Fragen zur Vergesellschaftung

el_raton

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Man liest ja eigentlich immer, dass man Vergesellschaftungen mit neutralem Einstreu durchführen sollte. Ist das denn in "Stein gemeiselt"?
Warum nicht von jeder (Teil) Gruppe Einstreu bei der Vergesellschaftung verwenden, somit ist doch imo gewährleistet, dass der Stresspegel gesunken wird, wenn es neben neuen Gerüchen auch vertraute gibt? Also, ich rede jetzt hier natürlich nicht von Inventar sondern lediglich vom Einstreu, ggf. Papierunterlage, diese zu vermischen. Hat jemand damit schon Erfahrungen gemacht oder völlig "daneben gedacht"?

Desweiteren frage ich mich, ob man Mäuse gleich vergesellschaftet oder erst mal 1 oder 2 Tage erholen lässt von der "Beschaffungsreise" (bei mir 3 Stunden mit dem Auto). Soll man da gleich beginnen oder erst mal bisschen warten.

Machen (Teil) Vergesellschaftungen Sinn oder soll man eine "große" mit drei Gruppen machen? Hintergrund ist, dass ich aktuell zwei Böckchen habe, die nächste Woche unters Messer müssen und zwei Mädels. Jetzt holen wir uns nächste Woche noch einmal vier Mädels. Soll ich die Mädels erst vergesellschaften und später dann mit den Jungs oder die drei Gruppen nur einmal vergesellschaften - was halt noch (leider) dann fünf Wochen dauern wird.

Thx schon mal allen für die Hilfe. *anbet*

Alle Mäuse befinden sich (über N8 und wenn ich nicht anwesend bin) in "Zwischenquartieren", also nicht im großen Gehege, wo sie dann später (nach Möglichkeit) alle zusammen leben sollen. Erkundungsausflüge werden mit Freuden aktuell (unter Aufsicht) bei gesperrten Ebenen in Anspruch genommen und zwar "durcheinander", somit vermischen sich die Gerüche. Ich habe die Hoffnung, dass so ggf. eine Vergesellschaftung später einfacher ist, wenn bei diesen nicht TOTAL neue Gerüche vorhanden sind.
 
Last edited:
hey,

waaaaaarum steht deine "fragen zur Vergesellschaftung" im Haltungsbereich und nicht bei den Vergesellschaftungen? naaaaa?
ich verschiebs mal.....

Ist das denn in "Stein gemeiselt"?
Ja, selbst neue Vergesellschaftungsansätze arbeiten mit einer neutralen Zone.

Warum nicht von jeder (Teil) Gruppe Einstreu bei der Vergesellschaftung verwenden, somit ist doch imo gewährleistet, dass der Stresspegel gesunken wird, wenn es neben neuen Gerüchen auch vertraute gibt?
Meiner Meinung nach verwirrt das.
Man mischt sich so nicht einen neuen Gruppenduft zusammen. Sondern ein "kenn ich, kenn ich nicht".
mein Revier- fremdes Revier.
Und nicht "neues Revier".
Und es geht um neues Revier. Etwas, das alle Beteiligten zusammen kennenlernen.

Es gibt Ansätze, bei denen man im Vorfeld etwas Einstreu austauscht, also von Gruppe A etwas Streu nach B und andersrum. So kann man sich schonmal an den Geruch gewöhnen der anderen.

Hab ich nie gemacht. Kann nämlich auch nach hinten los gehen "Hier riechts aber nach fremder Maus. Wo ist die nur.... War die heimlich hier und hat mein Revier markiert und mir weggenommen...." und dann beim zusammentreffen "Da ist ja der Schlawiner! Sieht komisch aus, der bekommt erstmal was auf die Mütze, dass der bei mir eingedrungen ist"
Auf der anderen Seite kanns etwas entspannend wirken, wenn sie sich schonmal gerochen haben "ach, den Geruch kenn ich. ist nix schlimmes passiert".

Desweiteren frage ich mich, ob man Mäuse gleich vergesellschaftet oder erst mal 1 oder 2 Tage erholen lässt von der "Beschaffungsreise" (bei mir 3 Stunden mit dem Auto). Soll man da gleich beginnen oder erst mal bisschen warten.

Nach Möglichkeit warte ich 4 Wochen ab und halte die neuen Mäuse in Quarantäne.
Nur in Notfällen - Maus wäre allein - VGe ich sofort.

Machen (Teil) Vergesellschaftungen Sinn oder soll man eine "große" mit drei Gruppen machen? Hintergrund ist, dass ich aktuell zwei Böckchen habe, die nächste Woche unters Messer müssen und zwei Mädels. Jetzt holen wir uns nächste Woche noch einmal vier Mädels. Soll ich die Mädels erst vergesellschaften und später dann mit den Jungs oder die drei Gruppen nur einmal vergesellschaften - was halt noch (leider) dann fünf Wochen dauern wird.
Definitiv eine VG.
Es sitzt niemand einzeln, sodass Eile geboten wäre.
Und als Faustregel gilt: Wenn kein Notfall (Einsamkeit), dann max. 3 VGs im Mäuseleben und mind. 3 Monate Pause zwischen den VGs.
Sind so Erfahrungswerte, um zu verhindern, dass wie wild Mäuse zusammengekippt werden.
 
hey,

waaaaaarum steht deine "fragen zur Vergesellschaftung" im Haltungsbereich und nicht bei den Vergesellschaftungen? naaaaa?
ich verschiebs mal.....

Erm, weil ich noch ein ziemlich junges, kleines und unschuldiges Mäuslein bin? *Herz*

Ja, selbst neue Vergesellschaftungsansätze arbeiten mit einer neutralen Zone.


Meiner Meinung nach verwirrt das.
Man mischt sich so nicht einen neuen Gruppenduft zusammen. Sondern ein "kenn ich, kenn ich nicht".
mein Revier- fremdes Revier.
Und nicht "neues Revier".
Und es geht um neues Revier. Etwas, das alle Beteiligten zusammen kennenlernen.

Es gibt Ansätze, bei denen man im Vorfeld etwas Einstreu austauscht, also von Gruppe A etwas Streu nach B und andersrum. So kann man sich schonmal an den Geruch gewöhnen der anderen.

Hab ich nie gemacht. Kann nämlich auch nach hinten los gehen "Hier riechts aber nach fremder Maus. Wo ist die nur.... War die heimlich hier und hat mein Revier markiert und mir weggenommen...." und dann beim zusammentreffen "Da ist ja der Schlawiner! Sieht komisch aus, der bekommt erstmal was auf die Mütze, dass der bei mir eingedrungen ist"
Auf der anderen Seite kanns etwas entspannend wirken, wenn sie sich schonmal gerochen haben "ach, den Geruch kenn ich. ist nix schlimmes passiert".



Nach Möglichkeit warte ich 4 Wochen ab und halte die neuen Mäuse in Quarantäne.
Nur in Notfällen - Maus wäre allein - VGe ich sofort.


Definitiv eine VG.
Es sitzt niemand einzeln, sodass Eile geboten wäre.
Und als Faustregel gilt: Wenn kein Notfall (Einsamkeit), dann max. 3 VGs im Mäuseleben und mind. 3 Monate Pause zwischen den VGs.
Sind so Erfahrungswerte, um zu verhindern, dass wie wild Mäuse zusammengekippt werden.

OK, danke für die Hinweise. Wird wohl dann immer so gesehen oder gibt es bei Jungtieren (max. 12 Wochen) Ausnahmen?
 
Man liest ja eigentlich immer, dass man Vergesellschaftungen mit neutralem Einstreu durchführen sollte. Ist das denn in "Stein gemeiselt"?

Hallo el_raton,
tatsächlich ist das eine bewährte und vielfach seit Jahren erprobte Methode, Farbmäuse miteinander zu vg. Die Methode funktioniert recht gut, sonst hätte sich dieses Vorgehen nicht so lange gehalten. Wie bei allen bewährten Methoden gibt es auch bei der Vg von Farbmäusen inzwischen Überlegungen, das Verfahren zu modifizieren und etwas anderes zu versuchen. Man muß aber ganz klar sagen, daß sich diese Varianten der Vg im Versuchsstadium befinden - es sind im Grunde Experimente und ihr Nutzen kann noch nicht abgeschätzt werden.

Seit einiger Zeit versuche ich selbst eine Variante der Vg, bei der auf eine neutrale Einstreu verzichtet wird. Der Grundgedanke der geruchsneutralen Streu ist, einen Bereich zu schaffen, der von keiner der Mäuse als Revier markiert und somit als zu verteidigender Besitz beansprucht werden kann. Meiner ganz persönlichen Einschätzung nach ist der Nachteil der Methode, daß den Farbmäusen damit schlagartig alles Vertraute, nämlich das "Geruschsinventar" ihres bekannten Lebensraums genommen wird, worauf sie mit Verunsicherung, Angst und im Extremfall Panik reagieren. In dieser Situtation sollen sie sich nun mit anderen, ihnen fremden Mäusen anfreunden.

Deswegen habe ich mir überlegt, wie man diese Situation der Angst und Verunsicherung umgehen könnte. Die Idee ist, eine neutrale Zone zu schaffen, die im Idealfall allen Gruppen zugänglich ist, der Zugang aber bei Bedarf gesperrt werden kann. Diese neutrale Zone ist zunächst auch geruchsneutral. Anschließend können alle Gruppen abwechselnd, also ohne aufeinander zu treffen, die neutrale Zone erkunden. Dabei haben lernen sie das Gebiet kennen, hinterlassen ihre Geruchsspuren und können den Geruch der anderen Mäuse ohne Angst erst einmal beschnüffeln.

Anschließend ist der Bereich allen Mäusen bekannt und es hat bereits eine Art "Geruchsbegegnung" stattgefunden. Nun lasse ich die Mäuse zu zweit oder in Kleingruppen auf diese neutrale Zone, wobei ich die Mäuse sofort trenne, wenn der Streßpegel zu stark ansteigt. In einer dritten Phase werden die Mäuse dann alle zusammen gelassen.

Das ist aber, wie deutlich gesagt werden muß, eine Art Experiment mit vielen Unwägsamkeiten, die dann auch nicht mit einer Standardreaktion gelöst werden können. Man sollte vielleicht also schon Erfahrung mit der Farbmaus-Vg haben, um die Reaktion der Mäuse einschätzen zu können, wenn man so etwas versuchen will.

Wenn es funktioniert, dann ist es gut. Wenn nicht, dann gibt es aber - im Gegensatz zu den bewährten Methoden - keine Standardlösungen, was man dann tun kann, um ein Problem zu lösen.

Alle Mäuse befinden sich (über N8 und wenn ich nicht anwesend bin) in "Zwischenquartieren", also nicht im großen Gehege, wo sie dann später (nach Möglichkeit) alle zusammen leben sollen. Erkundungsausflüge werden mit Freuden aktuell (unter Aufsicht) bei gesperrten Ebenen in Anspruch genommen und zwar "durcheinander", somit vermischen sich die Gerüche. Ich habe die Hoffnung, dass so ggf. eine Vergesellschaftung später einfacher ist, wenn bei diesen nicht TOTAL neue Gerüche vorhanden sind.

Es scheint so, wenn ich das richtig verstanden habe, daß Du so etwas geade versuchst? Du läßt also die Mäusegruppen abwechselnd ins Endgehege? Wichtig ist dabei, daß die einzelnen Gruppen den Auslaufbereich nicht als Revier beanspruchen, sonst könnte es Probleme geben, wenn die Mäusegruppen dann später aufeinander treffen. Wie gesagt, das befindet sich alles noch im Experimentierstadium.
Viele Grüße
Fufu
 
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Hallo Fufu,

naja, es hat sich einfach so ergeben. Die Mäuse wollen ja (zumindests mehrheitlich) raus aus ihren kleinen "Zwischenlösungen" und da setze ich sie eben abwechselnd in verschiedenen Etagen, damit ihnen nicht langweilig wird und ich mache da natürlich nicht nach jedem Wechsel sauber.

Auf der anderen Seite hatte ich auch schon bedenken, wenn die sich jetzt an das Gehege gewöhnt haben und dann Revieransprüche geltend machen - zwei meiner Böckchen kennen das jetzt nach nur ein paar Tagen schon "auswendig" mit jeder Ecke von ganz unten bis ganz oben.

Also, erschlagt mich, aber so wie meine zwei ("verrückten") Böckchen druff sind, die würden das Gehege nach schrubben und wochenlangem Entzug immer noch kennen, da habe ich keine Bedenken, also würde es jetzt auch nichts mehr bringen, sie da eher raus zu halten. Auf der anderen Seite kann ich sie doch nicht in der kleinen und engen "Zwischenlösung" lassen für die nächsten 5 Wochen - das würde mir das Herz zerreissen, die springen ja jetzt schon fast raus auf meine Hand, weil sie in den Eigenbau wollen. *grübel*
 
Hallo el_raton,
Böcken sind ein eigenes Thema. Selbst Brüder gehen sich unkastriert ans Fell und nicht selten kommt es zu bösen Beißereien, möglicherweise sogar mit blutigen Verletzungen. Wenn sich die Böckchen erst einmal aufeinander "eingeschossen" haben, dann kann sich das so hochschaukeln, daß die Kerle im Extremfall einzeln gehalten werden müssen. Also beide Böckchen sitzen dann alleine. *seufz* Deshalb ist es vor der Kastration und einige Zeit danach wichtig, ihnen nicht zu viel Platz zu geben. Das klingt zwar grausam, ist aber immer noch besser, wie wochenlang mausealleine bleiben zu müssen. Nach der Kastration sinkt der Testosteronspiegel recht schnell ab und die Kastraten werden von Tag zu Tag friedlicher und verträglicher.

Wenn die Böckchen zu viel Platz haben, dann drehen die richtig auf und das fördert "rüpelhaftes" Verhalten und begünstigt Streitereien und Beißereien. Deshalb ist es besser, wenn sie auf nicht zu großem Raum sitzen, dafür aber zusammenbleiben können. =) Richtige Raufbolde müssen ihre ganze Ausstinkzeit alleine verbringen - das ist dann wirklich traurig anzusehen.
Viele Grüße
Fufu
 
....

Wenn die Böckchen zu viel Platz haben, dann drehen die richtig auf und das fördert "rüpelhaftes" Verhalten und begünstigt Streitereien und Beißereien. Deshalb ist es besser, wenn sie auf nicht zu großem Raum sitzen, dafür aber zusammenbleiben können. =) Richtige Raufbolde müssen ihre ganze Ausstinkzeit alleine verbringen - das ist dann wirklich traurig anzusehen.
Viele Grüße
Fufu

Hey,

das ist ja gerade das Komische. Seit jetzt fünf Tagen gab es nicht eine einzige Zwickerei oder Rauferei. Seitdem sie immer raus dürfen, ist sogar in der engen Zwischenlösung absolute Harmonie. Die schlafen jetzt immer zusammen und putzen sich sogar gegenseitig, das haben sie die ersten Tage nicht gemacht. Am Anfang (1. Tag) gab es auch Streitereien im Gehege, also Laufrad, Häuschen oder Kokusnusshäuschen, da durfte der schwächere nicht mehr rein. Aber seit 5 Tagen ist es völlig egal wo der hingeht, oder wer zuerst da war. Da ist nichts mehr, deshalb fällt es mir natürlich besonders schwer, die jetzt noch 8 ganze Tage durchgehend in der Zwischenlösung zu lassen.
Es ist echt so, dass wenn ich mich der Zwischenlösung nur nähere, dann sind die auf dem höchsten Ast, machen Männchen und ich brauche mittlerweile nur noch meinen Finger senkrecht reinzuhalten, dann sind beide schon draufgeklettert.

Hm, das macht mir es dann nicht leicht, das 8 ganze Tage zu ignorieren, gerade jetzt, wo so eine Harmonie herrscht, was die ersten Tage überhaupt nicht absehbar war, weil es da alle paar Minuten ein Gezanke gab.
 
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Mäuse sind keine Maschinen! :D

Also sie "funktionieren" manchmal einfach nicht so, wie man das von ihnen annehmen sollte. =) Wenn sich die Böckchen auf diese Art und Weise vertragen, dann mußt Du den Auslauf nicht zwangsläufig aufgeben. Aber es sollte sehr genau beobachtet werden, wie sich das Zusammenleben der Kerlchen entwickelt. Wenn es eine Veränderung gibt, sie also plötzlich doch anfangen sollten sich zu zoffen, dann mußt Du eben darauf reagieren.
Viele Grüße
Fufu
 
Mäuse sind keine Maschinen! :D

Also sie "funktionieren" manchmal einfach nicht so, wie man das von ihnen annehmen sollte. =) Wenn sich die Böckchen auf diese Art und Weise vertragen, dann mußt Du den Auslauf nicht zwangsläufig aufgeben. Aber es sollte sehr genau beobachtet werden, wie sich das Zusammenleben der Kerlchen entwickelt. Wenn es eine Veränderung gibt, sie also plötzlich doch anfangen sollten sich zu zoffen, dann mußt Du eben darauf reagieren.
Viele Grüße
Fufu

Ja, wenn ich sie in das Gehege lasse, dann bin ich immer dabei und beobachte sie, soll heißen, sie sind nie unbeobachtet im Gehege.

Thx für die Hife *anbet*
 
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