"Teile, die aufquellen" - sind das Pellets? Die sollten am besten einfach gar nicht im Futter sein.
Meine haben das früher auch getan - die Pellets (als ich noch Fertigfutter verwendet habe) ins Wasser zu werfen. Der Grund ist einfach: Entsorgung.
Eine meiner Gruppen pinkelt auch in den Futternapf. Trotzdem bin ich kein übermäßiger Freund von Futter-im-Streu-verteilen, auch wenn das für zusätzliche Beschäftigung sorgt.
Zum einen kann man die Menge schlecht abschätzen - sicher, 1 gehäufter Teelöffel pro Maus ist eine Richtlinie, aber es gibt immer Mäuse, die mehr oder weniger fressen. Streut man das Futter in die Einstreu, sieht man letztlich nicht, wer wieviel frisst und wieviel insgesamt gefressen wird - und ob die gegebene Menge eines Tages für den Hunger aller Mäuse ausreicht.
Man muss also prophylaktisch mehr füttern, um auch sicher alle satt zu bekommen. Gleichzeitig sieht man nicht, wieviel übrig bleibt, da dieser Rest sich bis zum nächsten Tag in der Streu abgesetzt hat - so verschwendet man einen guten Anteil des Futters.
Erkrankt eine Maus, was allzu schnell mal passiert, und ist damit körperlich beeinträchtigt oder durch einen auch leichten Atemwegsinfekt im Geruchssinn eingeschränkt, ist diese Maus beim Streu-nach-Futter-durchwühlen klar im Nachteil. Sie wird also zusätzlich zu ihrer Vorerkrankung auch noch weniger zu fressen bekommen und damit weiter geschwächt. Und wer hier weiß, ob die immer wieder verabreichten Antibiotica nicht auch den Geruchssinn beeinträchtigen - in welchem Maß auch immer? Als ich vor einer Weile AB gegen Helicobacter nehmen musste, hatte ich für eine ganze Woche permanent einen fiesen Gallegeschmack im Mund. Das AB gegen Mittelohrentzündung in der letzten Woche bewirkte eine permanente Übelkeit. Wer also weiß, ob eine Maus, die vielleicht zum vierten-fünften-sechsten Mal Baytril bekommt, nicht mit Nebenwirkungen zu kämpfen haben, die ihre Nahrungsaufnahme ohnehin erschweren?
Natürlich ist es für die Tiere eine Zusatzbeschäftigung, wenn sie ihr Futter selbst auf arttypische Weise suchen müssen. Aber in dem Fall ist mir das persönlich ein zu großer Kontrollverlust.
Um wieder zum Thema zurück zu kommen: bei meinen Futterpinklern hat es letztlich geholfen, das Futter nicht in einer einzigen großen Schale anzubieten, sondern in mehreren kleinen. Ich vermute, es geht hier (wie so oft) um Besitzmarkierung durch einzelne, dominante Tiere. Diese markieren eine einzelne Futterquelle zunächst durch Urin als ihren Besitz - und die anderen ziehen dann nach. Bietet man mehrere Futterquellen an, ist das Futter aus Sicht der Mäuse nicht so limitiert und muss nicht derart heftig durch Markieren in Besitz genommen und verteidigt werden.