Hallo Kathrin,
erst mal abwarten, wie er sich entwickelt.

Falls er Atemnot bekommt, muß man natürlich sofort handeln (Cortison), aber ansonsten würde ich erst mal abwarten, bis er sich bei dir so richtig eingelebt hat und sein Allgemeinzustand sich bessert bzw. sein Immunsystem erstarkt (gesunde Ernährung...).
Guten Morgen,
Vielleicht lag es am Baytril und ich sollte Marbocyl probieren?
Aber dann müsste ich ja die 4 Wochen Frist einhalten..
Bei einem neuen Versuch mußt du 4 Wochen warten, das stimmt.
Aber ich würde es dann nicht mit Marbocyl versuchen, sondern mit einem AB aus einer ganz anderen Klasse, denn Baytril und Marbocyl sind eng verwandte AB.
Es gibt verschiedene AB-Klassen, die jeweils unterschiedlich wirken. Ich habe in einem alten Thread mal aufgeschrieben gehabt, welche AB-Klassen es gibt und wie genau sie in der Bakterienzelle wirken, das kopiere ich hier mal rüber:
Wie ein Antibiotikum wirkt, hängt davon ab, zu welcher AB-Klasse es gehört:
Sulfonamide greifen in den Folatmetabolismus des Bakteriums ein.
Penicillin, Cycloserin, Vancomycin und Cephalosporin --- man nennt sie die Beta-Lactam-Antibiotika nach ihrer chemischen Struktur --- greifen die Zellwand an bzw. greifen in die Zellwandsynthese einer sich teilenden Bakterienzelle ein. Dieser Fortgang kommt im Menschen nicht vor, das AB kann also nicht versehentlich eine Menschenzelle erwischen. (Dasselbe gilt natürlich auch für die Maus.)
Trimethroprim greift ebenfalls sehr spezifisch in einen bestimmten Stoffwechselweg ein (DHFR).
Polymyxine greifen an der Cyctoplasmamembran der Bakterienzelle an.
Rifambin greift an der Transkription an (das Umschreiben eines Gens von DNA in RNA). Die bakterielle Transkription unterscheidet sich sehr von der eukaryotischen (wir sind alles Eukaryoten: Tiere, Pflanzen, Pilze), so daß sich das AB nicht an uns selbst vergreifen kann. (Bakterien sind Prokaryoten.)
Nalidixinsäure und Novobiocin greifen an der Replikation der Bakterienzelle an (Verdopplung eines DNA-Moleküls).
Tetracycline, Kanamycin und Streptomycin sowie Erythromycin und Chloramphenicol greifen beide an der Proteinsynthese an, und zwar an den Ribosomen, die letztlich aus DNA (über mRNA) Proteine herstellen. Die bakteriellen Ribosomen haben eine sog. 30S- und eine 50S-Untereinheit (diese Bezeichnungen beschreiben die Größe, ausgedrückt durch das Verhalten bei Sedimentation, S ist die Svedberg-Einheit). Die erstgenannte AB-Gruppe greift an der 30S-Untereinheit an, die zweite Gruppe an der 50S-Untereinheit. Das eukaryotische Ribosom ist anders aufgebaut.
--- Das war eine allg. umfassende Darstellung aller AB-Klassen, es sind also auch solche aufgezählt, die nicht für den vetmed. Bereich interessant sind und/oder nicht bei Atemwegsinfekten das Mittel der Wahl darstellen. ---
Baytril zum Beispiel gehört zu den Chinolonen (Wirkstoff von Baytril ist Enrofloxacin) und ist ein Gyrase-Hemmer. Die Gyrase-Hemmer wurden aus der Nalidixinsäure entwickelt. Gyrase-Hemmer hemmen das Enzym DNA-Gyrase. Gyrase kommt nur in Bakterien vor, für uns Eukaryoten besteht also wieder keine Gefahr.
Marbocyl ist eine Art Weiterentwicklung von Baytril, der Wirkstoff heißt Marbofloxacin, es gehört ebenfalls zu den Fluorchinolonen und ist damit ebenfalls ein Gyrase-Hemmer wie Baytril. Beide AB wirken also ziemlich ähnlich.
Daher könnte man überlegen, ob man bei einem erneuten Versuch ein AB aus einer ganz anderen Wirkungsklasse probiert, zB Tetracyclin oder Chloramphenicol. Natürlich in Rücksprache mit dem TA.
Sorry für den langen Text...
Ich drück dem Kleinen die Daumen!