Lange Krallen oder Lähmung/Tumor/Infekt?

macra

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Hallo Zusammen,

ich komme gerade vom TA und bin trotzdem nicht wirklich schlau geworden - vielleicht hat ja schon jemand ähnliches erlebt...

Es geht um eine ca. 1jährige Maus (Neuzugang seit ca. 4 Wochen), die ihre Hinterbeine nicht richtig belastet und mehr "schräg" durch den Käfig eiert. Auf den Rampen beispielsweise benützt sie die Vorderpfoten und rutscht mit dem Hinterteil nur nach.

Die Krallen an den Hinterbeinen sind extrem lang und reitzen evtl. die Haut (sind komplett im Kreis gewachsen), eine Entzündung konnten wir heute aber nicht entdecken.

Vorgehen: erstmal Metacam als entzündungshemmendes und schmerzstillendes Mittel um zu sehen, ob vielleicht eine Athrose vorliegt (unter dem Einfluss von Metacam sollte sie dann wieder normal laufen).

Wenn das nichts hilft: Narkose, Nägel schneiden und Röntgen.

Wenn die Nägel geschnitten sind und es nicht besser wird frage ich mich allerdings, was mir die Röntgenaufnahme bringen sollte *grübel*

Noch 'ne Problem: die Maus nimmt nichts vom Löffel und putzt sich nicht! Das ist wirklich die erste, mit der ich solche Probleme habe - gibt es gute Medikamente-ins-Maul-Dossierer unter Euch und habt ihr Tricks dazu?
Dann ist das Metacam auch noch stark verdünnt (fast klar) und überhaupt nicht schön zähflüssig, was die Sache ja wenigstens erleichtern würde ...

Oh man - immer so ein Kram! Kommt das jemanden bekannt vor?

Liebe Grüße,
macra
 
Ein Röntgenbild wäre insofern sinnvoll, als dass man darauf erkennen könnte, ob z.B. eine Fraktur vorliegt... sie könnte sich etwas gebrochen haben...

Die Krallen würde ich auf jeden Fall schneiden lassen, aber es ist eben wieder mit einem Risiko verbunden, wegen Narkose. Geht es ohne nicht?
Ich frage mich, wie diese Maus vorher gelebt hat, dass soetwas möglich ist... *seufz* Normalerweise wetzen sich Krallen doch von alleine ab...

Gibt es Leckerchen, die sie besonders gerne mag? Dann würde ich es erst darüber mit der Medigabe versuchen, direkt ins Maul ist selten ne gute Lösung. Es könnte in die Luftröhre kommen oder die Maus verschluckt sich...
 
Hallo Beere,
danke für Deine Antwort.

Die Krallen würde ich auf jeden Fall schneiden lassen, aber es ist eben wieder mit einem Risiko verbunden, wegen Narkose. Geht es ohne nicht?
Ich fürchte, da gibt es keine Chance, kleine zappelnde Maus mit rund (zum Zeh) hin gewachsenen Krallen, in denen ja auch irgendwo ein Blutgefäß läuft ... *seufz*


Ich frage mich, wie diese Maus vorher gelebt hat, dass soetwas möglich ist... *seufz* Normalerweise wetzen sich Krallen doch von alleine ab...

Ich werde mal nachfragen, aber die Maus stammt "aus gutem Stall" von einer Mausbanden-Userin

Gibt es Leckerchen, die sie besonders gerne mag? Dann würde ich es erst darüber mit der Medigabe versuchen, direkt ins Maul ist selten ne gute Lösung. Es könnte in die Luftröhre kommen oder die Maus verschluckt sich...
Das konnte ich leider noch gar nicht feststellen. Sie ist zwar verfressen, aber nimmt nix direkt. Z.B. kann ich Ihr ein Cornflakes direkt vor die Nase halten und sie schließt die Augen und geht einen Schritt zurück. Wenn ich dann den Krümel hinlege und "mich entferne", dann kommt sie auch und frisst. In der Transportbox nimmt sie gar nichts und im Käfig ist natürlich immer eine andere verfressene Maus zur Stelle *motz*
 
Kannst du dann nicht für diesen kurzen Moment die anderen Mäuse seperieren? Der einen Maus n Kornflake mit Medi hinlegen, die anderen kurz (z.B. auf ner anderen Ebene) absperren und dann gleich danach wieder dazulassen?

Kannst du denn bei der Vorbesitzerin nachfragen, ob sowas schon mal passiert ist, bzw ob die Maus das bei der Abgabe schon hatte?

Ich weiß nicht, ob es sowas gibt, aber kann sowas auch genetisch oder sonstwie bedeingt sein, dass die Krallen schneller wachsen?

Ansonsten hätte ich jetzt noch gedacht: wenn sie Maus z.B. ne Fraktur oder so hat, dass sie die Hinterbeine nicht mehr bewegen kann (z.B. im Becken oder Wirbelsäule), dann würden sich da vermutlich auch die Krallen nicht mehr abnutzen, weil die Füße dann nur noch nachgezogen werden... aber bis die dann einmal rund wachsen, müssten dafür schon mehrere Wochen bis Monate vergehen... so schnell geht das nicht oder?
 
Ich habe hier einen ähnlichen Fall. Gerade das mit dem Rampen-runterrutschen kommt mir sehr bekannt vor.

Schau mal, ob ihr beim Laufen eines der hinteren Beinchen sozusagen nach hinten-unten "abknickt". Das kann man sehr gut sehen, wenn man die Maus auf die Hand nimmt und sie ein wenig über Finger klettern lässt. Bei Hunden nennt man sowas "Kusshand", bei Ratten "Hinterhandlähmung" und ist ein ziemlich sicherer Hinweis darauf, dass ein Nervenschaden vorliegt. Die Maus weiss schlichtweg nicht mehr ob sie ihr Hinterpfötchen richtig aufgesetzt hat oder nicht, weil sie es nicht mehr spüren kann.

Wir haben auch erst an Arthrose gedacht, aber der TA hat das durch die typische Fuss-Stellung gleich ausgeschlossen.

Die langen Nägel können natürlich auch daher kommen, dass die Hinterbeine nicht benutzt und deshalb auch nicht hinreichend abgenutzt werden.

Die (einigermassen) gute Nachricht bei so einer Kusshand ist, dass die Maus keine Schmerzen leidet. Mit einer "behindertengerechten" Einrichtung kann sie ihr Leben weiterhin geniessen. Man sollte aber darauf aufpassen, dass sie keine offenen Stellen an den Füsschen entwickelt (wegem dem Hinterherschleifen), sie nicht anfängt an ihren Hinterbeinen zu nagen oder die anderen Mäuse ihre sichtbare Schwäche ausnutzen, um ihr das Futter abzujagen, sie aus der Population zu verstossen u.a.
 
Hey

Ein Trick für die Medigabe: Wenn die kranke Maus nichts außerhalb nimmt, lass sie drin. Nimm dafür die anderen Mäuse raus bzw verfrachte sie in eine andere Ebene.
So kann das kranke Mäuschen das zeugh in Ruhe fressen und die anderen könnens ihr nicht wegnehmen.

Wegen den Krallen: Eine Fließe mit der rauhen Seite nach oben reinlegen und da z.B. den Futternapf draufstellen. So wetzen sich die Krallen evtl auch von allein ab.
 
Ich habe schon Kratzmäusen die Krallen geschnitten. Ist genau wie bei ner Katze in klein, da sieht man wo die Blutgefäße aufhören. Wenn die Maus beißt, in nen Damenschal "einwickeln". Aber falls die sich so dreht und wendet, dass man ihr eher das Füßchen bricht beim Festhalten hat das keinen Wert.
Bei meinen ging es immer.
Isofloran sollte aber als Narkose da recht ok sein.
Hab auch eine Maus, die hing gestern an so nem Vogelnest fest, ist relativ scheu, deswegen seh ich sie selten. Hab dann mal geguckt und gesehen, dass ein paar Krallen auch ganz rum gehen. Warum weiß ich nicht. Die andern in dem gehege sind normal... Hab aber dann auch schnell geschnitten. Kommt wirklich auf die maus an! Aber wenn die krallen so rund sind, muss man schneiden - die kann ja sonstwo hängen bleiben und sie die Beine brechen. Vielleicht ist das ja passiert und deswegen ist sie so komisch? Röntgen wäre sicher gut...
 
So eine Hinterhandlähnung wie philistine geschrieben hat, hatte mein Oma-Mäuslein Kleo zum Schluss auch. Sie hat die Hinterbeine nicht ständig hinterhergezogen, sondern immer mal wieder ein paar etwas watschelig aussehende Schritte zwischendurch gemacht. Und das ganze kam schleichend. Also am Anfang blieb ein Beinchen nur mal für einen Schritt einfach hinten hängen und beim nächsten ging es wieder und mit der Zeit passierte das immer häufiger und dann nichtmehr nur bei einem Schritt sondern immer länger am Stück.
Sie und ihre Mitbewohner hat das Ganze aber nicht sehr doll beeinträchtigt. Natürlich konnte sie nicht mehr klettern oder sich auf die Hinterbeinchen stellen, aber sie wurde nicht aus der Gruppe ausgeschlossen (sogar von einer Maus richtig betüddelt) und hatte keine sichtbaren Schmerzen.

Hat deine Maus dieses Hinterherziehen von den Hinterbeinen denn ständig und hat sie es schon gemacht als du sie bekommen hast? Und kam es schleichend oder plötzlich? Kannst du sehen, ob die Maus auf Berührungen an den Hinterbeinen reagiert?

Wegen Medigabe würde ich auch empfehlen, die anderen Mausis auf eine andere Etage zu sperren, bis sie ihre Medis gefuttert hat.
Muss leider auch gerade fleißig Baytril verteilen.

LG
stitch
 
Hallo,

ich kann dir leider nichts zu den Nägeln sagen, mir war bisher nichts aufgefallen,sie lief immer normal.

Zur Medigabe: hast du auch Milupa mit Sahne probiert? Eventuell noch gehackte Sonnenblumenkerne mit reinmischen. Das hat sie bei mir immer problemlos vom Löffel (sowohl Plastik als auch Metal) genommen, musste auch immer extra einen Löffel ohne Medis herrichten, wenn sie und Peggy Sue das Medi nicht bekommen sollten, weil sie so nervig waren. Bei mir war das also wie gesagt nie ein Problem, das auf dem Löffel zu geben.

Lg
 
Ich würde auch definitiv vorher versuchen, die Nägel zu schneiden, wenigstens soweit, daß sie sich nicht mehr ins Fleisch bohren. Der Gedanke daran ist erst mal ziemlich einschüchternd, aber mit der richtigen technik geht das ziemlich gut. Ich hatte sehr lange ein Maus mit Hinterhandlähmung und habe da auch immer wieder Nägel schneiden müssen, ds ging ohne Probleme.
 
Eventuell ist es ja ein Vorteil (klingt fies, ist aber so), wenn sie die hinteren Beine nicht bewegen kann, bzw. vllt gar nicht spürt, wenn du da dran gehst. Dann zappfelt sie vielleicht weniger.

Ich würde es auch wenigstens probieren, bevor man sie in Narkose legen muss...
 
Hey - Ihr seid super! *drück*
Danke für die vielen Antworten. Ich gehe die morgen in aller Ruhe durch.
Wenigstens scheint das Mäuschen nicht beeinträchtigt - gerade ist sie wieder die Rampe hochgehoppelt, weil auf der oberen Ebene Verpackungspapier-Party in vollem Gange war. Wenn sie starke Schmerzen hätte, würde sie das sicher nicht tun.

Alles weiter dann morgen.

Liebe Grüße,
macra
 
Also mein Lähmungsmausi hat da eher nichts mehr dran gemerkt. Der hat versucht, weiterzulaufen, kam nicht vorwärts, dreht sich um und hat dann gesehen oder mit den Tasthaaren gefühlt, daß ihn da wer festhält. Aber dann hatte ich meistens schon den einen Fuß fertig.
Man kann ganz vorsichtig auf die Fußsohle drücken, damit die Zehen etwas "aufgefächert" werden, dann sieht man besser und kann sich jeden Zeh einzeln vornehmen.
 
Also - mal der Reihe nach:

Maus wird heute Abend bei der Medikamentengabe separiert - vielleicht klappt das besser (gestern hatte ich sie nur eh gerade noch in der Transportbox sitzen).
@Rita: ich hatte es sowieso schon mit "Deinem" Milupabrei versucht - aber heute Abend nochmal in Ruhe.

@ zur Hinterhandlähmung: ich kann mir jetzt nicht ganz vorstellen, wie das aussehen soll, aber achte nochmal darauf (und spreche den TA auch darauf an). Was mir aufgefallen ist: sie geht mehr auf "der Ferse" als auf dem Ballen. Das kann natürlich auch einfach an den langen Krallen liegen.

zum rauhen Stein: ich fürchte, jetzt wird kaum noch was natürlich abgerieben, da sie die Hinterfüße ja kaum benutzt. Da die vorderen Krallen auch ganz normal sind, wird es wohl auch (leider) nicht nur mit fehlendem Abrieb zusammenhängen.

zum "selber Krallenschneiden": Danke für die Tips - wenn es wieder auftreten sollte, dann probiere ich das. Nur ist es ja anscheinend zum Ausschluss einer Fraktur jetzt angebracht zu Röntgen und dafür muß die Maus sowieso in Narkose gelegt werden. Ich sprach den TA auch auf das Risiko bei der (Inhalations-)Narkose an und er meinte, in diesem Fall sei es nicht gefährlich, weil sie nur ganz kurz betäuben und die Maus für eine gute Minute außer Gefecht setzen. Das sei etwas anderes, als wenn man für eine Op sediert.

zur Kranheitsentwicklung: das sie irgendwie "komisch" geht, kam mir das erstemal vor ca. 1 Woche in den Sinn - da sie aber etwas füllig ist, habe ich ihre behäbige Art auf den Hüftspeck geschoben. In dieser Ausprägung hat sie es 100% noch nicht lange, wobei die Krallen natürlich schon länger zu lang sein könnten.
Blöd - letzte Woche war sie als Begleitmaus beim TA dabei (leider bei der Kollegin "meines TA") und ich zeigte ihr extra noch die langen Krallen und was sie dazu meint ...
Sie zeigte sich nur verwundert, dass es das bei Mäusen auch gibt und das man die ja eh nicht schneiden kann *Wand*
Um diesen Zeitpunkt herum hatte ich nach der VG mehrere rauhe Rampen in den Käfig gestellt und hoffte, dass es sich auf normalem Wege lösen würde.

So - dann bekommt sie jetzt erstmal übers Wochenende Metacam und ich lasse mir nächste Woche den Röntgen-Termin geben.

Übrigens hat der TA auch ihre Hüfte und Beinchen abgetastet. Sie hat zwar keine Freude daran, festgehalten zu werden, aber extreme Schmerzreaktionen konnte man auch nicht erkennen. Die Krallen haben wir uns auch sehr genau (gegen das Licht) angeschaut - entzündet/gerötet war nichts.

LG
macra
 
Mein Mäuserich hat seit einiger Zeit auch ziemlich lange Krallen an den Hinterbeinen entwickelt. Ich denke, es liegt einfach daran, dass er sich generell nicht mehr so viel bewegt wie früher (ist ja schon ein alter Herr). Ich wollte grade fragen, wie man die Abnutzung der Krallen etwas unterstützen kann, da hab ich den Thread hier gesehen.
Im Wiki steht ja auch ein super Artikel mit guten Tips zum Thema Krallenabrieb ( [http://wiki.mausebande.com/farbmaus/steine?s[]=krallen). Allerdings hab ich mich gefragt, wo ich denn Schiefer, Basalt, Kalkstein, Granit oder Quarz herbekomm. *grübel*
Klar, Ziegel bekommt man recht einfach, aber find ich alleine optisch die weniger schöne Lösung. ;-)
Fühlt sich wie ne eher dumme Frage an, aber ich will trotzdem nicht dumm sterben. :D
 
Hi Jadestern,
Steine bekommst du im Baumarkt, ich hab zB einen flachen Stein der eigentlich zum Wegelegen gedacht war.
Oder du nimmst einen Ytongstein, auch Baumarkt.
 
Ja, an ytong hatte ich auch schon gedacht. Ok, dann guck ich mal in nächster Zeit im Baumarkt meiner Wahl. :D
 
Schieferplatten sehe ich immer häufiger in letzter Zeit - uns zwar als Untersetzter für Töpfe/Auflaufformen in den entsprechenden Geschäften.
"Buddlers" hatte/hat das auch im Angebot, aber auch in anderen Läden mit einer Abteilung für Küchengeschirr/Tischgeschirr.
Kalksteinplatten gibt es schon mal im Baumarkt oder sicherer im Fliesen/Natursteingeschäft. Und zwar als einzelne Natursteinplatte. Nur bekommt man nicht überall einzelne Natursteinfliesen/platten - einfach mal fragen.

P.S. oh - hatte die letzten 2 Einträge gar nicht gesehen ...
 
@ zur Hinterhandlähmung: ich kann mir jetzt nicht ganz vorstellen, wie das aussehen soll, aber achte nochmal darauf (und spreche den TA auch darauf an). Was mir aufgefallen ist: sie geht mehr auf "der Ferse" als auf dem Ballen. Das kann natürlich auch einfach an den langen Krallen liegen.

Ich kanns noch mal versuchen zu beschreiben. Das mehr auf der Ferse laufen passt da schon mal. Man sieht es ganz gut daran, dass die Maus ihre Füsse in manchen Situationen nicht mehr richtig aufsetzt, soll heissen, sie setzt mit der Oberseite des Fusses auf. Dadurch, dass sie kein Gefühl mehr in den Füsschen hat kommt es auch zu anderen Belastungsfehlern beim Hoch oder Runterlaufen.
Das sieht dann "staksig" und tolpatisch aus.
 
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