Jungkastraten-VG

mmotchen

Mäusetaxi
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Bei mir läuft seit Freitag Morgen eine VG mit einem Langzeit- und 7 Jungkastraten.
George, einer der Jungkastraten, möchte gerne cheffe werden und hat das mit dem dominieren auch schon ganz gut raus ;)

Eben ist mir aber aufgefallen, dass er teilweise minutenlang mehr oder weniger regungslos auf den hinterbeinen steht, in die Luft schnüffelt und dann beinahe zielgerichtet auf einen seiner Mitbewohner zugeht und ihn per Nacken-zwicken in die kuschelecke treibt. Danach geht er wieder auf seinen Platz, macht Männchen und schnüffelt weiter.
Solang er da steht und riecht scheint ihn nichts anderes zu interessieren. Da wird wild um ihn herumgewuselt, angerempelt und an seinem Gesicht geputzt, ist ihm alles egal.

Sonst sind sie meistens super ruhig. Kein ernsthaftes gezanke, kein gezicke. George ist auchder einzige, der überhaupt so offensichtliches Dominanzverhalten zeigt, alle anderen sind untereinander so gelassen als wären sie schon immer eine Gruppe gewesen.

Gestern gab es keine Veränderung, da die vorherige Nacht ziemlich laut war und sie sich ganz schön gejagt haben.
Heute Morgen haben sie mehr Platz bekommen, das hat sie nicht sonderlich beeindruckt.
Bis auf die gelegentlichen Attacken von George ist das eine wundervoll harmonische Gruppe.

Kann jemand sein verhalten deuten oder hat sowas vielleicht schon mal gesehen?
 
Wenn ich ans Gehege trete gehen die Nasen auch teilweise hoch, sie sitzen dann auf den Hinterbeinen und versuchen die ganze Raumluft zu inhalieren. Genau so ist es auch, wenn ich lüfte dann werden auch alle Gerüche begierig aufgenommen.

Aber was der Georg da macht könnten auch zwei verschiedene Sachen sein. Ich meine das Schnüffeln muss nicht unbedingt was mit Nackenbeißen zu tun haben.

Wenn bei mir eine Maus der anderen in den Nacken beißt, dann gehört es zum Paarungsverhalten. Der Biss versetzt das Weibchen in eine Starre und der Kastrat begattet sie.
 
Ist das nicht der Verhaltensklassiker
"Cheffe sondiert sein Terrain"?!

Na, wenn die anderen ihn das sein lassen...

(viel ERfolg!)
 
Was genau meinst du mit "sondiert sein Terrain"?

Das Gezwicke geht nur von George aus und es scheint sich auch keiner dagegen auflehnen zu wollen. Die erste Nacht war es ganz schlimm und danach immer weniger. Trotz dass es gestern mehr Platz gab waren sie heute Nacht sehr ruhig. Halt nur einmal kurz das was ich oben beschrieben habe.

Das Schnüffeln kenne ich auch schon von anderen Mäusen, das machen sie ja eigentlich alle. Aber so lange und hochkonzentriert konnte ich das vorher nie beobachten..
 
In der Truppe bislang alles wundervoll. Kein jagen, kein beißen, kein fiepen *freu*

Allerdings ist mir gestern Abend aufgefallen, dass Rico sich komisch verhält. Platt wie eine Flunder ist er durch die Gegend gelaufen. Ich konnte ihn nur kurz sehen und dachte er wäre vielleicht müde oder so. Gerade aber ist er immer noch so komisch gelaufen. Total unkoordiniert. Wäre fast im Gehen umgefallen, als ob er einen Schlaganfall hätte oder so *traurig*
Termin beim TA ist heute Abend gegen halb 6, da vorher nichts frei war und ich auch noch bis 17 Uhr arbeiten muss.
Meine Frage ist nun, da ich ja mitten in einer VG stecke, soll ich alle 8 mitnehmen oder reichen da 2 Begleitmäuse? Bin da unsicher, wegen dem Gruppenduft.. Und wenn er bis morgen früh dort bleiben soll wäre das sicherlich nicht gut für die VG, dann müsste ich ja mit ein bisschen Pech ganz von vorn beginnen.
Und wenn ein paar Begleitmäuse reichen.. Nehm ich dann am besten Cheffe George mit oder lieber andere, devote Mäuschen?
 
wie groß ist denn der Käfig, in dem sie aktuell sitzen? Kannst du da für den TA-Besuch gefährliches Inv raus nehmen, was auf der Fahrt verrutschen könnte, und den ganzen Käfig mit nehmen?

In ein paar Stunden ändert sich der Gruppenduft nicht so sehr, und zum aktuellen Zeitpunkt der VG ist er vermutlich auch noch nicht besonders einheitlich bei allen Tieren.
 
Inventar haben sie noch keins, aber ich kann schlecht ein 80er aqua mitnehmen, dass ich alleine nicht gehoben kriege :/ also umtopfen müsst ich sie für die fahrt eh.
 
Ich habe eben einfach George und Tantor mitgenommen. Tantor ist einer der Essener Binijungs, bislang auch der einzige mit Namen. Er hat auf der Fahrt zum TA eine Metamorphose durchlaufen und ist nun eine Schiefkopfmaus. Keine Ahnung wieso, weshalb oder warum.. Beim einpacken war er noch putzmunter und auch vorher ist mir kein Schiefkopf aufgefallen. Wir haben vorläufig gesagt, dass er aus Solidarität zu Rico den Kopf schief hält und es mit dem Stress zusammenhängt. Wenn sich allerdings bis spätestens Freitag nichts ändert fahren wir nochmal.

Zu Rico hab ich dem TA alles erzählt was mir einfiel, er hat ihn sich angeschaut und sagte dann "Sie bringen mir aber auch nur die Fälle, mit denen ich nichts anfangen kann" (War nicht böse gemeint, er ist ein sympathischer Typ *bätsch*). Er hat sowas noch nie gesehen, keine Idee woher es kommt, was es seien könnte oder sonst irgendwas. Er könnte mir keine Diagnose stellen und vorerst nur symptomatisch behandeln. Es könnte ein Schlaganfall sein, aber nicht mit Sicherheit. Er hat ihm ein homöopathisches AB/Aufbaupräparat (Genaue Bezeichnung steht auf der Rechnung, habe ich aber grad nicht zur Hand) gespritzt und mir das gleiche Mittel zur oralen Eingabe mitgegeben. Für Rico und Schiefkopf-Tantor 3 mal tgl. ein paar Tropfen.
Er hat mir auch geraten die VG bis Freitag erstmal auf Eis zu legen und keine weiteren Veränderungen vorzunehmen, da die Medigabe und der eventuelle nächste Besuch stressig genug wären.
Nach der Zusammenführung eben wurde hastig geschnuppert und George hat nochmal klar gemacht, dass er der Chef ist. Jetzt sind sie aber wieder friedlich am kuscheln..

Ich habe ihm auch gesagt, dass ich die letzten paar tage vereinzelte Schnupfer gehört habe. Wenn sich das häuft, kann ich mir ohne mausige Begleitung Doxy abholen. Baytril jetzt über das Trinkwasser zu geben hält er für zu Riskant und in diesem Fall unsinnig, da noch keine volle Infektion bei der ganzen Gruppe ausgebrochen ist und es bei Unterdosierung schnell zu Resistenzen führt.

Was ein tag.. *umkipp*
 
na, das klingt aber immerhin so, als kennt der TA seinen Job gut, auch wenn er nicht unbedingt ausgesprochener Mäusespezialist zu sein scheint - die Herangehensweise wirkt jedenfalls sehr sinnvoll, und die Tiere scheinen dort in guten Händen.

Ich wünsche allseits gute Besserung!

Freitag ist schon in 2 Tagen, bis dahin kommen sie auch ohne große Veränderung aus. Da würde ich jetzt auch erst mal nichts ändern.
 
Ja, mit Mäusen kennt er sich wirklich nicht sehr gut aus.. aber er ist lernwillig und auch wenn er mal nicht weiß was er tun soll, dann macht er das doch mit Herz und Seele. Er sagte gestern auch noch, dass das ganze höchstwahrscheinlich keine Infektion ist, da die ersten Symptome bei Farbis ja meist vermehrtes Schnupfen und deutliche Atemgeräusche sind. Von den 3 Schnupfern die ich hier innerhalb von 24 Stunden höre kann das eigentlich nicht kommen, zumal dann ja auch die Ohren irgendwie gerötet sein müssten..

Tantor ist bis auf den Schiefkopf und ein leichtes Glubschauge (zumindest wirkt das "obere" irgendwie größer *grübel*) top fit und putzmunter. Ist zwar sehr wehrhaft, nimmt das Medi jedoch ganz gut an.
Rico ist noch platter als gestern und bewegt sich noch unkontrollierter. Hat jetzt zusätzlich zu dem Linksdrall von gestern nun auch eine zur Seite geneigte Haltung angenommen.. Nicht nur mit dem Kopf, sondern mit dem ganzen Körper.

Ich werde morgen früh beim TA anrufen und für Abends einen Termin machen. Dann wird mittags die ganze Bande samt Streu in die Duna umgetopft und Abends dann komplett mitgenommen. Ist glaube ich wesentlich stressfreier als immer nur einzelne Tiere herauszunehmen..Ach mein armer kleiner Senior *seufz*
 
Linksdrall und Schräglage klingt aber ein wenig nach Mittel- oder Innenohrentzündung, da hört man an der Atmung nichts - und ich meine mich daran zu erinnern, dass zumindest bei der Innenohrentzündung keine Rötung des Ohres zu sehen ist.
Da kann ich mich allerdings auch täuschen. Aber irgend welche Infekte in der Kopfregion gab's, zu denen die Symptome passen, die aber von außen nicht erkennbar sind.
Hier wär's IMHO sinnvoll, mit einem kopfgängigen AB ran zu gehen.
 
Meiner süßer, kleiner Rico ist eben beim TA über die RBB gegangen und spielt jetzt mit seinem Bruder und all seinen Freunden *traurig**Herz*

Gestern Abend hat er sich um die eigene Achse gedreht, wie ein Krokodil, nur ist er nicht mehr aus die Füße gekommen.. Eben beim TA gewogen, untersucht, beim Laufen beobachtet.. Wir haben lange diskutiert, er hat sein schlaues Buch rausgeholt und wir haben das Thema "Krankheiten bei Mäusen" gewälzt und weiter diskutiert.. Wir haben dann auf meningitis/otitis getippt. Irgendeine Infektion, die sich vom Hirn auf das Innenohr übertragen hat oder andersrum.
Der Kleine hat ein Ab gespritzt bekommen (glaube es hieß chloro-irgendwas oder so). Das Mittel setzt sich wohl depotartig ins Hirnwasser und hält zumindest 24h an. Fürs Wochenende hat er mir je eine Dosis pro Tag oral mitgegeben. DAnn bekam der Kleine noch Ohrentropfen, die antibakteriell im Innenohr wirken und bei Kaninchen manchmal wahre Wunder wirken.
Zurück in der Duna lag er nur auf der linken Seite und ließ sich auch nicht auf die andere drehen oder auf den Bauch, hatte Schnappatmung, hat zwischendurch wieder gerollt, TA nannte es "rolliert wie E. cuniculi" was auch immer das heißt.. Gleich mal google fragen. Auf jeden Fall hatte Rico dann ein Kreislaufversagen. War im Endeffekt wohl einfach zu viel Stress für ihn.
Ich mache dem TA auch keinen Vorwurf, er hat getan was er konnte und es ging ihm richtig ans Herz den Kleinen zu verlieren. Wir haben dann noch geredet und er hat mir eine "Überweisung" zum staatlichen Veterinäruntersuchungsamt Arnsberg mitgegeben. Die untersuchen ihn dann wohl von Kopf bis Fuß auf bakterielle Ursachen.. Habe Rico mit Kühlakku mit nach Hause genommen und werde ihn morgen dort vorbeibringen. Sobald es Ergebnisse gibt ruft der TA mich an, er bekommt es direkt per Fax und ich irgendwann mit der Post. Mal sehen was da kommt.. Ich liste dann nochmal Symptome, Verlauf und endgültige Ursache hier auf. Vielleicht hilft es ja mal jemand anderem..
 
Oh Nein, das tut mir Leid *drück*
Armes Mausi... Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. Geht es dabei um das andere Schiefkopfmausi? Also, ob es sich eventuell angesteckt hat oder so?
 
Danke *drück*

Schiefkopfmausi behalt ich im Blick.. Mich wundert nur, dass das erst in der TB am Mittwoch anfing.. George war auch mit, aber dem gehts prächtig..
TA vermutet, dass ich mit den Jungkastraten irgendein latentes Virus eingeschleppt habe, dass bei Rico dann ausgebrochen ist..
 
Rico ist beim CVUA (chemisches Veterinäruntersuchungsamt) und nächste oder übernächste Woche bekomme ich die Ergebnisse. Bin mal gespannt..

Gestern Nacht haben mir die kleinen Monster in aller feinster Farbmausmanier die Duna durchgenagt und sind durch den gesamten EB geturnt (in den ich die Duna in weiser Voraussicht gestellt habe) *Keule* Also alle in's 60er Aqua gepackt.. Nach einer kurzen Runde von George und etwas Gefiepse von den anderen war Ruhe und inzwischen sie schlafen friedlich auf einem Haufen.
Die VG läuft jetzt bzw. nach dem Wochenende, weils die letzten Tage so stressig war, planmäßig im 60er weiter, da ich das zur Not auch noch in's Auto und bis zum TA getragen bekomme.
 
Wir warten weiter auf Ricos Untersuchungsergebnisse..

Den Jungs gehts super und sie haben sich sehr gut im 60er Aqua eingelebt.
Einmal gab es kurz Streit, nachdem ein Heuberg im Aqua lag. Aber dann haben sie sich zusammengerauft und seit dem ist friedliche Stille, bis auf ein bisschen Putzfiepen *Herz*
Der kleine Schiefkopf-Tantor ist zwar nach wie vor mein Sorgenkind, allerdings wird der Schiefkopf immer weniger. Manchmal erkenne ich ihn nur noch aufgrund seiner Fellmarkierung *freu*

Dennoch bleiben die Jungs so lange im 60er bis die Ergebnisse von Rico da sind und ich Rücksprache mit meinem TA gehalten habe. Falls Tantor sich doch bei ihm angesteckt hat und eine spezielle Behandlung braucht oder vielleicht sogar die ganze Gruppe mit irgendwas infiziert sein könnte möchte ich sie nicht schon wieder alle umtopfen müssen, den Stress kann ich auf die Weise so gering wie möglich halten.

Auf eine schöne, ruhige restliche Woche ;-)
 
Tantors Schiefkopf ist beinahe ganz verschwunden.
Die letzten Tage hatte er es gar nicht mehr. Nur eben kurz, als ich die Abdeckung vom 60er Aqua aus Versehen gegen den Türahmen gehauen hab*schäm* jetzt läuft er aber schon wieder ganz normal.
Kann es sein, dass er das wirklich nur aus Solidarität gemacht hat? *grübel*

Eben gab es noch einen zweiten Stein. Den habe ich unter den "eingestunkenen" Stein (er stinkt wirklich bestialisch nach Urin, aber den will ich ihnen jetzt nicht wegnehmen..) gestellt, damit ich höher einstreuen kann ohne die Wasserquelle zu gefährden. Selbstverständlich können die Steine nicht unterbuddelt werden - es sei denn die Kleinen Biester schaffen es sich durch das Glas zu graben.
Dann gab's ein bisschen Streu, Futter und ein paar Kräuter.
Hinter mir wird wild gewuselt, aber sonst alles ruhig.

P.S. Keine Sorge, falls es einem Mausi schlechter gehen sollte oder irgendjemand aus welchem Grund auch immer nicht problemlos an den Wassernapf kommt, stelle ich den natürlich wieder in Reichweite ;-)
 
Ricos Ergebnisse sind da. Ich verstehe davon ehrlich gesagt nicht allzu viel und mein TA hat Urlaub oder sowas in der Art. Ich habs mal eingescannt und hoffe, dass man genug erkennt..






Zusammengefasst:
Bakteriologisch war alles negativ, bis auf ein paar Enterokokken im Darm.
Eine eitrige Otitis + Entzündung der angrenzenden Drüsen.
Und mit dem Rest kann ich leider nichts anfangen..

Mich verwirren noch die hochgradige Blutung in der Lunge und die akute Blutung in der Thoraxwand. Tritt sowas auch post mortem auf oder hat damit schon leben müssen?
 
Last edited:
ich meine da auch eine Mittel-/ Innenohrentzündung mit Auswirkungen auf das zentrale Nervensystem heraus zu lesen.

Mal warten, ob da noch jemand mit medizinischer Kompetenz was dazu sagt.
 
Ich hoffe, dass da noch jemand etwas genaueres zu sagen kann.

Im Hirn war auch irgendwas mit Makrophagen. Makrophagen sind ja Fresszellen, die tote Zellen "auffressen". Passend dazu die nekrotisierende Entzündung des Gehörgangs..
 
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