Knirpsmausbockvergesellschaftung- ein Erfahrungsbericht

@Nebli: Ja, genau. Ich merke schon, dass es ihm allein nicht gut gefällt, aber auf der anderen Seite gibts halt die Invalidenproblematik *seufz*
Bei den Mädels scheint das nicht so wild zu sein, da hab ich auch eine mit evtl schlecht geheiltem Beckenbruch drin, die wird ohne Weiteres akzeptiert.
Aber bei den Jungs, die werden leider ausgestoßen.. *seufz*
Von daher wärs für den Kleinen gut gewesen, wenn ich noch nen Ausgestoßenen gefunden hätte - meist sind die anderen Invaliden gegenüber etwas toleranter.
Aber wenn ich jetzt ein subadultes, gesundes Böcki als Gesellschaft raus nehmen würde, wär das so gar nicht heilungsfördernd *Angst*
Deswegen muss der Süße leider warten bis die Jungtiere soweit sind (glücklicherweise hab ich da noch Restwürfe); Jungspunden kann man alles vorsetzen, die sind idR lieb. Ist halt nur die Frage wie lange das hält...
Evtl gibts wieder Probleme wenn die am Heranwachsen sind, oder es bleibt friedlich, weil sie ihn als Mitglied akzeptieren.

Ihm Mädels zu geben wär am Einfachsten, aber wenn er nicht gerade unfruchtbar ist, absolut besch... von daher seh ich davon ab.

Ich weiß, dass in anderen Knirpsmaushaushalten die Ausgestoßenen gnadenlos (von Mensch oder Schlange) getötet werden, aber ich frage mich, ob das wirklich zum Wohl des Tieres wäre.
 
Da hast du recht... Ich finde das ganze Verhalten der Tiere zeigt mal wieder, dass diese Tiere, wenn überhaupt, in die Hände der wenigsten Menschen gehören (ich meine die von dir angesprochenen Personen)...
Und man muss eben auch bereit sein einiges mehr hinnehmen zu können, als man es bei Farbis etc. tun würde...
Wie verhalten die sich denn wildlebend? Ist die Rate da genauso hoch?
Und wie ist inzwischen die Lobby für echte Notfalltiere?

Kastrieren kann man die Viechers wahrscheinlihc nicht, oder? :D Und selbst wenn es klappen würde gibts da wohl auch keine Erfahrungswerte, weil Knirpsmaushalter grundsätzlich von einer "natürlichen" Gruppenregulation ausgehen, oder?

Die sind ja noch komplizierter als Renner.

Versteh mich nicht falsch, ich finde du gibst wirklcih alles was du kannst (aber hast ja auch entsprechende Erfahrung), aber trotzdem würde ich generell Leuten die hier nachfragen und sich informieren wollen von der (hochkomplexen) Haltung abraten. Das kann meiner Meinung nach viel zu leicht auf Kosten der Tiere ausufern... Und wenn man sich überlegt, dass viele schon mit einer kleinen Bisswunde bei ner Farbmaus, die ja verhältnismäßig easy zu händeln und zu behandeln ist an ihre Grenzen kommen, dann dürfte es für einen Großteil der "Normal-User" nahezu unmöglich sein so nen Knirps adäquat zu versorgen...
 
Ohja *seufz*
Deswegen auch der Thread- um Interessenten und Knirpshalter aufklären zu können.
Ich muss zugeben, dass ich länger mit mir gerungen habe, ob ich es wagen soll oder nicht, denn bis dato ist (leider auch auf Kosten der Tiere *traurig*) eben Einiges bei den Knirpsböckis schief gelaufen. *seufz*

Was genau meinst du mit Notfalllobby? *rotwerd*

Wie genau es in freier Wildbahn läuft, keine Ahnung. Könnte mir aber vorstellen, dass viele Tiere gefressen werden (von "Raubtieren" etc) und die Böckchen (ähnlich wie bei Hausmäusen ("Farbmäusen") nach Geschlechtsreife sich ihre eigenen Mädels suchen gehen (sprich zum Großteil die angestammte Gruppe verlassen).
Evtl bilden sich auch Jungbockgruppen, denn bis zu einem gewissen Alter sind die subadulten Böcke noch lieb zueinander und wenn nicht gerade Mädels ums Eck sind ja auch sehr tolerant, wies scheint.
Aber das hängt natürlich alles auch sehr mit der vorhandenen Populationsdichte zusammen.

Die Problematik der Haltung im Familienverband, welche leider am Häufigsten anzutreffen ist, da sie am bequemsten für den Menschen zu sein scheint (*seufz*), hat aber riesige Nachteile für die Tiere.
Da man die Natur nicht so einfach nachahmen kann und wenn man es einfach konstant laufen lässt, kommt es zur Überbevölkerung des Geheges, die Mädels sind dauerträchtig (Überpopulation heißt nicht zwingend, dass die Vermehrung eingestellt wird..), die adulten Böcke kloppen sich unter Umständen bis auf den Tod (lässt sich kaum ohne Eingreifen vermeiden), frisch geborene Jungtiere werden gefressen (ist ja eh schon zu voll hier..)
Letztendlich muss der Halter nicht zwingend etwas von dem Desaster mit bekommen, denn erstens spielt sich fast alles nachts ab und zweitens sind die Kleinen hervorragende Leichenbeseitiger...
Für den Mäusehalter hat es den Schein, wie wenn er auf Dauer eine (hauptsächlich) junge, subadulte (va die Böckis) Gruppe hat, die nur ganz selten mal einen Wurf produziert. Vielleicht sieht er ab und an auch mal einen Verletzten, aber bei Gruppen von (je nach Gehegegröße und auch Gruppenpopulationsdenken) 60-über 100 Individuen fällt es sehr schwer den Überblick zu behalten..

Aber wieder zurück zum eigentlichen Thema:
Ich war in Berlin bei nem (ua) Kleinnagerspezialisten, DER hat wohl schon (versuchsweise) Knirpsmausböcke kastriert, aber ganz ehrlich: ich würd es nicht riskieren wollen... da muss man so extrem mikroskopisch arbeiten...
Du weißt ja wies bei den Farbis schon fitzelig ist- und ob die dann letztendlich von den Mädels akzeptiert werden würden ist eh nicht gesagt...

Ganz ehrlich?
Die Kleinen sind bisher die anspruchvollste Art, die mir unter gekommen ist... *Angst* (ich hab schon zwischendurch überlegt die Haltung aufzugeben *seufz*)
Meiner Meinung nach gehören sie nicht in Menschenhände, umso trauriger, dass man sie mittlerweile doch recht häufig angeboten bekommt..
Was jetzt zählt ist herauszufinden wie man ihnen möglichst gerecht werden kann und das zu verbreiten.
Und irgendwie mach ich ja hiermit bereits nen Anfang *heilig*
 
Mit Notfalllobby meine ich die Verfügbarkeit in Tierheimen, etc. Also die Anzahl der Notfalltiere... (die hoffentlich immer noch gering ist)

Ich finde es auch erschreckend, dass sie kommerziell immer leichter zu bekommen sind, damit wird dann langfristig auch die Anzahl in den Tierheimen etc. steigen...

Was du schreibst ist wirklich sehr krass und anspruchsvoll...

Ja, ich denke mir, dass es chirurgisch nur für die wenigstens TÄ möglich sein dürfte in den Dimensionen zu arbeiten... Und obs dann was bringt ist ja auch nicht erprobt... Aber vllt. bleibt es ja noch eine Notlösung, zumindest wenn man wie ihr Berliner an einer sehr guten Quelle für Mausspezialisten sitzt.

Ich drück dir die Daumen, dass du für deine Nasen einen guten Weg findest, aber ich kann gut verstehen, dass man an diesem Verhalten verzweifelt.
 
Ich habe noch nie gehört, dass welche im Tierheim saßen.
Das Meiste, was ich so mitbekommen habe, spielt sich im Kleinanzeigenbereich ab.
Verhältnismäßig viele Leute geben die Haltung auf ( idR handelt es sich um gemischtgeschlechtliche Gruppen), viele haben etwas von dieser Blutrünstigkeit miterlebt und der andere Teil gibt (meist aus Kleingruppen, welche auch entsprechend gehalten werden und mit sehr "hilfreichen" Infos an die Interessenten) Nachwuchs ab.
Denke an Tierheim werden die Wenigsten, welche die Tiere abgeben möchten, denken, denn teilweise werden für die Süßen gute Preise verlangt *hust*
Das gibts vom Tierheim halt nicht...

Ich hoffe sehr, dass es nie zu so einer riesigen Knirpsmausflut kommen wird- glücklicherweise scheinen doch einige Halter schnell zu merken, dass viel mehr in den Kleinen steckt als es ihre Größe vermuten lässt und kommen relativ schnell wieder von der Haltung ab.

(mittlerweile sitz ich ja am anderen Ende- und noch weiter *bätsch* - war jedenfalls sehr interessant sich mit dem Doc über die Winzlinge zu unterhalten.)

Vielen Dank fürs Daumendrücken *drück* - ich hoffe sehr, dass der berüchtige Knoten geplatzt ist und ich der bestmöglichsten Haltungsform einen großen Schritt näher gerückt bin *anbet*
 
*traurig* der kleine behinderte Bock ist vorhin verstorben, wollte ihn eben größer setzen.
Ob er letztendlich doch seinen Verletzungen erlegen ist oder er einfach (viell auch aus Einsamkeit) aufgegeben hat, kann ich leider nicht sagen.
Machs gut, kleiner Mann *Abschied*
 
Hmm, gerade ists leider nimmer so ganz friedlich, denke das liegt daran, dass die Halbwüchsigen eben immer erwachsener werden.. große Verletzungen oder gar Verstorbene konnte ich keine ausmachen, aber eben die ersten Anzeichen- teils angespannte Mäuschen und erste Schwanzbisse.

Ich will auf jeden Fall versuchen ob sich die Lage bei mehr Platz wieder entspannt und bin gerade am Überlegen ob sie in ein 133x60cm- Gehege umziehen oder ich ihnen die 120x50x50-er Etage von darunter noch dazu geb.
Alle mal rausfangen (zum Durchzählen und Anschauen eines Jeden) wäre jedenfalls sehr interessant. Grad um zu schauen, ob mir nicht doch was entgangen ist und ich die Lage richtig einschätze.

Dieses Wochenende werd ich eh schauen was an Würfen noch nach gekommen ist und die mindestens 3 wöchigen Jungtiere je nach Alter, sprich Entwicklungszustand schon nach Geschlechtern trennen. Soweit überhaupt neue Würfe + Böcke vorhanden.
 
So, hab beschlossen, dass ich ihnen das Abteil darunter (120x50x50cm) auch noch dazu gebe.
Wenn möglich noch dieses Wochenende.
 
Hätte ich auch erstmal so gemacht, bevor ich alle rausfische und da am Ende noch mehr mit durcheinanderbringe...

LG
 
Genau. Umsetzen muss ich sie dann alle kurz (von oben nach unten, weil ich noch nen Durchgang sägen muss), aber nach ein paar Stunden sollten sie sich dann im erweiterten Gehege frei bewegen können.
Muss zugeben, dass ich auch durchzählen möchte einfach um sicher zu gehen, dass mir nichts entgangen ist an Verletzungen oder sogar Todesfällen.
Ich würde mich nie erdreisten zu behaupten, dass ich da zu 100% den Überblick hab *Angst*

Mit etwas Glück kann das morgen von statten gehn.
Bisher siehts glücklicherweise noch nicht eskaliert aus- sprich keine Mäuschen mit größeren Verletzungen gesehen und es kann auch noch zu mehreren ( 5-9) im Abstand von 5-30cm ruhig gefressen werden oder nebeneinander auf dem Inventar gesessen. Nur wenn halt wer dazu kommt bricht erstmal kleine Panik aus.. sind alle angespannt.
 
So: die Jungs sind in die untere Etage (mit etwas frischer und viel eingemüffter Einstreu) umgesiedelt. Noch etwa 3Std, dann kann ich die obere Etage auch wieder frei geben *heilig*

Ich bin sehr erleichtert (bis auf die Tatsache, dass ich mich beim letzten Mal durchzählen wohl um einen Bock vertan haben muss, ist nämlich einer weniger... *schäm*) - gut 2/3 sind quietschfidel ohne jegliche Verletzungen, keiner hat größere Bisswunden, lediglich ein paar Schwänze haben kleinere Verletzungen *schwitz* *tanzen*
Leider kam es zu einem Unfall, gerade mit dem Chefbock...*traurig* ich hoffe sehr, dass er sich wieder erholt.. Er saß in einer Korkröhre und ist da raus gesprungen als ich sie hoch genommern habe- und ca. 1,8m gestürzt.. *Angst* Zum Glück konnte ich ihn direkt wieder einfangen, nur zieht er jetzt ein Beinchen nach- ob nur ausgerenkt, verstaucht oder gebrochen kann ich nicht sagen- auf jeden Fall nichts Offenes... Er hat sich dann direkt im Heu verkrochen und war vorhin nicht mehr an der Stelle.

Interessant ist noch folgende Beobachtung:
Etwa 1/3 der Böckis lagen allein oder zu 2t und haben geschlafen, ein größeres Nest mit ca. 6 Nasen hab ich entdeckt und ein ganz großes mit gut 15 Jungs *Herz*
Alle haben in oder unterhalb der künstlichen Grasnarbe ihr Nest gehabt!! (sprich Heuschicht)
Wirklich keiner hatte sich zum Schlafen in höheren Lagen in den Häuschen und Verstecken befunden.
 
*Herz* Die Lage hat sich seit der Erweiterung sehr entspannt *tanzen* - nur den Chefbock hab ich leider bisher nicht mehr wieder gesehn *miretwasSorgenmach*

So siehts gerade aus:
(hinter dem weißen Brett rechts gehts noch 20cm weiter)

Das Wochenende mach ich mich dann noch an Etagen für unten, damit auch die Aufgänge nicht mehr ganz so steil sind. Hab mich gestern erstmal an eingemüfftes Inventar halten müssen *Angst*

Die Jungs scheinen sich auch recht gleichmäßig auf die beiden Stockwerke verteilt zu haben wenn man dem Wasserverbrauch beider Schälchen glauben darf ;-)
 
kurzer Zwischenbericht: eben den Chefbock tot ausgebuddelt ( es hat gemüffelt..) *traurig* erstaunlicherweise ist nur ein Ohr abgefressen, sonst ist er unversehrt.
Machs gut, mein Süßer, auf dich war ich wirklich stolz *Abschied*
 
Update:

Die darauffolgende Zeit kam es leider verstärkt zu Unruhen und kleineren Verletzungen (va die 3-5 Böcke mit vernarbtem Rücken sind da ohne Fell besonders gefährdet *seufz*).
Ich vermute wegen dem tragischen Tod des "Oberbocks" und eben, weil sie jetzt dann alle adult sind.
Glücklicherweise scheint es sich die letzten 1-2 Wochen wieder beruhigt zu haben, so ganz trau ich der Sache aber noch nicht und schaue täglich ob ich Verletzungen entdecke.

So sieht das Gehege aktuell aus (bei Bedarf genauere Fotos):
 
*freu* konnte bisher keine neuen Verletzungen entdecken- die Lage scheint sich also tatsächlich- trotz erwachsenen Böcken- wieder entspannt zu haben *tanzen*
 
Hmmm, ich meine beobachten zu können, dass immer, wenn ich einige Zeit lang nichts im Gehege verändere (Inventar dazu, Einstreu, Heu,...) es zu Spannungen kommt. *grübel*
Eigentlich sehr untypisch was Mäuseverhalten angeht *Vogelzeig*
 
Hmm, 10 Tage... *Angst*
Habe seit dem 13ten nur wenig Heu dazu gegeben....
Bis gestern war es gut, vorhin konnte ich wieder erste minimale Spannungen beobachten.
Ist halt die Frage was tun:
- weiter abwarten und schauen wie es sich entwickelt ohne irgend etwas im Gehege zu verändern oder
- direkt handeln, etwas Neues rein (Etage putzen könnte auch schon reichen) und mich in meiner Theorie bestätigt fühlen wenn es sich direkt wieder entspannt und abwarten wie lange es bis zum nächsten Mal dauert. *grübel*

Oh man... *umkipp*
 
Wie reagieren sie denn auf dünne Äste oder Rindenstücke? Wäre das eine Option? *grübel*

Ich kenne mich mit den Viechern nun mal so gar nicht aus, aber könnte mir gut vorstellen, daß etwas Abwechslung ein Versuch wert wäre. Zumal du anfangs ja auch Inventar dazugegeben hast und es dabei friedlich blieb.


Das sind aber auch schwierige Viecher, oje...*seufz*
 
Das ist es ja- sie haben bisher auf jede Veränderung - egal was und wieviel- sehr positiv reagiert... und den Spannungsaufbau (was letztendlich zu Aggressionen innerhalb der Gruppe führt) hab ich jetzt - genauer betrachtet- über die (wenigen) Monate eben mit der Abwechslung in Verbindung bringen können. Oder sagen wirs so- die leise Ahnung, die ich hatte, scheint sich immer mehr zu bestätigen.
Ich frage mich nur was das zu bedeuten hat, denn es ist ja absolut untypisch, dass (scheinbar ungefestigte?) Gruppen nach Abwechslung schreien. Abwanderungssimulation? ?( Oder wird ihnen einfach nur schnell langweilig *Vogelzeig*

Vermutlich fänden sies toll wenn ich einmal die Woche das Gehege umdekoriere *Schulterzuck*
Aber ich hab leider auch keine Ahnung wie sesshaft die wilden Gruppen sind. *grübel*
Jedenfalls sind die Mädels in der Hinsicht sehr viel einfacher zufrieden zu stellen *heilig*
 
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