Ich jetzt auch, Waldmaus?

Ach Melli, schon wieder so eine Geschichte *traurig**drück*

Ich möchte auch nochmal betonen, dass dich überhaupt keine Schuld trifft. Du musst ja auch bedenken, dass Mäusebabys nicht grundlos von ihrer Mutter verlassen werden. Sie sind dann krank und stellen eine Gefahr für ihre Wurfgeschwister dar. Die Mäusemutter hat im Grunde genommen gar keine andere Wahl. So ging es uns ja damals auch mit dem Fuchsbaby, was wir gefunden haben. Der war ja auch krank und weit und breit keine Mama und es hat kläglich geweint *heul* Ich hätte den nie dort einfach sitzen lassen können.... aber auch hier hatte es einen Grund, dass er von der Mutter verstoßen wurde. Er war dann auch so krank, dass er im Tierheim eingeschläfert wurde. Trotzdem würde ich es auch immer wieder so machen. Es gibt sicher "vernünftige" Gründe in so einem Fall nichts zu unternehmen, das ist nun mal auch Natur. Aber oft entscheiden wir dann auch emotional, was absolut in Ordnung ist finde ich.

Was ich sagen will: Wenn er Tierkind schon so krank ist, dass es von der Mutter verstoßen wird, dann hat man als Pfleger noch weniger Chancen es durchzubringen. Es ist schon bei starken und gesunden Babys schwer genug. Sicherlich mag es auch mal den Fall geben, dass das Muttertier verunglückt ist, aber ich kann mir gut vorstellen, dass es häufiger ist, dass die Findlinge einfach krank sind (aber oft genug kommt es auch vor, dass fälschlicherweise Jungtiere eingesammelt werden! Dass das Muttertier in der Nähe ist und sich durch die menschliche Anwesenheit nur nicht rantraut. Also wirklich immer ganz genau hinsehen!).
Die Fotos und deine Beschreibung bestätigen nur, dass das Junge schon zu krank war. Du hattest also gar keine realistische Chance *seufz* Was mir auch deshalb ganz besonders Leid tut, da für dich endlich mal ein "tierisches Happyend" an der Reihe ist! *drück* Du gibst immer alles und noch mehr für die Tiere. Das merkt man.
 
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Danke Trulla *drück*

Ich weiß nichtmal genau was es für ein Schätzchen war *traurig* Hatte im Tierheim auch beim abholen gleich gefragt wegen dem Muttertier. Hätte ja auch sein können das die Mama es beim Transport losgelassen hat vor Schreck vor den Menschen oder ähnliches. Ich denke es dauert noch eine Weile bis ich nicht mehr traurig bin. Der Wurm hat einfach sofort den Mutterinstinkt in mir geweckt.
Das mit dem Fuchs ist ja auch sehr traurig *seufz*
 
Mit Mäuseverhalten kenne ich mich nicht so gut aus, aber mit Füchsen. Da kann ich sicher sagen, daß eine Fuchsmutter ihre Jungen definitiv vor der natürlichen Trennungsphase niemals verstoßen würde.

Die sehr viel wahrscheinlichere Variante bei verlassenen Fuchswelpen ist der Tod der Mutter. Entweder durch Krankheit, z.B. Fuchsräude, oder Verkehrsunfall und nicht zuletzt durch Abschuß (Jäger).

Bei Mäusen weiß ich, daß es einen sogenannten Zitzentransport gibt. Das heißt die Mäusemutter flüchtet bei akuter Gefahr und zieht die an den Zitzen hängenden Jungen eine bestimmte Wegstrecke mit. Falls die Mutter überlebt werden die Jungen wieder eingesammelt.

Das Eintrageverhalten ist nach Eibl-Eibesfeld nicht ermüdbar. In einem Versuch hat eine arme Mäusemutter 149 Jungtiere eingesammelt, die außerhalb der Nisthöhle abgelegt wurden. Also denke ich, ist es nicht unwahrscheinlich, daß z.B. die flüchtende Mutter gefangen/gefressen wurde und so die Situation entsteht, daß "herumliegende" Mausejunge gefunden werden können. Oder eine Katze oder ein anderer Räuber hat die Jungen gefunden und dabei verletzt. Ob Mäuse ihre kranken Jungen verstoßen - darüber weiß ich zuwenig. Aber Füchse tun das definitiv nicht.

Das tröstet hier in dem Fall natürlich nicht. *traurig* Aber das mit den Füchsen kann ich hier leider nicht unwidersprochen stehen lassen. ;-)

Aber auch ich bin mir sicher, daß das kleine Mäuslein zu krank oder verletzt gewesen sein muß, um eine Überlebenschance gehabt zu haben. Aber dieses Mäuslein ist geliebt worden und Du trauerst um die kleine Maus. Wohl die meisten todgeweihten Jungmäuse werden sterben, ohne daß es irgendjemand bemerkt. Diese kleine Maus war nicht allein. Ein Mensch hat für sie gesorgt und sich um sie gekümmert. *drück*
 
Achso entschuldige die Fehlinformationen. Da habe ich falsche Schlüsse gezogen. Natürlich kann es ebenso gewesen sein, dass das Füchslein gerade deshalb in so einem miserablen Zustand war, WEIL die Mutter nicht mehr lebte. Ich kann aber mit Garantie sagen, dass sie sich schon eine Weile nicht mehr um ihn gekümmert hat/kümmern konnte, da er so erbärmlich aussah *traurig*

Das war er
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Im TH haben sie uns mitgeteilt, dass er Staupe hatte. Gut möglich, dass die Mama genau daran verstorben ist *traurig*
 
Ja, weibliche Füchse sind ganz aufopfernde Mütter. In welchem Jahr war das denn? Letztes Jahr gab es diese lange Regenzeit. Viele Fuchswelpen haben sich da Atemwegsinfekte geholt, Staupe ist auch möglich.

Gerade während der Aufzuchtszeit sind die Fähen-Mütter oft sogar tagsüber unterwegs, um für die Jungen genügend Futter aufzutreiben. Dabei legen sie weite Wege zurück. Leider besteht dadurch eine erhöhtes Risiko überfahren zu werden. Staupe ist, glaube ich, vor allem für junge Tiere eine Gefahr, weniger für die Älteren (aber ich müßte noch mal nachsehen).

Hier im Landkreis grassiert die Fuchsräude. Das ist eine stark juckende Hautkrankheit mit Haarausfall. Die Füchse fressen kaum noch und magern immer mehr ab. Die sehen auch elend aus. Aber wie gesagt leider werden auch immer wieder weibliche Füchse während der Aufzuchtszeit geschossen und die Jungen verhungern dann in der Regel. Das ist sogar verboten, also nicht "waidgerecht". Allerdings ist es tatsächlich erlaubt, die Fähe abschießen, wenn man vorher die Welpen erledigt hat. (Das ist jetzt kein Witz). Leider gibt es für Füchse keine Schonzeit und es so werden auch immer wieder "versehentlich" Fähen geschossen, die fälschlicherweise für Fuchsrüden gehalten wurden.

So ein armes Füchslein. Das war noch ganz jung, hatte noch sein Babyfell. Armes Tierchen. Wirklich traurig. Die Füchse, die ich vor zwei Jahren im Wald gefüttert habe, waren schon älter und auch nicht krank. Die haben es geschafft. Aber letztes Jahr habe ich gar keine jungen Füchse gesehen. Es war, glaube ich, kein gutes Jahr für Füchse.

Weißt Du denn ob Mäuse wirklich ihre kranken Jungen verstoßen? Eigentlich dachte ich, daß der der Muttertrieb bei allen Säugetieren sehr stark ausgeprägt ist. Aber wie gesagt, mein Wissen über Mäuse ist noch im Expansionsstadium. :D
Liebe Grüße
Fufu
 
Off Topic:
Ich kann mir das bei Mäusen ehrlich gesagt auch nicht vorstellen. Warum werden dann manchmal Babys gefressen.
 
Da habe ich was interessantes dazu gelesen: Die Mäusemutter frißt nach der Geburt die Eihüllen und die Nachgeburt auf und frißt dabei auch die Nabelschnur bis zum Ansatz am Körper des Jungen ab. Offenbar fiepen dann die Jungen. Bei normalen gesunden Mäusemüttern hemmt dieses Fiepen die Freßtätigkeit und die Maus hört dann damit auf. Bei totgeborenen Jungen, die nicht fiepen, frißt sie einfach weiter. Das soll ein Grund sein, warum totgeborene Jungen häufig vom Bauch her aufgefressen werden.

Es scheint aber auch gestörte Mäuse zu geben, die sich durch das Fiepen nicht abhalten lassen und trotzdem weiter fressen. Warum aber die Mäuse auch zu einem späteren Zeitpunkt, z.B. bei einer Störung von außen ihre Jungen auffressen, dazu habe ich nichts gefunden.
 
Das war 2011. Eine Atemwegsinfektion hatte er auch. Und dann noch einen lahmenden Hinterfuß... und massig Viecher natürlich. Also leider kaum eine Chance *seufz*
Dieses Jahr hatten wir rund um unseren Garten 5 Fuchswelpen, wo die Mutter auch gestorben sein muss (hier war es für mich eindeutig, da eben mehrere Jungtiere rumstreunten). Wir hatten sie davor schon häufiger tagsüber gesehen und sie sah gar nicht gut aus... 2 Welpen sind in eine Grube gestürzt und wurden von einer Wildtierstation geholt und aufgepeppelt. 2 sind gestorben und einer wurde von meinen Eltern gefüttert und stromert nun immer noch umher, ist aber inzwischen absolut scheu und zeigt sich nicht mehr =)

Weißt Du denn ob Mäuse wirklich ihre kranken Jungen verstoßen? Eigentlich dachte ich, daß der der Muttertrieb bei allen Säugetieren sehr stark ausgeprägt ist. Aber wie gesagt, mein Wissen über Mäuse ist noch im Expansionsstadium. :D
Liebe Grüße
Fufu

Nein, ich weiß es nicht, ich habe nur spekuliert. Meines Erachtens widerspricht so ein Verhalten nicht dem Muttertrieb. Wenn ein Jungtier wirklich stark erkrankt ist (und sowieso keine Überlebenschance mehr hat), dann gefährdet es ja den gesamten Wurf und zum Schutz der anderen Jungtiere könnte ich mir vorstellen, dass sie ein krankes Junges aus dem Wurf "entfernt" (also tötet oder verstößt). Aber wissen tue ich es nicht, habe bei meiner kurzen Recherche auch nichts dazu finden können...

Natürlich ist es denkbar, dass die gefundenen Mäusebabys einfach ohne Mutter sind, weil diese verunglückt ist und je nachdem wie lange sie schon ohne Versorgung sind, geschwächt und dadurch krankheitsanfällig. Auch das erschwert ein menschliches Aufpeppeln ungemein.
 
Hier wurden vor kurzem auch Füchse geschossen weil sie Nachbars Enten gerissen haben..

Dabei sieht man die Füchse mit ihren Jungen herumlaufen :(

Aber hier werden auch herrenlose Katzen geschossen...
Es wimmelt von Jägern... *böse*
 
Ich finde es unfaßbar, daß in unserer Gesellschaft einer Gruppe von Personen gestattet wird Waffen zu benutzen, ohne daß dieser Waffengebrauch in irgendeiner Weise kontrolliert wird.

Über die Notwendigkeit in die Wildtierpopulation regulierend einzugreifen, kann man sich ja streiten. Aber dann sollen das amtlich eingesetzte Forstbeamte tun und nicht Privatpersonen, die das Töten von Wildtieren als Freizeitbeschäftigung verstehen. Vollkommen unverständlich ist auch die Tatsache, daß das Jagdrecht noch immer über dem Naturschutz steht. Das heißt, die jagdbaren Tiere sind vom Naturschutz ausgenommen. Selbst in Naturschutzgebieten darf die Jagd ausgeübt werden. Jeder Versuch das Jagdgesetz sinnvoll zu reformieren, stößt auf den massiven Widerstand von Seiten der Jagdverbände.

Das entspricht in keinster Weise der Haltung der Mehrheit der Bevölkerung in Deutschland. Im Gegenteil. Aber leider haben die meisten tier- und naturliebenden Menschen keine Vorstellung davon, was sich bei Anbruch der Dämmerung in unseren Wäldern abspielt.

Was mir daran persönlich am meisten weh tut, ist die Tatsache, daß inzwischen die Scheu der Wildiere vor den Menschen - vollkommen unzutreffenderweise - als Wesensmerkmal (!) wildlebender Tiere verstanden wird. Wir nehmen es als naturgegeben hin, daß jedes wildlebende Tier sofort panisch die Flucht ergreift, sobald ein Mensch am Horizont bzw. am Waldrand auftaucht.

In Wahrheit ist dieses Verhalten ein Ergebnis des ständigen Jagddrucks. Die Jagd in der momentanen Form nimmt allen tier- und naturliebenden Menschen etwas weg, nämlich die Chance wildlebende Tiere in einer freien Natur ungestört zu erleben. Aber dieser Verlust wird nicht einmal als solcher wahrgenommen.

Darüber hinaus haben die jagdberechtigten Personen sogar das Recht, die beim Menschen lebenden Haustiere zu töten, sobald diese sich über eine festgelegte Grenze hinaus von diesem Menschen oder dessen Wohnbereich entfernen. (Punkratz, nicht nur "herrenlose" Katzen und Hunde).

Ich halte all das alles für einen unerträglichen Zustand, der dringend beendet werden muß.

P.S. gehört vielleicht nicht wirklich hier her, aber ich habe ehrlich gesagt eine solche Wut und das Schlimmste daran ist, das diese Zustände auch noch weitgehend gesetzeskonform sind. Leider ist den meisten naturliebenden Menschen, die durch die Wälder radeln und wandern das Problem in seinen tatsächlichen Ausmaßen gar nicht bewußt.
Sorry.
 
Nein, ich weiß es nicht, ich habe nur spekuliert. Meines Erachtens widerspricht so ein Verhalten nicht dem Muttertrieb. Wenn ein Jungtier wirklich stark erkrankt ist (und sowieso keine Überlebenschance mehr hat), dann gefährdet es ja den gesamten Wurf und zum Schutz der anderen Jungtiere könnte ich mir vorstellen, dass sie ein krankes Junges aus dem Wurf "entfernt" (also tötet oder verstößt). Aber wissen tue ich es nicht, habe bei meiner kurzen Recherche auch nichts dazu finden können...

Bei manchen Greifvögeln ist bekannt, daß ein Nestling bei Nahrungsmangel sein schwächeres Geschwisterchen aus dem Nest stößt. Aber die Elterntiere tun das wohl nicht. Ich vermute eher, daß die schwächeren oder kranken Jungen eines Wurfes sich einfach im Kampf um die Zitzen oder die von den Elterntieren herbei gebrachte Nahrung nicht durchsetzen können und dann immer schwächer werden und schließlich sterben. Bei Füchsen z.B. kümmert sich die Fähe nicht darum "wer was kriegt". So ein Gerechtigkeitsempfinden ist wohl eher eine Besonderheit der menschlichen Species. Vielleicht ist auch die Vorstellung, die Mutter würde ein krankes Jungtier zum Schutz der anderen aus dem Wurf entfernen, eine eher "menschliche" Überlegung. Aber wirklich wissen tue ich es auch nicht. ;-)
 
Es gibt aber schon Tiere, die vom Charakter her einfach scheuer/ängstlicher sind. Der Fuchsi, der uns geblieben ist, war z. B. von Anfang an wesentlich scheuer als seine Geschwister und je größer er wurde, desto seltener konnten wir ihn sehen (obwohl er ja bei uns gefüttert wird). Seine Geschwister haben sich auch tagsüber häufig blicken lassen und gern in unserer Hecke gesessen. Er kam immer nur in der Dunkelheit raus - bis dahin kam ihm der Igel am Futternapf oft zuvor :D Jäger gibt es bei uns glücklicherweise keine, da das eine Kleingartensiedlung ist. Und ich finde es schön, dass er sein wildes Leben lebt und sich inzwischen gänzlich selbst versorgen kann und nicht mehr auf uns angewiesen ist. =)
Es ist aber natürlich dennoch möglich, dass er auf andere Art und Weise schlechte Erfahrungen mit Menschen gesammelt hat.

Ich vermute eher, daß die schwächeren oder kranken Jungen eines Wurfes sich einfach im Kampf um die Zitzen oder die von den Elterntieren herbei gebrachte Nahrung nicht durchsetzen können und dann immer schwächer werden und schließlich sterben.

Das erscheint mir eine sinnvolle Überlegung. Ich war da wohl zu forsch mit meinen Spekulationen. Irgendwie war das so drin, woher weiß ich nicht. Gut jedenfalls, dass du es nochmal angesprochen hast =)
 
Jäger gibt es bei uns glücklicherweise keine, da das eine Kleingartensiedlung ist. Und ich finde es schön, dass er sein wildes Leben lebt und sich inzwischen gänzlich selbst versorgen kann und nicht mehr auf uns angewiesen ist. =)

Ja, das ist wirklich ein Glück!! Inzwischen gilt als der artenreichste Lebensraum in Deutschland - Berlin!! Aber auch an anderen Orten haben die Wildtiere entdeckt, daß ihnen in den Städten und Siedlungen der Menschen keine Gefahr droht. Es ist wirklich etwas Besonderes, die Wildtiere nahe der eigenen Haustür erleben zu können! Friedhöfe sind übrigens auch sehr beliebt bei Füchsen. Da ist es nachts schön ruhig und wenn sie nicht durch zu viel buddeln auffallen, tut ihnen dort auch niemand was! Ich liebe diese klugen und schönen Füchse einfach so sehr!
 
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