Mal wieder: Medikation für Kratzmaus mit offenen Wunden

Jimmy

Mäusologie-Meister*in
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Hallo.

Habe in meinem Fotothread zwar schon die pics gepostet, aber ich denke, dort werden sie zu leicht übersehen. Und nicht alle Leute, die sich mit meinem Problem auskennen, guggen reglmäßig in die Foroecke.

Also hier nochmal mein Problem:

Meine Lilo macht mir zur Zeit erhebliche Sorgen.
Als ich vor vier Wochen in den Urlaub gefahren bin, gings ihr noch richtig gut. Nach knapp einer Woche hat mich Milkamaus (meine geniale Urlaubsbeztreuung) angerufen, und mir erzählt, dass die Lilo erbärmilch aussieht. Ihr fehlt großflächig Fell und die Haut ist übel zerkratzt. Milka is mit Lilo gleich zum Tierarzt gefahren, wo ein starker Milbenbefall festgestellt wurde. Gegen die Milben wurden die Mäuse mit Stronghold gepunktet, gegen die Wunden wurde eine Salbe verordnet.

Unabhängig vom Milbenbefall (den ich nach meiner Rückkehr in Angriff genommen habe, Vorgehensweise siehe hier) habe ich jetzt Probleme mit der Behandlung von Lilo. Sie kratzt sich extrem viel und verletzt sich dabei. Keines der bisher versuchten Mittel schlägt an. Zur Übersicht hier nochmal die bisherigen Behandlungsversuche:

- drei wochen "clorexyderm spot gel"
- seit 5 tagen baytril gegen die entzündungen der wunden
- seit 5 tagen surolan

keines der mittel hat bisher irgendwas geholfen. die maus sieht noch immer so aus:



Ich denke, das Wichtigste ist erstmal, diesen Teufelskreis zu unterbrechen:
Maus hat Juckreiz... Maus kratzt... Maus verletzt sich... Wunden jucken
Clorexiderm hat ja wohl keine juckreizstillende Wirkung. Surolan wohl schon.
Hilft aber bisher nicht.
Von mehreren Seiten wurde mir jetzt empfohlen, Fenistil zu geben. ich werds mir heute besorgen.

Jetzt meine Fragen:

Wie weiter?
Wie ist die beste Dosierung von Fenistil?
Soll ich das Surolan und das Baytril weitergeben, wenn ich Fenistil gebe?
Nach welcher Zeit sollte man eine Wirkung von Fenistil erkennen können?
Wenn Fenistil nichts nützt, was mach ich dann?
Hat jemand noch irgendeinen sonstigen Tip, der Lilo helfen könnte?

Die Forensuche hab ich schon intensiv betätigt... leider macht mich keiner der vielen Artikel so richtig schlau.
 
Kurze Ergänzung:

Zur Dosierung von Fenistil ist hier im Forum schon viel geschrieben worden. Ich frage trotzdem nochmal nach, da ich extrem unterschiedliche Angaben gefunden habe. Im Wiki wird von 1 Tropfen pro Tag gesprochen, in Threads hab ich schon Angaben bis zu 0,5 ml pro Zwei-Tages-Portion gefunden. Ich hab gestern mal bissl ausprobiert: 0,5 ml in ne spritze aufgezogen... da konnt ich genau 20 Tropfen raustropfen.

Hat irgendjemand schon mal ne Maus mit gleichen Sympthomen erfolgreich behandelt? Wenn ja, wie?

Sicher, ich bin mir bewusst, dass ich Lilo erlösen werde, wenn ich den Eindruck habe, dass es unerträglich wird. Aber ich will alles versucht haben, solange es für die Maus erträglich ist.
 
Guten Morgen Jimmy,

ich kann dir leider nicht helfen.
Eine Maus in dem Zustand habe ich noch nie behandelt. Zu dem Fenistil kann ich dir aber was sagen. Ich habe damals 1 Tropfen pro Tag gegeben und war damit auch erfolgreich. Allerdings war es damals ein zerkratztes und offenes Ohr, also keinesfalls ein so schlimmer Fall wie bei dir. *seufz*

lg
Kathrin
 
Hallo,


auch wenn es sonst überhaupt nicht meine Art ist, ein krankes Tier aus dem Gehege zu nehmen, würde ich diese Gruppe auf Zellstoff halten, nicht auf Streu. Egal wie staubarm Streu ist, etwas staubig ist es immer, jedes Staubkorn verursacht Juckreiz an offenen Wunden. Ich würde die ganze Gruppe rausnehmen, das Gehege entleeren, alles mit Küchenpapier einlegen, Häuser und Spielzeug unverändert in gleicher Anordnung wieder einsetzen, Nestmaterial ebenfalls weiterbenutzen, damit das Umsetzen so stressarm wie möglch ist. Aber solange eine solche Maus auf Streu lebt und sich einbuddeln kann, wird das Streu permanent die Haut reizen.

Bei Inge habe ich ähnlich schlimme Fälle gesehen. Nicht immer kann man eine solche Maus noch retten.

Baytril muß auf jeden Fall weiterhin gegeben werden, um Entzündungen einzudämmen bzw. zu verhindern. Wie lange sollst du es denn laut Dr. G geben? 10 Tage, 14 Tage, eine Woche?

Fenistil kenne ich auch als Dosierung 1 Tropfen pro Tag. Der Wirkstoff heißt Dimetinden, ein Antihistaminikum. Ein Antibiotikum enthält Fenistil also nicht.

Surolan enthält Polymyxin (ein Antibiotikum) und Prednisolon (Cortison), letzteres wirkt entzündungshemmend und juckreizlindernd.

Solche Wunden jucken leider auch durch die Verschorfung, die Maus kratzt sich den Schorf leider immer wieder weg, ehe die Wunden wirklich heilen könnten. Auch deswegen sollten externe Reize wie Streu vermieden werden.

Am besten, du rufst bei der TÄ mal an und fragst, ob sie den Plan absegnet, der Maus gleichzeitig Baytril, Surolan und Fenistil zu geben.

Wie lange so was dauert, ist sehr schwer abzuschätzen. Wenn die Gruppe ohne Streu lebt, müßte sich innerhalb von ca. 1 Woche eine deutliche (!) Besserung zeigen, zumindest müßten die offenen Wunden sich schließen. Ehe wieder Fell nachwächst, dauert es mehrere Wochen.

Wie sehr leidet die Maus unter dem Juckreiz? Kratzt sie sich pausenlos, frißt sie normal, ist sie tagsüber im Nest und schläft, oder rennt sie auch tagsüber draußen herum und kratzt sich?
 
kathrin & vindo: danke erstmal für eure antworten. *drück*

zu den details aus vindos post:
... würde ich diese Gruppe auf Zellstoff halten, nicht auf Streu. Egal wie staubarm Streu ist, etwas staubig ist es immer, jedes Staubkorn verursacht Juckreiz an offenen Wunden. Ich würde die ganze Gruppe rausnehmen, das Gehege entleeren, alles mit Küchenpapier einlegen, Häuser und Spielzeug unverändert in gleicher Anordnung wieder einsetzen, Nestmaterial ebenfalls weiterbenutzen...
ok. werd ich so machen. is sicher richtig, dass das streu nich grade zur wundheilung beiträgt. danke für den tip.

Baytril muß auf jeden Fall weiterhin gegeben werden, um Entzündungen einzudämmen bzw. zu verhindern. Wie lange sollst du es denn laut Dr. G geben? 10 Tage, 14 Tage, eine Woche?
wir haben von 10 tagen gesprochen.
mir ist übrigens heut mit entsetzen eingefallen, dass lilo bei ihrer letzten erkältung auf baytril garnicht reagiert hat. erst als ich marbocyl genommen hab, gabs damals ne verbesserung.
ist es möglich, dass baytril bei dieser erkrankung jetzt trotzdem hilft oder soll ichs absetzen und mir von der frau g. marbocyl holen?
ich ruf nachher mal bei ihr an. dann besprech ich gleich die den baytril-, surolan- und Fenistil-Plan mit ihr.
jemand von den berlinern ne idee, wann man die donnerstags erreicht?

Wie sehr leidet die Maus unter dem Juckreiz? Kratzt sie sich pausenlos, frißt sie normal, ist sie tagsüber im Nest und schläft, oder rennt sie auch tagsüber draußen herum und kratzt sich?
Hmm... also es sieht so aus:
Lilo ist eigentlich ziemlich normal. Sie läuft abends rum (so ab 10), vorher schläft sie mit den anderen im nest.
sie frisst normal, klettert und beschnuppert alles. wie immer.
tagsüber sieht man sie schon manchmal, aber eher selten.
aber wenn sie wach ist, dann kratzt sie sich. letzte woche (vor der surolan-behandlung) extrem viel. ich glaube, jetzt ist das weniger geworden. aber die wunden sprechen wohl ein anderes bild.
 
Was ist mit Viatop-Gel?
Das soll doch auch bei Kratzmäusen helfen, oder?

edit: einfach anrufen, sie ruft dann zurück (meist aber erst am späten abend)
 
danke, mareike.
*viatop-gel auf telefonliste schreib*

grad angerufen... geht keiner ran.
laut homepage donnerstags erst ab 16 uhr sprechtzeit... mist.
ich probiers dann nochmal...
 
Hallo,


mir ist übrigens heut mit entsetzen eingefallen, dass lilo bei ihrer letzten erkältung auf baytril garnicht reagiert hat. erst als ich marbocyl genommen hab, gabs damals ne verbesserung.
ist es möglich, dass baytril bei dieser erkrankung jetzt trotzdem hilft oder soll ichs absetzen und mir von der frau g. marbocyl holen?


Beide gehören zur selben Wirkstofffamilie, zu den Fluorchinolonen, Marbocyl (Wirkstoff: Marbofloxacin) gilt als Weiterentwicklung vom älteren Baytril (Wirkstoff: Enrofloxacin), so gesehen müßten beide eigentlich wirken oder eben nicht wirken... aber wenn du schon festgestellt hast, daß Marbocyl bei der Maus besser anschlug, frag doch die TÄ auch dazu noch.

ich ruf nachher mal bei ihr an. dann besprech ich gleich die den baytril-, surolan- und Fenistil-Plan mit ihr.
jemand von den berlinern ne idee, wann man die donnerstags erreicht?

Do. nur 16-19 Uhr, vormittags ist geschlossen bzw. wird meist operiert, deswegen hat man häufig am Do.-Vormittag keinen am Telefon, weil auch die TA-Helferinnen mit bei den OPs sind. Also lieber ab 16 Uhr anrufen.

Edit: Letzteres haste gerade selbst festgestellt...
 
mein sempf auch noch: ich hatte zwar noch keine so schlimme maus, aber verfolge fleissig die entsprechenden threads hier im forum- da meldet sich zb stefanie immer mit einer sehr viel höheren fenistil-dosierung (2x2tropfen/tag), und nelson hatte mit einer kratzmaus aus dem wormser tierheim und auch mit gimli wohl zumindest bei großen, kahlen hautflächen und großen wunden langfristig (!) mit viatop erfolg.

achmann, ich hoffe, da schlägt überhaupt was an und das schnell! das ist ja langfristig kein zustand *seufz*
 
also: meine milbe (besser: meine hoffentlich-ex-milbe) heisst myobia musculi.
sie hat offensichtlich einen ziemlich agressiven speichel, der zum extremen kratzen bei manchen mäusen führen kann.

hab mit frau dr. g. gesprochen: fenistil + surolan + baytril is ok.
soll ich machen.
man soll nur aufpassen: es gibt wohl auch fenistil mit cortison drin. und wenn man ein anderes cortisonhaltiges medikament (zb. surolan) parallel gibt... das is garnich gut.
also: immer fenistil ohne cortison kaufen!
(ich glaube allerdings, fenistil mit cortison is immer salbe. hier gehts ja um tropfen)

zu meinem baytril-/marbocyl-problem sagt sie folgendes:
baytril ist dafür bekannt, dass es bei erkältungserregern oft resistenzen gibt. in solchen fällen weicht man dann gern mal auf marbocyl aus.
die erreger von wundinfektionen sind natürlich komplett andere. es ist also nicht gesagt, dass ein tier, bei dem die baytril-behandlung nicht auf erkältungen angeschlagen hat, nicht doch mit baytril seine wundinfektion in den griff bekommen kann.
soweit die theorie.
da ich aber seit samstag baytril gebe und bis heut noch nix besser is, sieht es so aus, als ob baytril hier nicht hilft. ich soll jetzt noch ein paar tage geben und wenns dann nix geholfen hat, nehmen wir ne komplett andere wirkstoffgruppe.

die streu hab ich rausgenommen. die nasen leben jetzt auf nem zewa-toilettenpapier-mix. (vanilla freuts, sie isst quasi unsichtbar auf em zeug).

hab heut abend zum ersten mal fenistil gegeben. mal guggen.

ich halt euch auf dem laufenden.
 
oh je, ich denke ich hatte die gleiche milbe, bei mir haben zwei ja auch noch extrem gekratzt nach der behandlung. zum glück nicht mit diesem ergebnis....

ich drück weiter fest die daumen *drück*
 
Ich wünsche euch auch alles Gute und dass es so schnell wie möglich besser wird! =)
 
wegen baytril: die wunden ansich sollten davon ja nicht weggehen, sondern sich bloß nicht entzünden, oder? *grübel* und wenn sie das nicht sind, dann wirkt das baytril doch, oder?
 
Hi,

ohne den Teufel an die Wand zu malen, lass die Kleine mal auf Pilz testen. Mein Kratzmäuschen hatte auch das ganze Programm an Medikamenten durch und erst nach einer Pilzbehandlung (einem flüssigen Medikament, mit dem die Maus abgerieben werden mußte) hat das extreme Kratzen nachgelassen.
 
Dr. G hat gemeint, dass man Pilz so gut wie ausschließen kann, wurde in dem anderen Thread erwähnt (ich meine es so gelesen zu haben)
 
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