Getreide-Ähren!

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Sirius

Gast
Hallo ihr,

ich war letzte woche bei meinen Eltern auf dem Land und habe gleich eine Tour über die Felder gemacht und mir ein paar Büschel Getreide-Ähren (Hafer, Gerste, Roggen) mitgebracht!

Im Moment hängen sie zum trocknen in der Garage und danach werden sie eingefroren wegen MIlben, Fuchsbandwurm, etc. aber muß man die sonst noch behandeln??

Nur bei einem Bauern weiß ich, daß er nicht spritzt, weil er für Bioland produziert! Die anderen werden mit Sicherheit die gängigen Insektizide,Fungizide, etc. auf den Feldern haben!
Füttert einer von Euch Getreide-Ähren? Was muß man beachten?


Sirius
 
Hallo Sirius,

wie Du schon selber erwähnt hast, ist es am Wichtigsten, daß die Ähren nicht gespritzt wurden.

Dann solltest Du ganz genau schauen, daß das Getreide nicht von Mutterkorn befallen ist, da in Mutterkorn ein Toxin enthalten ist, das jegliche Nagetiere (sogar große Säuger wie Kinder) töten kann.

Und so sieht das dann aus:

mutterkorn.jpg


(Quelle: http://www.awl.ch/heilpflanzen/claviceps_purpurea/ )

Ganz liebe Grüße,
Claudia
 
Hej,

danke für die Antwort! Das habe ich nicht gewußt!
ich denke, daß die Ähren nicht dieses Mutterkorn haben! Der Roggen ist lediglich eher grau als gelb, aber das ist er ja immer ein wenig und jetzt durch den ganzen Regen bleibt das nicht aus!
Gerste und Hafer sind richtig schön gelb, wie aus dem Bilderbuch!

Wie ist das mit dem Spritzen? Reicht es, wenn ich die Ähren gut abspritze?? Ich könnte mir vorstellen, daß es so gut wie ungmöglich ist an ungespritztes Getreide zu kommen und auch das gänige Futter wird doch aus gespritztem Getreide sein....?!?!
Notfalls lege ich das Getreide Angelus zum checken vor.... :D

Viele Grüße
Sirius
 
Hallo Sirius,

beim Spritzen mit Insektiziden landet das Insektizid ja nicht nur auf der Pflanze, sondern wird über das Regenwasser auch in den Boden geschwemmt, so daß es über die Wurzeln in die Pflanze aufgenommen wird.

Das selbe gilt für Fungizide und Schädlingsbekämpfungsmittel.

Was aber auch eine nicht gerade geringe Problematik darstellt, ist die Düngung, beziehungsweise Überdüngung, des Bodens.

Die Düngemittel gehen natürlich auch durch den Boden in die Pflanzen über und sind leider zum größten Teil nicht gerade gesundheitsförderlich für unsere Nager.

Ich kaufe die Getreideähren über einen Bioladen hier in der Stadt, der für mich die Ähren bei einem Biobauern besorgt. (Bisher habe ich noch nie etwas dafür zahlen müssen ;-) )

Das Getreide in den minderwertigen Futtermitteln ist leider meist aus gespritzten Feldern entnommen, daher achte ich bei meinen Futtermitteln immer auf international zugelassenen und kontrollierten KBA mit Herkunftsnummernangabe.

So kann man sich sicher sein, daß das Futter auf jeden Fall ungefährlich für die Nager ist.

Ganz liebe Grüße,
Claudia
 
hmmmm, das ist aber schwierig!
ich habe ja immer JR-Futter, kann mir aber nicht vorstellen, daß die ungespritztes GEtreide verarbeiten, dafür ist das doch viel zu günstig!

was mache ich denn jetzt??
Sirius
 
Hallo Sirius,

wenn Du sicher gehen willst, so kannst Du mal in einem Bioladen Deines Vertrauens nach speziellem Mäusefutter aus KBA fragen.

Muß zwar meist extra bestellt werden, aber das stellt zumeist kein Problem dar.

Sonst kannst Du auch als Getreide den 6-Korn-Mix von Davert Mühle verwenden (ist allerdings leider geschält), der aus KBA ist.

Ganz liebe Grüße,
Claudia
 
*anbet* Bitte nicht hauen! *Angst*

Aber, ich für meinen Teil würde nicht ums verrecken Biomehl kaufen/essen. Bzw. Biogetreide in irgendeiner Form.

Fungizide und die meisten anderen Pestizide sind meist Insektizide also zur Insektenvernichtung gedacht. Das sind nun mal die Schädlinge Nr. 1. Diese modernen Insektizide werden im Tierversuch getestet und sind meistens hochspezifisch auf Enzyme im Insektenstoffwechsel gerichtet (häufig habendie was mit Verpuppung und Chitinsynthese zu tun).
Da der Stoffwechsel von unseren Nasen unserem sehr ähnelt und die eingesetzten Pflanzenschutzmittel uns nichts chaden dürfen, dürften sie unseren Nasen auch nicht schaden. Selbst wenn sie aufgenommen werden, dürfen auch da Grenzwerte nicht überschritten werden.

Fungizide sind jedem Pilzgift vorzuziehen! Pilzgifte sind so mit das giftigste was man so aufnehmen kann (Botox ist ein Pilzgift und mit der giftigste Stoff den die Menschheit kennt). Clavizeps ist da nur ein Beispiel, vor allem da sich die Clavizepskontrolle nur auf aussieben beschränkt. Das Problem ist, dass sich die Fruchtkörper (also das Mutterkorn selbst) seit Jahren deutlich verkleinern, also immer mehr davon durch die Siebe fällt -> ergo tatsächlich im Mehl usw. landet. Diese ganzen Pilzgifte sind nun aber nicht spezifisch giftig, sondern machen irgendwas und reichern sich in unserem Organismus an. Fungizide sind auch häufig gegen die Chitinsynthese gerichtet und wieder sind wir und die Nasen da aus dem Schneider, keine Chitinsynthese keine Auswirkung!

Ich hatte ein Semester diesen Pilzkurs an der Uni seitdem bin ich was Biogetreide angeht restlos geheilt.

Nicht alles was Bio ist glänzt! Manchmal ist die konventionelle Landwirtschaft doch vorzuziehen.

Und die Kontrollen auf Aflatoxine die durchgeführt werden, da würde ich mich an eurer Stelle nicht drauf berufen... das ist eine verschwindend geringe Anzahl...

Und zu den Düngemitteln .. also so das idela Standarddüngemittel besteht aus Phosphor und Stickstoffsalzen. Beides sind für das Pflanzenwachstum limitierender Faktor, aber ohne Stickstoff läuft da nun mal gar nichts! In jedem Protein ist Stickstoff, in der DNA ist massig Stickstoff... es ist also der Plan, dass Dünger in die Pflanze aufgenommen wird. Aber da liegt er ja nicht lange in seiner Ursprungsform vor. Unser Hochertragsgetreide kommt ohne Düngung nicht aus. Überdüngung schadet den Pflanzen meistens übrigens mehr als sie nutzt, deshalb ist es auch im Interesse des Landwirtes Düngemittel nur angemessen einzusetzten.

Die Formeln

Pflanzenschutz = böse
Dünger = böse

sind so einfach nicht richtig, weil sie viel zu stark vereinfacht sind.

Schlaft schön.


Heike
 
Ich ziehe schon mal Getreide im Blumentopf. das dauert zwar, aber es hält sich ja auch. Im Moment wachsen in meinem Drachenbaum so 20 schöne Ähren rote Kolbenhirse (eher ein Versehen).
VG
Jennifer
 
also Tin hat so ungefähr folgendes geschrieben:

Getreide darf nur in der Wachstumsphase gedüngt werden, nicht mehr in der Reifephase! Insofern dürfte an/in erntereifem Getreide kein Gift mehr zu finden sein!
ich vertraue ihr da! Ihre Tiere bekommen ja auch Ähren!
ich werde übrigens auch weiterhin für mich Bioprodukte einkaufen, gerade was Gemüse und Obst angeht! Denn nachgewiesener Maßen (Quelle: u.a. Ökotest) können ein großteil der Gifte, die z.B. in Spanien trotz EU-Verbot gespritzt werden, Krebs auslösen! DAfür ist mir meine Gesundheit doch zu schade! Diese Problematik mit den hochgiftigem spanischen Gemüse war doch in den letzten zwei Wochen öfters in den nachrichten und in der Zeitung (in der SZ stand einiges darüber....sehr erschreckendes...)


viele Grüße
Sirius
 
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