Maximale Gruppengröße ?

Delany

Mäusologie-Meister*in
Messages
2.918
Reaction score
0
Hallo ihr Mausler,
bin gerade über einen Beitrag gestolpert, wo jemand schrieb, dass sein Rudel 31 Mäuse umfasst. *umkipp*
Da drängt sich mir (interessehalber, keine Panik! ;-)) die Frage auf, wo überhaupt das Limit für ein Mauserudel liegt... (Ich meine, platzunabhängig). Eine Maus kann sich doch bestimmt nicht unbegrenzt viele Gesichter merken, oder? Gibt es da Zahlen oder Erfahrungen?? *neugierig bin*
 
Das finde ich in der Tat auch sehr interessant!
Von meinem völlig Laienhaften Denken, würde ich mal vermuten dass Mäuse sich ja am Geruch erkennen und demnach vielleicht nicht gar so große Probleme haben sich 'Gesichter' zu merken. Aber vermutlich werden sich die ein oder andere Maus weniger sehen als in einer kleinen Gruppe. In wie weit das schlimm ist, oder zu unruhe führt ist sicherlich von Gruppe zu Gruppe verschieden.
Wo ich jetzt ehr das Probleme sehe, ist eine kranke Maus zu bemerken. Bei so vielen Mäuschen würde mir der Überblick fehlen, vorallem wenn ähnliche Farben öfter auftauchen...
Und die notwendige Gehegegröße fände ich auch etwas schwer zum 'bewirtschaften' und lässt die Mäuse vielleicht auch mehr, na sagen wir mal verwildern...
Bin glaub ich mehr für Kleinegruppen :) Aber bin mal gespannt, auf so'nem Bauernhof gibts ja sicher recht große Mauserudel - mal sehen was die Profis sagen ;)
 
ich habe mal gelesen, dass allzu große Gruppen nicht mehr stabil sind, weil sind untergruppen bilden...

Ich habe eine funktionierende 6er Gruppe un ne Dreierguppe.

Der Vorteil von einer großen Gruppe: die Maus kann sich ihren Sympathiepartner selbst suchen, bei kleineren Gruppen hat sie nicht die Auswahl, kleinere Gruppen sollen stabiler sein.

Im Einzelnen hängt das aber sicher von der Konstellation ab, da es Zicken gibt und Mäuse, die große Gruppen nicht mögen...
 
Hallo,


ja, ein Größenlimit ist unter den Leuten mit Großgruppen immer ein interessantes Thema.
Ich habe bei Inge eine 40er Gruppe erlebt, die völlig friedlich war, und eine andere 40er Gruppe, die immer wieder einzelne Mäuse herausgemoppt hat, so daß letztlich aus dieser Gruppe die weniger Dominanten eine eigene Gruppe bekamen.

Eine Maus kann sich doch bestimmt nicht unbegrenzt viele Gesichter merken, oder?

Wie Mausezahn schreibt, geht es dabei nicht um "Gesichter", sondern um Düfte, die ein bestimmtes Individuum charakterisieren. Die Frage, wieviele verschiedene Mäuse sich eine Maus merken kann, ist aber weiterhin tatsächlich unbeantwortet! Hier scheint es auch individuelle Unterschiede zu geben. Als Beispiel dazu mag eine ursprünglich 40 Tiere umfassende Labormausgruppe dienen:

Hier wurden immer wieder einzelne Tiere herausgemoppt, d.h. unterdrückt, gebissen, aus dem Nest vertrieben und vom Futter verjagt. Diese Tiere wurden natürlich herausgenommen, ehe sie an Stress sterben oder gar verhungern würden.

Sobald in dieser Gruppe saubergemacht wurde, wurde die Gruppe unruhig, es gab Aggressionen, die nach einigen Tagen wieder verschwanden.

Inge und ich vermuteten, daß diese Tiere sich tatsächlich nicht so viele Geruchsmuster merken konnten und deswegen nach der Reinigung auch stärker anzweifelten, wer nun Freund und wer Feind sei. Diese Mäuse beschnupperten sich auch häufiger am Hinterteil, als man es bei anderen Mäusen wohl sieht, das Schnuppern am Hinterteil bedeutet Unsicherheit über die Gruppenzugehörigkeit: gehörst du wirklich zu mir? Nomalerweise begrüßen Mäuse, die in einer Gruppe leben, einander nicht oder nur, indem sie einander kurz mit der Nase berühren.

Größere Gruppen sind oft etwas lebhafter bis unruhiger als kleinere Gruppen. Zudem kommt es vor, daß sich die Gruppe zu Schlafgemeinschaften aufteilt, also zB zwei Untergruppen in 2 Nestern schlafen, ohne daß es Aggressionen oder Jagereien gäbe.

Welche Gruppengröße nun "ideal" für Farbmäuse ist, ist nicht pauschal zu beantworten.
Ich persönlich finde Kleinstgruppen in den meisten Fällen nicht so gut, da (wie milka auch schreibt) die Gefahr groß ist, daß man zufällig Tiere zusammenhält, die nicht wirklich viel miteinander anfangen können. In der größeren Gruppen bildet sich außerdem erst das wirklich interessante Spektrum am Maussozialverhalten heraus. Zweier- oder Dreiergruppen langweilen sich recht oft. Manchmal ist aber eine Kleingruppe für die jeweiligen Mäuse das Richtige (ich habe zB zwei Zweiergruppen an Labormäusen, die damit am glücklichsten sind).

Schön in einem sehr subjektiven Sinne finde ich Gruppen zwischen 6 und 12 Tieren. Hier haben alle Mäuse mehrere Partner, jeder hat jemanden, den er besonders gerne leiden mag, es bilden sich oft kleine Freundschaften und Kuschelpartner. Außerdem hat man als Mensch noch einen guten Überblick über diese Gruppengröße und kann jedes Tier individuell betreuen und im Auge behalten. Aber das sind wiederum sehr menschliche Betrachtungen.

Bei größeren Gruppen sehe ich die Gefahr, daß der Mensch es nicht mitbekommt, wenn eine Maus erkrankt, und sie deswegen nicht oder zu spät behandelt wird. Ich fühle mich jeder einzelnen Maus gegenüber verantwortlich und fände es ungerecht, wenn Mäuse in einer Kleingruppe perfekt überwacht würden und Mäuse in einer Großgruppe "Pech" hätten und unbehandelt sterben müßten, denn es ist Zufall, ob eine einzelne Maus in einer großen oder kleinen Gruppe lebt (wir Menschen legen das ja bei den Tieren in Gefangenschaft fest).

Lebhafter in einem positiven Sinne sind Gruppen ab 6 oder 7 Mäusen aber den Kleinstgruppen gegenüber auf jeden Fall. Meine Schwester hielt jahrelang nur Zweiergruppen und staunte, als sie bei mir das Gewusel der größeren Gruppen das erste Mal erlebte, Maus-TV, wie es interessanter nicht sein kann. ;-) Alle Mäuse scheinen andauernd irgendwas zu tun zu haben (das hängt natürlich auch mit dem Platzangebot zusammen, Mäuse in einem großen EB sind lebhafter, lebensfroher als Mäuse in einem eintönigen Hamsterknast, klar).

Was mir auch aufgefallen ist: Man kann jahrelang Zweiergruppen halten und Mäuse doch noch immer nicht kennen, weil man ganz viele Verhaltensweisen, Gesten, Körpersprache, Lautäußerungen etc. noch nie erlebt hat. Das meine ich damit, daß das volle Spektrum am Mausverhalten sich in den meisten Fällen erst ab mehreren Mäusen offenbart.

Zwei Beispiele harmonischer Gruppen: Flokatis Gruppe umfaßte ursprünglich 9 Tiere, alle schliefen in einem Nest, die Gruppe war sehr stabil. Wie in fast allen meinen Gruppen teilten sich ein Kastrat und ein Weibchen die Gruppenführung, was aber kaum erkennbar ist, höchstens daran, wer zuerst am Futter sitzt oder wer wen meistens putzt.

Semis Gruppe umfaßte ursprünglich 11 Tiere, auch diese Gruppe war friedlich, teilte sich zum Schlafen in zwei Gruppen auf, ansonsten verbrachte sie die Zeit gemeinsam. Hier gab es regelrechte Funktionen/Aufgaben, zB den Nestbaubeauftragten, den Bettelbeauftragten, den Dösenden, den Wachsamen usw.

Letzten Endes ist es ja auch die Faszination daran, wie eine Gruppe aus einzelnen Persönlichkeiten mit Charakterunterschieden funktioniert, die das Mäusebeobachten für Menschen, die das gerne tun, so interessant macht.

In der Natur ist die Größe eines Gruppe von vielen externen Faktoren abhängig: Futterangebot, Platzangebot, Druck durch Freßfeinde. Grundsätzlich teilen sich Mäusegruppen auch in der Natur auf, wenn sie zu groß werden (und zu viele Tiere zu wenig Platz oder zu wenig Nahrung beanspruchen würden). Wann diese kritische Grenze erreicht ist, hängt aber wie gesagt von mehreren externen Faktoren ab. Es muß jedoch auch genetischen Austausch zwischen unterschiedlichen Mäusegruppen geben, ansonsten würde jede Population langfristig an Inzucht aussterben.
 
Schön geschrieben, Vindodatus. Ich habe das Problem zu großer Mäusegruppen am eigenen Leib erfahren. Noch dazu sind alle meine Mäusedamen weiß. Insgesamt sind es 9 Mäuse. Sie leben in einem 2,5x0,8m großen Käfig. Da ist es wirklich enorm schwierig, den Überblick zu behalten. Wenn beispielsweise zwei oder drei Mäuse Atemwegsprobleme haben (schnatternde Atmung), wirds schon schwierig alle zu behandeln. Wer is wie stark betroffen? Gings der Maus gestern besser oder schlechter? Mir is auch passiert, dass ich eine Maus mit ganz schlimmer, klickender Atmung gesehen habe, die mir vorher aber nie aufgefallen war. Kurz darauf is sie gestorben. Sowas würde natürlich nicht passieren, wenn man weniger Mäuse in einem kleineren Käfig hätte. Neu eingezogen sind in den Käfig ja 22 Mausedamen. Da wars quasi nicht möglich einen Überblick zu behalten. Andererseits hatten die Mäuse eben wirklich viele Artgenossen und Auslauf. Aber ich würde mir nicht nochmal so viele Mäuse in den Käfig setzen. Meine nächste Gruppe sollte aus maximal 7 Tieren bestehen.
 
Sorry, Leute, "Eine Maus kann sich doch bestimmt nicht unbegrenzt viele Gesichter merken, oder?" hm, unglückliche Formulierung, weiß schon, dass sie sich am Geruch erkennen... *schäm*
Vielen Dank für die spannenden Antworten, auch der Tip mit 6 bis 12 Mausis als guter Gruppengröße deckt sich mit meinen Erfahrungen... :D
hatte nachdem ich einige Zweiergruppen hatte zwei Mädels, eins davon trächtig. Die weiblichen Babys habe ich behalten, und das Rudel bestand dann aus vier Tieren, die in der Tat gleich ein Riesenspektrum an sozialem Verhalten drauf hatten, das die Zweier-WGs anscheinend nicht gebraucht haben... wenigstens nicht so offensichtlich ;-)
Dankenschön!! *drück*
 
Huhu,

na, da bin ich mal gespannt.

Ich habe eventuell vor alle meine "Kinder" zu behalten. Bis jetzt hab ich 6 Stück. Plus die 10 oder 11, die noch nachgekommen sind (Anzahl ist mir noch nicht genau bekannt, da noch im Nest) - dann wärens 17.
Probieren kann ich es aber auf jeden Fall mal oder?
 
klar ...ich hab immer familien zusammenführungen gemacht
meine größte gruppe bestand aus 18 kastraten und 20 mädels :D
das lief wunderbar

hängt natürlich auch ein bisschen vom character ab, aber großgruppen sind was ganze tolles
 
Supi, das freut mich :-)

Hoffentlich klappt dann auch alles :-)
 
Das habe ich mich auch schon oft gefragt :D

Also eine meiner Gruppen war mal 12 Tiere groß. Die war aber ziemlich instabil.
Ich denke da waren wohl mehrere dominante Tiere drin. Jetzt ist diese GRuppe auf 6 Tiere zurück geschrumpft und ist super harmonisch und lieb. Das mache ich aber nicht von der Gruppengröße abhängig.

Meine eine 9er GRuppe zickt jetzt auch ziemlich rum, aber da sind mehrere Junge Tiere drin, die wohl erst mal eine Rangordnung ausfechten wollen.

Die letzte Gruppe.. eine 5er Jungsgruppe mit 4 Kastraten und einem Bock, ist die harmonischste der Welt und das seit der VG.

Aber da mache ich es auch nicht von der GRöße ab. die Kastraten sind einfach mega lieb und ruhig.

Allerdings würde mich interessieren, wer hier aktuell die Größte GRuppe und insgesamt die meisten Tiere hat :D
 
Das fänd ich auch mal interessant - also alle ab 30 mal melden *g
 
Also ich habe zwar keine 30, aber ich bin grade in einer 23er Vg...und das mit den unterschiedlichsten Mäusen(vom Charakter) und habe von 3 1/2 Monaten bis 13Monate auch alles an Alter dabei... ;-)
 
Also ich habe zwar keine 30, aber ich bin grade in einer 23er Vg...und das mit den unterschiedlichsten Mäusen(vom Charakter) und habe von 3 1/2 Monaten bis 13Monate auch alles an Alter dabei...
Heute 11:09
Also, bei mir sinds "nur" 19 :D

Hui, aber immerhin :-)
 
Back
Top Bottom