Original von Fröschli
Wieso haben alle anderen die Hoffnung aufgegeben? Ist eine intakte Welt inkl. intakte Tierwelt etwa nicht Grund genug, um das es sich zu kämpfen lohnen würde? Oder interessiert es alle anderen schlichtweg nicht? Was ist denn mit denen los? nen Dachschaden?
lg, Fröschli
Was meinst du, wie ich zu meinem Berufswunsch gekommen bin

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Nicht alle Biologen sind auch Naturschützer, aber sie haben einen Sinn für die Bedrohung, für den Wert allen Lebens. Natürlich ist es anstrengend, den Menschen zu erklären, daß jedes Lebewesen ein Daseinsrecht hat, auch wenn es nicht direkt Homo sapiens nutzt (aber immer indirekt - alles Leben auf dem Planeten ist miteinander verwoben).
Nimm zB mein Lieblingsbeispiel Schweinswal:
Ich WEISS, daß der Schweinswal über kurz oder lang in der Ostsee aussterben wird. So, wie die Situation nun ist, ist das unvermeidlich. Es gibt zwei getrennt voneinander lebende Populationen, die aber nicht in genetischem Austausch miteinander stehen. Daher werden sie irgendwann ein Inzuchtsproblem bekommen - es sei denn, es wandern neue Schweinswale über die Nordsee in die Ostsee ein. Aber da die Ostsee um Dänemark stark von Schiffen befahren wird und in der Nordsee Ölplattformen stehen, ist es den Walen zu laut, und sie schwimmen nicht bzw. sehr, sehr selten durch die Meerenge. Man kann sozusagen sehenden Auges in die Katastrophe blicken. Und? Fangen die Menschen deswegen an umzudenken? Leider nicht. Jedenfalls nicht die, bei denen es relevant wäre.
Die Leute leben nach der Maxime "nach mir die Sintflut". Daß diese (übertragene) Sintflut schneller kommen könnte, als erwartet, blenden sie aus. Irgendwann wird das Erdöl aufgebraucht sein, irgendwann werden die Klimaeskapaden unignorierbar, weil zu viel Regenwald abgeholzt wurde. Ich lasse mich gern als Kassandra beschimpfen, aber für mich sind das Tatsachen, die auf jeden Fall kommen werden. Heute können wir es nicht mehr verhindern, wir können nur noch Schadensbegrenzung betreiben. Viele Tierarten werden dieses Jahrhundert nicht überleben. Die Welt, die wir noch erleben werden, wird ärmer sein.