Gestern abend bekam ich eine Mail von einem Mädel, dem ich vor einiger Zeit Nachhilfe gegeben habe. (Jüngere Schwester einer alten Schulfreundin von mir.) Sie fragte, ob es schlimm sei, daß die Mutter ihrer Mäusekinder gestorben sei bzw. bis zu welchem Alter Mäusekinder ihre Mutter bräuchten. Ich wußte gar nicht, daß sie Mäuse hat, sie aber wußte, daß ich welche habe (und kennt auch meine Gehege...).
Lange Rede, kurzer Sinn, weil ich ja nun gar nichts wußte und mir die Sache anschauen wollte, besuchte ich sie heute. Die Sache schilderte sie so:
Vor einigen Monaten kaufte sie sich zwei Mäusemädchen im Zooladen. Dann starb eines davon, und damit die andere Maus nicht alleine war, kaufte sie noch drei Weibchen dazu. Leider war eines davon (man ahnt es...) schwanger. Vor fünf Wochen warf sie sieben Junge. Vorgestern starb die Mama.
Die Jungs aus dem Wurf hat das Mädel leider im Zooladen abgegeben, ihre Eltern haben darauf bestanden und sie vor die Wahl gestellt, entweder die Mädchen oder die Jungs zu behalten, und weil bei den Mädchen auch ihre älteren Mausis waren, hat sie die Jungs abgegeben. Man kann ihr aber keinen Vorwurf machen, sie lebt bei ihren Eltern, ihr Vater ist total streng, schreit den Hund an, schreit die Tochter und seine Frau an... *seufz*
Ich habe mir ihre Mäuse angeschaut. Sie lebten in einem 80er Aqua, und soweit hatte sie sich ja auch Mühe gemacht, nur halt leider in einigen Dingen nicht praktisch genug gedacht. Zum Beispiel stand der Freßnapf auf dem Dach eines Häuschens und hatte einen sehr hohen Rand, so daß die Mäusekinder nur unter größter Mühe überhaupt ans Futter kamen und jedesmal schwierig klettern mußten. Auf meine Frage, wieso das Futter nicht einfach auf dem Boden stehe, sagte sie: "Dann buddeln sie den Napf ja ein." Stimmt schon, aber ist das schlimm? Hauptsache die Tiere kommen ans Futter, ist doch egal, ob sie Streu reinbuddeln... Oder die Trinkflasche: sie war oben mit Saugnäpfen am Glas des Aquas befestigt, jedesmal, wenn eine Maus trinken wollte, mußte sie auf das Dach eines Häuschens und Männchen machen, um überhaupt ranzukommen... wie soll ein kleines Mäusekind das schaffen? Außerdem fielen mir noch die übrigen Dinge auf, die eben bei den meisten Leuten verbreitet sind... Laufrad zu klein (aber kein Metalllaufrad!), Plastikinventar, das Futter leider ein ganz schlechtes, das hauptsächlich aus diesen gebackenen Ringen besteht. Sie wußte auch nicht, daß Mäuse auch tierisches Protein benötigen.
Während sie mir ihre Mäuse so zeigte, sah ich, daß sie alle versiffte, verkrustete Augen haben. Sie erzählte, vorgestern sei die Mama der Babies gestorben. Sie nahm das Haus hoch, da saß ein Miniaturmäusekind, so winzigklein, daß ich es auf 3 Wochen geschätzt hätte... *seufz* Ich sagte ihr, die Tiere seien krank und müßten behandelt werden. Alle sechs Tiere niesen und haben total verklebte Augen und gesträubtes Fell. Außerdem kratzten sie sich, und als ich meinte, die Mäusen hätten mit großer Wahrscheinlichkeit Parasiten, wurde sie noch stiller. Bei einem der Kinder war das eine Auge so verklebt, daß ich zuerst dachte, sie sei einäugig. Und alle winzig, streichholzdünne Schwänzchen. Eine der Kleinen sprang dauernd hoch an ihre Hand, und sie meinte, wie superzutraulich sie doch seien... ich brachte es nicht über mich zu erwidern, daß es normal sei für Mäuse in diesem Alter, daß sie versuchen, überall rauf und überall hoch zu springen, und daß sie gerade sehr unsicher sind und versuchen, herauszukommen... weil ich das Gefühl hatte, sie versucht, mir ihre Mäuse sympathisch zu machen. Da sehe ich das kleinste Mäusekind, total verklebte Augen, strubbelig, dünnes Fell, und weiß... wenn die Tiere nicht sofort behandelt werden, wird dieses Kleine es nicht schaffen.
So also die innerliche Argumentationskette, weil ich eigentlich keine Mäuse mehr aufnehmen kann...
Sie fragt, ob ich die Babies mitnehme, damit ich sie behandle. Ich glaube wirklich, daß sie es im Grunde nur gut mit den Tieren meint, nur eben mit der Situation völlig überfordert war. In kurzer Zeit waren ihr zwei Mäuse weggestorben, die verbliebenen sind krank.
"Magst du nicht alle mitnehmen?"
Als was tun? Nein sagen, tschüß? Sie wollte wirklich das Beste für ihre Mäuse... nur war total hilflos. Am Ende fragte sie, ob sie die Mäuse denn mal besuchen könne... sie war traurig, aber wollte nicht, daß noch eine Maus stirbt.
Nun sind die sechs Mädchen hier... eine ist ausgewachsen, die zwei dazugekauften sind auch noch ziemlich jung, die drei Mäusekinder sind winzig, vor allem eines. Geschlechter hat sie richtig getrennt. Hier bei mir habe ich sie erstmal gepunktet. Eines der dazugekauften Mädchen ist quasi unfangbar und wird später vermutlich eine dominante Persönlichkeit mit Führungsqualitäten, jedenfalls hat sie sich mit einem Biß bei mir bedankt und piepst und quietscht, sobald eine Menschenhand sie nur berührt. *Angst* Die Babies haben so dünne Schwänzchen, daß ich mich kaum getraut habe, sie rauszunehmen, um sie zu punkten (geht nur am Schwanz, Flohalter, sie hüpfen wie Grashüpfer). Voliere ist auch noch nicht möglich, das Kleinste würde durchs Gitter passen, also erstmal Käfig. Jetzt bekommen sie Baytril, und ich füttere sie mit Katzenaufzuchtmilch dazu. Das Kleinste hat sich erst mal ins Futter gesetzt und gemampft...
Eines der dazugekauften Mädchen schnattert auch, der Rest niest "nur", verklebte Augen haben alle. Den Salat haben sie noch entdeckt, die Aufzuchtmilch auch, dann fiel der Haufen ins Schlafkoma, war so ein aufregender Tag...
Und ich habe sechs Mäuse mehr...
Lange Rede, kurzer Sinn, weil ich ja nun gar nichts wußte und mir die Sache anschauen wollte, besuchte ich sie heute. Die Sache schilderte sie so:
Vor einigen Monaten kaufte sie sich zwei Mäusemädchen im Zooladen. Dann starb eines davon, und damit die andere Maus nicht alleine war, kaufte sie noch drei Weibchen dazu. Leider war eines davon (man ahnt es...) schwanger. Vor fünf Wochen warf sie sieben Junge. Vorgestern starb die Mama.
Die Jungs aus dem Wurf hat das Mädel leider im Zooladen abgegeben, ihre Eltern haben darauf bestanden und sie vor die Wahl gestellt, entweder die Mädchen oder die Jungs zu behalten, und weil bei den Mädchen auch ihre älteren Mausis waren, hat sie die Jungs abgegeben. Man kann ihr aber keinen Vorwurf machen, sie lebt bei ihren Eltern, ihr Vater ist total streng, schreit den Hund an, schreit die Tochter und seine Frau an... *seufz*
Ich habe mir ihre Mäuse angeschaut. Sie lebten in einem 80er Aqua, und soweit hatte sie sich ja auch Mühe gemacht, nur halt leider in einigen Dingen nicht praktisch genug gedacht. Zum Beispiel stand der Freßnapf auf dem Dach eines Häuschens und hatte einen sehr hohen Rand, so daß die Mäusekinder nur unter größter Mühe überhaupt ans Futter kamen und jedesmal schwierig klettern mußten. Auf meine Frage, wieso das Futter nicht einfach auf dem Boden stehe, sagte sie: "Dann buddeln sie den Napf ja ein." Stimmt schon, aber ist das schlimm? Hauptsache die Tiere kommen ans Futter, ist doch egal, ob sie Streu reinbuddeln... Oder die Trinkflasche: sie war oben mit Saugnäpfen am Glas des Aquas befestigt, jedesmal, wenn eine Maus trinken wollte, mußte sie auf das Dach eines Häuschens und Männchen machen, um überhaupt ranzukommen... wie soll ein kleines Mäusekind das schaffen? Außerdem fielen mir noch die übrigen Dinge auf, die eben bei den meisten Leuten verbreitet sind... Laufrad zu klein (aber kein Metalllaufrad!), Plastikinventar, das Futter leider ein ganz schlechtes, das hauptsächlich aus diesen gebackenen Ringen besteht. Sie wußte auch nicht, daß Mäuse auch tierisches Protein benötigen.
Während sie mir ihre Mäuse so zeigte, sah ich, daß sie alle versiffte, verkrustete Augen haben. Sie erzählte, vorgestern sei die Mama der Babies gestorben. Sie nahm das Haus hoch, da saß ein Miniaturmäusekind, so winzigklein, daß ich es auf 3 Wochen geschätzt hätte... *seufz* Ich sagte ihr, die Tiere seien krank und müßten behandelt werden. Alle sechs Tiere niesen und haben total verklebte Augen und gesträubtes Fell. Außerdem kratzten sie sich, und als ich meinte, die Mäusen hätten mit großer Wahrscheinlichkeit Parasiten, wurde sie noch stiller. Bei einem der Kinder war das eine Auge so verklebt, daß ich zuerst dachte, sie sei einäugig. Und alle winzig, streichholzdünne Schwänzchen. Eine der Kleinen sprang dauernd hoch an ihre Hand, und sie meinte, wie superzutraulich sie doch seien... ich brachte es nicht über mich zu erwidern, daß es normal sei für Mäuse in diesem Alter, daß sie versuchen, überall rauf und überall hoch zu springen, und daß sie gerade sehr unsicher sind und versuchen, herauszukommen... weil ich das Gefühl hatte, sie versucht, mir ihre Mäuse sympathisch zu machen. Da sehe ich das kleinste Mäusekind, total verklebte Augen, strubbelig, dünnes Fell, und weiß... wenn die Tiere nicht sofort behandelt werden, wird dieses Kleine es nicht schaffen.
So also die innerliche Argumentationskette, weil ich eigentlich keine Mäuse mehr aufnehmen kann...
Sie fragt, ob ich die Babies mitnehme, damit ich sie behandle. Ich glaube wirklich, daß sie es im Grunde nur gut mit den Tieren meint, nur eben mit der Situation völlig überfordert war. In kurzer Zeit waren ihr zwei Mäuse weggestorben, die verbliebenen sind krank.
"Magst du nicht alle mitnehmen?"
Als was tun? Nein sagen, tschüß? Sie wollte wirklich das Beste für ihre Mäuse... nur war total hilflos. Am Ende fragte sie, ob sie die Mäuse denn mal besuchen könne... sie war traurig, aber wollte nicht, daß noch eine Maus stirbt.
Nun sind die sechs Mädchen hier... eine ist ausgewachsen, die zwei dazugekauften sind auch noch ziemlich jung, die drei Mäusekinder sind winzig, vor allem eines. Geschlechter hat sie richtig getrennt. Hier bei mir habe ich sie erstmal gepunktet. Eines der dazugekauften Mädchen ist quasi unfangbar und wird später vermutlich eine dominante Persönlichkeit mit Führungsqualitäten, jedenfalls hat sie sich mit einem Biß bei mir bedankt und piepst und quietscht, sobald eine Menschenhand sie nur berührt. *Angst* Die Babies haben so dünne Schwänzchen, daß ich mich kaum getraut habe, sie rauszunehmen, um sie zu punkten (geht nur am Schwanz, Flohalter, sie hüpfen wie Grashüpfer). Voliere ist auch noch nicht möglich, das Kleinste würde durchs Gitter passen, also erstmal Käfig. Jetzt bekommen sie Baytril, und ich füttere sie mit Katzenaufzuchtmilch dazu. Das Kleinste hat sich erst mal ins Futter gesetzt und gemampft...
Eines der dazugekauften Mädchen schnattert auch, der Rest niest "nur", verklebte Augen haben alle. Den Salat haben sie noch entdeckt, die Aufzuchtmilch auch, dann fiel der Haufen ins Schlafkoma, war so ein aufregender Tag...
Und ich habe sechs Mäuse mehr...