und Ton nur mit Glasurbrand behandelt, verwendet werden kann...(außer, man lässts unten offen, wie von trulla vorgeschlagen)?
würde ich nicht ganz so dramatisch sehen:
Man muss sich bei Gegenständen ohne Glasur/Glattbrand darüber im Klaren sein, dass sie nur eine begrenzte Lebensdauer haben werden. Zu oft konnte ich beobachten, dass einige meiner Mäuse sich auf das Dach eines Häuschens setzten, um dort hin zu pinkeln, da nützt der offene Boden natürlich dann auch nichts.
Glasuren sind - wenn sie richtig verarbeitet sind - gasdicht. Glattbrand ist so weit ich weiß allerdings dampfdurchlässig, was die Belüftungsproblematik ähnlich gestalten dürfte wie bei (Hart-)Holz.
Ich schätze mal, dieser Glasurbrand enthält auch wieder irgendwelche für ide Mäuse giftige Stoffe?
der Glasurbrand selber ist (genau wie Schrüh- oder Glattbrand) neutral, jedoch kommt es darauf an, was für Glasuren verwendet werden. Gegen den Einsatz von lebensmittelzugelassenen Glasuren spricht IMHO nichts. Jedoch gibt es viele Glasuren (besonders im bildenden Kunsthandwerk), die ausdrücklich keine Lebensmitteltauglichkeit aufweisen. Diese enthalten oft giftige Schwermetalle.
Oder kann man dafür auch womöglich Sabberlack nehmen?
denkbar, ja - allerdings wird man da eine Menge Lack benötigen. Eine gründliche Grundierung könnte es etwas verbessern. Ob Lacke und Grundierungen da dauerhaft halten weiß ich allerdings nicht.
Ich würde eher dazu tendieren, den Ton nur lufttrocknen zu lassen und einplanen, dass man spätestens alle 2-3 Monate ein neues Häuschen baut.
Vorsicht: nasser Ton kann auch nach dem Schrühbrand noch schimmeln! Ein paar Tropfen Mäuseurin reichen dazu allerdings definitiv nicht aus. Nur sollte man das im Hinterkopf behalten, wenn man z.B. Wassernäpfe oder Trinkflaschen darauf abstellt bzw. darüber an bringt. Besonders durch stetiges Tropven von diversen Wasserflaschen dürfte das zum Problem werden.
Off Topic:
Ein paar Ergänzungen noch zu den verschiedenen Brandarten: * Schrühbrand: ca. 600-1000°C, sorgt dafür, dass der Ton nicht mehr wasserlöslich ist. Die Tonerde bildet den sog. 'Scherben'. Sehr grobporig, wasserdurchlässig, Gasdurchlässig * Glasurbrand: je nach Glasur ca. 1100°C - 1350°C, die Glasur (in Form von einer Art wassergelöstem Schlamm aus Mineralen und Quarzmehl aufgetragen und getrocknet) schmilzt zu einer Oberflächenbeschichtung aus eingefärbtem Glas. Chemische Reaktionen der einzelnen Mineralien untereinander kommen dabei ebenfalls vor Glattbrand: ca. 1100-1500°C, der Scherben verschmilzt im inneren Gefüge, wodurch eine Wasserundurchlässigkeit erreicht wird |