huhu,
man kann den "jugendlichen Leichtsinn" auch bei Mäusen ausnutzen. Junge Mäuse sind extrem neugierig. Man kann versuchen, sie mit Leckerchen zu locken (funktioniert auch bei älteren Mäusen). Der Großteil wird anfangs noch leicht misstrauisch aus einer sicheren Ecke zum Leckerchen schielen. Die Mutigen kommen dann vorsichtig angekrabbelt und schnuppern. Es mag einige Versuche benötigen, bis sie tatsächlich das Leckerchen auch annehmen. Aber mit der Zeit werden sie immer zutraulicher, da sie merken "Da gibts was Leckeres!". Meist schnappen sie sich das Leckerchen blitzschnell und verschwinden ins sichere Häuschen.
Ich finde es wichtig, dass die Mäuse einigermaßen zutraulich sind. Sowas ist extrem hilfreich, sollte man mit der Maus zum Tierarzt müssen oder ihr Medikamente geben. Dafür reicht es aber, dass die Maus den Menschen kennt und keine Angst vor ihm hat. Sie sollte nicht flüchten, sobald sich etwas außerhalb des Käfigs bewegt. Das ist schon ein großer Vertrauensbeweis. Mäuse, die dann tatsächlich Körperkontakt zum Halter suchen, sind eher selten. Wenige kommen freiwillig auf die Hand und wollen auf dem Halter herumkrabbeln. Den nötigen Sozialkontakt haben sie ja durch Artgenossen. Fehlen Artgenossen, werden Mäuse extrem aufdringlich und zutraulich, da der Mensch die Artgenossen ersetzt. Das ist aber keine Zutraulichkeit im eigentlichen Sinne. Es ist nur eine Erfüllung des Zweckes. Für eine einzelne Maus ist es Horror allein zu sein und sie nutzt so den einzigen Weg an sozialen Kontakt zu kommen- den Kontakt zum Menschen.
Mäuse sind keine Kuscheltiere, wie es Katzen oder Hunde sein können. Sie sind in erster Regel Beobachtungstiere, die den Menschen nur wegen Futter und frisch Wasser brauchen. Für sie selbst ist es unnötig, herausgenommen zu werden.
Die Maus muss immer selbst entscheiden können. Ich selbst habe in meiner Gruppe eine zutrauliche Maus, die öfteres auf mir herumkrabbeln darf. Dazu setze ich mich mit Schreibtischstuhl vor den offenen Käfig. Will eine Maus heraus, so kann sie direkt von der Etage auf meine Beine krabbeln und die "Welt" erkunden.
Auffällig ist, dass es von Tag zu Tag unterschiedlich ist. Nicht jeden Tag hat Maus Lust, herauszukommen. Manchmal hängt sie dauernd am Gitter und bettelt nach Aufmerksamkeit, am nächsten Tag huscht sie gleich ins Häuschen. Genauso können sonst eher ängstliche Mäuse auch mal einen mutigen Tag haben, an dem sie auch mal freiwillig herauskommen.
egal wie sich die Maus verhält: der Halter sollte es so akzeptieren und die Maus zu nichts zwingen. Die Maus hat ihre Gründe, warum sie sich so verhält und das sollte man anerkennen.
Lumi