Knirpsmausbockvergesellschaftung- ein Erfahrungsbericht

Viel Infos gibt es im Internet ja leider nicht über diese Art.

Aber mal so rein logisch gedacht (ohne viel darüber zu wissen, ist nur rein spekulativ):

eine feste Gruppe mit Revier und gesunden, fertilen Böcken und Weibchen nimmt ihren Standort dort ein, wo reichlich Futter- und Wasserquellen sowie Unterschlupfmöglichkeiten vor Feinden vorhanden sind. Nimmt das Nahrungsangebot ab oder wird die Gruppe zu groß müssen sich die Rangniederen ein neues Revier suchen (ist ja bei vielen Arten der Fall).

Die Knirpse haben im Gehege ja nun einmal keine Ausweichmöglichkeit innerhalb eines Revieres. Möglicherweise nehmen sie eine Veränderung bzw. Zugaben von Inventar und Unterschlupfmaterial als "Reviererweiterung" wahr?
Und zwar so, daß sich niemand mehr auf den Pelz gehen muss...wäre ja schon eine "nette" Lösung gegen das blutige Gehabe der Zwerge.

Die Weibchen scheint es weniger zu interessieren, da sie keinen Nachwuchs zu versorgen haben. und somit auch keinen Bedarf an Platzerweiterung und Futterversorgung haben.


Könnte dies hinhauen? *grübel*
 
Ja, sowas in der Art war auch einer meiner Gedankengänge- also die Reviererweiterung. Das müsste sich aber bald zeigen ob die Theorie stimmt oder nicht. Weil dann müsste es sich ja immer mehr zuspitzen wenn die Einrichtkapazität erreicht ist.
Ein einfaches Austauschen (wenn man z.B. gebrauchtes Inventar ohne es zu neutralisieren am Rotieren hat, so, dass regelmäßig Abwechslung besteht) dürfte dann gar nichts zur Entschärfung beitragen oder deutlich kürzer eine Besserung bringen (wenn man es mit neutralem Inventar vergleichen kann). Vorausgesetzt ich habe da gerade keinen Denkfehler drin *grübel*
 
*seufz* ich habe heute Nachmittag eine Jagerei zwischen 2-4 Böckis mitbekommen, zumindest einer davon (einer der Kleinen mit fast komplett kahlem, vernarbtem Rücken und schon gar keinem Schwanz mehr *traurig*) hat eine größere aber oberflächliche Wunde am Rücken.
Trotz dass sie erst letzten Samstag viel neues Heu auf die Etagen bekommen haben und mit etwas Abstand noch ein Kartonversteck.
Ich weiß nicht wieso- ob es ähnlich ist wie bei den Spunks/Hausmäusen, dass kranke/schwache Artgenossen einfach nicht geduldet werden, für die Gruppengröße immernoch zuwenig Platz zur Verfügung steht oder adulte Böckis ähnlich wie Farbis einfach nicht miteinander können....

Vorhin habe ich mal die 3 Teiletagen vom oberen Abteil (mit Wasser nur) gereinigt, mal abwarten was weiter passiert.

Muss gestehen, dass ich gerade richtig Angst habe, dass der Versuch scheitert. Denn das würde bedeuten, dass ich (wieder mal) nur abwarten und ab und an Versehrte raus sammeln darf.. in der Hoffnung, dass wenigstens DIE sich nach Genesung untereinander vertragen und sich die Hauptgruppe irgendwann so ausgedünnt hat, dass sich alle vertragen... *traurig*
Sollte es so weit kommen würde ich liebend gern die Böcke abgeben ( das zehrt so unglaublich an den Nerven wenn man so hilflos ist!)- Problem ist nur wem und unter welchen Umständen?
Ich hoffe so sehr (für die Mäuse, aber auch für mein eigenes Wohl), dass es nicht so weit kommen wird.. *plärr*

sry, gerade ein schwacher Moment

So sieht das Gehege gerade aus:
oben



und unten

 
Hab nen Notfallplan falls keine Ruhe einkehren sollte *schwitz*
Das 160x50-er Abteil neben der oberen Etage könnte noch dazu genommen werden- also effektiv 280x50x50cm + 120x50x50cm für die 30 Jungs *umkipp*
Und wenn sie sich DANN noch nicht lieb haben weiß ich auch nicht... *Vogelzeig*

Ist gleich viel besser mit nem Plan D *heilig*

Glücklicherweise hab ich vorhin kein Gejage etc beobachten können. Hoffnung besteht also. *anbet*
 
Update:
Die Lage hat sich wieder etwas beruhigt, allerdings herrscht trotz Abwechslung nicht 100% Harmonie (so ich das mitbekomme), von daher wird Plan D wohl bald umgesetzt werden- in der Hoffnung, dass sich die Gruppe dann dauerhaft entspannt.

Die spinnen, die Knirpse *Vogelzeig* (haben bestimmt mitbekommen, dass sie noch mehr Platz haben könnten.. :D
 
Puh, nachdem ich am Donnerstag zwei Blutspritzer am Plexi ausgemacht habe war mir klar dass erweitert werden muss, somit hab ich den Sonntagnachmittag mit Türenbau etc verbracht... :rolleyes:
Jetzt muss nur noch eingestreut und eingerichtet werden, dann kann ich den 160-er Teil frei geben.
Ich hoffe ja sehr, dass das jetzt den endgültigen Frieden bringt... *anbet* *traurig*
 
Ohje, ständig Blut und verbissene Tiere. Wie hälst du das aus? *umkipp*
Das wäre für mich ja nix *traurig*
 
Puh meinen Respekt dafür.. Ich würde durchdrehen wenn meine Tiere sich beißen würden und das über nen längeren Zeitraum...
Hast du gestern denn noch alles umbauen können? Bzw Türen anbauen können? Ist der Bereich schon frei gegeben? Wenn ja, wie läufts?
 
*traurig* Was soll ich sagen, schön ists absolut nicht... Solange ich noch die Hoffnung und Möglichkeiten habe Neues auszuprobieren was vielleicht doch zum Frieden auf lange Sicht führt, gebe ich mich jedenfalls nicht geschlagen. Es wäre höchst unfair den Jungs gegenüber einfach das Handtuch zu werfen... Aber ich muss gestehen- arg viel mehr ist nicht mehr drin... *Angst*

Die Jungs durften gestern Abend noch die Erweiterung einweihen- erstmal nur mit ner guten Einstreuschicht, viiiel Heu und diversen kleinen Pappröhren/Verstecken eingerichtet. Passende Etage(n) müssen erst noch besorgt werden und ich war heilfroh noch genug Volierendraht zu haben... *schwitz*

So sieht die Erweiterung derzeit aus: (3 Türen insgesamt ;-))
linke Seite mit Durchgang



rechte Seite



Durchgang zum anderen Teil (12x12cm)



Die Erweiterung wird auf jeden Fall genutzt- inwieweit sich das "Klima" dadurch gebessert hat, konnte ich allerdings noch nicht beobachten, dazu fehlte etwas die Zeit.

Off Topic:
schon krass, jetzt bewohnen 30 Knirpsis fast soviel Platz wie die 5 Degujungs.... *umkipp*
 
Hab die letzten 2 Tage viel beobachtet *Herz* - die Lage hat sich seit der Erweiterung wieder komplett beruhigt, frische Verletzungen konnte ich keine mehr sichten.
Lediglich die Schwänze sind teils noch blutig weil abgestorbene Teile abgeknabbert werden müssen *seufz*

Bin mal gespannt wie sich das weiter entwickelt auf Dauer und halte euch auf dem Laufenden *heilig*
 
Schon der 12te Tag seit der Erweiterung und alles friedlich *tanzen* - es ist so schön wieder fast ganz verheilte Wunden zu sehen.
Bisher habe ich keine weitere Änderung an Invenar oder ausmisttechnisch vorgenommen- wenn es trotzdem noch 1-1,5 Wochen ruhig bleibt, bin ich sehr zuversichtlich =) ( dann sollten spätestens die Teiletagen wieder geputzt werden.. *Angst* )
 
Es sieht weiterhin sehr erfolgversprechend aus (trotz dass nicht auch nur eine winzige Veränderung vorgenommen wurde)!! *tanzen* - nur noch Knirpse mit Narbengewebe und nachwachsendem Fell zu sichten =)
Wenn es zu einem Zusammentreffen von 2 Jungs kommt, die sich nicht leiden können, gibts nur kurze Jagdsequenzen bisher (sichtbar) ohne Verletzungen.

Fazit:
Die Grundfläche, wie auch die Gesamtfläche scheint gerade bei Knirpsmausbockgruppen für ein friedliches Zusammenleben essenziell zu sein.
Erschreckenderweise könnte man evtl von der Population direkt auf die benötigte Gesamtfläche schließen, wobei die Grundfläche so groß als möglich anzusetzen ist und nach Möglichkeit eine Länge von 120cm nicht unterschreiten sollte (bei 80cm Länge kommt es sogar bei 6-er Gruppen schon zu ernsthaften Kämpfen weil die Vertreibsequenzen dementsprechend kurz sind und Wege abgeschnitten werden können.. zudem wird vor Panik auch gegen (Aqua)Wände gesprungen/geknallt).
Die 30 adulten Jungs vertragen sich bisher auf einer Gesamtgrundfläche von 1,4qm- mit Etagen und dem Abteil darunter sind wir bei ca 3qm.... ( *umkipp* )

Nach meiner Rechnung müsste dann bei einer 10-er Gruppe eine Gesamtfläche von 1qm zur Verfügung stehen, Grundfläche mindestens 0,5qm -> sprich 100x50cm (das müsste man testen ob das nicht noch zu "kurz" ist) oder- vermutlich besser - 125x40cm.
Bei geschlechtergetrennter Haltung sind kleinere Gruppen auch bei Böcken nicht unbedingt zu empfehlen, da man ggFs viel eher und wenn eine bestimmte Gruppengröße nicht erreicht wird, letztendlich öfter vergesellschaften müsste. Zudem würde ich auf keinen Fall unter eine Grundfläche von 0,5qm bei dauerhafter Haltung adulter Böcke gehen!
 
Hallo Bienchen,
ich halte ja auch Knirpse allerdings erst seit einer Woche.
Nun habe ich mich belesen und erfahren das eine selbstregulierende Gemischtgeschlechtliche Gruppe am besten sein soll. Und das auch mit so ca. 10-20 Tieren. Ich habe ja Weibchen. 5 Stück. Ich dachte mir nun ein Männchen dazu zu setzen aber ich habe halt auch gelesen das es sehr wahrscheinlich ist das der arme Kerl dann von den Mädels auseinandergenommen wird :/ Ich würde halt gerne eine Artgerechts Gruppengröße haben. Eigentlich hätte das eine Männchen sich dann ja sicher fortgepflanzt und ich hätte die Gruppe auf die gewünschte Größe.
Was meinst du da du ja jetzt schon VG erfahrung gemacht hast? (Ich habe nur VG erfahrung von Mongoli. Rennmäusen) Wieviele und vorallem WÜRDEST du noch Männchen dazusetzen?
Währe super wenn du mir da helfen kannst scheinst ja hier die "Knirps-Erfahrenste" zu sein :)

LG Sarah
 
Hi Weisse Wölfin!

Ich finde es gut, dass du dich informierst was eine gute Gruppenzusammenstellung bei Knirpsmäusen ist.
Von der sogenannten selbst regulierenden gemischtgeschlechtlichen Haltung halte ich nichts. Da sind Probleme vorprogrammiert.

Wie groß ist denn dein Gehege? Möchtest du Fotos davon zeigen?

Ich würde dir raten (je nach Gehegegröße) noch 15-25 Mädels dazu zu holen. Das ist eine gute Gruppengröße, Mädelsvergesellschaftungen scheinen recht unkompliziert zu sein und mit meinen bisherigen nur Mädelsgruppen gab es bisher absolut keine Probleme.
Wenn Böcke beteiligt sind sieht das allerdings schon ganz anders aus... von daher: lieber Finger weg ;-)


@all: Die Böckis scheinen sich nachwievor gut zu vertragen *tanzen*
Im Frühjahr möchte ich den jetzigen EBverbund durch einen 3mx70cmx 2m- Bau ersetzen, da bekommen die Herren dann ein Abteil von 240x70x50cm. Bin gespannt wie das funktioniert. *heilig*
 
Danke für deine Antwort :)
Mein Gehege ist 100x60cm ein umgebautes Aqua. Hab so 20cm Streu und dann halt alles noch mit Heu bedeckt. Und da dann zwei Häuschen drinne und nen Trinknapf und so ein paar Kleinere Kartons und ein paar Klorollen :)
Also Weibchen sind unkompliziert ja? Das klingt ja schonmal gut. Und du setzt die einfach zusammen? In neuem Streu? Kein Trenngitter oder so? :)
 
Also bei 100x60cm Grundfläche würde ich wohl nicht mehr als 15 Mädels einziehen lassen. Außer du hast die Möglichkeit nen Aufbau zu machen oder die Grundfläche zu vergrößern. Denn belüftungstechnisch darf ja nur eine Etage rein, die maximal 1/3 der Grundfläche hat. Da der Urin der Knirpse stark ammoniakhaltig ist, halte ich mich da an die Regeln zur Gehegebelüftung bei Farbmäusen. ;-)
Zur Vergesellschaftung neutralisierst du das Aqua mit einem Essig- Wassergemisch (danach einfach nochmal mit Wasser drüber, damit es nicht nach Essig riecht), etwa 5cm Einstreu rein, Futter, Wasser, die Tiere dazu und abwarten.
In der Regel wird, wenn alle Mädels erwachsen sind, etwas die Rangordnung ausgefochten (auch mit Aufreiten) und danach ist in der Regel Ruhe und man kann die darauffolgenden Tage/Wochen damit verbringen einzurichten.
Den Knirpsen darfst du auch gern Korkröhren/-äste, normale Äste und Seile zum Klettern geben. Das nutzen sie gern wenn die Grundfläche nicht so groß ist.
 
Dankeschön :) Meine Klettern immer schon auf die Kartons etc. hatte aber gelesen das die kleinen nicht gerne klettern. Aber ich fahre nach Weihnachten eh auf die Terra Ruhr und da gibts auch Terra Zubehör und da finde ich bestimmt ne schöne Wurzel oder so is ja billiger als ausm Hornbach.
Nen Aufbau bekomm ich leider nicht drauf...
 
@WeisseWölfin: Schade, dass ein Aufbau nicht machbar ist..
Mit dem Kletterverhalten ist das so eine Sache: denn Knirpse- auch Mädels- halten gern etwas Abstand zueinander wenn sie aktiv sind. Und um das in einem kleinen Gehege zu erreichen klettern sie dann dementsprechend mehr als auf größerer Grundfläche.
Mädels sind auf jeden Fall unkomplizierter als Böcke, dennoch kann es (wie sich gestern gezeigt hat *traurig*) jederzeit (trotz dass soviel tierisches Eiweiß zur Verfügung steht wie sie fressen wollen und immer Wasser im Gehege ist) zu wirklich blutrünstigen Taten kommen, die als Mensch oft nicht verständlich sind ( http://mausebande.com/forum/andere-...8628-knirpsmausbeobachtungen.html#post1099095 ).
Ein Grund mehr sich ganz genau zu überlegen ob man sowas ertragen kann und bereit ist die Konsequenzen zu tragen bevor man sich für die winzigen Mäuschen entscheidet- oder diese weiterhin hält.
 
Danke für deinen Rat du hast mir sehr geholfen. Ich habe mich für die Knirpsis entschieden und werd auch bei Ihnen bleiben :) Ich bin mir des Risikos bewusst. Dann werde ich wohl ggf. die Gruppe auf 10-15 Tiere aufstocken wie dus gesagt hast :)
 
Immer gern =). Ich finde die Entscheidung sehr verantwortungsbewusst, hoffentlich hast du lange Freude an den Mädels.
 
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