Im August 2005 wurde eine Maus im TH Berlin abgegeben, die gerade acht Babies geboren hatte. Man gab sie wohl zusammen mit zwei Böckchen ab, und so trug sie zehn weitere Mäuseknirpse in sich, aber das wußte ich noch nicht...
Semi, die kleine Heldin, die ihren Spitznamen "Super-Semi" wahrlich verdient hat, ist gegangen. Ich glaube, ich habe mich noch nie zuvor so gründlich verschätzt, weil ich nicht dachte, daß sie noch so viele Wochen bei mir bleiben würde, nachdem sie anfing abzubauen, und ich bin sehr froh, daß sie noch einige Wochen Zeit hatte.
Wie alt sie wurde, weiß ich nicht, sie war schon erwachsen, als sie zu mir kam. Bei mir war sie über 15 Monate.
Wie gern ich am Anfang den Leuten, die sie abgegeben haben, gezeigt hätte, wer sie nun war und wie sie nun lebte. Mich beeindruckte sie zutiefst. Ganz allein zog sie ihre insgesamt 18 Kinder binnen zweier Monate auf, brachte sie alle durch. Einige Tage war sie auch noch die Amme von Biancas verwaisten Mäusekindern. Als ihre Babies endlich selbständig geworden waren, hatte sie endlich ihr Leben für sich --- aber nein, Semi setzte sich nicht zur Ruhe, entschlossen leitete sie ihre Familie, war immer überall zugleich. So eine starke Persönlichkeit. Niemand konnte ihr was vormachen. Niemand. Sie hatte immer schrecklich viel zu tun. Man könnte auch sagen: sie hatte immer alle Pfoten voll zu tun. Die Matriarchin hatte ihre Großfamilie im Griff. Wenn sie, nachdem sie stundenlang eifrig das Nest ausgebessert, eine der Töchter oder die beiden Kastraten zur Ordnung gerufen, sich das beste Futter gesichert und die Jüngste geputzt hatte, müßig auf ihrem Lieblingsplatz lag, ihr bester Freund Wladimir an ihrer Seite, dachte ich immer, daß Mäuse wirklich lächeln können. Heiter. Gelassen. Ruhig. Entschlossen. Das war Semi.
Immer dieser Blick. Kaum eine Maus, die ich je gesehen hatte, hatte diesen sprechenden Blick. So viel warme Seele in ihren Augen.
Sie durfte alt werden. Ein kleiner Tumor machte mir Sorgen, ihr wohl nicht, denn er wuchs nicht weiter. Sie durfte alt werden, hutzelig, schloß am Ende mit meiner Hand Freundschaft, ich brachte ihr auch jeden Abend etwas mit. Sie wußte das. Die letzten Wochen lebte sie vermutlich mit einer Herzschwäche, manchmal wurde der Schwanz bläulich. Eine knochige Omi war sie geworden, aber sie schupste ihre Töchter noch immer beiseite, wenn sie im Essen saß, und wehe, Vitali ärgerte eines der Mädchen, dann ging sie noch immer dazwischen. In der Nacht zu Dienstag ist sie allein gegangen. Semi ist eine Maus, die mich immer zum Lächeln bringen wird, die Erinnerung an sie reicht aus.
Nun schlaf schön , du tapfere, starke Semi. Danke, daß du bei mir gewesen bist, danke, daß ich das große Vergnügen hatte, dich kennengelernt zu haben. Ich hoffe, du konntest etwas von dem, was du lange nicht haben durftest, nachholen. Ich hoffe, du warst hier bei mir glücklich.
Ich vermisse dich, aber ich weiß, daß ihr alle nur eine kleine Strecke mit uns zusammen lauft.
Leb wohl, du wirst in meinem Herzen bleiben.
Töchterchen Garibaldi wollte etwas Milch, Semi lag außerhalb des Nestes, etwas genervt durch die immer hungrige Kinderschar.
Räuberleiter bauen mit ihrer ältesten Tochter Priya --- lange genug war die Kinderstuben-Duna-Zeit!
Mit ihrem besten Freund Wladimir
Immer dieser Blick...
Semi, die kleine Heldin, die ihren Spitznamen "Super-Semi" wahrlich verdient hat, ist gegangen. Ich glaube, ich habe mich noch nie zuvor so gründlich verschätzt, weil ich nicht dachte, daß sie noch so viele Wochen bei mir bleiben würde, nachdem sie anfing abzubauen, und ich bin sehr froh, daß sie noch einige Wochen Zeit hatte.
Wie alt sie wurde, weiß ich nicht, sie war schon erwachsen, als sie zu mir kam. Bei mir war sie über 15 Monate.
Wie gern ich am Anfang den Leuten, die sie abgegeben haben, gezeigt hätte, wer sie nun war und wie sie nun lebte. Mich beeindruckte sie zutiefst. Ganz allein zog sie ihre insgesamt 18 Kinder binnen zweier Monate auf, brachte sie alle durch. Einige Tage war sie auch noch die Amme von Biancas verwaisten Mäusekindern. Als ihre Babies endlich selbständig geworden waren, hatte sie endlich ihr Leben für sich --- aber nein, Semi setzte sich nicht zur Ruhe, entschlossen leitete sie ihre Familie, war immer überall zugleich. So eine starke Persönlichkeit. Niemand konnte ihr was vormachen. Niemand. Sie hatte immer schrecklich viel zu tun. Man könnte auch sagen: sie hatte immer alle Pfoten voll zu tun. Die Matriarchin hatte ihre Großfamilie im Griff. Wenn sie, nachdem sie stundenlang eifrig das Nest ausgebessert, eine der Töchter oder die beiden Kastraten zur Ordnung gerufen, sich das beste Futter gesichert und die Jüngste geputzt hatte, müßig auf ihrem Lieblingsplatz lag, ihr bester Freund Wladimir an ihrer Seite, dachte ich immer, daß Mäuse wirklich lächeln können. Heiter. Gelassen. Ruhig. Entschlossen. Das war Semi.
Immer dieser Blick. Kaum eine Maus, die ich je gesehen hatte, hatte diesen sprechenden Blick. So viel warme Seele in ihren Augen.
Sie durfte alt werden. Ein kleiner Tumor machte mir Sorgen, ihr wohl nicht, denn er wuchs nicht weiter. Sie durfte alt werden, hutzelig, schloß am Ende mit meiner Hand Freundschaft, ich brachte ihr auch jeden Abend etwas mit. Sie wußte das. Die letzten Wochen lebte sie vermutlich mit einer Herzschwäche, manchmal wurde der Schwanz bläulich. Eine knochige Omi war sie geworden, aber sie schupste ihre Töchter noch immer beiseite, wenn sie im Essen saß, und wehe, Vitali ärgerte eines der Mädchen, dann ging sie noch immer dazwischen. In der Nacht zu Dienstag ist sie allein gegangen. Semi ist eine Maus, die mich immer zum Lächeln bringen wird, die Erinnerung an sie reicht aus.
Nun schlaf schön , du tapfere, starke Semi. Danke, daß du bei mir gewesen bist, danke, daß ich das große Vergnügen hatte, dich kennengelernt zu haben. Ich hoffe, du konntest etwas von dem, was du lange nicht haben durftest, nachholen. Ich hoffe, du warst hier bei mir glücklich.
Ich vermisse dich, aber ich weiß, daß ihr alle nur eine kleine Strecke mit uns zusammen lauft.
Leb wohl, du wirst in meinem Herzen bleiben.
Töchterchen Garibaldi wollte etwas Milch, Semi lag außerhalb des Nestes, etwas genervt durch die immer hungrige Kinderschar.

Räuberleiter bauen mit ihrer ältesten Tochter Priya --- lange genug war die Kinderstuben-Duna-Zeit!



Mit ihrem besten Freund Wladimir




Immer dieser Blick...
