okay dann sind wir vllt doch nicht so weit auseinander wie ich zunächst dachte.
ich bin auch nicht religiös - will aber nicht ausschließen, daß ich es nicht auf dem sterbebett sein werde - nein, aber solange ich klar denken kann, zählt einfach im leben nur das leben selbst.
also das leben besteht ja, zumindest bei uns menschen, aus erinnerungen. stirbt der mensch, sterben auch seine erinnerungen. die erinnerungen haben also nur solange einen wert für ihn, solange er lebt (auch wenn sie aufgeschrieben/durch fotos dokumentiert sind zB). Ist er tot, hat er von den erinnerungen nichts mehr. für einen menschen zählt also nicht nur das "hier und jetzt".
zu den mäusen. ich habe zwei dieser holzkäfige mit oberetage, einen bei mir in kiel und einen bei meinen eltern zu hause - falls ich sie besuche kamen die mäuse immer mit (solange sie transportfähig waren). die käfige sind unterschiedlich eingerichtet. die mäuse, jede einzelne, zeigte in jedem der beiden käfige unterschiedliche aber trotzdem wiederholende verhaltensweisen. für mich bedeutet das, daß ich nicht ausschließen möchte, daß die mäuse sich durchaus an ihre umgebung erinnern können. ich habe viel über mäuse gelesen und es gibt viele menschen, die ihre fähigkeiten sicherlich unterschätzen. z.B. bauen sie den käfig auch ständig "um", indem sie streu hin und herbuddeln und pappröhren an geeignete stellen schieben. ändert man dies nachträglich mit der menschlichen hand, ist am darauffolgenden tag von den mäusen alles wieder "repariert" worden, d.h. für mich, sie müssen sich auch erinnert haben, wie es vorher aussah/wie sie es haben wollten.
mir geht es genau um diesen punkt, daß ich durch weitere solcher beobachtungen nicht ausschließen kann und will, daß mäuse nicht doch ein (sicherlich evtl beschränkteres) erinnerungsvermögen besitzen. dennoch würde dann ihr leben auch auf (teil-)erinnerungen fußen und genau dann würde es eine rolle spielen, ob man sie ein oder zwei tage früher sterben läßt oder nicht.
denn ein oder zwei tage sind im leben einer maus prozentual ja so unglaublich viel mehr als bei einem menschen, das sollte man immer unbedingt bedenken! (z.B. 0.3% bei einer maus, und 0.003% be einem menschen, das sind 2 zehnerpotenzen!!!)
die qualität des lebens zum zeitpunkt des todes ist aber deswegen völlig irrelevant (für die maus selbst!), denn NACH dem tod, wird sie sich nach meinem verständnis, nicht mehr daran erinnern können. bis zum tod, hingegen, kann ich nicht ausschließen, daß sie sich auch an noch schöne tage/situationen erinnert - und zeigt sie nicht die anzeichen wirklichen leidens, wer kann dann mit sicherheit sagen, daß sie trotzdem leidet?
ich möchte ihr - aus liebe zum leben - keinesfalls diese zwei tage nehmen. ich hoffe aber daß nach obigen denkanstößen ersichtlich geworden ist, daß es mir nur um die maus und nicht um mich geht.
also falls es anerkannte "wissenschaftliche erkenntnisse gibt" die meine beobachtungen beinhaltend dennoch das gegenteil meiner schlüsse belegen, lasse ich mich gerne belehren, würde es aber gerne selbst nachlesen.
gruß