Hallo liebe Mausifreunde,
ich möchte gern etwas zur Schafgarbe und Konsorten schreiben.
Warnung: Die weißen, doldenartigen Blüten der guten Schafgarbe sehen absolut identisch mit der stark giftigen Hundspetersilie und dem stark giftigen Schierling aus!
Man kann diese 3 Pflanzen
NUR anhand der Blätter, Stängel und des Geruchs unterscheiden – eventuell noch an der Größe der ausgewachsenen Pflanze.
Schafgarbe: Wird in der Blütezeit von Juli bis September gesammelt und kann auch rosa bis gelbliche Blüten besitzen und ist 15 bis 60 cm hoch.
Die länglichen Blätter (in Form einer kleinen Lanze.. also oben spitz zulaufend) sind fein gefiedert und befinden sich nur einzeln oder zu zweit am Stängel. (Es sieht also so aus, als hätte die Pflanze als Blätter nur so vereinzelte, längliche „Flusen“ am Stängel hängen.) Die Pflanze hat einen stark würzigen Geruch, aber beim Zerreiben der Blütenköpfe entsteht ein unangenehmer Geruch. Behaarte Stängel.
Warnung: Mit Vorsicht benutzen, denn es können bei längerem Gebrauch und in zu großen Mengen Kopfschmerzen und Hautausschläge entstehen.
Auch Empfindlichkeiten bei Kontakt der Pflanze mit der Haut plus Sonnenstrahlen und empfindliche Menschen können Allergien durch den frischen Saft der Blätter bekommen!
Meine Meinung: Ich würde Schafgarbe eher selten füttern, weil es neben einen hohen Kalium-Gehalt, Gerbstoffe, Bitterstoffe, Flavonoide, Mineralien auch ätherische Öle beinhaltet. Ein Bestandteil ist im letzteren auch das desinfizierende, entzündungshemmende und krampfstillende Azulen. Meiner Meinung nach könnte das bei so wenig Mausi-Gewicht Resistenten auslösen – also, dass dann eventuell einige Penicillin-Arten dann nicht mehr wirken könnten.
Schafgarbe ist eher für den Menschen geeignet als Teekur im Frühling und Herbst zur Anregung der Nieren, auch als Tee zur äußeren Wundbehandlung. Auch kann man ein frisches Blatt (=Saft) zur Wunddesinfizierung auf einer Wunde zerreiben und bei Zahnschmerzen hilft das Kauen eines frischen Blattes auf der schmerzenden Seite.
Es gibt noch sehr viele andere Anwendungsweisen der Schafgarbe beim Menschen, aber dies würde hier zu weit führen denn es geht ja um die Mausis.
Schierling: ist mit 5 giftigen Bestandteilen eine der giftigsten Pflanzen (0,5 bis 1g ist tödlich) davon ist das giftigste das tödliche Nervengift Coniin, dass sich vermehrt in den Früchten entfaltet. Früher wurde Schierling zusammen mit Mohnsaft verwendet, um Verbrecher hinzurichten (Sokrates Schierlingsbecher lässt grüßen..)
Die Pflanze stinkt nach Urin – zweimal las ich, dass sie nach Mäusen oder Mäuse-Urin müffeln solle.
70 bis 120cm, manchmal bis zu 2m hoch, dickerer, kahler Stängel mit auffälligen Rillen, der manchmal unten rote und/oder oben blaue Flecken aufweist.
Die dreieckigen Blätter sind ähnlich gefiedert, wie die Schafsgarbe, aber die Blattform an sich ist größer – d.h. dass an einem Blatt von einer Blattader mehrere kleinen lanzenartige gefiederte Blattrippen abgehen und nicht nur 1 bis 2 wie bei der Schafgarbe.
Hundspetersilie:
Giftigkeit ist ähnlich des Schierlings; wird bis zu 1m hoch mit runden, aber manchmal kantigen Stängel und ähnlich gezeichnet wie der Schierling (Flecken und Rillen). Die Blätter sehen ähnlich aus wie die des Schierlings, haben aber eine glänzende Unterseite und riechen beim Zerreiben sehr unangenehm.
Zitat von wikipedia:
Beim Mensch führt der versehentliche Genuss (statt Petersilie) zu Brennen im Mundraum, bleicher Haut, Übergeben, kaltem Schweiß, schnellem Puls, Blähungen, Erweiterung der Pupillen und damit Sehstörungen, Krämpfe und Lähmungserscheinungen, bis zu Bewusstseinstrübung und letztlich Atemlähmung. Für ausgewachsene Rinder liegt die tödliche Menge bei 15 kg pro Tier.
Andererseits konnte bei Mäusen und Meerschweinchen keine toxische Wirkung nachgewiesen werden. Zitat Ende.
Da weiß ich nicht, was ich davon halten soll.
Es gibt ja kein „Unkraut“, sondern nur Kräuter mit einer heilenden bis hin giftigen Wirkung. Ich glaube, kaum einer weiß etwas mit einigen Begriffen anzufangen, deshalb erlaube ich mir hier mal ganz kurze Erklärungen dazu (… ich hoffe, die Moderatoren billigen das).
Diese folgenden Angaben beziehen sich
NUR auf Menschen – nicht auf Tiere!
Gerbstoffe = Gerbstoffe entziehen anhand ihrer zusammenziehenden (adstringierenden) Wirkung Bakterien die Nahrungsgrundlage, so dass Bakterien und Gifte nicht weiter eindringen können.
Entzündungen werden gehemmt, weil Schmerzen und Wundsekretion langsamer vorangehen und kleinere Blutungen gestoppt werden.
Pflanzen bilden Gerbstoffe, weil es eine Art Fäulnisschutz für sie ist.
Bitterstoffe = Bitterstoffe wirken gut auf Verdauungssystem und Stoffwechsel. Entgiftungen und Verdauungssäfte werden angeregt und Enzyme werden ausgeschüttet. Sie sind also gut für ein gutes Immunsystem. Übrigens: Der Insulinspiegel wird durch Bitterstoffe etwas gesenkt, durch Bitteres entsteht ein schnelleres Sättigungsgefühl (abnehmen) und es gibt auch Bitterstoffe, die als Antioxidantien wirken = die Zellen vor freien Radikalen schützen.
Eine Pflanze entwickelt Bitterstoffe, um sich vor dem Gefressen-werden zu schützen.
Flavonoide = Sehr viel weiß ich darüber nicht – ich glaube, die sind auch noch nicht so super lange erforscht worden und es gibt über die Flavonoide bis jetzt noch kein sicheres Wissen in der Nahrung. Jedenfalls sollen sie freie Radikale im Körper binden (auch im grünen Tee enthalten) und als Enzymhemmer eingesetzt werden - auch zur Herz-Kreislaufmittel und zur Therapie bei Magen-Darmbeschwerden und der Leber und aufgrund ihrer gefäßschützenden Wirkung auch als Venenmittel.
Bei der Pflanze sind Flavonoide ein wichtiger Bestandteil des Blütenfarbstoffes und ist somit für die Bestäubung sehr wichtig (früher wurden sie zur Färbung von Kleidung verwendet).
Vergiftungserscheinungen:
Zitat von wikipedia: Die Symptome einer Vergiftung sind Speichelfluss, Unlust zum Essen, Magen- und Darmbeschwerden, erst verlangsamter, dann erhöhter Puls, aufsteigende Lähmung bis zum Erreichen der Atmung, schließlich Tod durch Atemlähmung.
Zitat Ende
P.S.:
Himbeerblätter sollen nur von Mai bis August gesammelt werden und wirken bei Menschen auch als Tee gegen Durchfall und zum Gurgeln bei Halsschmerzen
Gänseblümchen wirken auch schleimlösend und werden auch gegen Leber-und Gallenkrankheiten eingesetzt.
Ich trockne Pflanzen auch mit der minimalsten Hitze und mit offener Backofentür im Backofen.
Liebe Grüße

Feli