Man sollte jede Sekunde mit einem alten Hund genießen,auch wenn man oft starke Nerven braucht.
Wenn er dann wie Tweety nicht mehr bei uns ist,wünschte man,man könnte die uhr zurückdrehen.*seufz*
"Starke Nerven" ist in diesem Zusammenhang eine "niedliche" Umschreibung, aber ich weiß was du meinst.
Die Zeiten in denen ich wünschte das man "die Uhr zurückdrehen" kann sind bereits der Realität gewichen, in der alles vergänglich ist.
Da er "krank" ist, seit dem wir ihn kennen, beschäftigen wir uns mit der Frage, wann sein Leben zu Ende ist, seit dem er bei uns ist.
Wir mussten schmerzlich erfahren, dass toben, weinen, schreien und trauern ihm nicht helfen.
Natürlich denken wir jeden Tag an einen Pepper zurück, der agiler war. "Weißt du noch wie er..." oder "Weißt du noch als wir..." begleiten uns durch jeden Tag.
Ich habe lange gebraucht, um aussprechen zu können, was ich hier schreibe und noch heute belastet mich dabei mein schlechtes Gewissen, aber ich denke in seinem Fall ist es besser die "Uhr nicht zurückzudrehen". Ich würde nicht wollen, dass er alles nochmal durchstehen muss.
Fraglich ist auch: Hätte er gewusst, dass sein Leben eine Verkettung von "unglücklichen Erkrankungen" ist, hätte er dann auch so einen unglaublichen Lebenswillen an den Tag gelegt? Man weiß es nicht.
So schauen wir besser nach vorne und planen jeden neuen Monat, als ob es der letzte wäre, jeden Abend, als ob es kein Morgen mehr gibt.
Jetzt freuen wir uns riesig auf die kommende Wohnmobilsaison. Bislang ist Pepper jede Saison begeistert gereist. Er hat schon geschnallt, das WohMi vor unserer Haustür steht und hält beim spazieren gelegentlich bei ihm an um "einzusteigen".
Wir sind im Mai zum ersten Mal im Jahr für eine Woche on tour und schon ganz gespannt, wie es für ihn wird. Wir wollen die Strände aufsuchen, an denen er in den letzten Jahren am liebsten geschnüffelt hat. Das wird ihm hoffentlich gefallen.
Jetzt heißt es aber erstmal Daumen drücken für morgen, 08.45Uhr. Pepp muss höchstwahrscheinlich einer der hinteren Backenzähne entfernt werden. Zum ersten mal seit Jahren, lassen wir diesen operativen Eingriff nicht in der Klinik machen, sondern in einer kleinen Praxis um die Ecke. Wir dürfen dabei sein und er muss hinterher nicht in einer Box aufwachen. Die Tierärzte haben selber Hunde älteren Semesters und machen einen sympathischen Eindruck.
Uns ist mehr als mulmig, vor dem was da morgen geschieht, aber wir haben keine Wahl, denn seine Zahnschmerzen müssen behandelt werden.
