Lungenentzündung

black_Sheldon

Kornsammler*in
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Seit ende des letzten Jahres habe ich nun wieder eine neue Farbmaus Rasselbande, bestehend aus 4 Weibchen. Leider hat sich herausgestellt das alle etwas am Kränkeln waren, alle hatten schnupfen (bei dreien ist er mittlerweile zum glück ganz weg) und die beiden Blonden (Elli und Lilo) haben grauen star auf einem Auge. Bei einer ist der Schnupfen trotz Behandlung leider nicht besser geworden und ist zu einer Lungenentzündung mit starker Bauchatmung übergangen. Seit letzter Woche bekommt sie ein Antibiotika (vorher wurde sie Homöopatisch behandelt) und seit gestern auch noch entzündungshemmer. Jetzt wird es aber so richtig immer noch nicht besser und der TA meinte, wenn es nicht besser wird bis nächste Woche, das wir Nala dann erlösen sollten.
Natürlich tut mir das im Herzen weh und ich könnte bei dem Gedanken daran schon wieder los heulen aber es scheint wohl das beste zu sein wenn es nicht besser wird, jetzt aber mal zu meinem eigentlichen anliegen.

Wie kann man ihr den Abschied am angenehmsten machen. Soll ich zum einschläfern alle mitnehmen oder nur sie?
Und sollte man nach dem eingetretenen Tod, ihren Körper nochmal zu den anderen legen, damit die abschied nehmen können?

vielen dank schonmal für eure antworten :)
 
Hallo black_Sheldon,
leider ist das Atmungssystem die absolute Schwachstelle bei Farbmäusen. Homöopathische Mittel helfen da in der Regel gar nichts. Die Mäuse brauchen schnellstens ein AB, wie Du ja leider selbst feststellen mußtest. Wie lange bekommt die Maus das AB schon und welches? Bitte beim TA nachfragen. Eine Maus muß wegen eines Atemwegsinfektes nur in Ausnahmefällen eingeschläfert werden.

Sehr hilfreich bei Lungenentzündung ist die Kombination aus einem AB und Prednisolon (Cortison), das hat bei mir schon mancher Maus das Leben gerettet. Bei schwerer Atemnot kann das Prednisolon 3 Tage hintereinander gegeben werden, bis das AB greift. Wenn trotz AB keine Besserung errreicht werden kann, besteht immer noch die Möglichkeit ein anderes AB zu versuchen. (Deshalb wäre es so wichtig zu wissen, welches AB die Maus nun bekommt). In eher seltenen Fällen kann auch ein Tumor in der Brusthöhle für die Atemnot verantwortlich sein. Dann allerdings hilft ein AB nicht.

Abgesehen von der Möglichkeit eines Tumors würde ich eine Maus mit Atemwegsinfekt nicht so einfach aufgeben und einschläfern lassen, ehe man nicht alles versucht hat.
Viele Grüße
Fufu
 
Atemwegsinfekte kommen häufig vor und sind oft sehr hartnäckig, aber es gibt viele Möglichkeiten sie zu behandeln.

Ich stimme allem was Fufu geschrieben hat zu, wollte aber auch noch Solosin in den Raum werfen, damit habe ich auch schon einige Mäuse gerettet, bis das AB angeschlagen hat.
Außerdem inhalieren fast alle meine Schnattermäuse mit dem Dampfvernebler und bekommen auch noch zusätzlich Schleimlöser (ACC Kindersaft). Damit bekommt man Atemwegsinfekte eigentlich ganz gut in den Griff.

Zu deiner Frage bezüglich einschläfern:
Bei so einer kleinen Gruppe würde ich alle mitnehmen.
Die tote Maus lege ich immer noch für eine kurze Zeit zu den anderen, damit sie sehen was los ist und sie nicht einfach plötzlich weg ist.

Aber ich hoffe inständig, dass ihr noch weitere Behandlungsmöglichkeiten versucht! Wenn dein TA sich mit Mäusen nicht so gut auskennt und auch nicht offen für Vorschläge sein sollte, versucht ihr es vllt einfach bei einem anderen mäuseerfahrenen TA.

Nur als Beispiel: Ich hatte mal einen Mäuserich, den ich auf einen Atemwegsinfekt behandelt habe. In diesem Fall war es aber eine Herzschwäche und er hatte Wasser in der Lunge, was ihm letzlich auch aus seinem Mündchen lief und er richtig Atemnot hatte (verständlicherweise). Es sah gar nicht gut für ihn aus, aber wir haben es tatsächlich mit Entwässerungsmedikation geschafft (2x tgl.) und er hat noch 6 Monate damit beschwerdefrei gelebt und wurde über 2 Jahre alt! Ich will damit eigentlich nur zeigen, dass Mäuse zwar klein sind und man Probleme mit der Diagnostik hat, aber man trotzdem eine Menge mit Medikamenten machen kann. Man darf nur nicht so schnell aufgeben und muss ein bisschen hartnäckig sein =)

Liebe Grüße
Anna
 
Vielen dank schonmal für die zahlreichen Antworten.

Bei meinen bisherigen Mäusen habe ich schon mal eine Atemerkrankung mit Homöopathie in den griff bekommen, weshalb ich mich darauf auch so lange verlassen habe.

Seit einer Woche bekommt sie jetzt Enrobactin. Seit letztem Donnerstag dann noch Pulmicort und Gentamycin zum Inhalieren, zusätzlich dazu noch Aqua ad inj. (steht so auf der Rechnung, den Namen den der TA gesagt hat hab ich nicht behalten).
Im käfig hängen immer feuchte Handtücher, eine Rotlichtlampe, Hustentee als alternative zu Wasser und das streu wechsel ich alle 2 tage damit der Urin Geruch nicht aufkommt.

Heute hat sie nach 1-2 Tagen das erstmal wieder was getrunken und fressen tut sie nicht mehr wirklich viel. Sie hat dadurch auch sehr stark abgenommen und ist im grunde nur noch Haut und Knochen.

Aufgeben möchte ich ganz und gar nicht, nur möchte ich auch nicht in kauf nehmen das sie leidet und momentan hat sie schon ziemlich schlimme Atemnot wo ich mir nicht vorstellen kann das es ihr damit nicht total schlecht geht :/ Und der TA vermutet (aufgrund dessen das die Bauchatmung seit fast 2 Monaten ist) das sich die Lunge schon soweit "abgerieben" hat (diese glatte Schicht auf der Lunge), das die Lunge früher oder später zusammenfällt und sie dann halt erstickt :(

Werde meinen TA auf jedenfall mal nach Prednisolon und ob er noch ein anderes Antibiotika im Schrank hat.
 
Hallo black_Sheldon,
Gentamycin ist auch ein AB. Allerdings halte ich es für unwahrscheinlich, daß genügend Wirkstoffmenge über eine Inhalation in das Lungengewebe gelangt. Bei dem Pulmicort handelt es sich um ein Cortison. Aber auch das verabreichst Du ja über Inhalation. Dabei gelangt der Wirkstoff nur in die Atemwege, aber ebenfalls wohl kaum in die Lunge. Es wäre besser das Cortison unter die Haut zu spritzen. Auf diese Weise kann man auch besser die Wirkung abschätzen. Bei so schwer kranken Mäusen hilft nur ein beherztes Eingreifen, und dafür werden die Medikamente am sinnvollsten über eine Spritze verabreicht.

Eine Maus, die keine Flüssigkeit zu sich nimmt und keine Nahrung aufnimmt, ist schwer erkrankt und ohne zu trinken und zu fressen sinken ihre Chancen jeden Tag.

Gibst Du der Maus Päppelbrei? Das ist für die Maus einfacher, als Körner zu fressen. Du kannst auch Nutri in den Brei rühren.
Liebe Grüße
Fufu
 
Leider hat sich herausgestellt das alle etwas am Kränkeln waren[..]Wie kann man ihr den Abschied am angenehmsten machen.[..]

Liebe(r) black_Sheldon,
du nahmst Mäuse zu dir, die bereits alt und pflegebedürftig waren? Das finde ich prima von dir. Nicht jeder Mäuseliebhaber hat jederzeit diese Kraft und die Möglichkeit.

Lasse die arme Nala "gehen"

(.. auch wenn das Thema fürchterlich ist und es etliche schlimme Berichte über Euthanasien von Kleinstsäugern gibt, die alles andere als beruhigend sind.) Leiden wird Nala so und so. Informiere dich vorher so weit, wie du es aushälst. Ich glaube nicht, dass man im Nachhinein weniger bereuen würde und weniger Skrupel hätte, täte man die Infos übers Euthanasien von sich schieben.

Angesichts einer Atemnot, wie du sie an Nala beobachtet und beschrieben hast, wüsste ich nicht, woraus ich Hoffnung stricken könnte. :-(
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kollabierenden Prozesse in Nalas Lunge stagnieren. Bei jungen Patienten gab es zwar spontane Heilungen in der Form, dass Rippenfelle sich wieder an die äußeren Lungenhäute anschmiegten, aber nicht bei älteren Patienten ..............
Wegen kollabierender Lungen haben selbst IntensivMediziner es nicht immer geschafft, die sich vergrößerenden Spalten in den Brusthöhlen der Patienten zu drainagieren und die dort eingedrungenen Luftvolumen oder die Exsudate zu entfernen.

Sag bitte, wie kam das Pulmocort in die Lunge deines Mausweibchens? Was ist denn das genau für eine Applikationsform/ für ein "Teil" .. ist das ein Dosieraerosol-Inhalator oder ein Pulver-Inhalator? Bei letzterem sublimiert das Pulver zwar auch wegen des Unterdrucks, den das tiefe und langsame Einatmen verursacht; aber das kann der an schwerer Atemnot leidende Patient ja leider nicht mehr. Er hat ja permanent mit beiden Atemphasen ein großes Problem ... nicht nur anfallartig.
Die meisten der heute gebräuchlichen Turbohaler sind solche, die akuten Atemnöten - also Anfällen _vorbeugen_ können.

Denkst du, dass nach den vorherigen Antibiotika-Gaben noch ein 3. Antibiotikum etwas bewirken wird? Etliche Entzündungsprozesse und geschädigte Lungen sind nicht an die Präsens von Keimen geknüpft!

Fufu,
Patienten mit schwerer chronischer Atemnot können wegen ihrer Atemnot nicht essen und nicht trinken.

Grüße


Die Tücken des sanften Todes - Euthanasie von Tieren
 
Last edited:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die kollabierenden Prozesse in Nalas Lunge stagnieren. Bei jungen Patienten gab es zwar spontane Heilungen in der Form, dass Rippenfelle sich wieder an die äußeren Lungenhäute anschmiegten, aber nicht bei älteren Patienten ..............
Wegen kollabierender Lungen haben selbst IntensivMediziner es nicht immer geschafft, die sich vergrößerenden Spalten in den Brusthöhlen der Patienten zu drainagieren und die dort eingedrungenen Luftvolumen oder die Exsudate zu entfernen.

Ob die Maus noch eine Chance hat, ist nur schwer abzuschätzen. Zu den Beschreibungen des Krankheitsbildes möchte ich aber einige Anmerkungen machen. Bei einer Pneumonie (Lungenentzündung) handelt es sich zunächst um eine (meist bakteriell verursachte) Entzündung der Alveolen (Lungenbläschen). Dabei sammeln sich Flüssigkeit und Abwehrzellen in den Lungenbläschen, was den Gasaustausch massiv einschränkt. Das erklärt die Atemnot. Es ist mir vollkommen klar, daß eine Maus mit massiver Atemnot nicht fressen oder trinken kann und sich schon von daher ihr Zustand weiter verschlechtert. Bis ein AB wirkt, kann es in seltenen Fällen dann unter Umständen schon zu spät sein.

In diesen schweren Fällen hilft aber oft die Kombination aus einem oder sogar zwei AB mit Cortison (Prednisolon). Das Cortison dämpft die Entzündungsreaktion und führt zu einem Abschwellen des Lungengewebes, wodurch die Maus wieder besser Luft bekommt und im optimalen Fall auch wieder Nahrung und Flüssigkeit zu sich nimmt, bis dann das AB die Erreger so weit bekämpft hat, daß die Entzündung insgesamt abklingt. Falls die Maus zu schwach ist, um Flüssigkeit und Nahrung aufzunehmen, gibt es die Möglichkeit für 2-3 Tage Flüssigkeit und Glucose subcutan zuzuführen. Eine Pneumonie ist eine akute Erkrankung, die - wenn die Therapie anschlägt - vollständig wieder ausheilen kann.

Was mit den nicht stagnierenden kollabierenden Prozessen gemeint sein soll, kann ich so jetzt nicht nachvollziehen. Im Rahmen der Pneumonie kann sich zwar zusätzlich auch eine Rippenfellentzündung entwickeln mit Ansammlung von Flüssigkeit zwischen Lungenfell und Rippenfell. Aber auch diese Flüssigkeit resorbiert sich in der Regel bei Abklingen der Erkrankung wieder. Im Falle einer fibrinös-eitrigen Rippenfellentzündung allerdings können Verwachsungen zwischen den beiden Fellen entstehen, die die Atmung dauerhaft behindern können, aber nicht müssen. Die Prognose einer Pneumonie ist nicht per se infaust. Gerade deshalb ist es bei den Mäusen entscheidend, so schnell wie möglich mit den richtigen Maßnahmen zu reagieren.
Viele Grüße
Fufu
 
Hey Bimsgestein,
es tut schon mal gut zu sehen das du meine sorge darum ob Nala leidet und es besser wäre sie gehen zu lassen nachvollziehen kannst.
Allerdings ist Nala mit ihren süßen 6 Monaten noch gar nicht mal alt :/
Momentan wirkt es aber so als würde es Nala besser gehen. Sie trinkt, frisst und kommt auch wieder aus ihrer Schlafkiste heraus. Es gibt allerdings ein aber, denn ihre Atmung ist immer noch so wirklich besser und sie hustet wieder mehr.

Das Pulmicort tue ich mit dem Gentamycin in einen vernebel-Inhalator für Menschen und lasse sie das dann täglich zweimal 5 min einatmen.

Zu Fufu, danke das du mir so viele Ratschläge gegeben hast. Ich werde die auch beim nächsten Termin mit dem TA besprechen, allerdings vertraue ich da dann auch lieber auf seine Erfahrung und Kenntnisse, falls er die Medikamente und die Art der Verabreichung nicht für sinnvoll hält.
Päppelbrei nimmt sie gar nicht an und leider hat auch die Wassergabe mit einer sehr kleinen spritze nur dazu geführt das sie noch mehr Luftnot bekam weil nun ja das Mäulchen zu saß und dann ist alles auch wieder heraus gelaufen.
Das mit dem kollabieren der Lunge hat der TA erklärt, das genau kann ich dir nicht alles wiedergeben, da ich eigentlich nur froh war das ich Nala an dem Abend mit einem kleinen Hoffnungsschimmer auf Heilung wieder mitnehmen konnte.


Grüße
 
Hallo black_Sheldon,
ja, Du kannst vieleicht die Möglichkeit Cortison unter die Haut zu spritzen beim nächsten Termin mit dem TA besprechen. Man kann das Enrofloxacin in schweren Fällen auch zweimal täglich geben.

Ich verwende folgendes Päppelbrei-Rezept: Holo Hafergold Bio (ist sehr fein) ca. 13 g mit 100 ml Wasser kalt aufsetzen und sämig aufkochen lassen. Dann 1 Tlf Butter hinein und ca. 2 Tlf Haselnußmus von Rapunzel (alles Bio-Laden) hineinrühren. Man kann auch noch etwas Nutri Gel dazu mischen. Das stelle ich in kleinen Schälchen ins Gehege. Alle meine alten und kranken Mäuse versorgen sich regelmäßig mit dem Brei.

Du kannst auch versuchen, der Maus einen Klecks Butter in die Nähe zu tun, manche Mäuse fressen die Butter pur. Sehr kalorienreich sind auch Pinienkerne, Hanfsamen und alle sonstigen Nußsorten. Die Nüsse kannst Du grob zerkleinern und als Häufchen anbieten. Macht nichts, wenn die anderen Mäuse dann vorübergehend auch etwas zu viele Kalorien aufnehmen, wenn nur die kranke Maus was davon frißt.
Viele Grüße
Fufu
 
Leider konnte ich mich nicht früher wieder zu worte melden.

Am Dienstag Abend ging es Nala nach einem kleinen auf leider doch sehr schlecht, sie hatte zu den Atembeschwerden noch eine Schwellung (Sah etwas aus wie ein Pickel) am Po und dort war generell alles sehr Geschwollen, Kot absetzten konnte sie auch nicht. So habe ich dann in der Nacht den schweren Entschluss gefasst sie gehen zu lassen. Am nächsten morgen hat sich dieser Entschluss als richtig erwiesen, da sie nicht mehr selbstständig den Kopf über längere Zeit halten konnte und auch die komplette Fahrt zum TA sich nicht von der stelle gerührt hat.
Dort wurde sie dann sehr liebevoll vom TA erst schlafen gelegt und dann auf die Regenbogenbrücke geschickt.
Sie fehlt mich furchtbar doll, aber nun hat sie eine wunderschöne Ruhestätte bei ihren Freunden und so waren die zweieinhalb gemeinsamen Monate eine sehr schöne wenn auch schwere Zeit.
 
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