Milben - woher eigentlich?

Steff

Fellnasen-Fan
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Hallöchen,
meine Pelznasen haben/hatten Milben..*traurig* nach Behandlung (punkten, Reinigung des Käfigs und Inventars mit Bactazol etc.) sind sie wieder auf dem Weg der Besserung. =) Nun mache ich mir aber trotzdem Gedanken, wie ich vermeide, dass das wieder auftritt. Ihr werdet doch eure Tiere wahrscheinlich nicht vorsorglich (wie man das bei größeren vierbeinern macht) regelmäßig gegen Ungeziefer punkten, oder? Selbst wenn meine Tiere jetzt behandelt sind, könnten sie sich ja theoretisch bald wieder welche einfangen?! Mir ist unklar, woher sich meine Dicken diese ekeligen Viecher zugezogen haben. Mangelnde Hygiene schließe ich aus, Grünfutter von draußen wasche ich gut, es sind keine neuen Tiere dazu gekommen und auch sonst habe ich nichts verändert. Ich verwende handeslübliche Kleintierstreu, blöderweise immer verschiedene Marken. kann es sein, dass dieses Milben enthalten hat?? oder gehen diese schnell an offenes Heu? woher kommen sie denn dann, kann ichd ie an der Kleidung einschleppen? *grübel*sorry, bin in Sachen Ungeziefer nicht so belesen. Aber die Milbe, die auf unsere Tiere geht und die sogenannte Hausstaubmilbe sind doch verschiedene Tiere oder? *schäm*
Würd mich freuen, wenn ihr mir ein wenig auf die Sprünge helft.
 
Also meines wissens nach kann man sich die mit neuen mäuse, futter, streu, heu, stroh und grünzeug von aussen einschleppen.
also im grunde mit allen. vielleicht sogar mit neuem zubehör
 
Huhu
Für eine Milbenepedemie reicht ein einziges schwangeres Weibchen. Das kann überall draufhocken. Inventar, Einstreu, Heu, Futter....
Milben überleben ohne Wirt extrem lang. Wenn sich vor einem halben Jahr ein Milbchen an ein Strohhalm geklammert hat, und jetz bei dir gelandet ist, hast du wieder die Plage.
Schützen kann man sich, indem man alles vorher ausbackt/einfriert. Bzw neue Mäuse punktet (Wenn man die in die Tiefkühltruhe steckt, oder in den Backofen....).
 
neue Mäuse punktet (Wenn man die in die Tiefkühltruhe steckt, oder in den Backofen....).

lumi, das geht nicht gut, wenn du mäuse einfrierst bzw backst :D


also nochmal für alle :D -- niemals mäuse einfrieren oder ausbacken, das geht nicht gut.
 
:D Lach mich weg..die armen Dinger..naja, mal im Ernst..es gibt ja auch solche Leute *heul* Hatte ich schon befürchtet, dass man sich die Viecher so schnell holen kann.. erschreckt mich aber immer wieder. Aber was macht ihr denn mit dem Heu und Streu? Backofen wäre nicht so sinnvoll und mein Kühlfach gibt da auch nicht viel Platz her.. Das stellt für mich eigentlich die momentan einzige Gefahrenquelle dar *traurig*
 
@Steff: ich stehe vor dem gleichen Problem. Hatte gerade Milben (bzw. punkte heute das zweite mal) und habe kein Tiefkühlfach.
Ich bestelle meine Sachen jetzt im Internet (vorher ZoLa mit Tierverkauf) und hoffe einfach, so das Risiko zu minimieren....
 
nahja, für wenig Tiere ist der Aufwand mit Einfrieren und Bakcen und so viel zu groß. Das machst du ein zwei Mal, dann bist du es Leid.
Wenn jetzt ein User mit 60 Mäusen hier Angst vor Milben hat (berechtigterweise), da sind das dann ganz andere Ausmaße.
Es ist einfacher ein zwei-Maus-Gehege zu desinfizieren und zwei Mäuse zu punkten, als 60 Tiere zu behandeln sowie deren Behausungen...
 
Aber die Milbe, die auf unsere Tiere geht und die sogenannte Hausstaubmilbe sind doch verschiedene Tiere oder?

Ja. Hausstaubmilben sind nicht parasitische Milben, die fast überall im Wohnbereich vorkommen.

Um einen Prof zu zitieren, von dem ich viel gelernt habe (Prof. Weigmann für die Leute, die an der FU sind oder waren, er hat im letzten Jahr sein Hornmilben-Buch rausgebracht, an dem er 15 Jahre gearbeitet hat, er ist seit diesem Jahr aber pensioniert): "Milben sind das artenreichste Taxon innerhalb der Arthropoda." Übersetzt: es gibt extrem viele Milbenarten.

Auch bei den parasitischen Milben gibt es sehr viele verschiedene Arten. Es gibt sogut wie niemanden, der sich hier wirklich auskennt, das ist ein absolutes Spezialgebiet. Man kann zumindest versuchen, Milben möglichst auf Gattungs-, wenn möglich auch auf Artniveau zu bestimmen (innerhalb des Vet.-Bereichs gibt es Spezialliteratur), aber mir ist keine Gesamtdarstellung aller im Kleintierbereich beschriebenen ektoparasitischen Milben bekannt. Im allgemeinen ist das auch nicht so wichtig, denn die Viecher werden immer mit denselben Mitteln bekämpft.

Mit mangelnder Hygiene hat Befall mit Parasiten nichts zu tun, es sei denn jemand lebt mit Hausmäusen zusammen, die natürlich Parasiten auf Farbmäuse übertragen können.

In den allermeisten Fällen fällt dem Tierhalter der Befall erst auf, wenn er recht stark geworden ist. Wenn jemand also plötzlich feststellt, daß seine Mäuse Milben haben, ist davon auszugehen, daß sie nicht erst seit gestern Milben haben, sondern daß der Befall bisher einfach nicht bemerkt wurde. Geringer Befall wird oft nicht bemerkt, weil sich die Tiere kaum vermehrt kratzen. Erst wenn der Befall stark wird, weil der Wirt anderweitig geschwächt ist (zB krank wird oder Stress hat), fällt der Befall mit Ekroparasiten auf.

Ich bin immer pessimistisch bei dieser Sache und gehe deswegen davon aus, daß alle Farbmäuse, die nicht entmilbt wurden, Milben haben. Egal ob man Mäuse aus dem TH, dem Zooladen, vom Züchter bekommt.

Aus diesem Grunde punkte ich als Standard alle neuen Mäuse, die ich aufnehme. Ich verwende Stronghold.

Danach gehe ich von Parasitenfreiheit aus. Dann kommt es darauf an, einen neuen Befall möglichst auszuschließen, indem keine Mäuse hinzukommen, die nicht gepunktet wurden, und indem Streu, Heu, Stroh eingefroren werden, ehe sie Verwendung finden. Milben an Heu wurden mehrmals beschrieben, hier scheint es recht hohe Risiken zu geben.

Wenn man nun aber keine Möglichkeit hat, Streu und Heu längere Zeit einzufrieren, bleibt wohl nur, auf möglichst sichere Quellen zurückzugreifen, also wie Mareike schreibt kein Heu aus Quellen zu kaufen, die auch lebende Tiere in der Nähe haben (wie Zooläden mit Lebendtierverkauf). Eine Garantie, sich keine Parasiten einzuschleppen, gibt es aber leider nicht. Ich denke aber, man kann viele Risiken minimieren.

Auch wenn es für manche Leute vielleicht etwas seltsam bis makaber klingt, aber man kann als Maushalter recht gut beurteilen, ob die Mäuse einen bisher nicht festgestellten Befall mit Ektoparasiten haben, indem man seine toten Mäuse ganz genau anschaut. Nach dem Tod des Wirts krabbeln die Parasiten oft die Haare hinauf und sind mit dem bloßen Auge als Pünktchen am Fell zu erkennen. Stark befallene Mäuse sehen aus wie mit Mehl bestäubt. Andere Milbenarten hingegen verlassen eine tote Maus insgesamt, man findet sie also nicht mehr am Tier, wieder andere leben in der Haut und man sieht sie mit bloßem Auge überhaupt nicht. Aber einige der gängigen Arten kann man gut finden (bzw. ausschließen), indem man bei toten Mäusen auf so etwas achtet.
 
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Danke für die tolle Aufklärung in Sachen Milben..hoffe bin die Viecher erstmal los *Keule*
 
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