Mäuse stecken sich gegenseitig an

Glühwürmchen

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Hallo ihr Lieben,

in meiner einen Mäusegruppe hab ich grad das Problem, dass die Kleinen sich gegenseitig mit einem Atemwegsinfekt anstecken. Mittlerweile scheinen auch die Mäuschen krank zu sein, die sich bisher super gehalten haben.

Wie geht man hier am besten vor? Wenn ich bei den einen das AB absetze, die nun neu Erkrankten aber noch nicht wieder ganz gesund sind, stecken sich die anderen ja gleich wieder an?! Ein besonders großes Problem seh ich da für mein Mäuschen, das grad ne Mittelohrentzündung nach erfolgreich behandeltem Atemwegsinfekt hat.

Liebe Grüße
Glühwürmchen
 
Ich würde das AB allen weiter geben bis sie gesund sind. Habe meiner 4 er Gruppe auch die Antibiose 10 Tage übers Wasser gegeben nachdem erst Nr 1 und am nächsten Tag Nr 2 geniest hat. Die beiden sind schnell gesund geworden und den anderen beiden hat es scheinbar auch nicht geschadet.mit einem dicken Tropfen Bananensaft und ohne Frischfutter haben auch alle gut getrunken. Da meine noch recht scheu sind gab es auch keine andere Möglichkeit es zu verabreichen. Auf Leckerli haben sie es nicht genommen.
Viele Grüße
 
Hallo Glühwürmchen,
wie lange sind die Mäuse denn schon zusammen? Meist ist es so, daß alle Mäuse einer Gruppe dieselben Krankheitserreger in sich tragen und es immer wieder zu "Ausbrüchen" kommt, wenn die Abwehr der Mäuse gerade schwach ist oder die Erreger sich zu sehr vermehren.

Trotzdem macht es in diesem Falle Sinn, das AB den schon Gesunden etwas länger zu verabreichen.

Als Anmerkung möchte ich sagen, daß eine Gabe der AB über das Trinkwasser nur in absoluten Notfällen erfolgen sollte, da die einzelnen Mäuse unterschiedliche Mengen an Flüssigkeit aufnehmen und so eine sichere Dosierung praktisch unmöglich ist. Dieses Vorgehen ist also nicht empfehlenswert.

Bei mehreren erkrankten Mäusen würde ich zusätzlich versuchen das Abwehrsystem zu unterstützen. z.B. mit Bioserin, damit habe ich immer mal wieder ganz gute Erfahrungen gemacht. Die 5 ml Flasche reicht, bitte im Kühlschrank aufbewahren.

z.B. hier: https://www.tiershop.de/Reptilien/Reptilienarznei-oder-Futterzusatz/Bioserin-1-x-5-ml.html?utm_source=gshopping&utm_medium=marketplace&gclid=EAIaIQobChMIpc7fyof91wIVBkQYCh0oTwbAEAQYASABEgLf1_D_BwE

Viele Grüße =)
Fufu
 
Hallo Fufu, hallo Canada,

also in der Kombination sind sie (nach gescheiterter VG mit Zicken) ca. seit Anfang Oktober. Vier von ihnen sind seit Mitte November letzten Jahres zusammen, jetzt kam noch ein Kastrat hinzu (die Zicken sind nicht in der Gruppe). Er und ein anderes Mäuschen haben sich nun nach langem Durchhalten doch noch angesteckt, auch wenn es sie bisher nicht schlimm erwischt hat. Mein Binimäuschen (mit der Mittelohrentzündung) hatte schon immer ein schlechtes Immunsystem...

Ich frag mich langsam, ob es das richtige AB ist... Bei meiner Binimaus hat es ja 3 Wochen gebraucht, bis die Atemgeräusche weg waren. Aber dann kam ja die Ohrenentzündung. Ein weiteres Mäuschen nimmt das AB nun schon ewig, macht zwar keine Atemgeräusche, aber niest halt noch. Ein anderes Mäuschen bekommt seit Montag das AB und bisher kann ich keine großartige Verbesserung wahrnehmen...

Bis auf die Maus mit der Ohrenentzündung bekommen alle ihr AB mit Leckerli, das funktioniert super, zumal sie sehr bis extrem zahm sind. Beim Binimäuschen müssen wir die Medis leider noch ins Mäulchen verabreichen.

Wie dosierst und verabreichst du das Bioserin?
Hab noch Echinacin hier, aber da ist die Wirkung ja umstritten...

Danke für eure Hilfe!

Glühwürmchen
 
Hallo Glühwürmchen,
pro Maus kann man 0,03 ml Bioserin veranschlagen, also in etwa 1 Tropfen. Dafür habe ich das Bioserin dann mit 0,07 ml Kokosmilch verdünnt. Aber für die ganze Gruppe: Also 0,03 ml Bioserin x Gruppenmitglieder + 2 und dann vermischt mit Kokosmilch 0,07 ml x Gruppenmitglieder + 2. Dann bekommt jede Maus 0,1 ml von der Mischung aus der Spritze. Wurde problemlos abgeschleckt und es kommt auch nicht auf eine supergenaue Dosierung an. Das Echinacin kannst Du sicher zusätzlich anbieten.

So wie Du das beschreibst, wäre ein Wechsel des AB tatsächlich zu überlegen. Ich würde das mit Deinem TA besprechen.
Viele Grüße =)
Fufu
 
Hallo Fufu,

was hat es denn in der Dosierungsrechnung mit dem + 2 auf sich? Steh da grad auf dem Schlauch.

Ok, muss mich Montag eh nochmal dort melden wegen der Maus mit Mittelohrentzündung, da sprech ich das gleich an. :)

Liebe Grüße
Glühwürmchen
 
=), wenn Du die Mischung im Glas oder so anrührst, dann bleibt ja immer ein Rest im Glas zurück, oder man kleckert was daneben. Die +2 sind 2 Portionen zum "verschwenden". Also bei 10 Mäusen mache ich immer 12 Portionen, sonst fängt man wieder mit mischen an, wenn es nicht reicht.
 
Hallo ihr Lieben,

meine TÄ ist der Meinung, dass wahrscheinlich Mycoplasmose in meiner Gruppe vorliegt, weil das Baytril/Enrobactin nicht wirklich anschlägt. Ich bekomme jetzt noch was aus der Humanmedizin, weiß noch nicht, wie es heißt (krieg morgen das Rezept). Bisher hab ich immer nur Baytril/Enrobactin bekommen.

Meine TÄ hat außerdem gesagt, dass ich den Bestand aussterben lassen und keine neuen Mäuse dazusetzen soll. Aber ist das denn nach nur einem gescheiterten AB überhaupt so wahrscheinlich, dass es Mycoplasmose ist?

Zwei der Mäuschen sind gesund (eins davon niest selten mal, aber nicht so, dass es grad als krank auffallen würde), eine andere Maus niest noch, aber es ist schon viel besser, gestern ist mir sogar gar kein Niesen von ihr bewusst geworden. Die vierte Maus (und nach dem Tod meiner Maus mit der Ohrentzündung leider die letzte dieser Gruppe *heul*) niest und zwitschert momentan hin und wieder, aber nicht in schlimmem Ausmaß und sie ist ansonsten auch topfit trotz ihres Alters, das man ihr nicht anmerkt (diesen Monat dürfte sie 1 Jahr und 10 Monate alt werden).

Das Bioserin hab ich noch nicht ausprobiert, da ich nach dem Tod meiner Maus total hinüber war und es zwei der Mäuschen schnell wieder besser ging. Ich werd es aber jetzt auch noch testen, wenn die Erfahrungen damit so gut sind. Ob das Echinacin was bringt, kann ich nicht sagen, ist natürlich eh schwierig festzustellen, wann und ob was wirkt.

Wie gesagt, zwei der Mäuschen gehts bisher wieder gut. Eins davon hab ich erst 4 Monate, da müsste ich die Vorgeschichte nochmal erfragen, aber hier bei mir war es immer topfit, das war jetzt das erste Mal AB und da gings ihm nun schnell wieder gut, war auch nur erkältet bzw. eben nicht schlimm krank. Das andere der zwei Mäuschen hatte nen ordentlichen Atemwegsinfekt, als es zu mir kam (erst hier festgestellt), das ist aber ewig her und seitdem gabs bis jetzt vor kurzem gar keine Probleme mehr. Die anderen beiden (und die kürzlich verstorbene besonders) hatten schon mehrfach Atemwegsinfekte (wobei nur das verstorbene Mäuschen wirklich schlimm betroffen war), haben da auch immer wieder Baytril/Enrobactin bekommen. Kann es sein, dass sich da mit der Zeit einfach Resistenzen gebildet haben?

Fände es Tierquälerei, den Bestand aussterben zu lassen, die verbliebene Einzelmaus würde sich total quälen. Außerdem wäre nach der im Herbst gescheiterten VG auch die andere Gruppe infiziert. Ds sind bisher aber alle topfit.

Was sagt ihr dazu? *traurig*

Liebe Grüße
Glühwürmchen

P.S.: Ich werds nicht übers Herz bringen, eine verstorbene Maus einschicken zu lassen. *traurig*
 
Hallo Glühwürmchen,
nein, aus einer gescheiterten AB-Behandlung läßt sich keine Diagnose einer Mykoplasmeninfektion ableiten. Es kann auch ein anderer Erreger sein. Falls es sich um eine Gruppeninfektion mit Mykoplasmen handeln sollte, kannst Du das nur herausfinden, indem Du eine verstorbene Maus zur Obduktion einschickst.

Das klingt grausam, ist es aber nicht wirklich. Aber im Falle eines negativen Befundes bleibt den lebenden Mäuschen viel Leid erspart.

Wenn eine meiner Mäuse stirbt, weine ich immer noch jedes Mal ganz schrecklich. Ich halte die Maus noch lange in meiner Hand und verabschiede mich von ihr. Dann kommt sie in den Kühlschrank. Am Tag darauf obduziere ich die Maus. Du glaubst gar nicht, woran Mäuse sterben können. Jede Obduktion hilft mir, besser zu verstehen, woran meine Mäuse erkranken und vielleicht kann ich den lebenden Mäusen dann besser helfen. Der toten Maus tut es nicht weh, und sie bleibt ja in meinem Herzen. Aber ich will einfach wissen, woran sie sterben mußte, das ist wie ein letzter Liebesdienst an der Maus.

Ich würde an Deiner Stelle eine verstorbene Maus einschicken - das ist die einzige Möglichkeit, die Frage zu klären, ob eine Mykoplasmeninfektion vorliegt.

Mykoplasmose ist eine chronische Infektion, auf die die einzelnen Tiere ganz unterschiedlich reagieren. Manche erkranken nicht sichtbar oder werden im Krankheitsfall schnell wieder gesund. Manche Mäuse erkranken so schwer, daß sie an der Infektion sterben. Andere entwickeln einen chronischen Infekt, mit dem sie unterschiedlich gut oder schlecht weiterleben. Wie die einzelne Maus auf den Erreger reagiert, ist individuell unterschiedlich und hängt auch vom Immunstatus der Maus ab.
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Hallo Fufu,

danke für deine Antwort!

Ich hab von meiner TÄ jetzt ein Rezept für Infectomycin Saft bekommen für einen zweiten Behandlungsversuch. Kennt das hier jemand? Ist eigentlich für Menschen. Das muss aber erst noch bestellt werden, da das hier in der Gegend nicht in der passenden Dosierung verfügbar ist.
Hab gesehen, dass es u.a. auch gegen Mittelohrentzündungen angewendet wird... womöglich wäre mein verstorbenes Mäuschen wieder gesund geworden, wenn ich früher ein anderes Mittel bekommen hätte. *heul*

Mal sehen, wem ich es dann überhaupt noch geben muss. Find es ohnehin oft schwierig zu sagen, wieviel Niesen schon krank ist (zumal man bei trockener Heizungsluft im Winter ja eh selber öfter mal niest). Das eine Mäuschen hab ich seit 2 Tagen nicht mehr niesen hören und das andere Mäuschen macht nun auch fast keine Geräusche mehr. Hatte eh den Eindruck, dass die wochenlange Enrobactin-Kur seinem Immunsystem geschadet hat...

Das ist schon klar, dass eine Obduktion nicht weh tut. =) Das Problem ist, dass ich die aber nicht selber machen kann und das Mäuschen wohl eher nicht wieder zu mir zurückkommt, wenn ich es einschicken lasse. Dort schmeißen sie es sicher einfach in den Müll oder dergleichen und das ist für mich nicht akzeptabel, ich will den Zwerg auf jeden Fall bei mir beeerdigen, sonst leide ich bis an mein Lebensende und für den Zwerg ist es meiner Meinung nach eine absolut unwürdige Beerdigung. *traurig* Was anderes wäre es, wenn die TÄ etwas Gewebe entnehmen würde und ich die Maus dann wieder nach Hause nehmen könnte. Ist sowas bei Mycoplasmose möglich?

Ist es denn wirklich so, dass man bei Myco nicht mehr vergesellschaften darf? Nach allem, was ich bisher dazu gelesen hab, scheint man ja eh von einer hochprozentigen Erregerausbreitung bei Mäusen auszugehen, nur bricht die Erkrankung eben nicht immer aus. Die Behandlung unterscheidet sich auch nicht von Atemwegsinfekten. Daher heißt es oft, dass es für Vergesellschaftungen nicht relevant sei, ob Myco vorliegt.

Liebe Grüße
Glühwürmchen
 
Hallo Glühwürmchen,
der Wirkstoff von Infektomycin ist Erythromycin, ein AB, das sogar Kindern verabreicht wird. Ich habe es auch schon eingesetzt, es soll gegen Mykoplasmen wirken. Das ist auf jeden Fall eine gute Wahl.

Du könntest die TÄ bitten, einer toten Maus Lungengewebe zu entnehmen, das dann eingeschickt werden könnte. Die Maus kann wieder "zugenäht" werden und Du könntest das Mäuslein dann wieder mitnehmen und beerdigen. Für mich hat das mal eine TÄ gemacht. Frag doch einfach nach. Ich selbst nähe die Mäuse auch immer anschließend wieder zu und man sieht fast gar keine Verletzung mehr, wenn ich sie beerdige. Wenn Du eine liebe TÄ hast (oder TA) dann wäre das vielleicht eine gute Lösung. =)

Das Problem ist, daß Mykoplasmose in den seltensten Fällen diagnostiziert wird (weil das eben nur an der toten Maus möglich ist). In der überwiegenden Anzahl der Fälle ist das nur eine Verdachtsdiagnose, weil ein Infekt so hartnäckig ist und vielleicht ist es manchmal auch einfach eine Verlegenheitsdiagnose.

Wenn aber tatsächlich eine Mykoplasmose vorliegen sollte, dann hat man schon ein Problem, da die Infektion chronisch verlaufen kann und die Mäuse möglicherweise lebenslang kränkeln. Wenn man dann neue Mäuse dazuvg, dann setzt man sie eben diesem Risiko aus, obwohl sie sonst vielleicht ein gesundes Leben hätten führen können. *seufz* Schwierig.

Eine mögliche Lösung wäre, die letzten Mäuschen der Gruppe in eine Alten-Wg zu geben. Ich bin ganz froh um meine Hospiz-Gruppe. Die leben einfach nicht mehr lange genug, als daß man sich um so etwas Sorgen machen müßte. Auch haben die wirklich Kranken bei meiner Haltungsform manchmal Probleme. Dann setze ich sie rüber ins "Altersheim", das ganz behindertengerecht eingerichtet ist. Dort muß ich mir auch nicht Gedanken machen, ob andere Mäuse sich zuviel kalorienreiche Portionen abgreifen, weil die Alten dürfen alles und andere sind da nicht drin. :D
Viele Grüße
Fufu
 
Last edited:
Hallo Fufu! =)

Zunächst mal Entschuldigung für die späte Antwort - bei mir ging es die letzte Zeit ziemlich drunter und drüber, daher kam ich nicht zum Antworten. *anbet*

Das Infectomycin zu bekommen, war auch ne Odyssee... Wie sich erst nach etlichen Telefonaten und einer längst abgeschlossenen Online-Bestellung rausstellte, gibt es das in der von der TÄ verschriebenen Dosierung mittlerweile nicht mehr, weil anscheinend die Produktion eingestellt wurde. Wir mussten dann auf die nächsthöhere Dosis umsteigen und das Pulver-Wasser-Verhältnis eben entsprechend ändern.
Seit ein paar Tagen bekommen die Kleinen das 2mal am Tag - es wird die ganze Gruppe behandelt, war von der TÄ so gewünscht. Ich soll es ihnen mindestens drei Wochen geben. Das werd ich aber nochmal besprechen, ob das wirklich so lange sein muss. Bis jetzt schauts auf jeden Fall gut aus mit der Wirkung. Hab also wieder Hoffnung, dass das nun vielleicht das passende AB ist. =)

Das mit der Gewebeentnahme werd ich auf jeden Fall noch klären. Das wär super, wenn das klappt. Meine TÄ ist sehr lieb, kann mir schon vorstellen, dass sie das vielleicht machen würde.

Was VGs angeht, ist das natürlich ohne genaue Diagnose keine leichte Entscheidung. Hatte auch mit Angelus noch ausführlich drüber gesprochen, die mich in der Sache nochmal sehr beruhigt hat. Nach allem Für und Wider werde ich daher bei der vollkommen symptomfreien Dreier-Zickengruppe wohl doch eine VG wagen, die brauchen endlich eine etwas größere Gruppe.

Das mit der Alten-WG klingt super. =) Würde dann wohl bei mir eine aufmachen, weggeben kann ich meine Babies ja nicht. *Herz*

Liebe Grüße
Glühwürmchen
 
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