Hallo MamaMatz,
kein Problem, im Moment - zumindest in dieser Woche - habe ich viel Zeit, danach ruft die Uni wieder. Und ich bin ja auch froh, wenn sie nach MIR ruft.
Daß ich zu den Vielschreibern gehöre, dürfte ja nicht zu ignorieren sein... *g*
Es wäre am besten, alle auf einmal zu kastrieren, weil sie nicht getrennt werden müßten - oder du nimmst alle mit zum TA und läßt aber nur einige kastrieren, die Kastrierten kommen dann gleich nach dem Aufwachen (das geht schnell, und die meisten wachen problemlos auf) sofort wieder in die TB zu den anderen. Da man selber dabei ist, kann man ja auch aufpassen, ob alles gut geht.
Allerdings birgt dieser Weg die Gefahr, daß ein nach TA riechender Kastrat von den anderen nicht mehr akzeptiert werden könnte, auch aus diesem Grund wäre es günstig, alle auf einmal kastrieren zu lassen.
Der längste mir bekannte Kastrationsmarathon umfaßte 15 Böckchen auf einen Streich! Allerdings haben alle 2Beiner gezittert, weil nach 15 Kastrationen zweifellos die Konzentration beim TA nachläßt. Es haben jedoch alle überlebt.
Meine allerersten Mäuse (ist, Moment, 10 Jahre her) waren auch von einer Klassenkameradin meiner Schwester, die allerdings mutwillig Böckchen und Mädel zusammensetze, um mal zu "sehen, was für schöne Farben rauskämen" ... 12 bildschöne Agoutis und weder die erhofften Schecken noch Rötlichen, das Mädchen wußte ja verständlicherweise nichts von Mendel & Co.

Tja, und die Mäuse mußten natürlich weg.
Beim Wort "Züchter" bei Kleintieren bin ich persönlich nur immer sehr, sehr skeptisch, denn eigentlich kann sich jeder so nennen, der Mädels und Jungs hat... und die Haltungsbedingungen sind oft nicht so toll. Übriggebliebene Tiere werden verfüttert, weil nicht nach Bedarf gezüchtet wird (also nur auf Anfrage), sondern einfach nach Fellfarbe... den Mäusemüttern werden oft zu viele Würfe zugemutet.
Und selbst, wenn alle Züchter heute aufhören würden zu züchten, würden die Tierheime und Auffangstationen dennoch vor Mäusen überquellen, einfach weil es zu viel ungewollten und ungeplanten Nachwuchs gibt...
Falls du es interessant findest:
Meine jetzigen Mäuse stammen teils aus einer Wohnungsräumung (das kommt immer wieder in Berlin vor, leider), teils habe ich sie mit Inge direkt vom Vorbesitzer abgeholt, teils wurden sie ausgesetzt (in einer geschlossenen Tupperdose!)...
Ich finde Buben auch ganz toll, ich liebe diesen typischen dreieckigen Jungskopf (sie sind anders gebaut als die Mädchen), aber durch Kastration kann ich meinen Buben die Chance geben, friedlich zusammenzuleben und mit den Mädchen zu kuscheln.
Balthasar sollte wirklich erst wieder ganz gesund werden. Die Lungen müssen frei sein, bevor operiert wird. Das hat nichts damit zu tun, es verschieben zu wollen, sondern ist einfach realistisch und verantwortungsvoll gedacht. Du hast geschrieben, er bekam eine Spritze - ich nehme an, Tetracyclin (das wird gespritzt). Allerdings wird es 2 bis 3 mal in einigen Tagen Abstand gespritzt... hat der TA was dazu gesagt?
Ansonsten tendiere ich dazu, oral wirkende Antibiotika zu empfehlen, denn Mäuse sind Gottseidank nicht so darmempfindlich wie andere Kleintiere, so daß sie zB auf Baytril oder Marbocyl üblicherweise nicht mit Durchfall reagieren. Mit Nutri-Cal vermischt, läßt sich einer Maus Baytril problemlos unterjubeln.
Das AB kann jetzt aber, falls Tetracyclin gespritzt wurde, nicht mehr gewechselt werden!
Gute Besserung für Balthasar!
Alles Gute für euch,
Wibke