniPharm/CliniTox

Advocate ist auch bei Ewringmann/Glöckner:
Leitsymptome bei Hamster,Ratte,Maus,Rennmaus,
nicht als empfohlenes Antiparasitikum aufgelistet.
Das hat sicherlich seine Gründe.

Wenn allerdings der ganze Nackenbereich,nach dem spotten naß war,handelte es sich zudem aber sicher um eine massive Überdosierung.
Einige Mäuseinformationsseiten raten zu einem Tropfen Advocate pro 100 Gramm Körpergewicht.Das würde bei den meisten Mäusen sicher zu einer doppelten Verdünnung des Präparates führen.

L.G.Rambo
 
Mein aufrichtiges Mitgefühl,minniemoppel.

Eine helle Kerze für deine Minnie.

L.G.Rambo
 
tut mir wahnsinnig leid das du dein mauserl auf so tragische weise hast verlieren müssen und danke für diesen hinweis
 
Hallo,

mein aufrichtiges Beileid, arme kleine Minnie*traurig* Dafür geht es ihr hinter der Regenbogenbrücke wieder gut (außer, dass sie dich sicher höllisch vermisst*Herz*)

Kienchen, ich wollte Dich mal fragen ob Deine MAus das überlebt hat? Bei Minnie ist es zu spät. Sie nimmt nichts mehr zu sich

Theo hat es tatsächlich überlebt, damit hatte aber wirklich niemand gerechnet, so ehlendig wie er aus sah...

Liebe Grüße,
Kienchen
 
Als Schafhalter kenne ich diese Gendefektgeschichte, da ich uA mit Ivomec entwurme und befreundete Hundehalter mit Borders oÄ immer drauf hinweisen muss, wenn die Viecher auf der Weide rumrennen. Ich würde das aber nicht verallgemeinern. Es ist gut, das Risiko zu kennen und es tut mir sehr leid für deine Maus. *drück*
Trotzdem gibt es Mäuse, die man problemlos mit beiden Medis (Ivo und Advo) behandeln kann, auch wenn TÄ sich tatsächlich manchmal dagegen sträuben. Ich würde bei Grabmilbenbefall immer Ivomec wählen, Stronghold bringt da einfach nix. Mir ist da bisher auch bei vielen Mäusen nichts passiert.
 
Huuuhu,
ich wollte nur noch mal kurz dazu sagen, dass ich meinen Mäusen als sie Milben hatten auch mal Advocate gegeben hab. Ich sollte eigentlich 1 Tröpfchen ins Fell schmieren und das in 3 Wochen wiederholen. Bei einer kam aber aus versehen fast die ganze Ladung der Spritze raus *Wand* Meine Agnes war dann total voll, ich habs versucht raus zu machen aber alles ging nicht. Hab dann den Notarzt angerufen und er meinte gut beobachten und dass aber wahrscheinlich nichts passieren wird. Ist es auch nicht. Trotz ziemlicher Überdosierung war meine Agnes ganz normal.
 
Hi,

ich habe auch schon öfters Advocate eingesetzt, immer problemlos. Ich glaube sogar, dass Bayer das explizit auch für Hamster empfiehlt, habe aber leider keine Packungsbeilage zur Hand.

Dass die Glöckner das nicht explizit empfiehlt, heißt ja nichts. Advocate ist noch nicht sonderlich alt und sie muss ja auch nicht jedes geeignete Mittel aufzählen.
Stronghold bei Grabmilben ist, wie Reann ja auch schon geschrieben hat, einfach ineffektiv.
 
Wenn man wirklich Mäuse mit MDR1-Defekt hat, kann man bei fast alle Medis (egal ob, Antiparasitika, Antibiotika oder sonst etwas) Pech haben.

Viele Wirkstoffe sind bei MDR1-Defekt als toxisch eingestuft oder können zu allergischen Reaktionen führen:


-Ivermectin
- Doramectin
- Selamectin
- Moxidectin
- Milbemycinoxim
- Loperamid

Antibiotika: Erythromycin , Levofloxacin, Rifampicin

Antimyotika: Ketoconazol , Itraconazol

Die, durch den Defekt verursachte, höhere Verfügbarkeit und verminderte Ausscheidung des Wirkstoffes, gepaart mit dem schellen Stoffwechsel der Maus wird da noch schlimmere Auswirkungen haben, als bei größeren Tieren.
 
Erstmal: Tut mir ganz doll Leid, dass deine Maus aus so einem Grund gehen musste. Das ist echt nicht fair :'(

Allerdings muss ich sagen, dass ich Advocate (relativ stark verdünnt und dann einen einzigen Tropfen in den Nacken) auch schon für meine Mausis bekommen haben. Keiner hat ein Schaden davon getragen. Ich habe zwar keinen direkten Vergleich (Gaben liegen ca. ein Jahr auseinander), aber das Gefühl, dass die Mäuse nach Stronghold fertiger waren.

Es ist trotzdem gut, dass du darauf hinweißt. So kann man gucken, ob evtl. andere die selbe Erfahrung gemacht haben.
 
Auch erst mal mein Beileid *drück*

Noch ein anderer Punkt: Sämtliche Spot-On-Präparate sind nicht dazu gedacht, oral aufgenommen zu werden. Deswegen werden sie bei Hund und Katze im Nacken aufgebracht, wo das Tier selber wenig Chance hat ranzukommen. Bei Mäusen ist das nicht durchführbar, so gelenkig wie die kleinen Scheißer sind :D, deswegen ist es sehr wichtig die Maus am Putzen zu hindern sobald man das Antiparasitikum aufgebracht hat. Oral aufgenommen können die alle bei allen Tieren fiese Sachen machen, Gendefekt hü oder hott.
 
Hihi, man kann es zumindestens versuchen :D Meine kriegen immer einen neuen Gegenstand in den Käfig und werden mit Leckerlies vollgestopft. Das putzen verhindern konnte ich noch nie so ganz. Immerhin kommen sie bei sich selbst nicht mit der Zunge in den Nacken sondern nur mit den Pfoten. Naja, bei mir bekommen dann alle auch ein paar Tage Benebac.
 
Ja aber die Pfoten, mit denen sie ja in den Nacken kommen, werden hinterher abgeleckt ;-)

Ich hab mein Gemause nach dem Punkten immer erstmal in eine TB gesetzt und jedes Mal wenn jemand sich putzen wollte hab ich gestört... ist zwar blöd und sicher auch stressig für die Lütten, aber lieber ein bisschen genervt werden als sich zu vergiften...
 
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