Ich weiß nicht, was ich machen soll, erlösen?

Mausi Bill

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Hallo alle, bin total verzweifelt und weiß nicht mehr weiter. War ja mit Bill und Anton beim Dok, wegen verdacht auf Milben. Beide wurden mit Strongold behandelt und Anton zusätzlich mit surolan. Alles nachzulesen im Threat Milbenalarm.Bitte lest euch das mal durch.
Gestern hatte ich den Eindruck als ginge es Anton etwas besser ( er fraß und trank).
Heute morgen meine ich er wäre noch dicker geworden *heul*. Er kommt kaum aus seinem Haus, atmet weiterhin total schnell und wenn er läuft dann torkelt er eigendlich mehr *Traurig*.
Was soll ich denn bloß machen? Ich möchte nicht aufgeben, möchte ihn aber auch nicht quälen.
 
Ich habe dir meinen traurigen Verdacht ja schon geschrieben im anderen Thread.

Ich möchte aus der Ferne nicht beurteilen, ob für Anton eine Erlösung besser wäre.

Meine Faustregel ist, solange das Tier frißt und trinkt hat es Lust auf Leben.

Wenn er torkelt und schwer atmet, hat er ein akutes Problem. Ich kann nur schnellstens den Weg zum TA raten und dieser sollte in der Lage sein eine Behandlung/Entscheidung zu treffen.

Alles Gute für den Kleinen *drück*
Jani
 
hallo Jani Lane, ja, ich habe mir deinen traurigen Bericht durchgelesen. Was ich nur nicht verstehe, ist daß Anton vorher ja nicht gekratzt hat. Und diese Umfangsvermehrung ist ja komisch. Er war ja immer schon ein bischen dicker. Ob da was von innen wächst? 8 Das meinte der Tierarzt)
Anton hat auch total weiße Ohren.
Ich war ja beim Doc, der hat ihm was für den Kreislauf gespritzt. Coffea irgendwie, kennt das jemand?
 
Der Tänzer hatte anfangs auch keine Hautprobleme. Er zog in diesem Zustand nur bei mir ein, da die Vorbesitzer ihn in meine Hände geben wollten.

Es kann durchaus sein, dass Anton etwas in sich trägt.
Mir kommt der Gedanke, dass möglicherweise ein Abszeß/Tumor der Grund für seinen Juckreiz ist.. doch das hätte der TA erkennen sollen *seufz*

Blasse Öhrchen sind kein gutes Zeichen :(

Irgendwie habe ich den Eindruck, dass der TA sehr zögerlich mit seiner Diagnose ist bzw. nicht recht weiß, was tun.

Ich würde euch so gerne helfen. *drück*

EDIT: Wenn du merkst, dass er sich quält (ich mag dies aus der Ferne absolut nicht beurteilen), dann lasse ihn erlösen.
 
*Traurig* wenn Tiere doch nur sprechen könnten. Bill ist total lieb zum Anton, gar nicht zickig *seufz*. Wie ne Krankenschwester.
Meinst du ich sollte es auch mal mit Fenistiltropfen versuchen? Ein Tropfen im Trinkwasser? Aber dann bekommt Bill ja auch was davon ab.
 
Ist der Juckreiz aktuell denn noch stark vorhanden?

Ich habe so aufgefaßt, dass er mehr mit der Atmung und dem Bewegungsapparat Probleme hat?
 
Ja er ist vollkommen unsicher und atmet sehr schnell und man sieht deutlich wie sehr ihn alles anstrengt. Gerade dachte ich er sieht auch nicht mehr richtig *Angst*. Kommt mir so zögerlich vor. Habe ihm grade die Spritze nit Nutri hingehalten, die er gut kennt und er hat sich richtig erschrocken.
Oder könnte es sein, daß er nen Schlaganfall oder sowas hatte? Aber voher kommt dann der Juckreiz?? Der ist im Moment besonders schlimm und kommt noch zu allem anderen dazu. Den hat er, seit ich ihm das Surolan gegeben habe *heul*.
 
Es scheint ihm etwas besser zu gehen. Er ist deutlich fitter und hat vorhin am Gitter gebettelt *freu* *freu* *freu*.
Nur diese kratzerei ist schrecklich *Traurig*
 
Das ist doch mal eine schöne Nachricht. *drück*

Was sagt denn die TA?
Wurde jetzt mittels angelegter Kultur ein Pilz ausgeschlossen?
Parasiten?
 
Hallo Jani,


bitte nimm es mir nicht krumm, wenn ich hier widerspreche:

Original von JaniLane

Meine Faustregel ist, solange das Tier frißt und trinkt hat es Lust auf Leben.



Der reine Instinkt zwingt das Tier, quasi bis zuletzt noch Nahrung aufzunehmen. Dennoch kann es schon ganz erheblich leiden und Schmerzen haben. Übelste Tumormäuse mit Schmerzen fressen fast bis zuletzt. Nahrungsaufnahme allein ist kein Indiz, daß das Tier noch ein lebenswertes Leben führt. Ich habe zB eine Kratzmaus gesehen, die fast am ganzen Körper nackt gekratzt war, über und über mit Wunden bedeckt, keine Ohren mehr, zwei große Tumore, und dieses Tier hat noch gefressen. Sie wäre sicherlich in wenigen Wochen allein gesorben, aber ihr Leben muß die Hölle gewesen sein. Sie war vom Juckreiz gepeinigt. Für das Tier habe ich das Einschläfern als Erlösung empfunden.

Wenn das todkranke Tier pumpend mit gesträubtem Fell und geschlossenen Augen da sitzt und lethargisch alles verweigert, ist es meiner Meinung nach nicht fünf vor Zwölf, sondern schon fünf nach Zwölf. Dann leidet das Tier bereits Höllenqualen. Soweit sollte man es am besten gar nicht kommen lassen... Bei jedem Tier muß der Einzelfall beurteilt werden, und aus der Ferne kann man es natürlich nie beurteilen. Eine zweite Meinung durch einen mäuserfahrenen Menschen, der sich das Tier direkt anschaut, ist sicherlich immer gut, aber leider nicht immer machbar, ich weiß. :-(

Ich selbst lasse Tiere bestimmt nicht zu früh gehen, aber will sie auch nicht zu spät gehen lassen. Aber lieber einen Tag zu früh als einen Tag zu spät, weil das Tier dann nicht eine Sekunde lang zu leiden hat. Und das Tier weiß nicht, daß es noch einen Tag hätte länger leben können. Diese Abwägung ist wahnsinnig schwer (und ich hasse es, solche Fälle hier zu haben, wie wohl jeder verantwortungsbewußte Tierhalter auch). Man will dem Tier keine schöne Minute nehmen, aber es auch nicht leiden lassen. Aber man sitzt nicht 24 Stunden bei dem Tier und weiß, wie oft es ihm relativ gut geht oder ob das nur wenige Minuten abends beim Füttern der Fall ist, und am Ende muß man abwägen, ob die Leidenszeit der Zeit, in der es dem Tier noch recht gut geht, überwiegt, dann sollte man meiner Meinung nach Schluß machen.

Diese Einstellung resuliert aber vor allem aus meiner persönlichem Erfahrung. Ich habe schon mal einen Menschen, den ich geliebt habe, erlebt und gehört, der mich angefleht hat, sterben zu dürfen, weil er solche Schmerzen hatte (Krebs, das Morphiumdilirium war wie eine Erlösung). Sterbehilfe ist verboten, aber diese Erfahrung hat mich sehr geprägt. Ich will nicht, daß ein Lebewesen vor seinem Tod schreckliche Schmerzen hat, und bin froh, daß wir das Leid bei Tieren beenden können.

Lange Rede, kurzer Sinn, ich bin der Meinung, daß auch ein leidendes Tier noch versucht zu fressen. Wenn es nicht einmal mehr frißt, steht es wirklich kurz vor dem Tod. Ob das Leben für das Tier noch lebenswert ist, entscheide ich (schweren Herzens) durch lange, intensive Beobachtung: wie ist die Atmung? Augen ganz offen oder zusammengekniffen? Fell gesträubt? Bewegungsfähigkeit? Und am wichtigsten: hat das Tier Aussicht auf Genesung und leidensfreie Zeit? Wenn Schmerzfreiheit möglich ist, wird behandelt. Aber zu Tode therapieren tue ich nicht.

Dieser Exkurs ist allgemein gemeint, nicht auf Mausi Billis Maus bezogen, denn deren Zustand kann ich nicht beurteilen, ich erlebe das Tier ja nicht. Es soll nur ein kleiner Apell sein, loslassen zu können, weil ich denke, in manchen Fällen ist das Festhalten egoistischer Natur, während das Tier, könnte es sprechen und hätte es eine Vorstellung vom Tod, vielleicht den Tod als Erlösung ansehen würde. Ich selbst kämpfe um jedes Tier, wenn ich weiß, daß es eine Chance hat, wieder gesund zu werden oder schmerzfrei leben zu können, aber wenn ich weiß, daß ich das Leiden nicht beenden kann, daß es nur Hinauszögern ist, zwinge ich mich zum Loslassen. *Traurig*

Ich hoffe, mir wird dieser Exkurs von niemandem übelgenommen. *drück* Falls es so ist, möchte ich mich entschuldigen.
 
Hey Vindo, ich bin froh über jeden sinnigen Beitrag *drück*

Du hast damals soweit ich weiß, auch die Geschichte mit der von mir betreuten Kratzmaus mitverfolgt und auch ich habe ihn erlösen lassen, trotz das er fraß und trank, weil ihm übelst die Fetzen am Bäuchlein hingen.

Ich hasse es Richter über Leben oder Tod zu spielen.
Ein Tier kann leider nicht in klaren Worten sagen, ob es noch will oder nicht... wir können nur anhand seiner Verhaltensweisen urteilen.... leider... *seufz*

Weißt, ich habe schon Tiere bekommen, die Leute einschläfern lassen wollten... ich glaubte in ihnen die Lust auf Leben zu spüren (unter anderem auch weil sie fraßen) und so habe ich ihnen mit Hilfe meines Docs und entsprechender medizinischer Versorgung noch schöne Monate bei mir bescheren können.

Es ist so ein schmales Seil, auf dem wir uns in diesem Gebiet bewegen...

Ich versuche so gut ich kann zum Wohl der Tiere, die ich persönlich erlebe zu entscheiden... ich hoffe, das die von mir getroffene Entscheidung immer im Sinne des Tieres ist/war/sein wird.

LG,
Jani
 
Hallo ihr beiden, erst mal: den Tierarzt werde ich am Montag nochmal zum Thema Juckreiz befragen und wenn es notwendig ist natürlich nochmals hinfahren. Anton und Bill wurden ja beide mit Stronghold behandelt also dürfte da doch eigendlich nix mehr sein??? Oder täusch ich mich da?

@vindoatus
Ich denke nicht, daß dir jemand die Worte übelnimmt. Meine Mutter hatte Krebs und ist vor 3 Jahren verstorben. Beim Menschen ist es ja allzu oft so, daß sein Leiden und Sterben nur verlängert wird. *Traurig*
Bei Tieren ist es so sau schwer, weil sie ja leider nicht mit uns reden können und uns zu sagen, wie es ihnen geht und was sie gerne möchten.Sicher kann man nicht erwarten, daß einem diese Entscheidung hier im Forum abgenommen wird. Man fühlt sich aber besser, wenn man von anderen Anteilnahme erfährt. *drück*
Wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.
Wäre Antons Zustand noch so, wie gestern morgen, dann wäre ich wohl heute morgen noch zum Tierarzt gefahren. Gestern Abend zeigte er aber reges Interesse an seiner Umwelt und kletterte auch schon wieder. Zwar alles langsam aber nicht mehr so zittrig. Seine Augen sind offen und wenn er draußen rumläuft, dann kommt er ans Gitter und bettelt.Ich hoffe, das mein Verdacht richtig ist, daß er sich zuviel von dem Surolan abgeschleckt hat und es ihm dadurch so schlecht geht.Nur das kratzen ist mir suspeckt.Er hat aber keine richtig häuftig offene Stellen oder sowas *seufz*
Also ihr könnt aber sicher sein,daß ich bei nochmaliger verschlechterung seines Zustands oder aber, wenn ich merke daß er sich nur noch wegen des Juckreizes quält auch den Notdienst am Wochenende in Anspruch nehme und ihn erlösen lasse.
 
Hallo Jani,

Original von JaniLane
Weißt, ich habe schon Tiere bekommen, die Leute einschläfern lassen wollten... ich glaubte in ihnen die Lust auf Leben zu spüren (unter anderem auch weil sie fraßen) und so habe ich ihnen mit Hilfe meines Docs und entsprechender medizinischer Versorgung noch schöne Monate bei mir bescheren können.


Ja, ich denke auch, daß viele Tiere nur deswegen eingeschläfert werden, weil sich die Besitzer die medizinische Behandlung nicht zutrauen bzw. leider "keine Lust dazu haben" (oder kein Geld, was man einem Arbeitslosen nicht vorwerfen könnte). Du kennst sicherlich viele solcher Fälle. *Traurig*
Ich habe ja selbst auch eine behinderte Maus und Laboris, die in den Augen der meisten Menschen nicht "schön" aussehen, dennoch sind sie Lebensfreude pur. =) Ein wichtiges Kriterium für mich ist Schmerzfreiheit --- wenn das Tier schmerzfrei ist und sonst nicht so im Alltag eingeschränkt, daß es sein Verhalten nicht mehr ausleben kann, kann es ein lebenswertes Leben führen. Man erlebt es an Tumormäusen, sie können noch einige Wochen bis Monate schmerzfrei leben (und sollten diese Zeit auch bekommen, finde ich).
Es gibt beide Extreme: Die einen Menschen wollen ihr Tier einschläfern lassen, weil es "scheiße aussieht" (O-Ton, leider), obwohl es noch fit ist, die anderen lassen ihr Tier so lange bei sich, bis es tagelang mit übelsten Schmerzen die Nahrung verweigert hat. Man muß hier den goldenen Mittelweg finden, das ist immer wieder schwierig.


Original von JaniLane
Ich versuche so gut ich kann zum Wohl der Tiere, die ich persönlich erlebe zu entscheiden... ich hoffe, das die von mir getroffene Entscheidung immer im Sinne des Tieres ist/war/sein wird.

Ganz genau, und mehr kann man ja auch leider nicht tun. *drück*


Hallo Mausi Bill,


Original von Mausi Bill
Hallo ihr beiden, erst mal: den Tierarzt werde ich am Montag nochmal zum Thema Juckreiz befragen und wenn es notwendig ist natürlich nochmals hinfahren. Anton und Bill wurden ja beide mit Stronghold behandelt also dürfte da doch eigendlich nix mehr sein??? Oder täusch ich mich da?

Wenn du die Umgebung (Gehege, Inventar) gewissenhaft mitgereinigt hast, nein. Stronghold wirbt ja mit Depotwirkung. Die beiden Male, die ich bisher Milben bei den Mäusen hatte, habe ich mit Stronghold behandelt und nach 3 Wochen nachgepunktet, sicher ist sicher.


Original von Mausi Bill
Ich denke nicht, daß dir jemand die Worte übelnimmt. Meine Mutter hatte Krebs und ist vor 3 Jahren verstorben. Beim Menschen ist es ja allzu oft so, daß sein Leiden und Sterben nur verlängert wird. *Traurig*
Bei Tieren ist es so sau schwer, weil sie ja leider nicht mit uns reden können und uns zu sagen, wie es ihnen geht und was sie gerne möchten.Sicher kann man nicht erwarten, daß einem diese Entscheidung hier im Forum abgenommen wird. Man fühlt sich aber besser, wenn man von anderen Anteilnahme erfährt. *drück*
Wie sagt man so schön, die Hoffnung stirbt zuletzt.


Das verstehe ich absolut. *drück* Als Mensch über Leben und Tod eines geliebten Tieres zu urteilen, ist schrecklich. Man ist immer froh, wenn man Rat bekommt.

Ich sehe es auch so, daß bei sterbenden Menschen oft die Leidenszeit nur velängert wird. Fast alle Menschen, die man fragt, fordern, daß sie, wenn es soweit sein wird, nicht an diverse Geräte im Krankenhaus angeschlossen und am Leben gehalten werden wollen, aber dann entscheiden sich die Angehörigen doch dafür, und das ist nur verständlich, man will nicht loslassen, will hoffen, Zeit haben, um Abschied zu nehmen. (Aber das ist eine andere Diskussion und gehört hier nicht hin...)


Original von Mausi Bill
Wäre Antons Zustand noch so, wie gestern morgen, dann wäre ich wohl heute morgen noch zum Tierarzt gefahren. Gestern Abend zeigte er aber reges Interesse an seiner Umwelt und kletterte auch schon wieder. Zwar alles langsam aber nicht mehr so zittrig. Seine Augen sind offen und wenn er draußen rumläuft, dann kommt er ans Gitter und bettelt.Ich hoffe, das mein Verdacht richtig ist, daß er sich zuviel von dem Surolan abgeschleckt hat und es ihm dadurch so schlecht geht.Nur das kratzen ist mir suspeckt.Er hat aber keine richtig häuftig offene Stellen oder sowas *seufz*


Ich drücke ihm die Daumen, daß es mit ihm bergauf geht.
In Surolan ist laut vetpharm Miconazol (wirkt gegen Pilze und gram-positive Bakterien), Polymyxin (ein AB, das gegen gram-negative Bakterien wirkt) und Prednisolon (Cortison, wirkt abschwellend und entzündungshemmend) enthalten. Das zittrige Laufen würde an sich schon auf Vergiftung passen, das ist aber nur eine Spekulation.
 
Hallo alle, ich mußte Anton heute morgen erlösen lassen. *heul* *heul* *heul* Es ging ihm wieder sehr schlecht und er bekam kaum Luft. Es ist wohl ein innerer Tumor gewesen, der die Organe eingeengt hat. Nun hat er keine Schmerzen mehr. Mein armer Bill ist nun wieder alleine.

traurige Grüße
Annette
 
*drück* Armer Anton, ich hab mir gewünscht, daß er es schafft *Traurig* Für Deinen Bill finden wir sicher wieder ganz liebe Gesellschaft *drück*
 
Vielen dank, für eure tröstenden Worte und Ratschläge. Es ist schön zu wissen, daß man nicht alleine dasteht.
*drück*
 
oje, lass dich mal *knuddel* Bill

gute reise kleiner mäusemann.... *Abschied* *Abschied*

MtG Claudia
 
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