Mäusebabys

Ich will jetzt auch nicht sagen dass es das beste wäre sie in gefangenschaft zu halten aner ich würde mir da schon bischen gedanken machen. Wie will man ein Tier denn vor den Menschen scheu halten wenn der Mensch die Mutter ersetzt? Die Mutter ist für die Kleinen total wichtig und sie bringt ihnen alles bei was sie wissen müssen und ohne dieses wissen sind sie hilflos. Wie soll man wissen wie sich eine Waldmaus verhält, wie soll man wissen vor was man Angst haben muss und vor was nicht, was man fressen soll und vor allem woher man da essen beziehen soll, wenn man in seinem vorherigen Leben alles bloss vor die Nase geworfen bekommen hat...
Es ist halt kompliziert...natürlich ist es für die Mäuse ohne Ausnahme das beste wenn sie wieder ausgewildert werden könnten jedoch eürde ich mir da sorgen machen ob das Funktionieren würde, so ganz ohne Erfahrung...
Villeicht wäre es eine Idee in Wildtierauffangsstationen rumzutelefonieren vllt sitzen da auch Waldmäuschen die auch ausgewildert werden so dass sie zusammen ausgewildert werden könnten und die kleinen dann wenigstens bisschen was lernen können...
 
Heyho =)

IWie will man ein Tier denn vor den Menschen scheu halten wenn der Mensch die Mutter ersetzt?

Das ist auch gar nicht so nötig, wie man denkt. Tatsächlich stellt der Mensch für eine Wildmaus keine so große Bedrohung dar. Da gibt es schlimmeres, wie zB Katzen, Füchse oder Greifvögel. Mäuse sind für gewöhnlich dämmerungs-/nachtaktiv, zu solchen Zeiten ist der Mensch dann auch nicht mehr so häufig in der Natur anzutreffen.

Im Übrigen werden sogar die domestizierten Farbmäuse sehr scheu, wenn sie mal außerhalb des gewohnten Reviers unterwegs sind. Ist mal ein Mäuslein ausgebrochen, kommt die Scheu ganz automatisch. Es gibt zwar auch Exemplare, die trotzdem zutraulich bleiben, aber das fällt unter den wilden Mäusen dann höchstwahrscheinlich ganz weg. Das ist ihr Überlebensinstinkt. Sie sind plötzlich in einer Umgebung, die sie gar nicht kennen. Überall könnten Fressfeinde lauern. Das wissen sogar unsere Farbmäuse, die das Zusammenleben mit dem Menschen kennen und keine Fressfeinde zu fürchten haben. Instinkt ist eben alles :D

Was das Futter angeht, kann der Mensch da schon viel machen. Nur füttern, was in der Natur auch zu finden ist, oder lebende Insekten wie Mehlwürmer oder auch Grillen/Heuschrecken anbieten, die sie sich erst fangen müssen. So kann man sie trainieren. Mit einer naturnahen Einrichtung mit Erde und Ästen und allem lernen die Schätze dann auch zu klettern und Höhlen zu graben. Es ist ja schon in ihnen, sie müssen es bloß noch trainieren können.
Und diese Mäuslein sind ja schon aus dem gröbsten raus. Sie müssen nicht mehr alle 2 Stunden herausgenommen und gefüttert werden. Da entsteht also gar nicht die enge Bindung an den Menschen, man kann sich als Mensch schon gut zurücknehmen und sollte man auch.

Wie lange sie draußen überleben, kann man natürlich nie wissen. Aber da sollte man auch so realistisch sein: Mäuse sind Beutetiere. Es wird vermutlich keine einzige Wildmaus geben, die an Altersschwäche stirbt... Die meisten werden Beute und ernähren somit andere Wildtiere, andere sterben sicherlich auch an Krankheiten und ernähren auch dann wieder andere Wildtiere. Der Gedanke mag nicht schön sein... Aber für dieses Leben sind sie geboren worden. Hätte Sasu sie nicht mitgenommen, wären sie bereits tot. Sie haben nun eine neue Chance. Vor allem die Chance, ihr Leben zu genießen und ganz Maus zu sein =) Auch wenn dieses Leben vielleicht recht schnell endet. Dafür waren sie die kurze Zeit glückliche, freie Mäuse. Wildtieren kann man in Gefangenschaft nicht gerecht werden. Sperrt man sie ein, sind sie nie zufrieden und glücklich, auch wenn sie dafür dann länger leben. Aber, ist es das dann wirklich wert? Lieber kurz und glücklich als lang und unglücklich, gerade für ein Tier, das im Hier und Jetzt lebt und nicht an Morgen denkt =)

Liebe Grüße,
Sabrina
 
Ich will jetzt auch nicht sagen dass es das beste wäre sie in gefangenschaft zu halten aner ich würde mir da schon bischen gedanken machen. Wie will man ein Tier denn vor den Menschen scheu halten wenn der Mensch die Mutter ersetzt? Die Mutter ist für die Kleinen total wichtig und sie bringt ihnen alles bei was sie wissen müssen und ohne dieses wissen sind sie hilflos. Wie soll man wissen wie sich eine Waldmaus verhält, wie soll man wissen vor was man Angst haben muss und vor was nicht, was man fressen soll und vor allem woher man da essen beziehen soll, wenn man in seinem vorherigen Leben alles bloss vor die Nase


Schau mal die Definition von "Instinkt"
eine Verhaltensweise, die einem Lebewesen bereits angeboren ist und die es daher nicht erlernen muss.
Das Mäuschen wird also wissen was zu tun ist wenn sie wieder Waldboden bzw die Freiheit unter den Pfoten hat :)
Da muss man wirklich keine Angst haben dass sie stirbt o.ä.

Ich habe die Mäuschen immer mit einem kleinen Proviant an Nahrung und ihrem gewohnten Nest/Häuschen nach draussen gesetzt, sobald ich den Eindruck hatte dass sie es packen. Ich habe auch nicht geschaut was das für eine Art war, ob nun Waldmaus oder Hausmaus oder Feldmaus oder sonstwas, um sie dann an einem "geeigneten " Ort raus zu lassen.
Die kleinen rennen so viele Kilometer und haben ein irre großes Areal in dem sie wohnen, da sollen sie sich ihre Heimat bitte selbst aussuchen :)
 
Hallo Louise,
wie gut, daß Du Dich der Kleinen angenommen hast - da hatten die Mäuschen wirklich ein großes Glück. =) Wenn die Mäuse gesund und fit sind, dann spricht nichts gegen eine spätere Auswilderung. Nur behinderte Tiere, die beispielsweise eine Lähmung haben oder blind sind, eignen sich nicht für eine Freilassung. Wilde Tiere sind für ein Leben in Freiheit gemacht und das schönste Gehege ist kein Ersatz für diese Freiheit. Ich denke, eine wilde Maus erlebt an einem einzigen Tag in der Natur mehr als in wochenlanger Gefangenschaft. =)

Was die Vertrautheit der Mäuse mit dem Futtergeber angeht, kann ich aus eigener Erfahrung sagen, daß die Tiere sehr schnell "verwildern". Selbst zutrauliche, ausgebrochene Farbmäuse sind nach wenigen Tagen so schlau und scheu geworden, daß man erhebliche Probleme hat, sie wieder einzufangen, wie Fluse auch schon beobachtet hat.

Wichtig ist, den Tieren bei der Freilassung optimale Startbedingungen zu bieten. Dabei ist entscheidend zu wissen, um was für eine Mäuseart es sich handelt, damit man die Mäuschen in einem geeigneten Lebensraum auswildern kann. Könntest Du vielleicht die Findelkinder noch mal fotografieren und die Fotos (im Idealfall gleich mehrere) hier hochladen? Gut wäre, wenn man die Schwanzlänge im Verhältnis zur Körperlänge sehen könnte, außerdem das Gesicht mit Augen und Ohren und die Farbe des Bauchfells. Auch für das richtige Futterangebot wäre eine Artbestimmung hilfreich. Waldmäuse haben ein anderes Futterspektrum als Haus- oder Wühlmäuse. Auf den ersten Blick sehen die Tiere aber tatsächlich am ehesten nach Wald- bzw. Gelbhalsmäusen aus. Ganz lieb sind die Kleinen übrigens. =) Es ist auch ein Glück, daß es gleich mehrere Mäuslein sind. So haben sie wenigstens Kontakt zu Artgenossen und müssen nicht geschwisterlos aufwachsen.
Liebe Grüße
Fufu
 
Heute morgen sind leider drei verstorben. Ich weiß auch nicht so recht an was. Entweder sie waren einfach krank und zu schwach oder ich hab sie nicht richtig versorgt. Aber ich hatte ihnen einen Haferbrei angeboten und Hirse, die haben sie sogar fast aufgefressen. Jetzt lebt nur noch eine von den Kleinen. Erst dachte ich sie wäre auch schon tot, aber durch Zuckerwasser konnte ich sie gerade noch retten.
 
Super, dass sie fressen, ich hätte sie jetzt von Deiner ersten Beschreibung größer eingeschätzt, aber Du hast das toll hinbekommen =)

Auf dem Foto sieht man jedenfalls, dass sich die Ohren gerade erst entfalten, damit ist ziemlich sicher, dass sie ungefähr 14 Tage alt sind. Bis zum 21. Tag säugen sie immer noch bei der Mutter, also wäre es gut, wenn Du so lange noch Milch zufütterst, wie in der Aufzuchtanleitung beschrieben.

Die linke Maus: man sieht, dass der Schwanz ungefähr so lang ist, wie der Körper, stimmt das mit Deinen Beobachtungen überein?

Edit Oh schade, das hat sich jetzt überschnitten... leider weiß man nie, wie lange sie schon ohne Nahrung waren, als Du sie gefunden hast. *drück*
 
Hallo Sasu,
entschuldige bitte, daß ich Dich versehentlich als Louise angesprochen habe, ich war heute morgen etwas verpeilt. Das ist traurig, daß gleich drei Mäuschen gestorben sind. *drück* Wie schade. *traurig* Aber mach Dir keine Vorwürfe, es ist wirklich gar nicht so einfach, so junge Mäuse durchzubringen. Man weiß ja auch nie, wielange sie schon ohne Futter oder ob sie nicht unterkühlt waren oder einfach eine Krankheit in sich getragen haben. Du hast es zumindest versucht.

Ich würde dem verbliebenen Mäuschen jetzt eine Wärmequelle anbieten, z.B. ein Glas mit Schraubverschluß mit 38 Grad warmem Wasser füllen und mit einem Tuch umwickelt (oder Socke) ins Gehege legen. Hast Du Aufzuchtsmilch? Vielleicht kannst Du das Mäuschen mit Brei (eventuell vermischt mit Aufzuchtsmilch, aber keinesfalls Kuhmilch) noch retten. Versuche die Maus richtig zu füttern. Aber sei nicht zu verzweifelt, falls das letzte Mäuschen auch sterben sollte.
Drücke Dir die Daumen,
liebe Grüße
Fufu
 
Dankeschön und ich denke das ist eine ausgezeichnete Idee mit der Wärmequelle und leider hab ich keine Aufzuchtsmilch, was kann man denn als Alternative geben?
 
Hallo Sasu,

Aufzuchtmilch (die für Katzenwelpen) bekommst Du beim Tierarzt (Notdienst) oder auch in Zoofachgeschäften.
Die brauchen sie in diesem Alter auch noch unbedingt! (Säugezeit ca 3 - 4 Wochen, je nach Art)
Zusätzlich milchfreien Getreidebrei und Schmelzflocken, eingeweichte Getreideflockenlocken, je nach Mäuseart noch passende Sachen von "Draussen", die ihrem natürlichem Nahrungsspektrum entsprechen, nicht zu harte Kerne, Gräser, Saaten, Gemüse, Obst... Alles Gute für's verbliebene Mäuschen!

LG Nagerchen
 
Last edited:
In der Aufzuchtanleitung steht

Als Aufzuchtmilch besorgt man sich vom Tierarzt oder im Zoohandel eine Katzenaufzuchtmilch, z.B. von Gimpet das Katzenwelpenaufzucht-Milchpulver (keinesfalls die Trinkmilch für erwachsene Katzen!!!)
ODER "Humana Heilnahrung" für Menschensäuglinge - erhältlich in großen Drogerien und Apotheken (letztere haben Notdienste, wo man die Nahrung auch bekommen kann, wenn sonst nichts mehr offen hat!).
Beides ist gut geeignet, aber bitte bleibt bei einer Sorte und wechselt nicht mehr auf etwas anderes.

Zuerst wird das Pulver mit sehr wenig heißem Wasser glattgerührt, dann fügt man weiteres heißes Wasser zu, bis es eine milchige Konsistenz bekommt. Keinesfalls darf es zu breiig werden, aber mit ein bißchen Übung gelingt es gut. (Ungefähr 1 TL Pulver und 2 - 2,5 TL Wasser bzw. Tee)

Zusätzlich wird 10%ige Kondensmilch ca. 1:1 (eher ein bisschen weniger) in die Milchmischung gegeben - egal ob Humana oder Katzenaufzuchtmilch verwendet wird. (Keine Kaffeesahne, das ist nicht das Gleiche!)
Dieser Brei muss bei jeder Fütterung frisch zubereitet werden, es geht jedoch recht schnell und unkompliziert.

Bei sehr jungen Tieren sowie bei der Umstellung auf Ersatzmilch hat es sich bewährt, das Pulver mit Fencheltee anzurühren und zusätzlich ein paar Tropfen Sab Simplex hinzuzufügen. Das beugt gefährlichen Blähungen vor und hat keinerlei schädliche Nebenwirkungen.

Wenn Du gar nichts da hast, würde ich Kondensmilch mit Fencheltee gemischt geben.

Edit: hat die verbliebene Maus auch Brei gefressen? Wenn ja, würde ich den mit 1:1 Wasser und Kondensmilch anrühren.
Das Marmeladenglas mit warmem Wasser füllen, alte Socke drum und dann der Maus hineinstellen zum ankuscheln.

Die Daumen sind gedrückt.
 
Last edited:
.. Getreidebreie, die werden mit Wasser aufgekocht, wie Haferbrei beispielsweise. Vielleicht kannst Du auch Haferflocken vom Müsli zermörsern und dann mit Wasser aufkochen. Ich würde ein paar einzelne Salzkörner dazugeben, aber wirklich nur ganz wenig, notfalls mit Zucker süßen, aber nicht zu viel.
Die Wärmequelle muß nach einer gewissen Zeit erneuert werden, da das Wasser schnell auskühlt. Jetzt wo das Kleine alleine ist, ist Wärme besonders wichtig.
Liebe Grüße
Fufu
 
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