Farbmaus kratzt ständig

Claudia

Käseliebhaber*in
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Hallo zusammen!

Ich brauche Hilfe. Mein Farbmausmännchen kratzt sich die ganze Zeit. Ich hab schon alles versucht, aber es wird einfach nicht besser.

Vor ein paar Wochen hatte ich noch 4 Mäuse, als eines meiner 2 Männchen angefangen hat, sich ununterbrochen zu kratzen. Ich war dann beim Tierarzt und hab sie dann alle mit Stronghold behandelt. Hab den Käfig desinfiziert, alles Inventar ausgebacken und das Streu eingefrohren. Leider wurde es nicht besser. Der TA hat dann wieder eine Hautprobe genommen. Es konnten aber keine Milben - oder Milbeneier mehr festgestellt werden. Er bekam dann eine Cortisonspritze, aber auch das half nicht. Er hat sich innerhalb von ein paar Tagen komplett blutig gekratzt und sich die Pfoten wund gebissen. Ich musste ihn dann zusammen mit meiner Tumormaus einschläfern lassen.
Dann waren es nur noch 2. Ein Weibchen und ein Männchen. Kurz nachdem sein Bruder gehen musste, hat auch Ron angefangen sich ständig zu kratzen :( Auch bei ihm hat der TA eine Hautprobe genommen, es konnt nichts festgestellt werden. Auch auf Pilze wurde er untersucht, nichts.
Der TA meinte jetzt, vl. ist es ein psychisches Problem. Er bekam jetzt mit Nutri eine Woche lang ein leichtes Beruhigungsmittel. Auch das half nichts. Habe schon alle Leckerlies und Nüsse verbannt weil ich auf eine Allergie getippt habe - Fehlanzeige. Bin mit meinem Latein am Ende. Ich würde gern wieder ein paar Mäuse dazu nehmen, aber im Moment scheint mir das nicht möglich.
Er kratzt sich auch Gott sei Dank noch nicht blutig, nur an der Schnautze hat er eine kleine Wunde Stelle. Trotzdem bricht es mir das Herz, dass es ihn offensichtlich ständig juckt.
Er frisst normal, trinkt aber etwas mehr als sonst kommt mir vor.
Hatte jemand von euch schon mal so einen Fall? Was könnte ich noch tun?

LG Claudia
 
Hallo Claudia,

der Tierarzt hat ja schon getestet, deshalb fällt mir spontan nur eine Ursache ein: Einsamkeit!

Ich hatte hier einen kleinen Kerl, der sich beide Ohren halb abgekratzt hat. Mit Gesellschaft ist das ganz schnell besser geworden.

Ist dein Männchen denn kastriert? Dann könntest du nach Weibchen suchen. Sonst wäre erst einmal eine Kastration notwendig.

Liebe Grüße! *Maus*
 
Ja mein Männchen ist kastriert. Er lebt ja jetzt auch mit einem Weibchen zusammen und vor ein paar Wochen waren sie auch noch zu viert...
 
hey

wie sah denn die Hautprobe aus, also, wie wurde die gemacht?
Es gibt Parasiten, s.g. Grabmilben, die leben in/unter der Haut. D.h. nur durch eine oberflächliche Untersuchung sind sie nicht festzustellen.
Gegen diese Parasiten hilft außerdem Stronghold nicht zuverlässig.

Könnte also ein möglicher Ansatzpunkt sein.

Wie wurde denn auf einen Pilz untersucht? Mit einer Kultur?

Wie groß ist denn der Käfig? Welche Streu benutzt du?

Du könntest versuchen, ob Fenistil Linderung bringt. Das ist aber nur eine Symptom-Bekämpfung. Manchmal kratzen Mäuse aus einem Grund X. Und dann wird der Grund beseitigt, aber die Haut ist gereizt und es juckt weiter und Maus kratzt weiter... und so gelangt die Maus in einen Teufelskreis...

Wenn Du sagst, er trinkt mehr, könnte das auch ein Zeichen für Diabetes sein.
Um das einfach zu testen, könntest Du Urin-Teststreifen (für Menschen) in der Apotheke besorgen. Die verändern die Farbe, wenn zu viel Zucker im Urin enthalten ist.
Dazu müsste dann der Kandidat in eine leere Transportbox, max. ein kleiner, bodenloser Unterstand. Da pinkeln sie recht schnell. Und da dann den Teststreifen durchziehen.

LG
 
Bei der Hautprobe wurde bein bisschen was abgescharbt von der Haut am Rücken... Er hat danach sogar ein bisschen geblutet. Aber das heilte Gott sei Dank schnell wieder.
Die Pilzuntersuchung erfolgte mit einem UV-Licht.

Ich habe einen Hauptkäfig mit den Grundmaßen 1,40x0,60. 3 Volletagen und mehrere Zwischenetagen. Von diesem Hauptkäfig gehen 2 Röhren weg. Eine in einen Gitterkäfig mit 1,00x0,50m und eine in ein weiteres Gehege mit 1,40x0,50m. Sehr groß für 2 Mäuse, aber wie gesagt, ich hätte eh gern wieder mehr.

Als Einstreu verwende ich Hanfstreu, entstaubtes Heu, Zeitungspapierschnipsel als Nistmaterial.

An Diabetes habe ich auch schon gedacht. Ich muss heute eh mit meinem Hund zum Tierarzt, ich werde ihn darauf ansprechen, vl hat er ja auch so einen Teststreifen.
Wäre natürlich möglich, da er ja jetzt immer irgendwelche Medis bekommen hat und immer alle im Nuri... :(

Auf Fenistil werde ich ihn auch ansprechen. Vielen Dank.
 
Hallo Claudia,
das ist ja schrecklich, wie sich die Maus in wenigen Tagen blutig aufgekratzt hat. *seufz* Allerdings glaube ich nicht, daß das einen "psychischen" Grund hat, sondern eher, daß die Ursache noch nicht gefunden wurde. Kratzt die weibliche Maus auch? Ich würde noch mal ein Hautgeschabsel entnehmen lassen und das auf Pilze einschicken. Man kann zusätzlich aus der Umgebung der Wunden einige Fellhaare auszupfen und untersuchen lassen. Unter der Wood-Lampe leuchten nicht alle Pilze, weshalb mit dieser Methode eine Pilzerkrankung nicht ausgeschlossen werden kann.

Hatte der TA denn bei der ersten Untersuchung Milben festgestellt? Du schreibst nur, daß beim zweiten Mal keine Milben oder Milbeneier mehr festgestellt werden konnten. Die Mittel gegen Milben müssen auch mehrmals in einem bestimmten Zeitraum verabreicht werden.

An welchen Körperbereichen kratzt die Maus besonders stark? An den Ohren?

Also ich würde die Maus nochmals auf Milben, Milbeneier und auf Pilze untersuchen lassen. Außerdem würde ich beide Mäuse noch mal spotten lassen, aber diesmal ein anderes Mittel verwenden, nämlich Ivomec. Die Mäuse würde ich nach dem Spotten in eine durchsichtige Box setzen und dann mit der Lupe nach ca. 10-15 Minuten die Box absuchen, da die Milben nach dem Spotten oft den Wirt verlassen. Bitte die Milben dann vom TA genau untersuchen lassen, da es auch Milben gibt, die nicht dauerhaft auf ihrem Wirt leben, sondern sich in der Umgebung verstecken. Deswegen kann es sein, daß man bei der Untersuchung der Maus nicht immer Milben findet, obwohl ein Befall vorliegt.

Als Notfallmaßnahme würde ich der Maus dringend die Krallen kürzen (lassen), wenn der TA mausekundig ist, dann in Kurznarkose. Die Mäuse fügen sich mit ihren spitzen Krallen tiefe Wunden zu, die sich dann infizieren können und im Extremfall - wie Du ja schon erlebt hast - eine Euthanasie nötig machen können. Da ist eine so "harte" Maßnahme schon gerechtfertigt, es hilft zumindest, die Situation nicht noch weiter zu verschlimmern. Wenn man die Maus gut halten kann, ist es auch möglich die Krallen mit dem Nagelknipser selbst zu kürzen oder mit einer Feile (Glasfeile aus der Apotheke) stumpf zu feilen.

Was mich etwas wundert ist, daß nur die Männchen betroffen sind. *grübel* Sind die beiden kastriert worden? Haben sie Fellausfall? An Diabetes muß man auch denken, das ist ein guter Gedanke.
Liebe Grüße
Fufu
 
Vielen Dank für eure Antworten. Ich werde alles berücksichtigen :)

Also beim ersten Mal waren es definitiv Milben. Da wurde auch von der jetztigen Kratzmaus eine Probe genommen. Komischerweise hat er da noch nicht so schlimm gekratz wie jetzt...
Danach hab ich 3 Mal mit Stronghold behandelt, immer mit 2 Woche Abstand, die Mäuse kamen in einen kleineren Käfig und in ein anderes Zimmer. Dann hab ich alles mit Milbensray behandelt, eingefrohren, ausgebacken, geputzt :/
Die Wunde der Hautprobe ist auch super verheilt. - Zu diesem Zeitpunkt haben alle 4 Mäuse gekratzt. Dann haben 3 aufgehört nur Luc nicht. Bei ihm wurde dann eine Hautprobe genommen, die unauffällig war. Er bekam dann Cortison und Baytryll. Die Wunde der Hautprobe ist dann halbwegs verheilt, und es schien ihm besser zu gehen. Und plötzlich ging es bei ihm steil bergab. Quasi über Nacht. Er kratzte sich in kürzster Zeit total blutig. Wir haben noch versucht ihn zu behandeln, aber da schlug gar nichts mehr an.
Zu dieser Zeit ging es Ron noch gut. Als ich dann seinen Bruder eingeschläfert habe, ging es plötzlich bei ihm los. Ela, das Weibchen, kratzt überhaupt nicht. Auch das zweite Weibchen, das einen Tumor hatte, kratzt überhaupt nicht mehr nach der Strogholdbehandlung.

Die 2 Jungs waren Brüder. Vl. ist es auch irgendwas genetisches :(

Ich war gestern beim TA und er hat mir ein Medi mitgegeben, das heißt Apoquel heißt. Das soll den Juckreiz stark lindern.
 
Hab noch vergessen zu schreiben, sie waren natürlich beide kastriert und weder Luc noch Ron hatten Fellausfall. Abgesehen natürlich von den bluten Wunden die Luc zum Schluss überall hatte...
Ich geh heute noch zur Apotheke und hol mir Diabetes Test und Glasfeile :(
 
o.k., dann scheint es eine Spätreaktion auf Milben zu sein. Manche Mäuse entwickeln eine Art allergische Reaktion auf Milbenantigene, leider. Weißt Du, welche Milbenart festgestellt worden war?

Das Apoquel hat mir auch schon mal ein TA vorgeschlagen, es soll tatsächlich stark juckreizstillend sein. Vielleicht hilft das in Kombination mit dem Krallenkürzen. Also dann ist schon alles richtig gemacht worden, so wie Du das jetzt ausführlich beschrieben hast. Hmm. Also ich würde das Apoquel ausprobieren und zusätzlich die Krallen kürzen. Zum Ausschluß einer Pilzerkrankung könnte man noch die Pilzdiagnostik machen.

Dann kann man nur hoffen. *seufz*
Kratzmäuse sind ein schwieriges Thema, wenn die Ursache beseitigt ist und die Mäuse trotzdem nicht aufhören zu kratzen.

Man muß auf jeden Fall versuchen zu verhindern, daß immer neue Wunden entstehen, die sich dann infizieren und chronisch werden.
Drücke alle Daumen, daß es bald besser wird. *drück*
Liebe Grüße
Fufu
 
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